Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Als Erwachsene zurückkehren

Kabbalist Michael Laitman: Wir lesen die Werke der Kabbalisten, der Menschen, welche die höhere Welt, die Superrealität offenbart haben. Wir verstehen und fühlen nicht worüber sie uns erzählen und folgen einfach ihren Worten.

Sie sagen uns, dass eine Höhere Kraft existiert, die von alleine nicht begreifbar ist. Von unserer Seite begreifen wir sie als den Schöpfer, der Gute und das Gute schaffende. Der Schöpfer hat aus dieser Eigenschaft die Schöpfung geschaffen und wünscht, dass sie sich entwickelt und Seine Wohltat annimmt.

Die Wohltat besteht darin, dem Schöpfer gleich zu werden. Es gibt nichts Besseres oder Höheres. Deswegen bedeutet „Gutes tun“ die Schöpfung auf die Stufe des Schöpfers zu führen.

Dafür sollten wir zwei Parameter erlangen, welche Ihm eigen sind: die Vollkommenheit und die Selbständigkeit. Die Selbständigkeit ist ein Teil der Vollkommenheit, doch für uns hat sie eine eigene Bedeutung und steht am ersten Platz. Wir sollten selbständig sein, so wie der Schöpfer. Wie er vor der Erschaffung selbst existierte, so sollen wir, obwohl wir seine Schöpfung sind, auf die gleiche selbstständige Ebene aufsteigen.

Darüber hinaus sollen wir in der Lage sein, selbst die Stufe des Guten und das Gute Schaffende zu erlangen.

Damit uns solche Möglichkeit zur Verfügung steht, hat der Schöpfer den vollkommenen Zustand erschaffen, wo wir mit Ihm identisch, einander gleich sind. Einer gleicht dem Anderen, was bedeutet, dass wir in Allem vereint sind – in den Eigenschaften, in der Wahrnehmung, in der Selbständigkeit usw.

Aus diesem Anfangs-bzw. Endzustand beginnt Er uns in verschiedenen Bereichen der Wahrnehmung zur vollkommenen Gegensätzlichkeit Ihm gegenüber, ab zu senken. Und aus dieser Gegensätzlichkeit, gibt Er uns die Möglichkeit zurück in die Vollkommenheit mit einem kostbaren Gepäck zurück zu kehren. Nach Hause zurückkehren, das ist alles, was wir brauchen.

Auszug aus einem Unterrichte über den Artikel von Rabash „“Was bedeutet der Verbot über einem leeren Tisch den Segenspruch zu sprechen in der spirituellen Arbeit“, 13.11.2011

Die Etappen der Montage

Unser Ziel ist die Rückkehr zum Schöpfer. Alles ist schon „zum Abendmahl“ vorbereitet, aber wir müssen zuerst unseren Weg prüfen, um alle existierenden Mittel zu finden und, zu verstehen, wie sie richtig zu verwenden sind.

Natürlich, gibt es nichts neues, weder in uns selbst, noch in den Mitteln, die für unseren Weg vorbereitet sind, oder in den Prozessen und den Erscheinungen, die wir beim Aufstieg empfinden werden, sowie in ihren Ergebnissen. Unsere Arbeit besteht nur in der Analyse, in der Prüfung der Mittel und deren richtigen Montage.

Als ob uns ein kaputter Mechanismus gegeben wäre, damit wir herausfinden, was er in der korrigierten Form darstellt und nach welchem Verfahren man seine Teile sammelt.

Hierfür wird uns auch die Vernunft vom Schöpfer gegeben. In uns selbst kann nichts Neues heranwachsen. Es steht geschrieben: „Es gibt nichts neues unter der Sonne“. Wir bekommen die ganzen Informationen von oben, und von uns hängt nur eins ab – der Willen den Prozess der Korrektur, d.h. der Montage aller Elemente der Schöpfung zu realisieren.

Nichts ist zufällig geschaffen, nichts schadet uns, alles hat seine Stelle. Die Aufgabe besteht nur darin, alle Elemente in der einheitlichen Harmonie zu verbinden, und das sollen wir lernen.

Dann werden wir etwas neues empfinden – das Wissen, das Begreifen, die Vollkommenheit, die Beziehung, die dem Guten und das Gute Schaffenden eigen ist, die Liebe, die uns vom Schöpfer offenbart wird, Seine Sorge.

Im Endeffekt begreifen wir unsere Offenbarung. Und alle Etappen auf dem Weg heißen die Etappen der Offenbarung der Höheren Lenkung, der Beziehung des Schöpfers zu uns.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet der Verbot über einem leeren Tisch den Segenspruch zu sprechen in der spirituellen Arbeit“, 13.01.2011

 

Ein Sprung in das Spirituelle

Frage: In der Zeit des zweiten Tempels haben die Kabbalisten zwei Stunden gebraucht um sich auf das Lesen des Gebetes „Schma Israel“ vorzubereiten.

Warum bekommen wir, die so klein im Vergleich zu denen sind, eine viel schwierigere Wirklichkeit organisiert, so dass wir zum Unterricht so abgelenkt und verwirrt kommen und versuchen uns mit Mühe einige Minuten vor dem Lesens des Sohars irgendwie zu konzentrieren?

Meine Antwort: Damals mussten die Kabbalisten diese spirituelle Zuständen eintreten, die der Sohar beschreibt, sie mussten sich über die Stufe des Zustandes der völligen Abwesenheit von jeglichen spirituellen Empfinden heben, denn jede Stufen beginnt vom Null. Es braucht Zeit bis sie in einer gemeinsamen Absicht, in der Verbindung auf einer passenden Stufe, diese Zustände in einem gemeinsamen Empfinden betreten…

Man kann dies mit der Vorbereitung von Fallschirmspringern auf einen gemeinsamen Sprung vergleichen: Sie packen ihre Fallschirme, steigen in das Flugzeug auf, steigen in die Höhe über den Wolken und von dort springen sie und in einem freien Fall, wenn sie ihre Fallschirme noch nich geöffnet haben, verbinden sie sich miteinander, und bilden verschiedene Figuren in der Luft.

Das ist eine riesige Vorbereitung auf neue Verbindungen auf höheren Stufen. Deshalb braucht sie viel Zeit, entsprechend der Stufenhöhe. Die Stufe verpflichtet.Und wenn du hier unten hantierst, alleine, ohne den anderen überhaupt zu spüren, es reicht dir schon, wenn du irgeneinen Gedanke gefangen hast.

Lasst uns hoffen, wir werden auch solche Vorbereitung brauchen wie die großen Kabbalisten der Vergangenheit

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Vorwort, 13.01.2011