Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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So wird es sein

Frage: Warum glauben Sie daran, dass die integrale Erziehung den Menschen helfen wird, sich auf korrekte Weise zu vereinigen? Mit etwas Distanz betrachtet, scheint diese Vorstellung im Bereich der Phantasie zu liegen.

Meine Antwort: Ich gehe nur davon aus, dass die Natur alle dazu zwingen wird. Und wir wollen versuchen, dieses Wissen früher darzubieten, weil uns sonst große Verluste erwarten. Wir wünschen für die Menschen das Gute und die „weiche“ Erreichung des Ziels, das uns die Natur sowieso vorgibt. Wir sollen dieses Ziel nicht erst unter dem kräftigen Druck der Natur, nicht unter der Einwirkung riesiger ökologischen Probleme, eines Weltkrieges usw. erreichen, sondern „mit wenigen Verlusten“ oder überhaupt ohne Leiden ankommen. Alles hängt davon ab, inwiefern wir verstehen werden, dass wir keine andere Möglichkeit haben.

Ich glaube an den Sieg dieser Idee (wenn man eine so kraftvolle Aussage machen darf), weil sie von der Natur, und nicht vom Menschen stammt. Aber die Natur wird ihn auf jeden Fall erzwingen. Lasst uns uns einfach bemühen, mit Hilfe unserer Vernunft jene evolutionären Kräfte zu mildern, die uns hartnäckig vorwärts stoßen – dann werden wir das Ziel der Natur schneller erreichen. Denn es ist besser, auf dem neuen „integralen Platz der Harmonie“ weich zu landen. Ich hoffe, dass es auch so sein wird.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 13.12.2011

Die Empfindung der Liebe erfüllen

Frage: Ist die Eigenschaft des Gebens das Gefäß oder die Füllung?

Meine Antwort: Die Eigenschaft des Gebens ist sowohl das Gefäß, als auch die Füllung. Es ist das Verlangen, das mich ausfüllt!

Wenn ich jemanden liebe, dann füllt mich meine Liebe zu ihm aus. Ich fordere keine Liebe als Antwort, mir genügt mein Gefühl in Bezug auf ihn, allein davon geht es mir gut. Die Empfindung der Liebe ist schon die Füllung. Unter der Liebe wird das Geben verstanden. Das Verlangen, an den Nächsten zu geben, wird als die Liebe zu ihm bezeichnet.

Die Größe meiner Liebe zu ihm wird daran gemessen, inwiefern ich fähig bin, über meinen Egoismus hinaufzusteigen und den anderen zu lieben. Und wenn ich jemanden im vollem Einverständnis mit meinem eigenen Egoismus liebe, dann ist das eine egoistische Liebe. Aber wenn ich trotz meines Egos liebe, dann ist diese Liebe spirituell, sie ist das Geben. Es kann keine wahre Liebe geben, ohne den Widerstand gegenüber dem Egoismus zu überwinden.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 15.01.2012

Die Folgen einer Explosion vor tausend Jahren

Wir sind das Produkt des Zerbrechens eines riesigen Verlangens, des ersten Menschen (Adam HaRishon), der sich in der Vollkommenheit aufhielt. Und obwohl er aus einer Menge einzelner Verlangen bestand, von denen jedes selbstsüchtig handeln wollte (weil das Verlangen immer an sich selbst denkt), herrschte über sie die höhere Kraft. Und deshalb befand sich dieses Konstrukt im Zustand der Welt der Unendlichkeit: in der vollen Verschmelzung und unter der absoluten Macht der Kraft des Gebens und der Liebe.

Dieser Zustand gleicht jener Empfindung, welche wir haben, wenn wir manchmal zusammen sitzen, zusammen singen, gut gelaunt sind und uns wünschen, dass dieser Zustand der Wärme und der Liebe ewig bleibt. Natürlich sind wir dann immer noch weit entfernt von der spirituellen Empfindung, aber dies gibt uns eine Vorstellung von dem Zustand, in dem sich die allgemeine Seele befand.

Und plötzlich geschah das Zerbrechen… Eine fremde Kraft drang ein und zerstörte alles.

Woher ist sie gekommen? Sie wurde in unserem Inneren offenbart – wir empfanden sie nicht, haben sie nicht erwartet, und plötzlich wurde in uns der Hass offenbart! Er verbarg sich schon immer in uns und wurde jetzt gegen unseren Wunsch offen sichtbar.

Es ist ein solcher Hass ausgebrochen, dass jeder aus dieser schönen Versammlung und aus der Vereinigung überhaupt weglief, eben weil er gefühlt hat, dass sie sich in etwas Abscheuliches, Schmutziges verwandelt hatte, worin er unmöglich bleiben konnte. So kamen wir in diese Welt und leben seit dem hier…

In der Folge entwickelte sich diese Welt unter der Lenkung eben dieser Kraft des Hasses. Wir sehen an der Geschichte, dass die ganze Zeit bis zum heutigen Tag dieselbe Kraft des Zerbrechens zur Entwicklung verwendet wurde. Aber heute offenbaren wir, dass wir jetzt bei der maximalen Realisation dieser Kraft des Hasses angekommen sind. Es gibt keine Hoffnungen mehr, mit ihrer Hilfe ein besseres Leben zu erreichen.

Heute beginnt die Phase der Korrektur. Wenn wir verstehen, dass wir eben diese Kraft des Hasses, die uns trennt und unser ganzes Leben zerstört, jetzt nicht mehr benutzen können, dann müssen wir sofort etwas tun!

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 13.01.2012