Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Rolle von Jaakob in Ägypten

Frage: Im wöchentlichen Kapitel Wajechi geht es um die sehr interessante Beziehung zwischen den Ägyptern, Jaakov und seinen Kindern. Er wurde beweint, einbalsamiert und in der Erde Israels begraben usw. Was hat das alles zu bedeuten?

Meine Antwort: Unser Ego ist das Verlangen zu genießen und heißt Ägypten – es kann nicht ohne das Verlangen zu geben existieren. Wir brauchen das höhere Licht!

Doch das höhere Licht erreicht uns nicht, wenn wir keine Funken des Gebens in uns tragen. Sobald der Mensch anfängt, die Eigenschaften des Nehmens und des Gebens zu vereinen, stellt er in seinen egoistischen Verlangen sein Aufblühen fest!

Deswegen sind „die sieben Jahre des Überflußes“ in Ägypten (sieben Jahre – das ist keine Zeitperiode, sondern es sind die sieben Sefirot von Seir Anpin) solange möglich, solange Jaakov in Ägypten bleibt.

Solange Jaakov als die mittlere Linie und eine richtige Verbindung der rechten und der linken Linie – das Geben und das Nehmen – existiert, gibt er an Jeden von uns das Licht und den Überfluss weiter.

Deswegen wurde Jaakov als die Verbindung der rechten und linken Linien sehr verehrt. Doch diese Verbinung dient nur Ägypten, sie vergrößert das Ego; doch das ist nicht genug und sollte weiter wachsen. Mit der Vergrößerung des Egos hat der „kleine“ Jaakov seine Rolle erfüllt.

Das egoistische Verlangen, das mit der Hilfe der spirituellen Kraft gewachsen ist, hört mit dem Wachstum auf. Es kommen die „sieben Jahren des Hungers“, die den Menschen zum Erheben auf eine noch höhere Stufe zwingen.

Wir sehen, wie die Heiligkeit für die Klipa arbeitet und die Klipa für die Heiligkeit. D.h., es gibt weder „das Böse“ noch „das Gute“. Wenn der Mensch diese beiden Begriffe richtig verwendet, wird er von ihnen zum Ziel geführt.

Aus einem Programm „Wochenabschnitt“, 16.12.2011

Warte nicht auf den kritischen Pegelstand

Sich den Anderen annähern, bedeutet ihre Verlangen und Gedanken an sich näher zu bringen, sie so zu empfinden, wie das Verlangen seiner eigenen Kinder. So wichtig sollte mir die ganze Welt sein, als ob alle Menschen meine Verwandte wären.
Später fange ich an, diese „Verbindung zur Verwandschaft“ immer mehr zu empfinden, solange, bis ich diesen Teil als mein Eigen fühle. Sogar sind es nicht nur meine Teile, ich bin es selbst! Das ist ein rein psychologisches Problem.
Je mehr ich mich ihnen nähere, desto mehr empfinde ich eine Kraft, die den Rauminhalt zwischen uns füllt, und dort offenbart sich der Schöpfer. Je größer meine Sorge um jeden einzelnen Menschen ist, desto näher komme ich an den Schöpfer heran und bekomme mehr Chancen ihn zu offenbaren.

Doch wenn ich die Anderen und die Möglichkeit, mich ihnen zu nähern, abstoße, und nur an meine egoistischen Interessen denke, dann verdecke ich mich selbst und die anderen Menschen vor dem Schöpfer. Ich verdecke das Gute und das Wohlwollen, und rufe das Böse und die Leiden in die Welt hervor.

Wenn ich nicht die Wissenschaft der Kabbala richtig einsetze, dann beginnen die Menschen sich von einander zu entfremden, einzelne Menschen und ganze Länder. Dann wird sich über sie die Dunkelheit verbreiten, eine noch Größere als jetzt.

Der Schöpfer entfremdet sich noch mehr von uns, und wenn Er die kritische Note erreicht, dann kommt es zu einem Weltkrieg. Es hängt alles nur von der Annäherung oder der Entfremdung dieser höheren Kraft ab, damit ruft sie die Explosionen, die Katastrophen, die Kriege, bis zu dem Weltkrieg hervor.

Noch befinden wir uns einfach im „Exil“ (eine verlorene Empfindung des Schöpfers). Er ist uns sehr nahe, und kommt absichtlich noch näher, um uns die globale Verbindung der Welt zu offenbaren. Solange es noch nicht zu spät ist, müssen wir zum Verständnis kommen, dass wir verpflichtet sind, dieses Wissen an Alle hinzubringen, es hängt alles von unserem Verlangen ab.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Der allgemeine Charakter der Wissenschaft der Kabbala“, 13.1.2011