Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Erschaffe den Schöpfer in dir

Europäischer Kongress. Workshop 1

Frage: Wie kann ich die Wichtigkeit des Ziels im Herzen spüren?

Meine Antwort: Den Schöpfer oder die Eigenschaft der Liebe zum Nächsten zu spüren ist praktisch ein und dasselbe. Nur ist die Nächstenliebe quasi ein Kli/Gefäß/Verlangen, in dem die Erfüllung mit dem Licht stattfindet.

Deshalb kann man sich das eigentlich ganz gut vorstellen. In unseren Bedingungen können wir Anstrengungen unternehmen und uns vorstellen, was Geben, Liebe, Zusammenwirken, Verbindung bedeutet; wir können die Gruppe höher als uns selbst, als uns oder als notwendige Kraft des Gebens an die Gruppe bestimmen – das alles können wir tun. Doch den Schöpfer können wir uns natürlich gar nicht vorstellen.

In Wirklichkeit gibt es ein solches Objekt wie den Schöpfer nicht. Den Schöpfer erschaffen wir selbst in uns!

Der Schöpfer bedeutet die allgemeine Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die wir allmählich in uns entwickeln. Ohne den Menschen gibt es keinen Schöpfer. Es gibt kein solches Objekt, das für sich allein existiert. Und das Licht existiert nur innerhalb des Verlangens, welches sich darauf ausrichtet, anderenfalls gibt es das auch nicht.

Das alles steht in den kabbalistischen Büchern. Also formen wir aus uns eine solche Schöpfung, in der sich der Schöpfer enthüllt. Und es ist unmöglich, Ihn außerhalb von uns wahrzunehmen.

Auszug aus dem ersten Workshop des Europäischen Kongresses, 23.03.2012

Die Wellen des Kongresses spülen allen Dreck fort

Frage: Wie können wir die Wichtigkeit des Zieles vor den bevorstehenden Kongressen in Süd- und Nordamerika steigern? Es gibt derzeit viele ernste Hindernisse; wie können wir uns über sie erheben?

Meine Antwort: Es ist gut, dass es so viele Hindernisse gibt. Der Mensch braucht eine doppelte Wahrnehmung: Einerseits spürt er die Hindernisse: wie sehr er alle verachtet, und wie sehr er es hasst, mit ihnen zusammen zu sein, wenn sein Stolz ihn über jeden anderen erhebt und er von ihnen wegstrebt.

Dies kann sowohl einer Einzelperson als auch einer ganzen Gruppe zustoßen, und es zerstört sie wirklich. Die Frage ist, ob die Gruppe sich darüber erheben kann. Der Kongress gibt den Gruppen, die sich in einem zerbrochenen Zustand befinden und fast keine positiven Kräfte mehr haben, die sie verbinden könnten, eine solche Chance.

Es gibt Gruppen, die sich nur noch auf einer negativen Basis verbinden: gegen den Lehrer und gegen das, was er sagt, oder gegen einen anderen Teil der Gruppe. Nur das hält sie zusammen. Der Kongress bietet jedoch eine Möglichkeit, in eine größere und stärkere Umgebung einzutreten, die sich oberhalb der einzelnen Gruppe befindet. Darin kann die problematische Gruppe korrigiert werden, wenn sie bereit ist, sich zu annullieren: jedes einzelne Mitglied und die Gruppe als Ganzes.

Das würde bedeuten, dass sie zum Kongress wie zu einer Mikwe (einem rituellen Reinigungsbad) kommen werden, aber um das zu tun, müssen sie „ein Opfer bringen”, ihr Ego als Opfer darbringen. Wenn sie dazu bereit sind, wird der Kongress eine solche Gruppe heilen.

Wenn nicht, werden wir erleben, wie sie infolge des Kongresses noch weiter wegtreiben, und vielleicht gehen sie sogar ihren eigenen Weg. Ich glaube, dass der Kongress stark genug sein sollte, so dass jeder klar begreift: entweder annulliert er sich und mit Hilfe der Umgebung, die wir als Faktor unserer Entwicklung und als Vertreter des Schöpfers zusammen aufbauen, in Richtung Ziel vorwärtskommt, oder er verlässt diesen Weg, nachdem er feststellt, dass das nichts für ihn ist.

Lasst uns hoffen, dass dies geschehen wird. Genug der kindischen Spiele und Streitereien um Macht und Ehre, die die Gruppen zerreißen. Es ist Zeit für ernsthaften Fortschritt und Zeit, damit aufzuhören, sich wie streitende Kinder im Sandkasten zu benehmen. Es ist Zeit für wichtige und verantwortungsbewusste Handlungen, die die Menschheit von uns erwartet.

Wenn ihr dazu bereit seid, ist das großartig, lasst uns an die Arbeit gehen. Wenn nicht, ist es besser, wenn ihr schlicht verschwindet. Eins vom beiden. Auf diese Art sollte der Kongress jedem helfen, zu klären, wo er steht und welcher Sache er den Rest seines Lebens widmen will.

Wenn die ganze weltweite Gruppe sich während des Kongresses verbindet, schafft das die stärkste Umgebung, die für den Aufstieg höchst effektiv ist. Deshalb ist es sehr wichtig, in diesen Tagen darin eingeschlossen zu sein und gänzlich an dem, was passiert, teilzunehmen: sowohl physisch als auch innerlich mit ganzer Seele. Dadurch setzt der Mensch sich dem stärksten Einfluss für seinen Aufstieg aus, der in unserer Welt nur möglich ist.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 19.04.2012

Wenn wir uns wandeln …

Frage: Worin besteht die Rolle von Familie und Staat in der neuen Gesellschaft? Wird man sie überhaupt benötigen?

Meine Antwort: Lasst uns das endgültige Bild uns vorstellen, zu dem die Natur uns führt. Die Natur führt uns zu einem Zustand, in dem wir ein normales Familienleben führen. Die Familie ist die Grundlage, und auf der tierischen Stufe ändert sich das nicht. Wir müssen eine Familie haben, ein Heim, Kinder; all das ist notwendig. Bezüglich der Arbeit – die Hauptbeschäftigung für jeden wird verpflichtend die integrale Erziehung sein. Die ganze Menschheit wird daran beteiligt sein.

Die Familie der Zukunft wird es dort geben, wo Kinder Bildung durch ein virtuelles Netzwerk erhalten werden, ohne Tests, ohne Druck. Aber um integrale Erziehung zu erhalten, werden sie sich in Gruppen treffen. Gruppen muss es geben. Wir brauchen keinen Frontalunterricht, bei dem die unglücklichen Kinder dem Lehrer gegenübersitzen, gezwungen, zuzuhören, und er oder sie steht vor ihnen wie ein Polizist und bewacht sie. Das ist nicht recht.

Schließlich ist das heutige Erziehungssystem ein Erbstück aus Zeiten, in denen es nötig war, Bauern in Industriearbeiter umzuwandeln. Entsprechend wurden die Leute von den Feldern eingesammelt und es wurden ihnen einige Fertigkeiten vermittelt: Ein bisschen Lesen und Schreiben, ein bisschen Rechnen, so dass sie an einer Maschine arbeiten konnten. Und auf dieser Basis begann unser Schulsystem, das sich heutzutage völlig diskreditiert hat, aber es ist sehr schwer zu verändern.

Die neue Schule wird auf völlig anderen Prinzipien aufgebaut sein. Zuallererst muss berücksichtigt werden, dass die Eltern eine Menge Zeit zu Hause mit ihren Kindern verbringen werden. Das große Problem war bisher, dass die Frau nicht mit den Kindern zu Hause bleiben konnte. Sie muss wissen, was sie lernen, und wie sie ihnen helfen kann. Sie braucht ein Zeitbudget dafür, da sie gleichzeitig in der Schule, in der Universität studieren muss, um ein Lehrer für ihre Kinder zu sein, und mehr noch, ein Erzieher für ihre Kinder und ihren Ehemann. Sie muss die gesamte Familie erziehen. Das ist das eigentliche Problem.

Vielleicht wirken meine Bemerkungen ein bisschen sprunghaft, aber dadurch sollst du besser verstehen, über welche kritische Veränderung, über welchen Wandel der Familie wir sprechen. Es geht darum, ein riesiges System komplett neuer Beziehungen aufzubauen. Die Natur wird uns in jedem Fall zwingen, das zu erreichen, denn durch die Krise werden wir aus unseren Jobs geworfen werden, und wir werden uns zu Hause wiederfinden. Und so werden wir gezwungen sein, die Gesellschaft zu ändern, um sie ins Gleichgewicht mit der Natur zu bringen.

Auf jeden Fall wird die integrale Erziehung und Umgebung mit integraler Bildung verbunden sein, die durch ein virtuelles Netzwerk durchgeführt wird, während die integrale Erziehung im Rahmen von Gruppenaktivitäten stattfinden wird, wobei sich die Kinder in Kleingruppen von 10 Kindern mit einem Lehrer (Erzieher) treffe), der es versteht, sie in ein Ganzes zu verwandeln. Sie müssen lernen, wie sie integral aufeinander wirken können. Sie müssen ihre eigenen Psychologen sein: Sie müssen sich gegenseitig verstehen, einschätzen und beurteilen. Kinder, die eine integrale Erziehung erhalten, fühlen andere Menschen, verstehen sie, kennen ihre Natur, ihre Schwächen, und gleichzeitig verbinden sie sich mit ihnen.

Das ist nicht einfach, aber heute stehen wir an der Schwelle zu substanziellen Veränderungen. Sie sind unvermeidlich, andernfalls werden wir schlicht diese Welt zerstören.

Die Kongressmaterialien in sich aufnehmen

Frage: Sie sagten, dass es in den nächsten Tagen eher zu empfehlen ist, unseren inneren Punkt zu stärken, um die Einheit zu stärken, als sich in der Verbreitung zu engagieren …

Meine Antwort: Ich glaube, dass wir stetig, in unserer gesamten Freizeit, die Materialien über die wechselseitige Bürgschaft, Einheit, Gegenseitigkeit und Ganzheitlichkeit nochmals durchgehen sollten. Vielleicht ist es besser, die bearbeitete Fassung als die Originalversion zu verwenden, weil die Originale in einer speziellen Sprache geschrieben sind, die uns davon ablenkt, dieses Material direkt in unserem Leben zu erfahren. Vielleicht sollten wir schlicht den Kongress noch einmal ansehen.

Du solltest damit leben und es wieder und wieder durchgehen, um das stärkstmögliche Reshimo zu formen – das bedeutet Erinnerungen, Gefühle – und mit diesen Empfindungen arbeiten. Du wirst plötzlich entdecken, dass wir dort über Dinge gesprochen haben, die deiner Aufmerksamkeit entgangen sind, oder du hast sie möglicherweise in einem anderen Zusammenhang gehört, aus einer anderen Perspektive gesehen. Du solltest durchgehen, was dir dort passiert ist, und das mehrere Male.

Ich habe oft beobachtet, dass die Leute sehr selektiv zuhören. Gott helfe dir, etwas aus der Information herauszuziehen, die ich hineingelegt habe, nicht insgeheim in meinen Worten verborgen, sondern klar, wörtlich. In Wirklichkeit nehmen die Leute nicht mehr als 10 – 15 Prozent von dem auf, was sie hören. Ich persönlich ging jeden Tag mindestens zweimal jede Lektion mit Rabash nochmals durch ( Jede Lektion! Ich erwähne unsere Kongresse nicht einmal), neben der Tatsache, dass ich daran teilgenommen habe.

Ich machte auch einen Plan: Warum erklärt er genau auf diese Weise, wo sind Anfang und Ende, wie beginnt er eine Frage, wie beendet er sie, wie gelangt er von Anfang zum Ende, entwickelt die Thematik, stellt zusätzliche Fragen oder platziert einige unklare Aufgabenstellungen in der Mitte. Ich versuche, in seinen Kopf „einzudringen“, seinen Ansatz zu durchdringen. Als Ergebnis geschah es, dass ich dank dieser mechanischen Arbeit ihn zu fühlen begann und anfing, besser wahrzunehmen.

Es ist notwendig. Das meinte ich, als ich sagte, im Moment solltet ihr nichts anderes tun. Ihr wart es, wart diejenigen, die den Kongress erlebt haben und mittendrin waren, und die ihn nun gut in sich aufnehmen müssen.

Israel: Nach der Geburt oder nach dem Ziel?

Auszug aus der Lektion, die dem Gedenktag an die Katastrophe des europäischen Judentums gewidmet war

Frage: Zu welchem Teil der Welt gehören die Nichtjuden, die die Wissenschaft der Kabbala studieren?

Meine Antwort: Heute gehören sie zur Kategorie „Israel“.

Wenn früher mit dem Begrief „Israel“, „das Volk“ im materiellen Sinn gemeint war, so sind es heute die Menschen, die „direkt zum Schöpfer“ (Jaschar-El) ausgerichtet sind, d.h. es handelt sich um einen spirituellen Begriff. Heute ist es bereits unbedeutend, von wem du geboren wurdest, denn es ist wichtig, ob du die Methode der Korrektur wahrnimmst, ob du über den Funken im Herzen (•) verfügst. Nach ihm wirst du eben „Israel“ genannt. Wenn du ihn nicht hast, dann gehörst du zur Kategorie „die Völker der Welt“. Somit kannst du heute aus „den Völkern der Welt“ stammen und morgen zu „Israel“ werden. Denn im Endeffekt sollen alle das Ziel erreichen.

Jeder, der diesen Funken bekommen hat, ist verpflichtet, die Wissenschaft der Kabbala zu verbreiten, sowie sich um den eigenen Aufstieg, um die Gruppe und um die notwendigen Mittel zu sorgen – damit die allgemeine Pyramide der Menschheit nicht kippt und Zerstörer an ihre Spitze gelangen.

Außerdem betont der Baal HaSulam, dass dieselben Kategorien in jedem Menschen vorhanden sind, und die ganze Welt sie heute korrigieren und unterscheiden soll, da wir die Endetappe der Korrektur erreicht haben.

Deshalb werden heute als „Israel“ die Menschen bezeichnet, die „direkt zum Schöpfer“ ausgerichtet sind.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „der Gedenktag an die Katastrophe und den Heroismus“, 19.04.2012

Was bedeutet es, „Die Welt zu ändern“?

Frage: Können wir jetzt wirksam und schnell genug die Welt verändern?

Meine Antwort: Die Welt zu verändern bedeutet, der Welt zu erklären, wie sie heute beschaffen ist, und wie sie zukünftig gestaltet werden soll. Wenn ich mich korrigiere und zu einem integralen Teil dieses Systems werde, so verändere ich dadurch die Welt. Wenn ich beginne, der ganzen Welt zu erklären, was mit ihr geschieht, und auf welche Weise wir die Welt zum Gleichgewicht bringen können, dann verändere ich sie.

Aber im Prinzip muss ich nur aufklären, damit die Menschen sich selbst korrigieren, darin gibt es keinen Zwang. Ich kann sie nicht dazu zwingen, ich kann keine „schöne neue Welt“ erdenken und sie „hineinstecken“ , damit es besser wird. Keinesfalls!

Wir befinden uns in der Etappe, in der keine andere Veränderung möglich ist. Die Natur trieb uns die ganze Zeit über vorwärts. Aber wir dachten uns, dass wir es sind, die die Welt vorantreiben und sie unseren Bedürfnissen angepasst haben. Dabei versuchten wir ständig, etwas zu verbessern. Dadurch haben wir einen Zustand erlangt, in dem wir die Welt nur noch durch unsere eigene Korrektur verbessern können. Wir müssen ein integrales Bewusstsein, die Verbundenheit und das Gleichgewicht mit der Natur neu offenbaren. Dann verändert sich auch die Welt.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 26.02.2012

Spirituelles Ergebnis

Frage: Warum ist der spirituelle Prozess für eine Frau so schmerzhaft? Wann werden wir endlich das Ergebnis empfinden, denn der Kongress ist noch nicht beendet, er geht doch weiter?

Meine Antwort: Jeder kann das Ergebnis entsprechend seinen Anstrengungen und seiner Teilnahme empfinden. Wir klären unsere Zustände und analysieren unsere Gefühle, wir suchen ständig nach neuen Empfindungen, aus denen wir das neue Organ – unsere Seele – bilden.

Dieses Organ entsteht aus mehr oder weniger angenehmen Verbindungen mit anderen, also aus unseren verschiedenen Interaktionen. Meine Seele ist ein Integralorgan. In dem Maß, in dem wir uns untereinander noch aktiver verbinden, um die Integrität zu offenbaren, in dem Maß werden wir die allgemeine Vereinigung und den Schöpfer als die Höhere Kraft enthüllen. Dies folgt aus dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften.

Uns bleibt nichts anderes, als nur in dieser Richtung zu arbeiten. Es gibt Menschen, die es empfinden, und Menschen, die es nicht empfinden. Heute ist eine solche Möglichkeit tatsächlich für alle gegeben: sowohl für Männer, als auch für Frauen. Bemühen Sie sich, sich etwas mehr Klarheit darüber zu verschaffen.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 26.02.2012