Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Anweisungen zur Entfachung eines spirituellen Funkens

Für einen Augenblicke können wir bereits in die spirituelle Wirklichkeit aufsteigen und daran teilnehmen, sogar bevor wir beständig dort zu leben beginnen – alles hängt lediglich von der Stärke der Verbindung zwischen uns ab. Wenn wir eine bestimmte, minimale Ebene erreichen, die für die Wahrnehmung der spirituellen Welt erforderlich ist, werden wir verspüren, wie wir uns ihr annähern und an ihr teilnehmen.

Kabbalisten geben uns genaue Ratschläge, was zu tun ist, damit wir nicht in der Finsternis umherwandern – durch Tasten die geeignete Verbindung suchend, welche es uns erlauben würde, in die spirituelle Welt zu gelangen (denn jetzt spüren oder verstehen wir sie nicht, sondern funktionieren statt dessen entsprechend unserem Egoismus).

Wir sammeln alle diese Ratschläge und versuchen diese in einer Methode zu formulieren, die für unsere Zeit, Gegebenheiten und Qualitäten angemessener ist. Es ist unmöglich, durch persönliche Anstrengung in die Spiritualität vorzudringen.

Der gleiche Lichtfunke, der aus der spirituellen Welt hervorbrach und unser gesamtes Universum und uns in ihm erschuf, muss uns verändern. Er gebiert ein spirituelles Gefäß aus unserem „Punkt im Herzen“, dem in jedem von uns platzierten spirituellen Funken.

Dieser große Funken hat sich in eine Vielzahl von winzigen Funken aufgeteilt und jeder von uns besitzt einen Teil davon. Wir müssen ihn anwachsen lassen. Wir benötigen das Licht, welches auf uns einwirkt und uns entwickelt, uns wachsen lässt, wie ein kompletter Körper aus einem Samentropfen heranwächst, mit einem Embryo beginnend, hin zu einem kleinen Menschen und dann zu einem Erwachsenen. Das Problem ist jedoch, dass wir nicht wissen, wie wir den Einfluss des Lichts auf uns hervorrufen können.

Daher brauchen wir nur den Ratschlägen der Kabbalisten so genau wie nur möglich zu folgen, dies ist das gesamte Geheimnis des Erfolgs. Folge einfach den Anweisungen und du wirst schließlich an einen Punkt gelangen, an dem du diesen Mechanismus „aktivieren“ wirst, und er wird plötzlich anfangen zu arbeiten!

Aus dem 2. Unterricht Metzoke Dragot Congress vom 25/02/2011

Ein Tsunami in den Tiefen deiner Seele

Frage: Wie sollte unsere Einstellung gegenüber jenen Naturkatastrophen sein, denen wir heutzutage genauso wie anderen Problemen gegenüber stehen?

Meine Antwort: Wir leben in einer besonderen Zeit – unser egoistisches Verlangen zeigt uns unsere Unausgeglichenheit gegenüber allen Stufen der Natur.

Die unterste Stufe der Natur ist jene des Unbelebten, in welchem sich uns nun unsere Ungleichheit mit der Natur im Allgemeinen offenbart. Das Gleiche gilt auch für die übrigen Stufen: Pflanzlich und tierisch. Nur bemerken wir dies momentan nicht.

Wir befinden uns in einer schrecklichen Krise, einer „Beziehungskrise“ mit dem Engel, den man „Domem“ (unbelebt), „Zomeach“ (pflanzlich) und „Chai“ (belebt) nennt. All diese Formen der Natur drücken unseren gigantischen Mangel an Übereinstimmung aus und zeigen uns unsere Gegensätzlichkeit. Unser Verpflichtung besteht darin, dies zu korrigieren, denn nur der Mensch vermag durch die eigene Korrektur die übrigen Teile der Natur zu verbinden.

Daher sind die Katastrophen um uns herum eine Reflexion unseres Selbst. Die gesamte Verantwortlichkeit liegt bei uns. Man kann von dem unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen in unserer Welt nichts verlangen. Sie steigen zusammen mit dem Menschen auf und ab.

Durch die Probleme in den unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen erkennen wir, wie unkorrigiert wir selbst sind. All diese Katastrophen sind eine Spiegelung und eine Demonstration unserer eigenen Fehler, nicht zu erwähnen, die „sprechende“ Stufe der Natur – die menschliche Gesellschaft. Sehen Sie sich die Welt an!

Wir hätten die Möglichkeit, auf dieser Welt ein „Leben wie im Paradies“ zu führen, doch was tun wir? Würde ein Besucher von einem anderen Stern uns dabei beobachten, was wir hier auf der Erde treiben, würde er uns wohl für vollkommen verrückt halten. Wo bleibt unser menschlicher Verstand und unsere Gefühle? Arrangiert ein denkender, intelligenter Mensch sein Leben wirklich auf diese Art? Nur ein Narr oder ein sich Selbst hassender würde so handeln.

Gerade jetzt, in diesem Moment enthüllen wir Schritt für Schritt unseren wahren inneren Zustand. Und nur durch unsere innere Korrektur werden wir Harmonie mit der äußeren Welt erreichen.
Aus dem ersten Teil des Täglichen Kabbala Unterichtes 3/13/11

Damit das Böse von der Welt verschwindet

Unsere ganze Arbeit besteht nicht in der Korrektur unserer angeborenen Eigenschaften und nicht in der Erschaffung einer bequemeren Welt für unsere Existenz.

All das Böse, das sich in uns enthüllt, soll möglichst schnell zum Vorschein kommen und uns sein wahres Gesicht zeigen. Das heißt, unsere Aufgabe besteht lediglich darin, unsere Entwicklung zu beschleunigen, um schneller „von einem Bild ins nächste“ zu kommen.

Ich muss daran arbeiten, dass die inneren Bedingungen sich so schnell wie möglich in mir ändern – meine Gedanken und Verlangen, das Herz und der Verstand sich erneuern und ich auf diese Weise zu einem immer fortgeschritteneren, zu dem wahren Zustand übergehe. Alles hängt davon ab, wie ich mich selbst zu einer immer größeren Entwicklung meiner Empfindsamkeit vorantreibe, wodurch ich meine Wahrnehmung dem Licht näher bringe.

Die Aufeinanderfolge dieser Veränderungen ist bereits in dem in mir enthaltenen Programm gespeichert, und ich kann nur deren Geschwindigkeit beeinflussen. Darin besteht meine einzige freie Wahl und die Art, mich selbst auszudrücken – dem Endzustand, der Verschmelzung mit dem Schöpfer, den ich erlangen will, zuzustimmen.

Deshalb müssen wir zusätzliche Kräfte von der Umgebung erhalten und uns zur inneren Entwicklung, zur Enthüllung des Bösen vorantreiben. Wir müssen verstehen, dass alle Zustände, die sich uns enthüllen, zur Klärung dessen bestimmt sind, was mir fehlt, um die Verschmelzung zu erreichen. Diese Mängel bezeichne ich als Böse.

Die Kraft der Bewegung, die Kraft der Beschleunigung kommt nur von der Umgebung. Wie geschrieben steht: „Neid, Genusssucht und Ehrgeiz führen den Menschen aus dieser Welt“. Denn ich selbst will diese Veränderungen nicht – sie sind gegen meine Natur, und ich will mich nicht in Richtung Geben verändern. Doch dadurch, dass die Umgebung mich anspornt und mir einredet, dass es sehr wichtig ist und es sich lohnt, das zu tun, stürme ich in den Zustand, den ich selbst niemals wollen würde.

Die Umgebung gibt mir die Kraft, meiner Natur zu widerstreben, und aus diesem Grund kann ich so große Veränderungen in Richtung Geben ertragen und bin bereit, mich selbst zu annullieren und auf meinen Egoismus zu verzichten. Sie redet mir ein solches Verlangen, das Geben zu erreichen, ein, das stärker als mein natürlicher Instinkt ist, nach dem Genuss für mich selbst zu suchen. Auf diese Weise beschleunige ich meine Entwicklung und komme voran.

Und weil ich das ganze Böse zielgerichtet enthülle, wandelt es sich sofort zum Guten um. Darüber steht geschrieben: „Schau sie nur an – und sie werden gleich zu Staub zerfallen“. Alles hängt von unserer Wahrnehmung jener schlechten Eigenschaften ab, die sich uns enthüllen.

Wenn wir das ganze Übel auf der Welt als unsere Mängel der Wahrnehmung empfinden, wird uns klar, was korrigiert werden muss, um zwei Welten zu einer zu vereinen. Dafür müssen wir immer mehr unsere Umgebung erwecken, um mit deren Hilfe solche Korrekturen unseres Zustandes zu erreichen, dass wir nichts Böses auf der Welt mehr sehen werden!

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Es gibt kein Übel auf der Welt, alles ist notwendig und erfüllt seine Rolle“, 13.03.2011

Die Lösung befindet sich zwischen uns

Frage aus Japan: Wie soll unsere innere Arbeit in den Notsituationen aussehen? Während ich den Unterricht schaue, hören die Erschütterungen nicht auf.

Meine Antwort: In diesen Tagen müssen wir uns noch stärker auf die Einheit konzentrieren und zuversichtlich sein, dass wir gerade durch innere Anstrengungen solche Katastrophen in der Welt verhindern können – sowohl in Japan als auch in allen Regionen, in denen die Menschen im Moment leiden.

Warum leiden sie? Warum schreiten sie nicht auf dem richtigen Weg der Korrektur entgegen? Warum erwachen sie nicht und gehen nicht auf die Straßen mit der Forderung: „Maschiach (Messias) jetzt!“? Mit anderen Worten: warum verlangen sie nicht nach der Korrektur, nach den Veränderungen, nach einem neuen Zustand?

Warum rufen sie stattdessen zum Regierungswechsel auf? Wie wird das ihnen helfen? Es wird keinem davon besser gehen, selbst wenn der libysche Diktator zurücktritt. Den entstandenen Bruch wird der islamistische Radikalismus oder etwas anderes füllen, doch es wird lediglich ein blinder psychologischer Ersatz sein. In Wirklichkeit wird es den Menschen nicht besser gehen. Das ist der Weg der Leiden.

In letzter Zeit rüstet sich die Welt rapide auf. Wir nehmen den eigentlich bereits gestoppten Rüstungswettlauf wieder auf, als wollten wir unsere Kräfte messen. Was für eine Dummheit, sich wie kleine Kinder zu streiten! Doch schau, wie viel Kraft und Ressourcen hineininvestiert werden.

Letztendlich hängt alles von uns ab, von allen unseren Freunden weltweit, die einen Impuls zur Korrektur bekommen haben. Wir selbst müssen uns innerlich verbinden, uns als ein Ganzes wahrnehmen. Dann werden wir in dem Verlangen, die ganze Welt zu vereinen, auch den anderen helfen, sich anzunähern. Denn sie sind unser passiver Teil, sie sind nicht in der Lage, sich durch eigene Kräfte anzunähern, solange wir ihnen nicht die Gelegenheit bieten, sich mit uns zu verbinden.

Wenn der Mensch erweckt wurde und den Punkt im Herzen bekommen hat, kommt er zu uns und schließt sich all denjenigen an, die die Entwicklung vorantreiben und beschleunigen, indem sie die Geschwindigkeit ihrer Arbeit der Geschwindigkeit der Erscheinung von neuen Reshimot anpassen. Dann werden uns keine Kräfte, keine Tsunamis, keine Revolutionen, keine Kriege usw. auf negative Weise zum Vorankommen zwingen.

Alles hängt von unseren Anstrengungen ab, davon, in welchem Maße wir an der Vereinigung arbeiten. Es gibt keine anderen Lösungen für die Welt.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011

Die Kraft der Anfänger

Frage: Lindern die Kabbalisten die Leiden der Welt durch ihre spirituelle Entwicklung?

Meine Antwort: Natürlich. Mehr noch: darin gibt es weder große noch kleine. Die Menschen glauben, dass ein großer Kabbalist das Unheil durch ein Gebet abwenden kann.

In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: gerade Anfänger mit dem kürzlich erwachten Punkt im Herzen, die verwirrt sind und noch nichts verstehen, bewirken mit ihrem noch weit entfernten, kleinen Verlangen mehr als jemand, der schon lange dabei ist.

Ähnlich einem kleinen Kind, das zum Familienoberhaupt wird, können Menschen, die den spirituellen Weg gerade begonnen haben und scheinbar von den realen Handlungen noch weit entfernt sind, mit ihrem einfachen Verlangen und ihren Gebeten mehr als „alte Hasen“ erreichen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011

Der Faktor des Vorankommens

Bevor wir mit dem Lesen des Buches Sohar beginnen, müssen wir uns immer wieder daran erinnern, wofür wir studieren, wofür wir uns versammeln, damit alle diese Bedingungen auf die Erreichung des Ziels gerichtet sind, denn es gibt keine Handlungen ohne Ziel.

Deshalb muss jeder nach Möglichkeit für sich klären, was er macht und wofür, und sich damit ständig während des Unterrichts befassen. Wenn er während des Studiums dessen Ziel für sich klären und sich korrigieren will, dann bedeutet es, dass er die „Tora studiert“, „sich mit der Tora beschäftigt“.

Doch wenn er nur studiert, um zu wissen, was im Buch steht, bedeutet es, dass er leere „Weisheiten“ studiert und zum „Todesengel“ kommt, wenn er noch nicht einmal bemerkt, dass er dem Ziel nicht näherkommt und vom Weg abgekommen ist. Während ein Mensch, der studiert, um infolge des Studiums Veränderungen in seinem Leben zu bewirken und dessen Sinn zu finden, zu verstehen beginnt, wie er sich verwirklichen kann – mit Hilfe des Lichts, das während des Studiums in dem Ausmaß seiner Forderungen, das Ziel zu erreichen, scheint. Dann beginnt er voranzukommen.

Also wird unser Vorankommen nicht durch die Menge unseres aus den Büchern entnommenen Wissens bestimmt. Es ist absolut unwichtig! Das Vorankommen hängt davon ab, inwieweit ich während des Studiums das Ziel meines Lebens kläre – und beginne, es umzusetzen, um das Ziel zu erreichen.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 14.03.2011