Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Bedingung zum Empfangen des höheren Wissens

Zu erkennen, worüber in den kabbalistischen Bücher geschrieben ist, bedeutet, sich mit dem Geschriebenen zu verbinden. Wie geschrieben steht: „Adam hat Chawa erkannt“. Das Wissen bekommt man infolge des Aufstieges und der Verbindung mit den höheren Stufen.

Es ist nur durch die Vereinigung zwischen uns möglich. Die richtige Verbindung erlaubt es uns, sich den Ort vorzustellen, aus dem wir die spirituelle Füllung empfangen.

Deshalb auch, wenn wir leidenschaftlich die Offenbarung des Geschriebenen wünschen, dürfen wir nicht von jenem Ort, von jener Bedingung abgetrennt werden, in welcher wir das höhere Wissen bekommen können. An der Stelle, wo wir die Vereinigung untereinander erreichen – dort wird die höhere Kraft offenbart. Anderenfalls wirst du die Spiritualität mit deinem materiellen Verstand verlangen und es ist unmöglich.

Die Spiritualität offenbart sich nur in der Vereinigung, sie entspricht der Stärke der Vereinigung zwischen uns, bis alles in einem Punkt verschmilzt und zu dem Funken zurückkehrt, aus dem einst das ganze Universum entstanden ist. Und wenn wir nicht in diese Richtung gehen, so werden wir niemals verstehen, wovon die Bücher erzählen. Wir werden Tausende Kommentare schreiben, aber uns nicht der Wahrheit nähern können.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch „Sohar“, 08.04.2012

Innere Kongressvorbereitung

Frage: Was bedeutet innere Vorbereitung auf den Kongress?

Meine Antwort: Innere Vorbereitung bedeutet Verbeugung vor der Eigenschaft des Gebens als einer Kraft, einer Eigenschaft, einem Wert, der über allem steht. Ausgehend von einer solchen Vorbereitung kannst du bereits weiter machen und verschiedene einzelne Zustände, Handlungen, Ziele abarbeiten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen und diese Eigenschaft des Gebens in unserem Material, dem Verlangen zu genießen, umzusetzen.

Ich möchte alle bitten, Vorschläge zur Durchführung des Kongresses an uns zu schicken, die wir während der Unterrichte besprechen und auf diese Weise durch unsere gemeinsame Handlung lernen und unser gemeinsames Verlangen vorbereiten werden. Das heißt, der Kongress wird zur Realisierung dessen, was wir gemeinsam vorbereitet haben.

Jeder soll sich vorbereiten, an welchem Ort in der Welt er sich auch befinden mag. Es darf nicht sein, dass der Mensch von der Arbeit nach Hause kommt, seine ganzen Aufgaben erledigt und, wenn ein wenig Freizeit übrig bleibt, es ihm plötzlich einfällt, dass gerade ein Kongress stattfindet – dann schaltet er den Fernseher ein und fängt an, zu kucken.

Auf diese Weise wird es nichts. Er muss sich im Voraus vorbereiten, darauf warten, planen, was er mit uns zusammen macht und wie er durch diese Handlungen vorankommt. Die Handlung an sich ist nichts wert, alles hängt von der Vorbereitung ab.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Fragen und Antworten zum Kongress in Brasilien“, 09.04.2012

Der verräterische Betrug der Schlange

Frage: Warum geschah das Zerbrechen? Was genau bewirkte der Mensch, nach dem er die verbotene Frucht gegessen hat?

Meine Antwort: Das Zerbrechen geschah in meiner Beziehungen zum Schöpfer. Ich wollte diese vollkommene Füllung für das Geben empfangen, nur mit der Absicht, dem Schöpfer den Genuss zu bereiten und deshalb entschied ich mich davon zu trennen, was ich in meinem Inneren empfand. Ich war bereit, innerlich alles Mögliche zu erleben: vom Minus der Unendlichkeit bis zum Plus der Unendlichkeit – vom schlimmsten Leiden bis zum größten Genuss. Das alles war für mich unwichtig, solange ich den Schöpfer dadurch Genuss bereite.

Wenn ich mich für die Beschränkung (Kontraktion) auf das Empfangen entscheide, dann empfinde ich das größte Leiden, sowie alle bevorstehenden Genüsse. Und später sage ich, dass ich sogar bereit bin, sie alle für das Geben zu ertragen.

Angenommen, ich verhungere oder bin zum Tod infolge einer schweren, unheilbaren Krankheit verdammt, und finde plötzlich das Medikament, dass mich sofort gesund und glücklich machen kann. Ich verzichte aber darauf und opfere es für die Rettung meines Todfeindes.

Jetzt können Sie verstehen, was das Zerbrechen bedeutet. Ich bin bereit, diese Handlung zu begehen, ich tue es und im letzten Moment offenbare ich, dass ich sie doch für mich (selbstsüchtig) begangen habe!

Das heißt, ich habe trotz Hunger und Krankheit, ungeachtet des gefundenen Medikamentes und des Essens, ungeachtet der Möglichkeit das alles selbst zu bekommen und sich dadurch zu retten, mich (mein egoistisches Verlangen) überwunden. Ich habe mir nicht erlaubt, den Genuss egoistisch zu empfangen. Dann sehe ich plötzlich meinen furchtbarsten und verhassesten Feind vor mir stehen. Und ich gebe ihm dieses rettende Medikament von Herzen gerne und empfinde ihm gegenüber die Liebe. Dabei denke ich nicht an mich selbst und bin bereit, im meinem Verlangen zu genießen (in meinem Körper) zu sterben.

Und das Zerbrechen besteht darin, dass ich plötzlich feststelle (nachdem ich das alles mache), dass irgendwo dort in der Tiefe, im geheimsten Gedanken, habe ich es doch für mich selbst getan. Deshalb empfinde ich eben das Zerbrechen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 15.03.2012