Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Bewusste Knechtschaft

Die Zeit, die wir im Moment durchlaufen, lässt uns an die Geschichte des Auszugs aus Ägypten denken. Die Zeit der Knechtschaft, des Exils ist ein dramatisches Ereignis.

Wenn der Mensch beginnt, an sich zu arbeiten und sich in der Gruppe wahrzunehmen, entsteht in ihm innerer Hass seinen Freunden gegenüber. Ohne den richtigen Kontakt mit der Gruppe finden zu können, gerät er nach Ägypten, sprich ins Exil, in die Empfindung dessen, dass er die Spiritualität nicht erreichen kann und von oben herabgelassen wird. Diesen Zustand erleben wir jedes Mal in den Gruppen: er kommt und geht, kommt und geht.

Ich habe es meinerzeit auch erlebt, doch im Grunde genommen wiederholen es sich immer wieder: in der Wüste und in den anderen Zuständen. Bis zum Ende der vollständigen Korrektur plagt sich der Mensch sowieso ab, jedoch so, dass er beginnt, die Notwendigkeit seines Aufstieges über alle diese Zustände zu verstehen.

Hass, Abstoßung zwischen den Freunden, zwischen den Gruppen, Unverständnis, Entfernung voneinander – gerade all das führt den Menschen zu einer größeren Verhüllung. Und umgekehrt lässt die Verhüllung solche Beziehungen entstehen. Auf diese Weise spielt der Schöpfer mit uns.

Wir müssen verstehen, dass es „niemanden außer Ihm gibt“ und alle unsere Handlungen in der Gruppe, alle Beziehungen zwischen uns vom Schöpfer geschickt werden.

Auf diese Weise besteht das ägyptische Exil in der Wahrnehmung seiner selbst innerhalb seines Egoismus. Doch diese Knechtschaft ist bereits bewusst, wenn wir das Spiel des Schöpfers, der in uns den Egoismus auslöst, verstehen – wir befinden uns in der Knechtschaft dieses Egoismus (Pharaos) und können nichts dagegen tun.

Was interessant ist, er macht uns das Leben nicht schwer, sondern verspricht uns im Gegenteil viele materielle Vergnügen – du sollst nur darin bleiben und nach nichts Größerem verlangen.

Sobald du beginnst, aufzusteigen, bekommst du sofort einen Klaps von oben – und fällst wieder zurück in den Egoismus, kommst wieder hoch und fällst wieder zurück. Du möchtest dich ständig aufrichten und kannst es nicht, bis du beginnst, zu erkennen, dass der Aufstieg nur durch gemeinsame Vereinigung erreicht werden kann.

Das ist bereits die nächste Etappe unserer Knechtschaft, wenn wir beginnen zu begreifen, dass wir sie nur gemeinsam verlassen können. Nicht jeder für sich wird nach oben, nach außen ausbrechen, sondern nur zusammen durch die Erschaffung der gemeinsamen Eigenschaft des gegenseitigen Gebens in sich, die „gegenseitige Bürgschaft“ genannt wird. Gerade diese gemeinsame Eigenschaft wird die höhere Eigenschaft des Gebens und der Liebe – des Schöpfers – zwischen uns klären.

Und dann werden wir zwischen uns, in unseren gegenseitigen Beziehungen, eine ganz andere Realität wahrnehmen. Die Entfernungen zwischen uns, unsere Beziehungen werden erfüllt sein mit einer warmen, hellen, alles durchdringenden Eigenschaft, dem Gefühl, der Kraft, die alles umhüllt und die ganze Welt erfüllt. Genauso wie die Luft den ganzen Raum ausfüllt, werden auch wir fühlen, dass diese Kraft alles um uns herum zusätzlich zu unserer Welt erfüllt.

Wir werden beginnen, sie als treibende Kraft wahrzunehmen, mit ihr in Kontakt zu treten und mit ihr in Harmonie zusammenzuarbeiten. Genau das bedeutet Enthüllung des Schöpfers. Doch das ist bereits der Auszug aus Ägypten.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 01.04.2012

Die Orientierung auf dem spirituellen Weg

Europäischer Kongress. Lektion 3

Der Vorteil der Hindernisse des Menschen auf dem Weg zum Ziel, der Nutzen dieser auflaufenden Fehler, Delta, besteht darin, dass der Mensch sich infolge dieser Fehler in dieser Welt befindet. Genau das spüren wir heute. Millionen von Menschen weltweit fühlen sich verwirrt, verloren, ohne jegliche Orientierungspunkte, und allmählich tritt diese Verwirrung in der ganzen Welt auf.

Wir haben uns auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebene entwickelt und müssen nun zur Ebene „Mensch“ („Adam“) aufsteigen.

Der Unterschied zwischen den früheren Ebenen und der Ebene Mensch liegt darin, dass wir uns bisher in der Materie unserer Welt entwickelten, wobei es keine größeren Probleme gab.

Alles begann mit dem Informationspunkt des großen Urknalls. Dann bildeten sich Atome, Moleküle und alle möglichen biologischen Verbindungen. Und schließlich erreichten wir den tierischen Zustand, in welchem wir jetzt existieren. Und heute zwingt uns die Kraft der Natur, auf die nächste Ebene hinaufzusteigen bzw. uns zu erheben.

Wenn wir verstehen würden, dass alles, was mit uns geschieht, nur dazu bestimmt ist, uns weiter nach oben zu erheben, dann wäre dieser Leitfaden der Beginn einer neuen Entwicklung. Meine Einstellung sollte so sein: „Alles kommt aus derselben Quelle“. Dabei wirken auf mich unterschiedliche Kräfte ein. Sie verwirren mich absichtlich, damit ich eine Menge verschiedenartiger Probleme sehe: im Haus, in der Familie, mit der Ehefrau, mit dem Chef auf der Arbeit, hinsichtlich der Gesundheit, die internationale Lage, und noch weitere Probleme hier und da – das alles stammt von einer einzigen Kraft.

Es gibt nicht genug Hindernisse – es kommen sogar noch mehr hinzu, und zwar, damit der Mensch mit ihrer Hilfe auf die eine Kraft der Natur fokussiert wird, die ihn lenkt. Wenn er in der Lage ist, sie zu erkennen, dann kommt er voran.

Tatsache ist, dass wir jedesmal, wenn wir das vergessen und bis über beide Ohren in unser tierisches Leben eintauchen, „von ihr eingedeckt werden“. Dies geschieht absichtlich: die Hindernisse, die von dieser einen Quelle kommen, bremsen uns und zwingen uns, diese Quelle zu vergessen. Folglich fallen wir in das alte Schema dieses Lebens zurück: außer seiner Routine gibt es nichts, wir können nur an das Haus, an die Familie, an uns selbst, unsere Karriere, die Zukunft, etc. denken.

Aber nach einer Weile gelangen wir zu der Frage: „Wohin sind wir gefallen? Warum befinden wir uns wieder darin?“ – und erheben wir uns von neuem. Um dies zu tun, halten wir jeden Tag Kurse ab und haben eine Menge unterschiedlicher Hilfsinstrumente: eine virtuelle Community-Seite, die Internationale Akademie der Kabbala, die Verbreitung, in der wir uns engagieren, eine Gruppe, die sich mindestens einmal pro Woche zu ihrer wöchentlichen Sitzung trifft. Wir gestalten ständig solche Aktivitäten, die den Millionen unserer Freunde auf der ganzen Welt helfen, sich zu verbinden, um zu dem Gedanken zurückzufinden, dass „Es niemanden außer Ihn gibt“, außer dieser mächtigen und einzigen Kraft der Natur.

Auszug aus der dritten Lektion des europäischen Kongresses, 24.03.2012

Die Kraft zur Kontrolle über das Schicksal spüren

Europäischer Kongress. Lektion 3

Unsere gesamte Arbeit besteht darin, es zu erreichen, die Macht zu spüren, welche die Welt erfüllt, welche die Welt und unser Schicksal steuert, welche uns durch das Leben führt, und alle Ereignisse dieses Lebens definiert: was mit jedem von uns in jeder Minute passiert.

Dazu müssen wir ständig tief in uns selbst eintauchen. In der mechanischen Welt um uns herum werden wir nichts finden. Nur infolge der Abstimmung unserer eigenen Emotionen, durch die Steigerung der inneren Empfindlichkeit, werden wir damit beginnen, die sensiblen Schichten der Natur zu spüren und ihre Informationebene, die uns das gesamte Programm der Schöpfung offenbart: alles was mit uns zukünftig geschehen wird, was schon passiert ist, was uns über die Wahrnehmung der Zeit, des Raums und der mechanischen Bewegung hinaus in eine ganz andere Dimension erheben wird.

Deshalb müssen wir uns ständig in uns hinein vertiefen und versuchen, diese Informationschicht zu empfinden, diese Kraft, die alles steuert.

Diese Kraft kann man als grundlegende Kraft der Natur bezeichnen, als die höhere Kraft oder als den Schöpfer, weil sie alles erschafft und das gesamte Programm der Schöpfung beinhaltet. Deshalb versammeln wir uns, um unseren Einfluss aufeinander zu erhöhen und jedem von uns zu helfen, sich zu verbinden.

In der allgemeinen Wahrnehmung beginnen wir, ein neues Sinnesorgan zu erschaffen, welches uns diese alles erfüllende, uns umgebende, in alles durchdringende Kraft enthüllt. Genau infolge dieser richtigen Verbindung zwischen mir und den anderen erhebe ich mich über mich selbst, komme aus mir heraus, fange an, die Einheit zwischen uns zu empfinden. Das wird zur Hauptsache.

Und alles andere bleibt mein eigenes Gefühl, mein tierischer Körper. Wenn ich mir wünsche, völlig aus mir herauszutreten, um zu fühlen, was außerhalb von mir ist, dann finde ich diese höhere Kraft der Natur.
Die Verbindung mit ihr ist der Sinn und Zweck unserer Existenz. Und wir alle versuchen, das vollständig zu erreichen.

Auszug aus der dritten Lektion des europäischen Kongresses, 24.03.2012