Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Hauptsache sind Definitionen

Seit Menschengedenken wurden in allen kabbalistischen Büchern die spirituelle Erkenntnis bzw. die spirituelle Welt beschrieben. Aber unter den Massen wurden sie entsprechend den irdischen Begriffen entstellt. So kam es dazu, dass das Prinzip des Glaubens zur blinden Überzeugung wurde:

– ich glaube daran, dass „sich irgendwo im leerem Raum ein Koffer dreht“ (oder jegliche andere Annahme, einschl. Schöpferexistenz).

– Hast du ihn denn gesehen?

– Nein, aber ich glaube.

Das wird unter den Massen Glauben genannt: Jemand hat mir davon erzählt, was er nicht mal selbst gesehen hat, und ich wiederhole mit Enthusiasmus seine Geschichte.

Eine der der wichtigsten Aufgaben der zusammengesetzten Teile unserer spirituellen Arbeit besteht darin, dass der Mensch in sich die fehlerhafte Vorstellung der Massen über den Glauben und Religion abschafft und zu der ursprünglichen Bedeutung dieser Begriffe zurückkehrt: Die Wissenschaft der Kabbala und das Erkennen des Schöpfers.

Im Artikel „Das Wesen unserer Religion und Ihr Ziel“ nennt Baal HaSulam die Wissenschaft der Kabbala – das Mittel zur Erkenntnis des Schöpfers. Aber in unserer Welt wurden aus der Kabbala die Religionen aller möglichen Konfessionen und Glaubensrichtungen gemacht.

Wenn wir auf falsche Definitionen stoßen, müssen wir eine Korrektur in sich durchführen, indem wir ständig zu den richtigen Bedeutungen zurückkehren. „Religion“ – bedeutet die Wissenschaft der Kabbala, „der Glaube“ – bedeutet eine Offenbarung des Schöpfers, der Eignenchaft des Gebens, des Lichtes Chassadim. „Vollkommener Glaube“, – das perfekte Empfinden des Schöpfers, das Licht Chochma, welches in das Licht Chassadim eingekleidet ist.

„Glaube über dem Verstand“ – der Weg im Geben über dem Empfangen. Ich schwimme quasi über den Wellen von egoistischen Wünschen. Unter dem Segel der Eigenschaft des Gebens, das ihnen genau angepasst wurde. (Was ist ihnen entgegengesetzt? Dies wurde sicher nicht richtig verstanden. Ich würde das einfach weglassen)

„Israel“ – diejenigen, die direkt zum Schöpfer gerichtet sind. Andere heißen „Völker der Welt“. In jedem von uns, bis er sich vollständig korrigiert hat, existieren beide Zustände. „König Israels“: Der Mensch befindet sich im Zustand „Israel“ und spürt dass der Schöpfer in ihm herrscht. „König der Völker“: Der Schöpfer herrscht ebenfalls im Menschen, aber ohne seine Zustimmung oder Kenntnis.

Alles hängt von den Definitionen ab und wir müssen sie sehr gut auswendig kennen, so dass diese beim Lesen eines Textes von selbst in den Sinn kommen. .

Auszug aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 02.01.2011

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Die universelle Energie des Lichts

Frage: Was ist das Licht, wenn es jede Person anders enthüllt? Ist es nicht eher eine subjektive Empfindung als eine universelle?

Meine Antwort: Das Licht ist Energie; es ist keine subjektive Empfindung. Es ist wie Elektrizität, die je nach seinem Anschluss zu Beidem führen kann: zu kalt oder zu heiß, es kann ziehen oder schieben.

Alles hängt vom Gefäß ab, welches diese Energie empfängt und wahrnimmt.

Eure Wünsche bestimmen alles. Man weiß nicht, was das Licht ist und man wird es nie wissen.

Alles was man tun kann, ist seine Gefäße (Wünsche) vorzubereiten, um von Ihm in allen möglichen Formen Genuss zu empfangen.

Jedoch hat das Licht per se gar keine Form; Energie ist formlos.

Wenn Elektrizität durch einen Draht mittels bewegter Elektronen fließt, ist sie bereits eine in einem Material eingeschlossene Form; sie ist somit nicht die Kraft selbst.

Alles, was wir fühlen ist nur eine Empfindung in unseren persönlichen Sinnesorganen.

Aus dem 4.Teil des täglichen Kabbalaunterrichtes 30.12.10.“Die Weisheit der Kabbala und Philosophie“

Über den Vorteil der Nachahmung

Frage: Soll ich daran glauben, dass die Kabbalisten die Wahrheit sagen?
Meine Antwort: Es ist „der Glaube der Weisen“ eben. Denn du hast keine andere Wahl: du glaubst dem Kabbalisten, wie der Jüngere dem Ältern glaubt, um erwachsen zu werden.

In unserer Welt verlässt sich das Kind auf die Erwachsenen, andernfalls hat es doch kaum Überlebungschancen. Wird es etwas erreichen können, wenn es nicht auf sie hört, nicht von ihnen die notwendigen Instrumente bekommt, wenn es sie nicht nachäfft?
Nicht umsonst wird der Affe als Übergangsglied von der Fauna zum Menschen bezeichnet. „Nachahmen“ ist ein Mittel, um ein Mensch zu werden. Das Kind sieht die Erwachsenen und wiederholt alles, macht ihnen immer wieder alles nach.
Worin wird dann seine eigene Vernunft gezeigt? Gerade darin, die äußerlichen Bewegungen zu sehen und zu kopieren. Dank ihrer wird es später ihr inneres Wesen begreifen.
Darüber steht es eben gesagt: „An Deinen Handlungen werden wir Dich erkennen“. Wir haben keine andere Wahl, wir sollen den Ratschlag der Kabbalisten über die eigene Vernunft hinweg annehmen. Denn ihre Ratschläge kommen von den höheren Stufen, so dass du dich wie das Kind vor dem Älteren verhalten kannst.

Manchmal ist es sogar schwierig, auf diese Ratschläge hören, weil man immer die Worte der Weisen aufnimmt. Je mehr man sie entschlüsselst, um sie zu befolgen, desto eher wird man vorankommen.

Einige erhalten sie „von Mund zu Mund“ und werden sehr schnell erwachsen. Andere bekommen sie „vom Hörensagen“ und wachsen um Vieles langsamer. Der Weg ist jedoch dieser: der Jüngere lernt vom Älteren. Hauptsache, man macht aus sich „einen Affen“ und lernt vom Menschen um zu lernen. Denn es sind zwei Stufen der Entwicklung.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „“, 02.01.2011

Auf dem Weg zum Glauben

Frage: Wenn ich um ein Gefäß des Gebens bitte, dann sehe ich sofort, dass ich dieses nicht besitze. Wo befindet sich dann der Ort des Glaubens?

Meine Antwort: Es ist sehr schwierig den Glauben zu finden. Denn es würde bedeuten, den Machsom zu überqueren. Der Glaube ist eine Eigenschaft des Gebens (Chafez Chessed), die Eigenschaft Bina, das Licht des Gebens/Chassadim. Und der vollkommene Glaube ist das Licht Chassadim mit dem Leuchten des Lichtes Chochma.

Es handelt sich um eine hohe Stufe. Um sie zu erreichen, muss man sich über die Selbstsucht erheben, Ägypten verlassen, sich innerlich vom Pharao/Egoismus trennen und die Macht/Eigenschaft des Lichtes/Gebens bekommen.

Es ist der Anfang des Glaubens/Gebens. Und dann tritt die Periode „vierzig Jahre in der Wüste“ ein, wenn wir den Glauben, die Eigenschaft des Gebens, über die Selbstsucht hinweg aufbauen. Wenn diese Etappe beendet wird, dann erreiche ich den Glauben, der sich über alle meine Wünsche erheben wird, über ganz Ägypten. Jetzt kann ich den vollkommenen Glauben erreichen, d.h. offenbaren, wie ich ihn innerhalb des Lichtes des Gebens/Chassadim das Licht der Weisheit/Chochma spüre.

Es ist der Eintritt ins Land Israel eben: der Egoismus/Pharao, der die Korrektur mittels des Lichtes bis zur Eigenschaft des Gebens/Chafez Chessed erreichte, bemüht sich jetzt um das Empfangen vom Schöpfer um zu geben. Mit anderen Worten, dein Wunsch arbeitet am Bestreben den Schöpfer zu erreichen (Israel = Jaschar-El).

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet über dem Verstand in der spiritueller Arbeit“, 02.01.2011

Die Тоra wird denjenigen gegeben, die sie benötigen

Frage: Wie kann man in der Gruppe im Glauben über dem Verstand handeln?

Meine Antwort: Ohne Gruppe ist es überhaupt nicht möglich. Entweder verbindest du dich mit dem Lehrer, wie es früher geschah, oder mit der Gruppe. Es ist eben unmöglich, alleine voran zu kommen.

Wenn man über die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Schöpfer spricht, dann meint man immer das Vorhandensein der Umgebung, ohne welche es unmöglich ist, hinaufzusteigen, oder sich zu korrigieren.

Die Bitte an den Schöpfer ist eine Bitte um Korrektur. Um welche Korrektur? Ich soll nur meine Beziehung zum Nächsten korrigieren. Es sind die Selbstsucht, der böse Trieb, der grundlose Hass, die zerbrochenen Kelim, der zerstörte Tempel eben.

Deshalb meinen wir immer, dass sich der Mensch in der richtigen Umgebung mit seiner Gruppe befindet. Dieses Prinzip begann am Berg Sinai, wo uns die Bedingung gestellt wurde: wie ein Mensch mit einem Herzen vereinigt zu werden. Nur dann bekommt ihr die Tora und könnt euch korrigieren.

Wenn ihr nicht versucht, vereinigt zu werden, die Bürgschaft zu erreichen, dann habt ihr nichts zu korrigieren! In diesem Fall bekommt ihr auch keine Tora.

Die Bedingung des Erhaltens der Tora – ist die Notwendigkeit darin. Aber wenn ihr euch mit anderen nicht vereinigen wollt, dann braucht ihr keine Tora. Ihre Bestimmung liegt nur darin, die Verbindung zwischen den Menschen zu korrigieren.

Und deshalb , wenn die Welt heute in die aussichtslose Situation der allgemeinen Wechselbeziehung geführt wird, wenn es klar wird, dass ohne richtige Beziehungen zwischen uns die Zivilisation beendet sein wird – werden die Menschen gezwungen sein, die Tora ausnutzen, sie werden die Höhere Kraft, die Kraft des Lichtes benötigen, weil sie die Menschen vereinigen wird.

Mit diesem Ziel wird die Tora, die kabbalistische Methode, geöffnet. Alle übrigen Methoden kann man nicht als Tora bezeichnen, weil sie dem bösen Trieb nicht entgegenstehen. Allmählich werden die Menschen den bösen Trieb in dieser Welt offenbaren, und sie werden die wahre Tora benötigen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „“Was bedeutet über dem Verstand in der spirituellen Arbeit”„, 02.01.2011

Sich über das, was man kennt, erheben

Wir sprechen über den Schöpfer ausgehend von unseren Kelim, wenn wir in der Lage sind, diese zu korrigieren. Nur aus den korrigierten Kelim heraus können wir Ihn erkennen.

Die korrigierten Kelim funktionieren nach dem Prinzip „Aus Deinen Taten werden wir Dich erkennen“. Indem ich die gleichen Handlungen wie der Schöpfer vollziehe, beginne ich, Ihn zu erkennen.

Die Handlungen des Schöpfers sind das Geben, darum muss ich ebenfalls zu den Handlungen des Gebens kommen, um Ihn zu erkennen. Aus den Handlungen, die Ihm genau entsprechen, werde ich Ihn selbst verstehen: wer Er ist und was Er ist, was Sein Programm und Sein Ziel in Bezug auf mich ist, was Sein Sinnen und Trachten ist. All das werde ich verstehen, wenn ich Ihm in den Handlungen ähnlich werde, und nicht eher.

Wie sollen wir also zu den Handlungen des Schöpfers kommen? Dazu müssen wir die Eigenschaft des Gebens erlangen. Wir erlangen sie über der Eigenschaft des Empfangens, über den empfangenden Kelim – das wird als „Glaube über dem Verstand“ bezeichnet. Darin besteht das ganze Wesen unserer Arbeit.

„Verstand“ bedeutet das, was ich kenne, fühle, sehe – in den Empfindungen des Verlangens zu empfangen. Und „Glaube“ ist eine andere Eigenschaft, eine höhere. Diese erlange ich über dem Wissen: zuerst muss ich mein Wissen enthüllen und prüfen, dann muss ich die Kraft von oben erhalten, die es mir ermöglicht, mich darüber zu erheben – in der gleichen Form, nur höher. Genau das bedeutet, dass ich mich über das Wissen erhebe.

Auszug aus dem Unterricht über den einen Artikel von Rabash „Was bedeutet über dem Verstand in der spirituellen Arbeit“, 02.01.2010

Elektrische Impulse der Zweifel

Frage: Wenn der Mensch keine Möglichkeit hat, zu prüfen, ob seine Wahrnehmung des Schöpfers und der Nächstenliebe richtig ist oder nicht, wie kann er das klären?

Meine Antwort: Diejenigen, die selbst zur wahren Klärung durch das Licht, das zur Quelle zurückführt, kommen wollen, müssen diese Methode an sich selbst anwenden.

Weil jedoch alle Seelen miteinander verbunden sind, werden sich die von ihnen gemachten Klärungen ebenso auf die anderen Seelen ausdehnen. Und diejenigen, die sich im Moment mit Phantasien zufrieden geben, beginnen allmählich zu spüren, dass diese keine reale Grundlage haben.

Jeder hat seine Phantasien und seinen Glauben. Es wurde mal von jemandem durchgezählt, dass es 3800 unterschiedliche Religionen und Glaubensrichtungen weltweit gibt. Ich habe es selbst nicht überprüft, bin aber bereit, dem Glauben zu schenken 🙂

Nur ein großes, entwickeltes egoistisches Verlangen, das immer mehr in der Menschheit erwacht, will sich mit dem Glauben nicht begnügen.

Und weil wir unsere Reihen immer enger zusammenschließen und uns immer enger miteinander verbinden und die Ansichten von einem zum anderen übergehen und eine höhere Meinung über die weniger hohen herrscht, „verbreiten“ wir auf diese Weise das Wissen der Kabbala und bringen Zweifel in die Herzen aller anderen.

Doch äußerlich sollte man auf keinen Fall versuchen, jemanden zu überzeugen. Wenn jemandem ein kabbalistisches Buch in die Hände fällt und er es lesen will, ist es wunderbar. Man muss auch noch bedenken, dass jeder es auf seine eigene Weise versteht und seine eigene Meinung darin bestätigt sieht.

Darum soll jeder an sich selbst arbeiten, dann werden „elektrische“ Signale durch das wachsende und sich enthüllende Verlangen im Gesamtsystem der Seelen durchgehen. Das von uns angezogene Licht wird alle anderen erreichen, und sie beginnen, anders zu denken – sie werden den Glauben durch das Wissen ergänzen wollen.

Der Glaube soll nicht ganz ausgelöscht werden – doch wenn er durch das Wissen ergänzt wird, verwandelt er sich in Kulturtraditionen. Und das dazugewonnene Wissen wird zum Wissen über den Schöpfer, zu Seiner Enthüllung den Geschöpfen.

Letztendlich wird die Philosophie verschwinden, die Religionen werden zu Volkskultur und Traditionen, und die Wissenschaft der Kabbala wird dem Menschen die höhere, ewige Realität enthüllen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“ vom 02.01.2010