Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Umerziehung der Erwachsenen

Frage: Wie soll die Struktur der integralen Erziehung werden? Wie sollen wir mit der Erziehung der Erwachsenen beginnen?

Meine Antwort: Natürlich sollte man sich mit der Erziehung der erwachsenen Menschen beschäftigen, aber die volle Aufmerksamkeit sollte jedoch der Kindererziehung gewidmet werden, da es sehr schwer ist, Erwachsene zu verändern.

Einerseits fühlen sie die ganze Last jener Gesellschaft, in der sie leben und möchten Veränderung. Aber die Gesellschaft zu verändern bedeutet den Menschen zu verändern. Ihn jedoch zu verändern ist sehr schwer. Beschäftigen wir uns dagegen mit den Kindern und dem was wertvoll für uns ist, dann werden wir selbst entsprechend verändert.

Alle sind wir hauptsächlich Eltern von jemandem. Wenn wir uns um den Aufbau einer völlig anderen Gesellschaft für unsere Kinder bemühen, wie es in der Volkssprache heißt: „Wenn nicht wir, dann unsere Kinder!“ und wir uns um die nächste Generation kümmern und uns seiner Erziehung widmen, werden wir uns gleichzeitig mit der eigenen Umerziehung beschäftigen.

Folgefrage: Es stellt sich heraus, dass der Kurs für Erwachsene unbedingt einen Kurs zur Vorbereitung von Kindererziehern enthalten soll?

Meine Antwort: Unbedingt! Der Kurs soll das Zusammenwirken der Eheleute, des Menschen mit der Gesellschaft, des Menschen mit seinen Vorgesetzten, mit seinen Untergebenen, mit Kindern und die Erziehung der Kinder beinhalten. Der Mensch soll mit allen integral verbunden werden.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung 13.12.2011

Die Sorge um die Welt in sich erwecken

Frage: Wie kann ich die Sorge um die ganze Welt in meinem Herzen erwecken?

Meine Antwort: Wir alle existieren in einem gemeinsamen spirituellen Gefäß, in einem Verlangen. Der Schöpfer hat eine einzige Seele erschaffen, und es ist unmöglich, sich wahlweise um einen ihrer Teile zu kümmern, sondern nur um das gesamte Gefäß. In der Spiritualität gibt es kein „teilweise“.

Wenn es um das Geben geht, sollte man dafür sorgen, zur Kerze für den Schöpfer zu werden, und das bedeutet, das ganze Gefäß zu korrigieren. Wenn der Schöpfer ein gemeinsames Verlangen erschaffen hat, kann das Geben nur in dem gesamten Verlangen erweckt werden. Und wie Baal HaSulam in dem Artikel „Die Bürgschaft“ erklärt, existieren wir nur dafür.

Darum sorgt sich derjenige, der sich keine Gedanken um das gemeinsame Gefäß macht, auch nicht um sich selbst. Man muss nur die Augen öffnen und erkennen, dass es ein und dasselbe ist. Die Welt ist der Abdruck dessen, was sich in uns befindet, und scheint nur außerhalb von uns zu existieren.

Deshalb besteht meine Aufgabe nicht darin, „mich um die Welt zu sorgen“, sondern darin, wie ich mir selbst die Augen öffnen kann, um die Wahrheit zu sehen und zu verstehen, dass die Sorge um die Welt und die Sorge um mich selbst ein und dieselbe Sorge ist, damit sich diese Lüge verflüchtigt und es klar wird, dass es eine Seele ist!

Anstatt „die Sorge um die Welt in sich zu erwecken“, muss ich mir Sorgen um mich selbst machen warum ich nicht erkenne, dass die ganze Welt mein spirituelles Gefäß, meine Seele ist.

Daraus wird klar, dass ich auf keinen Fall aufhören kann, mich um die Welt zu sorgen – denn das ist mein wichtigster Teil. Alles, was ich in mir jetzt spüre, ist lediglich mein Körper, und diese Empfindung, die als „Körper“ bezeichnet wird, wird eines Tages sterben und aus meinem Bewusstsein verschwinden. Und nur die Sorge um meinen äußeren „Körper“, die ich erlange, wird sich mir als meine Seele enthüllen und mit mir für immer bleiben. In ihr werde ich mein wahres, ewiges Leben erlangen.

Genau diese innere Revolution müssen wir durchlaufen – im Grunde genommen, besteht genau darin das Überqueren des Machsom (der Grenze, die die höhere Welt trennt). Wenn der Mensch beginnt, sich mit dem, was außen ist, zu verbinden und zu identifizieren, anstelle des Egos, das er vorher für sich selbst gehalten hat, bedeutet es die Überquerung des Machsom.

Baal HaSulam schreibt, dass dafür lediglich ein psychologischer Umschwung nötig ist. Genau in dieser Blindheit und in dieser Lüge verbirgt sich der Grund allen Übels, das wir im Moment wahrnehmen.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 08.01.2011

Neuer Ruck

Frage: Wir haben davon gesprochen, dass wir zur Stufe der Einheit, die wir auf dem Kongress im Dezember erreicht haben, zurückkehren müssen. Es ist bereits mehr als ein Monat vergangen, die Tage wechseln sich ab und ich persönlich glaube, dass ich mich rückwärts bewege und in die Routine abgleite. Wie kann ich eine solche Umgebung aufbauen, die in mir ständig Verlangen, die auf die Verbindung und das Licht gerichtet sind, erwecken soll, wie es auf dem Kongress war?

Meine Antwort: Als erstes, möchtest du wirklich zu dieser Stufe zurückkehren? Strebst du nach ihr? Siehst du sie ständig als Beispiel vor Augen, um diesen Punkt der Einheit zu bewahren? Schaust du dir manchmal Kongressvideos an? Bist du traurig, dass du dieses Feuer nicht mehr in dir hast?

Denn wenn wir die Verbindung gehalten hätten, hätten wir bereits eine viel höhere Stufe erreicht und uns über die Hindernisse und Entfernungen, die uns trennen, erhoben.

Wir müssen das vergessene Gefühl von Zeit zu Zeit wieder auffrischen, zumindest für ein paar Minuten am Tag: zum Beispiel einen kurzen Videoclip vom Kongress anschauen. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist.

Und außerdem: Arbeiten wir an der Verbreitung unserer Botschaft? Beteiligst du dich an dieser Arbeit? Ihr müsst euch dieser Arbeit anschließen, hier spielt die Entfernung keine Rolle. Wir müssen uns der Sache, der Vorbereitung unseres Programms für die Massenverbreitung in allen Sprachen anschließen.

Und noch etwas: in einem Monat wollen wir wieder in die Arava-Wüste für fast drei Tage fahren. Von uns wird eine sehr große Vorbereitung verlangt, anderenfalls wird das Ergebnis dem, was wir erwarten, entgegengesetzt sein. Es muss etwas wirklich Neues sein, wie das letzte Mal. Wir müssen dort mit Besorgnis und Aufregung ankommen, damit wir zu einem neuen Zustand übergehen können, ohne zu wissen, wie er sein wird und was er mit sich bringt.

Ich mache mir große Sorgen um diesen Ruck ins Ungewisse. Denn wir kennen bereits diesen Ort und es kann sein, dass wir aus Gewohnheit zu den gleichen Handlungen und Empfindungen zurückkehren, die wir schon mal erlebt haben. Die Umgebung selbst wird uns an sie erinnern.

Kurz gesagt: ein Monat ist keine lange Zeit. Wir sollten versuchen, uns auf dem höchsten Niveau vorzubereiten, anderenfalls werden wir statt Nutzen Schaden haben. Ich möchte euch davor warnen. Fangt an nachzudenken, was wir tun können.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Der Frieden“, 13.01.2011