Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kabbalisten zu Tora und Geboten, Teil 18

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Die Tora entwickelt im Menschen die Empfindung des Begreifens des Übels

Die Arbeit („Avodat Achem“ – „die Arbeit des Schöpfers“, um dem Schöpfer gleich zu werden) fängt mit „dem Begreifen des Übels“ an, wenn der Mensch den Schöpfer darum bittet, sich in dem Moment schlecht zu fühlen, in welchem er den Genuss empfinden möchte. Und nur der Schöpfer kann ihn bewusst fühlen lassen, dass „der Wunsch, zu empfangen“ das „Böse“ ist.

Es bedeutet, dass der Mensch mit Hilfe der Tora zum Begreifen des Übels kommen kann, das heißt, zu verstehen, inwiefern „der Wunsch zu empfangen“ schlecht ist. Und danach kann er darum bitten, dass der Schöpfer „den Wunsch zu empfangen“ auf „den Wunsch zu geben“ korrigiert.

Rabasch. Shlavey HaSulam. Artikel 28, 1991 „Die Heiligkeit und die Reinheit in der Arbeit“.

Aus dem Abdruck den Stempel erkennen

Frage: Wie ist der eigene Aufstieg zu bemessen: nach dem Wachsen der Selbstsucht oder nach der Größe des Gebens?

Meine Antwort: Man kann das Geben niemals bemessen. Es hat so lange keine Grenzen, keine Form und keine Umrisse, bis es sich auf den Wunsch zu erhalten einkleidet.

Wir befinden uns immer in den egoistischen Gedanken. Aber wenn wir sie überwinden und uns auf den Schöpfer ausrichten, dann werden dadurch die Höhe und die Form des Wunsches zu geben sichtbar.

Nach der Höhe wird er mit der Größe des Wunsches zu erhalten verglichen, über dem wir uns im Geben aufhalten wollen. Somit wenden wir uns in der genauen Übereinstimmung mit unserem egoistischen Impuls an den Schöpfer.

Denn Er hat in uns diesen egoistischen Wunsch, diesen fremden Gedanken gebildet. Indem ich mich erhebe und meine Bitte an Ihn ausrichte, ziehe ich eine Art Maske an, ich kopiere Ihn und finde auf diesem Wege Seine Form.

Der Schöpfer kopierte Seine Form auf meinen Wunsch der Genüsse, und ich mache die Rückkopie von diesem Wunsch, wodurch ich zur Grundform des Schöpfers, zum Wunsch des Gebens zurückkehre.

So komme ich zur Erkenntnis, zum Verständnis und zur Empfindung des Schöpfers: vom Stempel zum Abdruck – und zurück.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Wenn  das Gute wächst,  wächst auch das „, 04.12.2011Böse

Eine Sage über die Verlangen

Frage: Mir scheint es, dass Rabasch in seinen Artikeln danach bestrebt ist, uns die spirituelle Arbeit in einer sinnlichen Form zu beschreiben…

Meine Antwort: Alles geschieht innerhalb des Verlangens, d.h. Innerhalb unseren Empfindungen. Die Kabbalisten sprechen nicht über etwas anderes.

Genauso ist es mit der Mathematik und anderen Erscheinungen die uns als rationell erscheinen, auf jeden Fall sind sie sinnlich, nur ist es uns nicht bewusst, dass wir in unserem Gehirn das Verhältnis zwischen den Empfindungen abschätzen.

Wir messen sie aus, wiegen ab, geben einen Zahlencode dazu, aber es ist immer eine Arbeit in der Empfindung. Sogar, wenn ich die Farbschattierungen vergleiche: „Diese ist gelber, und diese ist weißer“, ich schätze die Empfindungen, die sie in mir hervorrufen ab. Und genauso ist es mit anderen Sachen, sogar ganz rationelle, die keine Empfindungen zu besitzen scheinen, in jedem Fall arbeiten wir nur in den Empfindungen.

Als ich zu der Wissenschaft der Kabbala gekommen bin, hat es mich sehr erstaunt: „Welche Empfindungen?“ Ist das eine Mädchenroman? Welche Wissenschaft ist es denn? Erst, nachdem ich angefangen hatte zu verstehen, dass der Mensch vollkommen aus Verlangen besteht, und all das uns Umgebende, auch Verlangen sind. Nicht lebende Objekte, Pflanzen, Tiere, es sind Verlangen, die auf so eine Art uns in unseren gemeinsamen Verlangen der Genüsse vorgestellt werden.

Ich sehe die Tiere, nicht lebende Objekte, Menschen, den Himmel, auf so eine Art empfinde ich diese Erscheinungen in meinem Verlangen zu genießen. Ich untersuche irgendein nicht lebendes Material: mit welcher Kraft sollte darauf eingewirkt werden, damit es erwärmt, zersetzt, zusammengesetzt wird.

Ich untersuche die Tiere, die Pflanzen, mich selbst, und das Verhältnis zwischen uns in der menschlichen Gesellschaft.

Deswegen steht es in allen kabbalistischen Büchern nur über die Korrektur des Verlangens geschrieben, damit du dein Verlangen auf eine solche Höhe erhebst, wo du universell werden kannst – der Schöpfer, der allgemeinen Kraft der Natur, ganz innerer, ganz breiter Kreis, der alles in sich einschließt. Das musst du in deinen Verlangen erlangen.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 3.12.2010