Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Besonderheiten der Seele

Sohar, Kapitel „Yitro (Jethro),“ Artikel 190: Hier ist ein ungehaltener Mensch, jedoch nicht geschwind. Er nimmt seine Ruhe gefangen, gibt vor, weise zu sein, wenn er es nicht ist, und immer erhebt er sein Haupt, um zu schauen. Äusserlich ist er streitsüchtig, zuhause jedoch nicht. Er achtet nicht die Tora, um sie zu erfüllen. Worte der Menschen sind ihm eine Last, und er erwidert sie energisch.

Der Sohar spricht über den Menschen in uns, der fortwährend in uns enthüllt wird. Es gibt 125 Ebenen in unserem allgemeinen Verlangen zu geniessen, und jede von ihnen enthält ihre eigenen inneren Ebenen oder Zustände. Und jedes Mal, im Innern des neuen Verlangens wird eine neue Schicht von Eigenschaften enthüllt – ein neues Bild eines Menschen in mir, das Bild meiner Entsprechung zum Schöpfer, das Bild des Schöpfers in meinem Innern, das Bild meiner Ähnlichkeit und Gegensätzlichkeit zum Schöpfer.

Die gesamte Vereinigung der inneren und äusseren Eigenschaften, die gegenwärtig sind im Rosh (Haupt), Toch (Leib), Sof (den Enden des Parzuf der Seele), Kelim (Verlangen) und verwendet werden können, und die Verlangen, die vorerst nicht genutzt werden, da es für sie keinen Schirm gibt, ebenso wie die Verlangen, die nicht bis zur vollen Korrektur verwendet werden können, Lev HaEven (das steinerne Herz) genannt – die gesamte Anhäufung dieser Verlangen wird der Mensch in uns genannt.

Jedes und jedes Mal, in jedem Moment meines Wegs, indem ich zum perfekten Menschen aufsteige, enthülle ich das Bild des Menschen in mir. Wie kann ich erkennen, was für ein Mensch in mir enthüllt wurde, und wer bin ich in diesem Moment gemäss den inneren und äusseren Zeichen, die ich in meinem Innern entdecke?

Durch all die verschiedenen, besonderen Eigenschaften, die ich in den Sefirot des Rosh, Toch und Sof des Parzuf meiner Seele enthülle, kann ich sagen, welches Bild mir jetzt innewohnt. Es ist, als ob ich über mich selbst in meinem Personalausweis lesen würde, der eine genaue Beschreibung meiner Merkmale beinhaltet.

Und jetzt verstehe ich, wer und was ich bin. Ich lerne mich selbst kennen, das heisst, meine Eigenschaften, welche von ihnen fürs Geben und welche dagegen arbeiten, welche noch egoistisch sind, wie sehr ich sie eingeschränkt habe, wie sehr sie sich in der Klipa befinden und in welchem Masse sie Gegenstand von Korrekturen sind.

Alles dies ist das Bild eines Menschen, und es gibt nichts ausser Ihm. Dieses Bild schliesst alles in sich ein.

Deswegen, während wir dieses Kapitel im Sohar lesen, müssen wir fortwährend unsere spirituellen Zustände erwägen, als ob Standbilder eines Films sich vor mir enträtseln, unaufhörlich ein neues Bild des Menschen in mir enthüllend, bis sich alle diese Bilder zusammenfinden und ich einen Einzelzustand erlange. Allerdings, alle die vorherigen Bilder sind ebenso gespeichert. Dann, basierend auf all den Sünden und Überschreitungen, erlange ich das wahre, vollkommene Bild – den Menschen, der dem Schöpfer ähnlich ist.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 16/03/2011, Der Sohar

Die Spiritualität wird von uns erschaffen!

Frage: Wenn wir ein Kind großziehen, dann versuchen wir mit allen Mitteln, es auf das Leben in dieser Welt vorzubereiten. Wie können wir aber in die spirituelle Welt eintreten, wenn wir nicht die geringste Vorstellung von ihr haben?

Meine Antwort: Ein Mensch, der sein Elternhaus verlässt und in das Erwachsenenleben hinausgeht, um dort erfolgreich zu sein, kann auf die Erfahrung von anderen Menschen zurückgreifen. Dabei ist es unwichtig, was er werden will: ein Dieb, ein Gerechter, ein Wissenschaftler oder ein einfacher Verkäufer vom Markt. Alle diese Modelle in ihrer egoistischen Erscheinungsform kann er in der Gesellschaft finden.

Was jedoch einen Menschen betrifft, der spirituell voranschreitet, so hat er keine Beispiele, keine Unterstützung. Er muss selbst seine Umgebung aufbauen. Denn das Einzige, was die gesamte Realität ausfüllt, ist das höhere Licht, und ohne den Menschen existieren keine Welten.

Im gleichen Augenblick, in dem ich mein Verlangen nach der Spiritualität in Bewegung setze, erschaffe ich sofort alle Welten zwischen mir und der Unendlichkeit. Es ist so, als würde ich diese Leiter zur Spiritualität errichten, die nur in Form von Reshimot (spirituellen Genen) existiert.

In dem Shamati-Artikel „Das Wesen des spirituellen Erfassens“ schreibt Baal HaSulam: „Alle Welten mit ihrer Vielzahl an Stufen existieren nur hinsichtlich der Seelen“. Aus diesem Grund kann ich nicht wie in unserer Welt danach verlangen, dass mir erklärt wird, wie ich mich in der Spiritualität verhalten soll. Ich selbst muss die spirituelle Welt, die es nicht gibt, formen.

Ich selbst muss mir die Haltung der Höheren Stufe mir gegenüber und meine Haltung ihr gegenüber vorstellen. Und wenn diese meine Vorstellung den existierenden Reshimot entspricht, fügt sich alles auf wundersame Weise entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften. Wenn ich aber die Ähnlichkeit der Eigenschaften nicht gefunden habe, dann gibt es keine spirituelle Realität für mich. Denn sie existiert nur hinsichtlich des Menschen, der sie enthüllt, errichtet, formt.

Mit andren Worten, muss die spirituelle Welt von uns selbst erschaffen werden. Wir müssen uns an den Schöpfer mit einer solchen Bitte wenden, die genau dem entspricht, was uns von oben in den Reshimot vorherbestimmt wurde.

Genau aus diesem Grund heißt der Schöpfer auf Hebräisch „Bore“ („Bo“ – komme und „Re“ – siehe). Denn gerade du erschaffst Ihn! Gerade du errichtest diese Form.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 18.03.2011

Wie kann die eigene Natur bezwungen werden?

Viele Menschen meinen, dass die Spiritualität eine gewöhnliche Methode ist, um sich zu erfüllen. Der Mensch denkt, dass ihm sehr bald der Schöpfer enthüllt wird und dass er dann die ganze Welt für sich haben wird. Doch das ist eine falsche Vorstellung, weil die Spiritualität in Wirklichkeit das Geben bedeutet.

Mit anderen Worten, erfülle ich mich nicht damit, was mir enthüllt wird, sondern, wenn ich mich richtig öffne, werde ich durch das Geben erfüllt. Denn das Licht geht niemals auf direktem Wege in das Kli/Verlangen hinein, sondern nur eingekleidet in das Reflektierte Licht. Das bedeutet, dass ich geben und das Geben genießen muss. Und wie mache ich das?

Dazu braucht der Mensch eine Umgebung, die ihn so beeinflussen würde, dass er denkt, dass das Geben eine sehr wichtige, erhabene Eigenschaft ist, dass es die Erfüllung ist. Jeder muss die Wichtigkeit des Gebens in den Augen seines Freundes erhöhen und somit seinen Teil an der gegenseitigen Bürgschaft an ihn weitergeben. Und dann, durch die Erkenntnis der Wichtigkeit dieses Ziels, wird ein Leuchten zum Menschen hinuntersteigen, welches ihm hilft, spirituell voranzukommen.

Doch zugleich muss der Mensch verstehen, dass das ein Spiel ist, denn aus seinem jetzigen Zustand heraus kann er das Ziel nicht erkennen. Aus diesem Grund wird diese ganze Arbeit als Aufstieg zum Zustand bezeichnet, der für den Menschen noch nicht klar ist, noch nicht von ihm wahrgenommen wird und dem, was er heute in der Lage ist, zu verstehen, entgegengesetzt ist. Mit anderen Worten, muss der Mensch ständig für die Wichtigkeit eines gewissen falschen Ziels sorgen. Doch falsch ist es nur für ihn, weil es seinem egoistischen Verlangen entgegengesetzt ist.

Deshalb muss die Umgebung sich mit der Erziehung des Menschen beschäftigen, ihm die richtige Wertescala vermitteln und stark genug sein, seine egoistische Natur zu bezwingen.

Und der Mensch muss seiner Umgebung helfen, sich selbst vor ihr beugen zu lassen, sich von ihr beherrschen zu lassen, er muss buchstäblich in ihr aufgeben. Erst dann wird er von ihr das Verständnis der Wichtigkeit des Gebens trotz seines Egos, das sich in ihm immer mehr enthüllt, erhalten können.

Ansonsten wird er nicht vorankommen können, denn an diesem Prozess sind zwei Kräfte beteiligt: eine abstoßende und eine anziehende. Die Kraft der Abstoßung, der Zurückweisung kommt auf natürliche Weise in ihm zum Vorschein – das ist sein Ego. Die Frage besteht nur darin, ob er ihr eine größere Kraft entgegensetzen kann – die Kraft der Umgebung, die ihn in die Spiritualität mitzieht.

Deshalb muss jeder dafür sorgen, dass er eine richtige Umgebung für sich aufbaut. Genau das bedeutet (wie Rabash schreibt): „Wir haben uns hier versammelt, um die Stufe „Mensch“ zu erklimmen“.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 04.03.2011

Wie ein Hase hinter einer Möhre

Frage: Kann man sich zur Vereinigung mit den Freunden durch die Angst vor kommenden Schlägen erwecken?

Meine Antwort: Schläge beeinflussen den Punkt im Herzen nicht! Leiden wirken auf mein egoistisches Verlangen, auf meinen „Esel“ ein! Und für den Menschen in mir, für meinen Punkt im Herzen, sind sie nicht effektiv. Der Mensch muss spirituell dadurch vorankommen, dass er selbst vorwärts läuft.

Deshalb, wenn ich das Bestreben, vorwärts zu kommen, d.h. mit Hilfe der Gruppe ein Gefäß für das Höhere Licht aufzubauen, in meinem Inneren nicht entwickle, bedeutet es, dass ich wie ein Tier, unter der „Peitsche“, nur durch Schläge, vorangetrieben werde. Und diese Schläge zwingen mich dazu, mir Gedanken darüber zu machen, warum sie mich ereilen, wofür und wozu. Und dann werde ich wahrscheinlich damit beginnen, meinen Punkt im Herzen an die anderen anzuschleißen.

Frage: Und wie kann man dem Menschen in sich Angst einjagen, um ihn zum Vorankommen zu zwingen?

Meine Antwort: Wenn du plötzlich im Radio gehört hättest, dass eine radioaktive Wolke auf dem Weg zu uns ist, dann würde dein „Tier“ vor dieser tragischen Nachricht zu zittern beginnen.

Eine solche Einwirkung kannst du in etwa von der Gruppe erhalten. Nur sprechen wir nicht davon, was mit uns sein wird, wir kommen nicht durch die Angst voran. Wir wollen vorwärts schreiten, indem wir die Wichtigkeit des spirituellen Ziels erkennen.

Die Wichtigkeit des Ziels ist etwas sehr Virtuelles, nicht Greifbares und hängt davon ab, wie wir es uns selbst zeichnen. Wenn wir uns jedes Mal das Ziel immer höher vorstellen, werden wir dementsprechend auch vorankommen.

Mit anderen Worten, bin ich wie ein Hase, der einer Möhre hinterherläuft, die an einem Seil vor ihm hängt. Dabei hält der Mensch in mir sowohl die Möhre als auch das Seil fest, und mein „Tier“ läuft ihr nach.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 18.03.2011

In der Spiritualität gibt es keine Pausen

Frage: Wie können wir die Geschwindigkeit unseres Vorankommens beschleunigen? Wovon hängt das ab?

Meine Antwort: Das Erste, was die richtige Geschwindigkeit meines Vorankommens bestimmt, ist meine Fähigkeit, ständig jenes innere System vor mir wahrnehmen zu können, in dem alle meine Freunde zu einem Ganzen vereint sind. Nur ich allein befinde mich außerhalb dieser Verbindung und muss entscheiden, dass ich mich mit ihnen verbinden und dort die Kraft der Korrektur finden muss.

Und dann muss ich alle meine Verlangen und Gedanken überprüfen, um zu verstehen, ob ich uns alle wie eine Spinne mit tausend Spinnweben umspinnen kann, um mich möglichst stark mit den Freunden verbinden zu können.

Frage: Und wer gibt die Geschwindigkeit an?

Meine Antwort: Deine Anstrengungen geben die Geschwindigkeit an. Denn derselbe Augenblick, in dem eine spirituelle Handlung endet, wird zum Beginn der nächsten Handlung. In der Spiritualität gibt es keine Pausen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 11.03.2011


Augenblicke deines Lebens

… Wir haben gerade über eine halbe Stunde den Sohar gelesen. Meine Frage: Wie viele Augenblicke während dieser ganzen Zeit hat sich jeder von uns nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, gesehnt, gewartet, dass es jede Sekunde passiert?

Darüber steht geschrieben, dass der Mensch nach dem Tod von den Engeln gefragt wird: „Hast du dich mit der Tora beschäftigt und auf die Erlösung gewartet?“

Wie viele Augenblicke hast du dich in Anspannung befunden und versucht, etwas Wichtiges nicht zu verpassen, einzufangen, wie ein Torwart im Tor oder ein Jäger auf der Jagd nach dem Wild? Warst du in leidenschaftlicher Erwartung wie vor einem langersehnten Treffen mit der Liebsten?

Wie lange hast du in diesem Zustand durchgehalten? Wie oft bist du zu diesem Bestreben zurückgekehrt? … Nur diese Augenblicke zählen im Leben, sie werden zusammengelegt und bestimmen die Lebenszeit. Und die übrigen existieren quasi nicht…

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 23.03.2011

 

Alles hängt von der richtigen Vorbereitung ab!

Eine spirituelle Handlung hängt voll und ganz von der Vorbereitung ab. Denn die Handlung selbst ist bereits vorherbestimmt und muss sich unbedingt ereignen. Nichts kann sich in dem gesamten Programm von Anfang und bis zum Ende der Schöpfung ändern, alle dessen Etappen sind bereits eindeutig bestimmt.

In einen Teil dieses Programms kann der Mensch eingreifen, nur um dessen Geschwindigkeit zu verändern. Es gibt jedoch einen Teil, in dem er den Charakter des dort ablaufenden Programms ändern kann, das heißt, er kann bestimmen, wie er seine Entwicklung wahrnehmen wird.

Durch diesen Teil des Programms bestimmt er seine Unabhängigkeit und hat die Möglichkeit, sich auszudrücken. Auf diese Weise steigt er als selbständige Persönlichkeit auf, die die Macht hat, ganzheitlich ist, das ganze Programm der Schöpfung begreift und erkennt und die nur zu diesem Zweck erschaffen wurde.

Aus diesem Grund verändert die Vorbereitung auf die bevorstehende Handlung deren Charakter von Anfang bis zum Ende. Alles hängt von der Vorbereitung ab, und deshalb messen wir ihr eine derart große Bedeutung bei.

Und jetzt, vor dem Kongress in New Jersey, in einer für die ganze Welt dermaßen besonderen Zeit, ist es äußerst wichtig, dass unsere Vorbereitung richtig ist und später gute Früchte unserer Vereinigung auf dem Kongress trägt.

Sollen aus diesem Ort bei New York, aus dem Zentrum von ganz Amerika, starke Wellen ausgehen, wie eine gute Tsunami-Welle, die die Welt mit der Liebe und der Kraft des Gebens umspült. Damit die Menschen beginnen zu verstehen, wie sie sich einander gegenüber an der Schwelle zu einer neuen Welt und jenen Veränderungen, die wir laut dem Programm der Natur durchlaufen müssen, verhalten sollen.

Soll es der Welt helfen, diese Veränderungen sanft, schnell und auf gutem Wege zu durchlaufen, indem sie sich darauf vorbereitet und erkennt, was geschieht, – und nicht wie Tiere, die von der Geschichte vorwärts gepeitscht werden und nicht begreifen, was sie tun sollen.

Deshalb hängt alles von unserer Vorbereitung auf den Kongress ab, um mit dessen Hilfe die Welt auf die Veränderungen vorzubereiten, die sie auf jeden Fall durchlaufen muss. Doch indem sich die Welt gut darauf vorbereitet, wird sie sie richtig aufnehmen und erkennen können, dass sie zum Guten führen.

In diesen zehn Tagen, in den letzten Stunden vor dem Kongress steht uns eine große Arbeit bevor. Jeder Augenblick muss als Vorbereitung auf ein unglaublich wichtiges Ereignis betrachtet werden, und wir müssen klären, wie wir sie durchlaufen wollen, um das erwartete Resultat sowohl für uns selbst als auch für die ganze Welt zu erzielen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Die Vorbereitung auf den Kongress in New Jersey“, 22.03.2011

Ohne Frauen geht es nicht…

Frage: Warum herrscht in der Gesellschaft eine solche Geringschätzung gegenüber der Frauen? Warum halten die Männer sie für niedriger als sie selbst?

Meine Antwort: Eine solche Haltung geht daraus hervor, dass die Frau die Spiritualität nicht selbst erreichen kann, – hier ist sie von dem Mann abhängig.

Unsere gemeinsame Seele besteht aus einem männlichen und einem weiblichen Teil. Und der weibliche Teil, Nukwa, bedeutet das Verlangen nach der Erfüllung.

In unserer Welt äußert es sich so, dass die Frau ein Zuhause braucht, die Kinder zur Welt bringen und sich um sie kümmern muss. Ihre Kinder nehmen ihr ganzes Leben ein. Und aus diesem Grund ist sie in einem größeren Maße von der Gesellschaft abhängig als ein Mann. Sie braucht Stabilität, Existenzsicherheit.

Mit anderen Worten, fühlt sich die Frau in einem größeren Maße unzufrieden, das ist die Voraussetzung für ihre spirituelle Entwicklung, doch in unserer egoistischen Welt wird das als Schwäche aufgenommen.

In der spirituellen Bewegung ist jedoch alles anders. Denn je größer das Verlangen, desto weiter schreitet der Mensch voran. Wir, Geschöpfe, hängen nur vom Verlangen ab. Und wenn dieses Verlangen richtig orientiert ist, dann ist das der Schlüssel zum Erfolg.

Deshalb, wenn die Männer nicht die Verlangen der Frauen in sich aufnehmen, werden sie nicht der Spiritualität näher kommen können.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 04.03.2011

Polarisiertes Licht

Wir müssen an das Studium des Buches Sohar mit der Absicht herangehen, die Wahrheit zu enthüllen. Denn wir sehen nichts von der spirituellen Welt, wir nehmen gar keine spirituelle Eigenschaft wahr.

Das Licht muss kommen und uns wie in einem Scheinwerferstrahl anzeigen, wo wir uns im Moment tatsächlich befinden: die Eigenschaften, die Empfindungen, den Raum, in dem wir sind, – und wir befinden uns auch jetzt in dem einzig existierenden egoistischen/altruistischen Ort/Verlangen, alles in einem, wie übereinander gelegt. Wir enthüllen es jedoch nicht, weil es in der spirituellen Dimension existiert – nicht in unseren Eigenschaften.

Wir befinden uns im gleichen Raum, nehmen jedoch mit unseren Eigenschaften lediglich den materiellen Teil/die materielle Komponente der Realität wahr. Der Lichtstrahl muss unter einem bestimmten „Winkel“ einfallen, ähnlich wie polarisiertes Licht, dann werden wir plötzlich in seiner anderen Ausrichtung, Ebene eine ganze Welt, die sich hier befindet, enthüllen.

Aus diesem Grund brauchen wir so sehr das höhere Licht, damit es uns die Welt, in der wir hier und jetzt existieren, ausleuchten und enthüllen kann.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 25.03.2011

Warum die Seelen wie Zahnräder verbunden sind

Mit der Zweiten Einschränkung (Zimzum Bet) beginnend und weiter werden sprituelle Objekte (Parzufim) nicht wie in der Welt Adam Kadmon geboren, eines unter dem anderen. Da jedes von ihnen jetzt ein Tieferes einbindet, das nicht genutzt werden kann, die AHP (Awzen, Hotem, Peh); dieser Teil steigt zur tieferen spirituellen Stufe herab.

Mit anderen Worten, das Parzuf arbeitet mit seinem Galgalta ve Eynaim (GE) (dem oberen Teil), während sich sein AHP im GE des unteren Parzuf eingliedert. Somit gliedern sich die AHP des letzteren in den GE eines gar niedrigeren Parzuf ein und so weiter.

Es folgt, dass der obere Teil eines jeden Parzuf in den unteren Teil des höheren Parzuf gekleidet ist, während sein unteres Teil in den oberen Teil des tieferen Parzuf herabsteigt. Wo ist der Parzuf selbst unabhängig von dem höheren oder unteren Teil? Er besitzt nichts Eigenes!

Auf diese Weise werden die Seelen wie Zahnräder verbunden, es ist genau dasselbe Prinzip. Du bist nicht frei von einer Verbindung mit irgendjemand. Du bist anfänglich in einer solchen Anlage erschaffen, einem solch inneren Aufbau von Malchut der ganzheitlichen Seele, in dem kein Teil existiert, das nicht mit all den anderen verbunden ist.

Jedes Verlangen auf allen Ebenen von Awiut (Grobheit) ist mit dem Rest verbunden, jeder ist mit jedem anderen verbunden, und niemand besitzt irgendein freies Teil, nicht einmal ein Grad von Freiheit. Das Höhere sagt mir immer, was zu tun ist, während das Untere festlegt, wie ich das höhere bedienen soll. Folglich ist jeder von uns wie mit einer Leine an beiden Seiten angebunden, und es ist unmöglich, eine einzige, unabhängige Bewegung zu machen.

Wie können wir uns dann losreißen und die Freiheit der Wahl bekommen?! Wenn du beginnst, anstelle all dieser Handschellen die Ketten der Liebe zu erfahren, die Seile der wechselseitigen Mitverantwortlichkeit, wirst du von diesem „Engegefühl“ geheilt werden, dem Gefühl, du seist straff gefesselt und lebendig in einem System begraben, in dem du keine unabhängigen Gedanken oder Verlangen besitzt, kein individuelles „Selbst“.
Die Freiheit kann nur mit Liebe erkauft werden.

Um der Liebe willen will ich selbst danach verlangen, ihnen allen zu dienen und diese Verbindung willkommen zu heissen. Diese Fessel wird für mich wünschenswert sein! Und so werde ich Freiheit erlangen, die reine Luft, und das ganze System wird mir gehören: Ich werde der Schöpfer in Beziehung zu diesem System sein.
Diese übernatürliche Eigenschaft durchdringt uns nach dem Zimzum Bet, wenn Malchut den Funken von Bina empfängt, dank dem es eine Gelegenheit bekommt, sich mit den anderen durch Schenken zu verbinden.

Unterricht aus dem 3.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 08/03/2011, Talmud Eser Sefirot