Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Getrennt in einem integralen System

Frage: Die Menschen in der Welt wollen Geld, Ruhm, Macht. Wie können wir uns diesen Verlangen in unserer Verbreitungsarbeit anschließen?

Meine Antwort: Wir erklären den Menschen, dass sie alles nur unter der Bedingung bekommen werden, dass sie sich verbinden. Die Natur selbst zeigt uns heute, dass wir voneinander abhängig sind, darum können wir nur im Rahmen der Vereinigung in allem Erfolg haben bei der Lösung jeglicher Probleme, sei es der Mensch selbst, die Familie, die Gesundheit, die Rente, die Wohnungsfrage, die Lebensmittelpreise, die Weltwirtschaft usw.

Es gibt kein einziges Problem mehr, das man lösen könnte, ohne dabei die eigene Einstellung der Umgebung gegenüber zu ändern, ohne ihre Globalität erkannt zu haben. Auch du selbst beginnst ein wenig globaler zu werden, ähnlich der Welt. Deine Wahrnehmung, dein Verstand, deine Denkweise müssen sich verändern; in dir soll ein anderes Programm gestartet werden, das jedes Mal ein Upgrade auf immer integralere Versionen erhält. Du persönlich muss dich ändern, denn ansonsten wirst du keine einzige richtige Berechnung machen können: weder bei den Kindern noch bei dir selbst noch bei der Arbeit – bei gar nichts.

Während wir uns allmählich in diesen Rahmen begeben, verstehen wir noch nicht, wo wir uns befinden. Plötzlich wird die Luft dicker und verbindet uns mit noch festeren Banden. Und wenn du diesem neuen Format nicht entsprichst, dann ähnelst du einem Fremdkörper, der in einen Organismus gelangt ist. Als Reaktion darauf schließt der Körper es in eine Kapsel, isoliert es. Auch du siehst genauso aus: bist etwas, das von der Welt isoliert ist.

Es gibt Milliarden von uns, aber wir befinden uns bereits in einem gemeinsamen Netz, und wir leiden abgestoßen und isoliert in diesem Netz aufgrund unseres Fremdseins. Dies trifft auf alle zu, eingeschlossen Regierungen, Unternehmen und insbesondere Lehrer. Denn sie müssen die globale Menschheit erziehen, ihr die Vereinigung beibringen – aber sie selbst verstehen die Geschehnisse nicht. Die Bildungsministerien werden zu „Krisenministerien“, sie fahren damit fort, den Menschen Programme einzuspielen, deren Gültigkeit bereits abgelaufen ist.

Wir befinden uns in einem neuen Netz, das uns verbindet – und wir leiden, ohne zu wissen, was zu tun ist. Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, dass die Welt rund ist und dass alle miteinander verbunden sind. Wir beginnen zu prüfen – und tatsächlich, die Welt ist laut den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen ganzheitlich und in sich eins. Aber was soll denn getan werden? Der Mensch soll entsprechend dem System verändert werden, in dem er sich befindet. Im Vergleich zum Stand des Systems liegt die Menschheit spürbar zurück.

Wir wissen das aus Primärquellen, und die Wissenschaftler entdecken gerade diese Tatsachen experimentell, aus der Erforschung und Beobachtung der Natur. Sie haben das Wissen, aber keine Möglichkeit, den Menschen zu korrigieren. Sie ahnen nichts von einer solchen Notwendigkeit aufgrund des Mangels an Empfindungen. Wir dagegen, dank dem Kontakt mit den kabbalistischen Quellen, haben die Möglichkeit, diese für die Korrektur des Menschen zu nutzen.

Wir müssen uns nur miteinander verbinden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 21.07.2011

Dimension Erziehung neu definieren

Meinung: (B.Wulfson, Historiker, PhD., Prof.): Unabhängig von dem riesigen wissenschaftlichen Fortschritt ist es dem Mensch nicht gelungen, in die Geheimnisse des Bewusstseins durchzudringen. Die echte Natur des Menschen bleibt in vieler Hinsicht ein wahres Rätsel. Keine der modernen philosophisch-pädagogischen Theorien sind im Stande, der Erziehung zeitgerechte Hauptziele und Methoden zu verleihen.

Es wird offensichtlich, dass vor allem für die Überwindung der Krisensituationen in der Entwicklung des Menschen nicht die Veränderungen der öffentlichen Strukturen notwendig sind, sondern viel mehr die tiefen Veränderungen im Bewusstsein und dem Verhalten des modernen Menschen. Veränderungen im Bewusstsein würden seine Innenwelt veredeln, sein Streben mit neuem Inhalt füllen und seine Vorstellung über das Gute und Böse neu definieren. Die Aufgabe besteht in der zielgerichteten Bildung des humanistischen Bewusstseins des Individuums, der Gruppe, der Gesellschaft und letztendlich der gesamten Menschheit.

Humanismus ist nicht in der biologischen Natur des Menschen begründet. Deshalb fordert er alle Bemühungen der Erzieher sowie wesentliche Veränderungen des Erziehungssystems .

Die Europa-Idee verliert ihre Kraft in den Augen von Politikern

Meinung (K.Bangel, Die Zeit): „Kaum ein Politiker mag noch die europäische Idee verteidigen. Nirgends, auch nicht in der Opposition, sind mehr beherzte Worte für die Idee des geeinten Europa zu hören, erst recht nicht die Ideen zur Zukunft der EU. Sie werden damit umgehen müssen, dass Europa bald nur noch einen Bruchteil der Weltbevölkerung ausmacht und dass sich Klimawandel und Weltwirtschaft nur supranational steuern lassen.

Unabhängig von der schwierigen Frage, wie sie gestaltet sein wird, eine funktionierende EU ist die einzige Möglichkeit, den Europäern Handlungsmacht zu sichern und nicht Rating-Agenturen, multinationalen Konzernen oder fremden Regierungen. Es wird wohl die nächste Generation sein, die den Europäern klarmachen muss, dass sie sich stärker von Brüssel aus regieren lassen müssen – dafür aber ihr Personal auch dort wählen dürfen. Umfragen stimmen zuversichtlich: Die jungen Menschen haben die Rolle Europas vielleicht besser begriffen als alle anderen.“

Kommentar: Die neue Generation wird mit neuer Weltempfindung geboren. Sie scheint die integralen Zusammenhänge und die gegenseitige Abhängigkeit besser zu erkennen. Sie ist mehr fähiger die Kraft der Bündnisse der Länder und der Völker zu verstehen.

Wenn die Politiker neben der Bildung noch die Integralerziehung der Europäer angestrebt hätten, so hätten sie heute eine neue Generation, die nur in den Kategorien wie Einheit und Gemeinsamkeit denken würde.
Der Zerfall der EU wird ein Ende Europas bedeuten. Die ganze Natur führt uns zur Vereinigung. Jegliche Bewegung dagegen ist fatal, und in erster Linie für diejenigen, die sie herbeirufen.

Rettungshilfe für den Verletzten

Frage: Was bedeutet, dass man „seine Anstrengungen verstärken“ soll, wenn man am Lehrer und am Schöpfer zweifelt?

Meine Antwort: Wenn der Mensch sich in solchen Zweifeln befindet, dann kann er sich weder auf den Lehrer noch auf den Schöpfer stützen und muss Hilfe bei der Gruppe suchen! Er muss die Unterstützung von ihr erhalten – die Wichtigkeit des Ziels, des Lehrers, des Schöpfers.

Der Mensch befindet sich in Zweifeln, d.h. er kann die Waagschale weder zu einer noch zu anderer Seite neigen. Er muss sich anstrengen, um sie zur richtigen Seite neigen zu können. Doch wo nimmt er die Anstrengung her? Soll er sich in seine Zweifel noch mehr vertiefen? – Er wird sie trotzdem nicht lösen können. Er muss verstehen, dass er in einem solchen Zustand nichts in seinem Inneren hat, worauf er sich stützen könnte, er braucht eine zusätzliche Kraft.

Momentan kann er diese zusätzliche Kraft nicht vom Lehrer oder vom Schöpfer erhalten, weil er an ihnen zweifelt. Das Einzige, was ihm helfen könnte, ist die Umgebung, die ihm das Gefühl der Wichtigkeit der Spiritualität gibt, das Gefühl der Sicherheit, der Bürgschaft dafür, dass der Lehrer und der Schöpfer für das Erreichen des Ziels wichtig sind. Und wenn ich nicht auf ihre Ratschläge und Anweisungen höre, dann komme ich nicht voran; denn ich arbeite mit meinem egoistischen Verstand, der mich nicht weiter lässt.

Deshalb schreibt Rabash, dass in der Gruppe über die Größe des Lehrers und des Schöpfers gesprochen werden soll, damit jeder sich davon beeindrucken lässt, und nur unter dieser Bedingung wird er die Arbeit fortsetzen können.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 24.07.2011