Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Morgen fängt heute an

Zeit, Bewegung und Raum existieren nicht. Nur wir bezeichnen diese Parameter in unserem Bewusstsein, in unserer Wahrnehmung als Jahre, Zeit, Bewegung oder Raum. Auf diese Weise machen wir uns ein gewisses Bild von der Welt.

Aber es gibt keine Milliarden von Jahre außerhalb von dir. Wenn du nun fragst, ob es gestern gab oder nicht, so muss man zuerst klären, was „gestern“ oder vor Tausend von Jahren geschah? Was dieses Wort „geschah“ bedeutet? Ich empfinde jetzt Zustände, die ich als „gestern“, „vorgestern“ oder „morgen“ bezeichne. Wenn man diesen einen Punkt, „mich, der empfindet“, abtrennen würde, dann bliebe nichts davon übrig.

Wir sprechen nur darüber, wie wir diese Illusion hinter uns lassen können. Wir sind ganz verwirrt, und es ist nicht nötig, zu besprechen, was hier geschieht – man sollte nur daran denken, wie man über die Grenzen dieser materiellen Empfindung und dem darauf aufbauenden Verständnis hinausgehen kann. Dann werden wir die Wahrheit empfinden und verstehen, sowie unseren eigenen Zustand begreifen. Solange wir uns innerhalb dieses Zustands befinden, können wir nichts beurteilen.

Wir gehen von dieser Realität aus, weil wir uns, die wir uns darin befinden, korrigieren sollen. Wenn ich mich an dich wende, korrigiere ich dadurch eigentlich mich selbst. In mir existiert eine gewisse Vorstellung von dir, die mir als abgetrennt und sogar feindlich erscheint. Aber in Wirklichkeit ist es ein unzertrennlicher Teil von mir, und ich bin verpflichtet, ihn zu korrigieren. Ich sehe alle meine Teile, als ob sie von mir getrennt wären, und diese Wahrnehmung heißt „das Zerbrechen“. Und nachdem ich mich korrigiert habe, werden diese Einzelteile zu einem Ganzen vereint.

Und schon auf der ersten Stufe werde ich eine richtigere Vorstellung davon bekommen, was Zeit, Bewegung und Raum eigentlich sind, weil in mir die höhere Dimension erscheinen wird. Ich werde in geringem Maße empfinden, was spirituelle Eigenschaften und die drei Achsen des Koordinatensystems unter Berücksichtigung der Zeit bedeuten. Ich werde erkennen, dass die Zeit eine Kette von Gründen und Folgerungen darstellt, zwischen denen es keine Abstände gibt, welche nur infolge mechanischer Handlungen entstehen.

Der Begriff der Spiritualität sieht vor, dass wir selbst die Zeit erschaffen und ihre Geschwindigkeit anhand unserer eigenen Korrekturen bestimmen. Wir messen die Zeit nicht anhand der Drehung der materiellen Planeten um einander herum: anhand von Tagen, Monaten oder Jahren. Denn bestimmt das Drehen eines kosmischen Körpers um einen anderen für mich den Begriff der Zeit, laut der ich lebe? Soll ich entsprechend von Steinblöcken leben, die sich aufeinander abgestimmt drehen?

In der spirituellen Welt gibt es keine Zeit, und alle Handlungen geschehen unmittelbar aufeinanderfolgend. Hast du eine Handlung begangen, dann wurde ein Impuls geschaffen, die darauf folgende Handlung führt zum nächsten Impuls, wobei es zwischen den Impulsen keinen Abstand gibt. Denn wir beachten nicht, wie sich während dieser Zeit die Erde, der Mond oder die Sonne drehen.

Das ganze Problem besteht darin, dass wir die spirituelle Zeit noch nicht empfinden. Aber in dem Moment, in welchem du die spirituelle Welt erlangst, sogar schon beim Aufstieg auf die erste spirituelle Stufe, wirst du beginnen, dir die Welt in diesen neuen Kategorien vorzustellen. Sie werden keine Illusion mehr sein, sondern reale Empfindung.

Ebenso klar und deutlich, wie du jetzt um dich herum diese Welt in deiner inneren Wahrnehmung empfindest, wirst du noch ein zusätzliches Bild offenbaren, aus dem heraus du die neuen Definitionen begreifen wirst. Aber bis zum Ende der Korrektur wirst du innerhalb dieser zwei Dimensionen leben: innerhalb des Raums dieser Welt, und in einer zusätzlichen Dimension – in der spirituellen Welt. Denn stets wird in deinem Inneren ein unkorrigierter Teil der untersten Stufe (dieser Welt) bestehen bleiben. Aus dieser Stufe (aus diesem Ägypten) wirst du ständig neue Eigenschaften herausarbeiten und korrigieren.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch von Ari „Die Tore der Absichten“, 11.04.2012

Zum Kriechen in einem Drei-Achsen-System geboren

Frage: Wenn sich die ganze sichtbare Welt in Wirklichkeit nur innerhalb von uns befindet, warum sehen dann die anderen Menschen, die um uns herum existieren, dieselbe Realität?

Meine Antwort: Es scheint dir nur so zu sein, und in Wirklichkeit existiert das alles in dir. Wir können diese verzerrte Wahrnehmung nicht korrigieren, solange wir die Empfindung der spirituellen Welt nicht selbst erlangen. Einstein wollte auch eine Formel finden, welche die ganze Ordnung des Universums erklären würde, aber er hat es nicht geschafft. Denn das ist für unsere materielle Welt unmöglich zu verwirklichen.

Stelle dir Käfer vor, die auf einer Oberfläche kriechen und eine flache Welt empfinden: sie erfassen sie nur in der Länge und in der Breite. Du wirst ihnen niemals erklären können, was Höhe ist, weil sie dazu nicht geschaffen sind, und es ihnen an dieser dritten Achse im Gehirn mangelt. Auch wir haben nur die drei Achsen eines Koordinatensystems und die Zeit, und nichts darüber hinaus um die Welt zu erfassen. Deshalb sind wir nicht in der Lage, die spirituelle Dimension der Welt zu erkennen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch von Ari „Die Tore der Absichten“, 11.04.2012

Drei Ebenen in der Gruppe

Europäischer Kongress. Lektion №2

In Bezug auf die Freunde befinden wir uns auf einem der drei folgenden Niveaus:

– Entweder die Freunde und die Gruppe sind größer als wir, d.h., wir nehmen die Freunde und die Gruppe auf einem höheren Niveau als uns selbst wahr, um ihre Größe zu fühlen;

– oder die Freunde und die Gruppe sind niedriger als wir;

– oder sie sind mit uns auf derselben Ebene .

Wenn ich zu den Freunden aufsehe, weil sie größer als ich sind, dann trete ich in den Zustand ein, in dem ich von ihnen lernen kann, von ihnen empfangen kann, gleich einem Kleinkind, das von Erwachsenen lernt. Sie können auf mich einwirken. Ich empfange ihre Energie, ihre Kraft, ihre Anregungen.

Wenn ich sie als die Kleineren wahrnehme, dann kann ich ihnen geben, wie der Große dem Kleinen gibt.

In beiden Fällen kommuniziere ich mit ihnen auf eine bestimmte Art: entweder empfange ich von ihnen die Größe des Ziels, oder ich fördere sie in den Freunden, indem ich einen eigenen Beitrag zur Größe des Ziels, zur Größe der Vereinigung leiste. Und das alles tue ich nur, um den Zustand zu erlangen, in welchem ich mich an sie angleichen kann. Dann werden wir zu wahren Freunden.

In dem Fall, wenn sie höher als ich sind, werden sie für mich zum Lehrer. Wenn sie niedriger als ich sind, dann sind sie für mich Schüler. Und nur dann, wenn wir uns auf demselben Niveau befinden, werden wir zu wahren Freunden. So stellen wir uns in der Gruppe aufeinander ein. Und ich überlege immer, wo ich ergänzen (geben) kann, was ich empfangen kann, und worin ich mich schon vollständig an sie angeglichen habe.

Die Angleichung (die Harmonie zwischen uns) soll unser Ziel werden. Und der Zustand, in welchem ich niedriger oder höher als sie bin, ist ein Zustand meiner inneren Arbeit, meiner Anpassung an sie.

Auszug aus der 2. Lektion des europäischen Kongresses, 23.03.2012

Die Absicht in der Gruppe

Europäischer Kongress. Lektion №2

Wenn ich an die Freunde denke, dann beachte ich dabei nicht ihre persönlichen Eigenschaften, sondern nur die Eigenschaften, die auf unseren spirituellen Weg bezogen sind. Mich interessieren ihre materiellen Probleme nicht. Das alles schieben wir zur Seite, wir vergessen alles, was um uns herum existiert. Uns interessiert nur das Eine – ihre Bestrebung nach oben! Damit beschäftige ich mich – mit ihrem Punkt im Herzen! Darauf stimme ich mich ein!

Für mich spielt keine Rolle, über welche materiellen Eigenschaften sie verfügen: sie können ungeduldig, gut oder schlecht sein! Das alles sind unsere tierischen, irdischen Eigenschaften. Sie bleiben auf dem Niveau unserer Welt. Und für mich ist es wichtig, sich mit ihrem Punkt im Herzen zu verbinden, sich mit ihrem spirituellen Bestreben zu verbinden, auf welches ich mich auch ausrichte.