Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Zum Unterricht mit der Bitte um das Leben

Frage: Wenn wir uns auf den Unterricht den ganzen Tag vorbereiten, so wie man es für königliche Audienzen tut, auf denen man nur eine Bitte aussprechen darf – wie wird dann die morgige Unterrichtsstunde aussehen?

Meine Antwort: Ihr werdet ein sehr großes Licht empfangen. Ihr werdet empfinden, wie viel es euch geben will. Ihr werdet beginnen, im Lernstoff das spirituelle System zu empfinden, das uns beeinflusst. Die trockenen Zeilen des Textes werden aufleben, sowie an Tiefe und Durchsichtigkeit gewinnen. Ihr werdet in jedem Detail eine innere Bedeutung sehen. Es wird sich erweisen, dass unsere ganze Welt (der Aspekt, den wir von der Realität wahrnehmen) so flach wie ein Bild an der Wand ist. Und hinter diesem Bild werden wir plötzlich eine neue Dimension erkennen, das System, das dieses Bild bewegt und seine Fragmente bildet. Ihr werdet die Wichtigkeit des Ziels neu entdecken und beginnen, im Licht dieser Wichtigkeit euer Leben zu führen.

Einstweilen jedoch verachten wir das Ziel, lehnen es unbewusst ab und es ist mit Gewissheit noch fern von uns.

Es ist sicher, dass wir uns vorwärts bewegen und dafür sorgen müssen, dass wir die Wichtigkeit des Zieles begreifen. Selbst jetzt kommen wir voran, müssen jedoch immer noch in die linke Linie übergehen, in der die kritische Analyse stattfindet. Jeden Tag sollen wir unsere Bemühungen um Einheit verstärken.

Außerdem müssen wir unseren Freunden in der ganzen Welt dankbar sein. Denn sie sind in der Verbreitung sehr aktiv. Wir sollten sie in dieser Arbeit unterstützen, weil sie uns allen hilft.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zur „Lehre der Zehn Sefirot“, 24.01.2012

Wie kann ich zum Schöpfer durchdringen?

Frage: Was bedeutet der Ausdruck, die Bitte „durch die Gruppe“ oder „durch die Vereinigung“ zu leiten?

Meine Antwort: „Durch die Gruppe“ bedeutet, dass ich meinen Wunsch durch das Integralsystem leite. Und wenn er diesem Integralsystem angepasst werden kann, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass sich mein Wunsch dem Wunsch des Schöpfers angleicht. Es ist gesagt: „Mache deinen Wunsch wie Seinen“.

Auch wenn ich das nicht durchführen kann, wende ich mich dennoch an die Gruppe und bitte sie um die Kraft der Korrektur. Das bedeutet nicht, dass ich meinen Wunsch durch die Gruppe zum Schöpfer leite, damit Er auf ihn reagiert, und ihn mit der Kraft des Gebens ausfüllt, sondern ich tue das, damit ich selbst in Wirklichkeit geben kann.

Ich wende mich an die Gruppe und sehe, inwiefern ich die anderen hasse und nicht wünsche, mit ihnen vereinigt zu werden. Ich sehe auch, wie ich sie innerlich abstoße. Gerade infolge all dieser Klärungen, im Antagonismus und den Zusammenstößen mit den Freunden erhebe ich meine Bitte: „Korrigiere meine Beziehungen! Ich warte darauf! Ich will mich mit anderen verbinden!“. Dann ist diese Bitte ein schönes Gebet.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 25.01.2012

Die Bitte, die keiner Antwort bedarf

Frage: Es ist schwer, jedesmal alle Kräfte auf die Bitte um Korrektur auszurichten und dann mit „leeren Händen“ weiterzugehen. Wie kann man eine Enttäuschung auf diesem Weg vermeiden?

Meine Antwort: Worum bittest du? Um die Formulierung einer wahrhaften Bitte oder um etwas anderes? Denn außer dieser Bitte ist nichts erforderlich. Wenn ich um etwas bitte, dann soll ich lediglich die ganze Zeit über prüfen, ob meine Bitte die beste und richtigste Bitte ist, und ob sie genau auf das Ziel ausgerichtet ist. Wozu braucht man noch etwas anderes? Denn jede Antwort darauf wäre schon eine Erfüllung, die ich eigentlich nicht wünschen soll.

Wonach sollst du streben?

– Ich strebe nach der Vereinigung, nach der Einheit, nach dem Geben, um dadurch dem Schöpfer Genuss zu bereiten!

– Also bitte! Machst du es genauso?

– Ich will nur wissen, ob es für Ihn angenehm ist oder nicht …

Wenn du schon vorher wüßtest, dass du auf diese Art dem Schöpfer Genuss bereitest, dann würdest du aus dieser Erkenntnis im selben Moment einen sehr großen Genuss ziehen – also für dich selbst empfangen (statt zu geben).

Durch diese Zustände zu gehen, wenn du nichts empfängst und trotzdem weitergehst, hilft dir, den Schirm zu bauen, mit dessen Hilfe du vom Schöpfer die Antwort bekommen wirst, dass du Ihm einen Genuss bereitest. Und diese Erfüllung wird nicht in deine empfangenden Verlangen eingehen, sondern auf einer höheren Ebene erfolgen.

Wenn du jetzt schon die Gegenreaktion bekommen würdest, dann würde allein dadurch dein Verlangen in enormem Ausmaß befriedigt. Angenommen, du hättest einen Brief an eine wichtige Person geschrieben, und sie hätte ihn nicht nur bekommen, sondern auch darauf geantwortet: „Habe deinen Brief bekommen“. Es würde dir bereits genügen, alleine dadurch wärst du schon glücklich.

Deshalb wird es keine Gegenreaktion seitens des Schöpfers geben, solange du vor Schaden durch einem derartigen Genuss nicht geschützt bist.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 25.01.2012

Sturm in der Wüste

Frage: Wir nähern uns dem Kongress in der Arava-Wüste …

Meine Antwort: Seine Durchführung steht immer noch in Frage. Ihr bereitet den Kongress vor, aber bereitet ihr euch selbst vor? Bei dem richtigen Verlangen wird auch der Kongress stattfinden. Wird es kein richtiges Verlangen geben, so macht das Essen den Kongress auch nicht aus.

Frage: Wie können wir dieses Verlangen aufbauen?

Meine Antwort: Wozu fahrt ihr dorthin? Mangelt es euch wirklich an etwas oder ist es einfach ein schöner Ausflug? Hier ist eine äußerst ernste Einstellung erforderlich, diese Stufe muss im Sturm erobert werden, mit Blut und mit Tränen in den Augen. Denn das Wort Tränen (hebr. Dmaot) stammt vom Wort Blut (hebr. Dam).

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zu Talmud Esser ha Sefirot, 25.01.2012