Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Auf dem Weg zum Sinai

Wir sind noch nicht zu dem Gefühl gelangt, dass das ganze Problem in der Verbindung zwischen uns besteht. Doch jeder will selber „der Frucht vom Baum pflücken“.

Wir müssen den Zustand an dem Berg Sinai erreichen, um den Hass zu verstehen, von dem die Autoren des Buches Sohar erzählen. Dann wirst du diesen Berg von Hass enthüllen und beginnst, ihn zu korrigieren.

Und momentan ist dies nur das persönliche Ego in jedem Menschen, ohne seine Beziehung zu Anderen. Das ist kein Gegenabdruck des Schöpfers. Jeder Mensch ist zu der Verbindung zu den anderen noch nicht ausgerichtet.
Die Babys wachsen so heran. Bis zum Alter von 2-3 hat das Kind kein Bedarf an der Gesellschaft von anderen Kindern, es spielt mit sich selber, mit seinem Spielzeug. Erst später beginnt es zu erkennen, dass es auch mit jemanden anderen spielen kann, dass noch jemand existiert.

So sind auch wir in unserer Entwicklung, im Moment bedürfen wir noch der Verbindung mit den anderen, jedoch wollen wir mit den anderen noch nicht „spielen“. Wie viel wir auch darüber reden mögen, es sind alles nur Worte, aber nicht unser Verlangen.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 04.01.2010

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Das Böse zeigt uns die Form des Guten

Das Böse, das wir in uns dank des Kabbalastudiums aufdecken, hilft uns, das Gute daraus aufzubauen. Dabei haben wir nicht vor, das Übel zu korrigieren.

Ich decke seine „Berggipfel“ und „Tiefen“ in meinem Inneren auf – spüre die Grenzen meines Übels auf. Was muss ich dann damit machen?

Mit dem Bösen selbst muss man nichts machen! Es geht uns nur um seine Ergänzung mit dem Guten, wie es gesagt ist: „Alle Verbrechen wird die Liebe zudecken“!

Somit hebe ich das Übel nicht auf, weil es anderenfalls keine Basis für das Gute gäbe. Ich verdränge das Übel nicht, sondern baue über ihm das Gute auf, das genau die gleiche Form hat.

Hierfür muss ich das eigene Böse in allen seinen Erscheinungsformen begreifen. Das kommende Licht beleuchtet mir die tiefsten Schichten meiner Selbstsucht und zeigt mir vor, wer ich tatsächlich bin.

Aber aus dem Ort, wo ich mich dann gefunden habe, soll ich immer versuchen, nach oben hinaufzusteigen, sowie für die Offenbarung des Bösen in mir danken, um folglich seine Formen für den Bau des Guten verwenden zu können.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 02.01.2011

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Was ist das Geld

Frage: Was ist das Geld? Warum interessiert es die Menschen so sehr?

Meine Antwort: „Das Geld“ (Kesef) symbolisiert den Schirm und kommt vom Wort „die Deckung“ (Kisufa). Es ist das Licht Chassadim, das deckt, sowie den egoistischen Wunsch verbirgt, und deshalb ermöglicht, das ganze Licht Chochma zu empfangen.

Deshalb hat das Geld in der materiellen Welt solch großen Wert, und man dafür alles Mögliche kaufen kann. Eine beliebige Sache hat immer das geldliche Äquivalent, und alles wird hinsichtlich des Geldes gemessen.

Und in der Spiritualität wird alles mittels des anti-egoistischen Schirmes gemessen, mittels der vorhandenen Deckung aus dem Licht Chassadim. Dadurch klärt sich die Größe, die Höhe, die Macht des Menschen, denn er kann dank dieses Gewandes das Licht Chochma empfangen.

Es gibt somit die egoistische Nutzung „des Geldes“ sowie dessen Nutzung „für das Geben“. Und dementsprechend werden die rituellen Gefäße im Tempel auf „die Silbernen“ (das Silber/Kesef kommt vom Wort die Deckung/Kissufa) und „die Goldenen“ (das Gold/Sachaw kommt von den Worten „gib es“/Se-aw) aufgeteilt.

Es gibt den Begriff „des Taschengeldes“ (das man manchmal dem Kind gibt), welches der Mensch benötigt, um sich vom „Elend“ zu schützen, und die notwendige Deckung für den Wunsch „zu genießen“ symbolisiert.

Somit symbolisiert „die Tasche“ das bekommende Gefäß, und das Taschengeld ist eine Deckung, die meinen bekommenden Wünschen/Gefäßen genau entspricht und mir deshalb zulässt, auf der minimalen Stufe des Gebens, Nefesch, festgehalten zu werden, „Chafez-Chessed“ entsprechend, das keine großartige Füllung braucht.

Jeder bestimmt das Ausmaß der notwendigen Deckung seiner Stufe entsprechend. Aber wenn beim Kind die Frage entsteht, wofür das Geld auszugeben ist, dann heißt es nicht das „Taschengeld“, weil es den Rahmen der notwendigen Bedürfnisse überschreitet.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 04.01.2011

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Das Hindernis zur Hilfe

Frage: Wie ist der Wunsch, der in mir erwacht, auf das Geben auszurichten?

Meine Antwort: Angenommen, mich beunruhigt etwas an einem Morgen. Ein gewisser, unbefriedigter Wunsch bewirkt in mir den Gedanken über seine Befriedigung. Mich verfolgt ein Problem und ich suche die Wege dessen Lösung.

Ich habe das alles von oben bekommen. Wenn sich mein Problem zu den lebensnotwendigen Wünschen verhält, dann soll ich es lösen, ohne die großartige Arbeit mit der Absicht durchzuführen. Vor allem muss man sich das Lebensnotwendige gewährleisten. Darüber ist es gesagt: „Wenn es kein Brot gibt, dann gibt es auch keine Tora“.

Wenn es sich aber nicht um die lebensnotwendige Versorgung auf dem tierischen, körperlichen Niveau handelt, dann soll ich mich bemühen, diesen Gedanken ins richtige Format zu übersetzen.

Ich habe ihn vom Schöpfer bekommen, um die richtige Reaktion darauf aufzubauen. Er ist „die Hilfe gegen den Schöpfer“, er ist gegen das Ziel gerichtet und hilft mir zur gleichen Zeit richtig zu reagieren, sich auf das Ziel auszurichten.

Mein Ziel ist die Verschmelzung mit dem Schöpfer. Der Schöpfer ist gut und schafft das Gute, es gibt niemanden, außer Ihm. Er schickt mir alle Sorgen und Leiden, als Hilfe. Deshalb wende ich mich über diese Besorgnis an Ihn, an den Guten und das Gute Schaffenden.

Ich muss die Empfindung erreichen, dass mein Problem eine Hilfe ist, um die Beziehung des Schöpfers zu mir zu verstehen, welche jenen Empfindungen entgegengesetzt sind, die in mir erwachen.

So baue ich das Bild des Schöpfers auf. Bei der vorsichtigen und genauen Beobachtung werde ich es schaffen, zu erkennen, warum mir diese oder jene Sorge, das Problem gerade in solcher Art gesandt wird. Ich werde seinen Abdruck, die Form des Guten und das Gute Gebenden erkennen, der sie in mir abgedruckt hat.

Dank dieser „Inversion“, werde ich auf die Stufe des Gerechten aufsteigen, den Schöpfer rechtfertigen und den richtigen Weg auswählen. Und das Wichtigste ist weiterhin, unter beliebigen Zuständen, auf dem Hintergrund beliebiger negativer Formen nicht einzuschlafen und immer voraus zuschauen.

Jede Sekunde kann ich richtig reagieren, ich muss nur die Unterstützung der Umgebung sichern. Ohne sie sind meine Bemühungen periodisch. Somit bestimmt die Gruppe das Tempo meines Aufstiegs.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch, 04.12.2011

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Die zerbrochene Welt korrigieren

Frage: Wenn ich den Platz des Zerbruchs nicht offenbaren kann, dann kann ich nichts korrigieren?

Meine Antwort: Der Mensch kann nichts korrigieren, außer den Zerbruch zwischen ihm und den anderen Menschen, die das gleiche Streben zum Schöpfer haben. Doch warum nur mit diesen, zum Schöpfer strebenden Menschen?

Bin ich denn nicht in der Lage meine Beziehung zu den anderen Menschen in der Arbeit, in der Familie, auf dem Markt zu korrigieren? Überall sind Menschen, und alle sollen die vollkommene Korrektur erlangen.

Warum kann ich mit ihnen nicht arbeiten? Weil ihr Verlangen nicht zur Vereinigung zwischen den Seelen dient. Jeder von ihnen möchte nur sein Ego füllen, und das ist die tierische Ebene der Entwicklung des Egos, und nicht die menschliche Stufe.

Ich offenbare dort nicht den Zerbruch. Der Zerbruch ist auf der menschlichen Ebene. Auf der tierischen Ebene habe ich nichts zu korrigieren, dort sind alle höflich, angenehm und gütig.

Deswegen geht die Korrektur nur solche etwas an, die zum Schöpfer streben. Eine Frage kann entstehen: Warum leidet dann die ganze Welt? Warum kommen wir zur der globalen, integralen, zerbrochenen Welt?

Weil alle anderen Menschen auch zur Korrektur kommen sollen, in der Art, in der sie in der Lage sind sich den zum Schöpfer Strebenden anzuschließen. Sie werden nicht ihre Beziehungen auf der tierischen Ebene korrigieren, sonst werden sie den Kommunisten in Russland gleich. Doch am Ende werden sie verpflichtet sein, sich zu vereinigen, durch den Anschluss an uns, und durch uns zum Schöpfer.

Wir korrigieren nur die Beziehung zwischen den Seelen auf der menschlichen Ebene, die dem Schöpfer gleich ist. Deswegen betrifft es nur die Gruppe der Kabbalisten und solche, die sich in verschiedenen Formen, in der Möglichkeit ihrer Fähigkeiten anschließen.

Deswegen schreibt Baal HaSulam am Ende im „Vorwort zum Buch Sohar“, dass alles von Israel abhängt. Israel sind die, die zum Schöpfer streben, die zwischen sich den Hass fühlen und ihn korrigieren sollen. Von ihnen hängt die ganze Korrektur ab.

Die Welt ist in Gefahr

Nachricht: Die Britische Zeitschrift „The Economist“ hat den „Demokratieindex der Länder der Welt 2010“ vorgestellt. Aus dem Bericht wird weltweit tendenziell die Verstärkung der autoritären Regime sichtbar, die Tendenz der Demokratisierung ist stehen geblieben und es wird eine Rezession beobachtet.

Die Autoritarismus wird im Nahen Osten und in der ehemaligen UdSSR eingeführt. Es wird eine allgemeine Enttäuschung über demokratischen Prozess beobachtet. In Afrika ist die Demokratisierung vollständig stehen geblieben, in Lateinamerika ist die Tendenz zu populistischen Bewegungen erschienen.

In den entwickelten Ländern verringerte sich die Teilnahme der Bevölkerung am politischen Leben. Die Doppelmoral in der Außenpolitik und die Attacke gegen bürgerlichen Freiheiten führen zur Enttäuschung im demokratischen Prozess und die eigenen Regierungen werden der Heuchelei beschuldigt.

Replik: Laut Kabbala werden, sollte sich die Welt des Naturplanes der Entwicklung nicht bewusst werden, zum Wechsel den geltenden Gesellschaftspolitischen Ordnungen in allen Ländern nazistische und fundamentalistische Regime entstehen und folglich wird die Welt schnell zum dritten (atomaren) Weltkrieg gelangen. Siehe das Buch „Letzte Generation“ und die Zeitung „Das Volk“.

Das Geheimnis der Geburt des Menschen/der Absicht

Der Wunsch zu genießen ist das Material, und die Absicht seine Form. Aber du hast so lange keine Absicht und keine Form, bis sie sich mit dem höheren Licht treffen und danach die Form aufbauen.

Du kannst selbst die Absicht zum Schöpfer nicht erschaffen. Du richtest nur deine Bitte an Ihn (erhebst МАN) und von oben steigt МАD, NECHI des Höheren, zusammen mit seinem widergespiegelten Licht, herunter. Und wenn sich dieses widergespiegelte Licht des Höheren in dein Material einkleidet, dann bildet es in dir eine Form.

Der untere Teil (NECHI) des Höheren kleidet sich in das Untere ein und schafft dadurch seine Form. Und das Untere selbst kann nichts machen, es kann nur bitten: „Gib mir die Form des Gebens!“ Und welche Form das sein wird, entscheidet das Höhere.

Deshalb kann ich den Wunsch von der Gruppe bekommen, also die Form des Höheren, aber die Gruppe bestimmt nicht diese Form für mich, sondern erweckt nur in mir dieses Bedürfnis. Und wenn ich das Höhere bitte, МАN erhebe, dann diktiere ich nicht, was Es mir geben soll. Es würde nicht Geben heißen, wenn ich fordern würde, so oder anders zu werden.

Außerdem befindet sich in mir das informative Gen (Reschimo), das meine Bitte bestimmt. Wenn ich МАN erhebe, dann erhebe ich dieses Reschimo, dieses Gen, damit das Höhere darauf ein „Siwug“, die Verschmelzung des männlichen und des weiblichen Teils macht, wie bei der Geburt eines Kindes. Diese Verschmelzung geschieht oben, und ich bekomme die geborene, fertige Form.

Alle meine Formen sind schon im Voraus aufgezeichnet. Sie stellen eine innere Kette der informativen Gene (Reschimot) dar. Ich bestimme nicht das eigene Schicksal, selbst organisiere ich nur die Form des Überganges von einer Form zur anderen und wähle den guten Weg oder den Weg des Leidens. Aber die Formen selbst, kann man nicht verändern, sie klären sich in der Wurzel meiner Seele und deren Abstieg in diese Welt und auf demselben Weg soll ich rückwärts steigen.

Von mir hängt lediglich ab, wie ich von einer Etappe zur nächsten gelange, sei es mittels Schlägen von hinten oder mittels des Lichtes von vorne: langsam oder schnell.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 05.01.2011

Das verborgene Gesetz des Lichtes

Frage: Wie kann mich das höhere Licht verbessern, wenn es in absoluter Ruhe ist?

Meine Antwort: Wenn vom ein- und austretenden Licht gesprochen wird, bezieht sich das auf die Veränderungen innerhalb meiner selbst. Das Licht ist das Phänomen innerhalb des Gefäßes zum Empfangen (Verlangen). Es gibt kein Licht ohne das Gefäß. Einige dieser Phänomene nenne ich „das Licht“ und schreibe den Veränderungen unterschiedliche Eigenschaften zu.

Alles ist in meinem Inneren. Einige innere Erfahrungen schreibe ich der äußerlichen Welt mit äußerlichen Ursachen zu, während ich inneren Ursachen mir, meinem Inneren, zuschreibe. Nach dem ich einige Veränderungen in meinem Inneren enthüllt habe, verbinde ich sie dann entweder mit persönlichen Handlungen oder mit dem Licht, dass diese Veränderungen unbewusst in mir herbeigeführt hat.

Wie ein Kind sagt: „Es ist alleine kaputt gegangen“ als ob es nicht gewesen war. Wir machen das auf Grund des Mangels an spirituellem Bewusstsein und der Enthüllung genauso. Wir übernehmen die Verantwortung für einige Ereignisse auf uns selbst und schreiben den anderen Teil einem verborgenen Faktor zu.

Frage: Ist das verborgener Faktor, was wir „eine wunderbare Kraft“ (Segula) nennen?

Meine Antwort: Segula bedeutet, dass ich Handlungen durchführe, aber die Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen ihnen und ihren Ergebnissen nicht sehen kann. Zum Beispiel wird mir erzählt: „Wenn Sie die Wand zehnmal schlagen, wird Wasser anfangen, vom Wasserhahn im Hinterhof zu laufen.“ Ich sehe keine Logik hier; aber inzwischen gibt es einen verborgenen Mechanismus in der Wand, die auf mein Schlagen der Wand reagiert und das Wasser einschaltet.

Es ist wirklich sehr einfach, aber ich bin dieses verborgenen Mechanismusses nicht bewusst. So wurde mir erzählt: „Dieser ist Segula. Wenn wir das tun, werden wir jenes bekommen.“ Folglich verbinde ich das eine mit dem anderen, obgleich ich die Logik der Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht verstehe, die diesen Ereignissen zu Grunde liegt. Deshalb ist Segula ein Gesetz das vor mir verborgen ist. Es gibt nichts Übernatürliches hier: Ich weiß nur gerade nicht, wie der Mechanismus im Hintergrund funktioniert.

Das gleiche ist mit der Gruppe. Wenn Sie sich wie empfohlen mit einer Gruppe verbinden, an der Verbreitung teilnehmen, die Freunde umarmen, mit Ihnen singen und springen, werden Sie die Wirkung erfahren, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie das alles miteinander verbunden ist.

Die Kabbalisten gaben uns Empfehlungen, die wirklich wirken. Wie sie genau funktionieren, werden wir später enthüllen. Für jetzt, auf unserer Stufe wird es „Segula“, ein verborgenes Gesetz genannt.

Auszug aus Unterricht  über den Artikel von Rabasch „Was eine große oder kleine Sünde in der Arbeit ist“, 27.12.2010

Das Leben innerhalb des holographischen Bildes

Frage: Wenn wir innerhalb eines holographischen Bildes leben, wird es sich dann entsprechend unseres Aufstieges entlang der spirituellen Stufen verändern?

Meine Antwort: Dieses Bild verändert sich die ganze Zeit, weil wir selbst seine Form aufbauen. Es gibt zwei Vektoren: den Wunsch zu empfangen und den Wunsch zu geben, also nur zwei Kräfte, zwischen denen wir eine Beziehung aufbauen. Somit bewirken die unterschiedlichen Verbindungen dieser zwei Kräfte Tausende verschiedene Formen.

Egal welches Instrument oder welche Naturerscheinung wir betrachten werden: sei es das Spirituelle oder das Materielle, in allen Welten stammt alles aus der Wechselwirkung des Schöpfers und der Schöpfung, des Lichtes, das den Wunsch bewirkt. Folglich gibt es nur zwei Komponenten: das Licht und den Wunsch sowie den Schirm zwischen ihnen. Dieser Schirm gewährleistet die Übereinstimmung zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf.

Diese Übereinstimmung wird in zehn qualitative Niveaus (10 Sefirot) aufgeteilt, die sich weiterhin in 620 (ТАRACH) Teile bis ins Unendliche teilen.

Aber egal was wir machen: sei es die Realitätsanalyse und deren Aufteilung in die Komponenten, oder das Gegenteil die Realitätssynthese, ihre Zusammenfassung – werden wir immer dieselben zwei geltenden Kräfte offenbaren: die Kraft des Gebens und die des Empfangens.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 05.01.2011

Mit dem Kopf von dem Höheren auf den Schultern

Rabasch, „Stufen der Leiter“. Art. 7, 1988/89 „Wer nicht am Samstagabend“: Die Anstrengungen werden in der Arbeit über dem Verstand gemacht, wenn der Mensch nicht weiß für was er arbeiten muss. Das ist sehr schwierig.

Frage: Warum ist es so schwierig?

Meine Antwort: Weil das in allem, was ich bin komplett entgegengesetzt ist. In der Tat, es ist nicht nur sehr schwierig, es ist schlicht unmöglich. Hier kann ich mit eigenen Kräften nicht erfolgreich sein. denn ich habe keine Mittel um in dem Verstand oder im Gefühl eine Handlung über dem Verstand auszuführen.

Ich handle immer, indem ich von eigenen Gedanken und Wünschen ausgehe. wie kann es denn anderes sein? Was sonst steht dem Menschen zur Verfügung?

Um eine richtige Handlung auszuführen muss man sich mit dem Verstand des Schöpfers, nicht der Schöpfung ausrüsten. Das heißt ich brauche seinen Kopf statt dem eigenen. Wie kann ich das erreichen?

Deshalb geben uns die Kabbalisten Ratschläge. wenn ein Mensch jemandem Großen dienen will, sei es Gruppe oder Freunde, versucht er seine eigene Vernunft und Gefühl abzuschalten, und akzeptiert stattdessen den Verstand und das Gefühl seines Nächsten. Mit Hilfe von diesen Übungen bauen wir eine Einstellung zu dem Schöpfer auf.

Denn dem kleinen mangelt es immer an dem „Kopf“, an dem Verständnis. Selbst weiß er nicht,wie er sich dem Schöpfer angleichen könnte, er versteht ihn nicht. Deshalb muss er einen Teil des Verstands des Höheren empfangen, akzeptieren.  Die Arbeit mit dem Verstand von dem Höheren, statt des eigenen, heißt nämlich „Der Glaube über dem Verstand“

Warum gerade „Den Glauben“? Könnte man nicht : „Verstand des Höheren“ sagen. Die Sache ist die, dass der Untere den Kopf von dem Höheren erlangt, indem er auf seinen eigenen Verstand verzichtet, in der Eigenschaft des Gebens, Chafetz Chessed. Sonst wird er das nicht machen können, er wird die Handlungen des Höheren nicht sehen und sich Ihm angleichen können.

Das effektivste Mittel, das uns die Weisheit und die Größe der neuen Stufe erlangen lässt, ist zu versuchen seinen eigenen Verstand und das Gefühl in sich zu neutralisieren, um den Verstand und das Gefühl des Nächsten, der Höher als ich steht, akzeptieren zu können. Sonst wachse ich nur in meinen tierischen Eigenschaften, quantitativ aber nicht qualitativ.

Auzug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Wer am Freitag sich nicht gekümmert hat“, 03.01.2011