Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie wunderbar ist es, dass man nichts stehlen kann

Denken Sie nur daran, wie sehr uns schon geholfen wurde! Wir wollen vom Schöpfer empfangen, um Ihm dadurch Genuß zu bereiten, und jemand hat bereits dafür gesorgt, dass wir nichts empfangen werden, solange wir Ihm nicht tatsächlich Genuss bereiten wollen.

Das ist schon eine unschätzbare Hilfe. Wenn wir von Ihm nicht für Sein Wohl und Sein Vergnügen empfangen könnten, sondern nur, um selbstsüchtig zu genießen, dann würden wir über eine solche egoistische Nutzung niemals hinauswachsen können.

Deshalb wurde eine Beschränkung eingeführt, durch die ich absolut sicher sein kann, dass ich niemals auf eigennützige Weise vom Schöpfer empfangen und genießen werde. Wie wunderbar ist es, dass jemand für mich dieses Naturgesetz festsetzt hat, das unmöglich verletzt werden kann.

Ich kann nur unter der Bedingung genießen, dass ich für das Geben an den Schöpfer genießen will, um Ihm dadurch Genuss zu bereiten, wodurch wir zu gleichwertigen Partnern werden. Diese Bedingung ermöglicht mir, das Ziel zu erreichen, und schützt mich vor dem Verbrechen, egoistisch zu empfangen. Solange ich für das Geben nicht empfangen kann, werde ich schlicht in der Dunkelheit bleiben. Wie wunderbar ist das…

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2012

Die Quantisierung des Lichts und der Absicht

Frage: Können wir gerade jetzt irgendwelche Handlungen des Gebens begehen?

Meine Antwort: Es ist in jedem beliebigen Augenblick unter der Bedingung deines Austieges auf die Höhe solch einer Handlung möglich. Aber wir nähern uns dieser Höhe allmählich: Anfangs bin ich lediglich bereit, an den anderen 1 % zu geben, später 2 %, dann 3 % usw., bis 100 % des Gebens erreicht werden.

Und wenn ich bereit bin, an die Anderen nur 1 % zu geben, dann bedeutet das, dass ich zu 99 % etwas Selbstsüchtiges will! Und wenn ich an sie 2 % gebe, dann bleiben 98 % meins! So steige ich allmählich zum Geben „Lischma“ hinauf. Es ist die Zeit der Vorbereitung, die so lange dauert, bis meine Absicht zu 100 % gebend wird. Und diese hundert Prozent meiner Absicht erstrecken sich nur auf ein Gramm des Genusses, auf eine Portion, auf ein Quant des Lichts.

Und später vergrößere ich meine Absicht, damit sie für zwei Portionen des Lichts reicht, für drei Portionen … Bis ich auf das Empfangen des ganzen hereinkommenden Lichts verzichten kann, das heißt den Schirm der Bina (Das Geben für das Geben) aufbaue.

Und nachdem eine solche Stufe erreicht ist, kann ich sogar damit beginnen, für das Geben zu empfangen, also den entsprechenden Schirm dazuentwickeln.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2012

Eine morgendliche Ladung spiritueller Energie für den ganzen Tag

Frage: Während eines Kongresses oder einer Versammlung der Freunde ist es leicht, die Empfindung der Liebe zu den Freunden und die Einheit zu erreichen. Aber warum ist es manchmal anders während des Morgenunterrichts?

Meine Antwort: Der Morgenunterricht ist nicht zur Erfüllung des Studenten gedacht. Die Lektion soll ihn stark erschüttern und ihm seinen Platz zeigen, damit er in der Folge die richtige Richtung wählt und sowohl während des Unterrichts, als auch danach Anstrengungen auf sich nimmt.

Der Morgenunterricht ist somit die grundlegende Tagesportion, die jeder Student bekommt und den ganzen Tag über verdaut. Er sucht sich daraus ein Paar Prinzipien für seine innere Arbeit, für die Verbreitung.

Ich erinnere mich daran, wie ich studierte, und keinen einzigen Unterrichtstag versäumt habe, außer einem Tag, an dem ich ernsthaft erkrankt war. Wenn man am Morgenunterricht nicht teilnimmt, dann wird man in der Empfindung des materiellen Körpers verbleiben und den ganzen Tag über nur ihn bedienen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2012

Steuerlos

Frage: Was kann uns helfen, aneinander zu denken?

Meine Antwort: Das Verlangen nach spiritueller Arbeit, die Erkenntnis der Wichtigkeit des Ziels. Ich vergesse nichts, was wichtig für mich ist.

Wenn das spirituelle Ziel für mich nicht wichtig ist, muss ich dessen Wichtigkeit bei den Freunden schöpfen. Doch was ist, wenn auch sie es nicht schätzen? Es sieht also aus, als würden wir steuerlos im Ozean treiben. Viele Menschen sind an Bord, doch sie halten nicht den Kurs. Ein paar Seeleute schreien an Deck, dass wir das Land erreichen müssen, und die anderen feiern einfach und scheren sich um gar nichts…

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zum Talmud Esser ha Sefirot, 24.01.2011

Wenn wir uns an alles erinnern werden

Frage: Der Mensch verdrängt vieles aus seinem Gedächtnis, z.B. seine nicht realisierten Vorhaben und nicht korrigierten Laster. Wie können wir diese Verlust an Identität auf dem spirituellen Weg vermeiden?

Meine Antwort: Jetzt ist es noch unmöglich. Erst zum Schluss werden alle Sonderfälle gesammelt und eine kollektive Korrektur unter der Bezeichnung „Rav paalim u-mekabziel“ ausgeführt.

Nachdem wir alle Gefäße – all unsere Verlangen gesammelt haben, vereinigen sie sich gleichzeitig zu einem einheitlichen Zustand und verwirklichen ihre endgültige Korrektur. Sie wird alle Generationen, viele Milliarden von Menschen und all ihr Schaffen umfassen. Dann wird die Zeit der vollkommenen Korrektur kommen, die uns alle zu einem Verlangen verbinden und mit dem Licht der Unendlichkeit ausfüllen wird.

Und solange dürfen wir uns unserer Vergangenheit nicht bewusst sein, denn wir könnten nichts von dem aushalten, was wir schon alles erlebt haben. Wir verfügen dazu nicht über die ausreichende Zähigkeit, anders gesagt, fehlt uns hierfür der Schirm – Massach. Uns würde es nicht gelingen, die früheren Zustände zu rechtfertigen.

Deshalb brauchen wir diese Bewusstlosigkeit. Sie hilft uns, von Zeit zu Zeit abzuschalten. Dieser periodische „Ausfall“ ist in Wirklichkeit nicht mehr als der Wechsel zwischen zwei Augenblicken, zwischen dem gestrigen und dem heutigen Tag, zwischen dem vorigen Leben und dem jetzigen, bis sich alle diese Augenblicke im Endeffekt zu einem einzigen Zustand vereinigen werden.

Auszug aus dem Unterricht im Lernzentrum „Arvut“, 17.01.2012