Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie man die Schläge der Natur verhindern kann

Frage: Lieber Dr. Laitman! Wir, Ihre Studenten in Japan, möchten gerne Ihre Meinung dazu hören, was das Unglück, das Erdbeben und der Tsunami, das uns widerfahren ist, verursacht hat. Nach den Vorhersagen sind in naher Zukunft noch mehr Schläge zu erwarten. Können wir alle solche Ereignisse in Japan und generell, in der Welt, verhindern?

Meine Antwort: Die Natur führt uns auf dem Weg der evolutionären Entwicklung, bis wir uns der Natur angeglichen haben. Die Schläge und Leiden, die wir spüren, sind die Reaktion der Natur uns gegenüber, da wir mit ihr nicht in Übereinstimmung sind. Die einzige Lösung für alle Krisen ist, mit der Natur ins Gleichgewicht zu kommen.

Normalerweise wird das durch die Korrektur unseres Egoismus erreicht. Unser Egoismus wird an unserer Einstellung zur Verbindung mit der gesamten Menschheit als ein einziges Ganzes gemessen. Denn die Natur bezieht sich zu uns genau wie zu einem einzigen Ganzen. Wir werden leiden, bis wir Eins werden.

Im Buch Sohar heißt es („Einführung zum Buch Sohar“, Punkte 66-81), dass Unglücke zuerst die Besten trifft: in diesem Fall Japan. Doch wenn die Schläge sich verstärken, werden sie auch die Schlechten treffen… Es gibt nur eine einzige Lösung: sich in Liebe zum Nächsten zu vereinen und zu einem globalen, integralen System, so wie die Gesamtheit der Natur zu werden. Dann werden wir beginnen, in uns die Erfüllung durch den Schöpfer zu spüren.

Gesegnet bist Du, der Du die Welten erschufst….

Der Sohar, Einführung, „Die Absicht im Segen“, Punkt 16: … aus diesem Grund erweckt der Segen, mit dem ein Mensch den Schöpfer segnet, vom Schöpfer, Segnungen von Oben an alle Welten zu geben.

Frage: Was ist ein Segen?

Meine Antwort: Ein Segen ist eine besondere Kraft von Oben, die Kraft von Bina, die auf Malchut einwirkt. Der Schöpfer heißt „Gesegnet“, wenn ich mich mit der Bitte an Ihn wende, dass die Kräfte des Gebens zu mir kommen, in mich eindringen und zu einem Teil von mir werden.

Wenn ich mir diese Kräfte einverleibe, bedeutet das, dass ich einen Segen erhalte, die Eigenschaften von Bina, die in Malchut aufgenommen werden. Entsprechend dieser Eigenschaften, die ich vom Schöpfer erhalten habe, kann ich Ihn „Gesegnet“ nennen. Andernfalls habe ich nicht die gleichen Eigenschaften, für die ich Ihn wertschätzen und Ihm danken kann.

Warum möchte ich diese Eigenschaften von Bina erhalten? Das ist so, damit ich den Schöpfer nicht verfluche, sondern Ihn segne. Das heißt, alle Korrekturen, die ich versuche zu erwerben, sind nicht zu meinem eigenen Nutzen, sondern nur um den Schöpfer zu lieben, zu achten und zu segnen.

Deshalb bedeuten die Worte „Gesegnet bist Du“ in den Segnungen des Gebets, dass ich schon durch die Korrekturen gegangen bin, die es mir ermöglichen, für den Willen zu Geben zu arbeiten, so dass ich Segnungen vom Ihm erhalte und dass ich mich nun in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe befinde. Und für diese Möglichkeit segne ich den Schöpfer.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts, 9.03.2011, Der Sohar

Kongress = Beschleunigung

Frage: Wie können wir uns auf dem kommenden Kongress in New Jersey miteinander verbinden, sodass wir die Zeit beschleunigen?

Meine Antwort: Der Kongress ist die maximale Beschleunigung, die in unserer Welt möglich ist. Es gibt keine kraftvollere Handlung. Auf diese Weise erlebe ich es selbst.

Das Gleiche habe ich bei Rabash während der einfachsten Handlungen der Vereinigung durch die Gruppe gesehen. Selbst wenn wir nirgends zusammen hinfuhren und keine anderen Menschen aus der Welt mit uns verbunden haben, war es für ihn trotzdem sehr wichtig.

Nach jedem Kongress fühle ich, wie wir eine Stufe höher aufsteigen und die Fähigkeit erlangen, unser Material auf neue Weise zu erklären. Ich glaube, alle fühlen das.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 9.03.2011, über die Zeit

Eine Reise um die Welt mit dem Buch Sohar

Frage: Wie können wir unsere inneren Bewegungen dem Text des Buches Sohar angleichen?

Meine Antwort: Bezüglich anderer kabbalistischen Quellen kann dies tatsächlich einfach mit dem Sohar gemacht werden, da die Geschwindigkeit und das Lesen des Textes so sind, dass alles, was man tun muss, ist zu ergründen, wie man zusammen mit ihm „fließen“ kann. Doch das bedeutet nicht, dass das, was du hörst, wie das Rauschen eines nahen Flusses ist.

„Mit ihm fließen“ bedeutet, dass man das sehr ruhig versucht, wie geschrieben steht „Die Worte der Weisen werden in der Ruhe gehört“. Man geht zusammen mit den Autoren des Sohar ohne Widerstand, ordnet seine inneren Gefühle, damit sie zu dem Klang der Worte passen. Wenn du einige Worte überhört und sie nicht gehört hast, mach dir keine Sorgen, und mach mit den nachfolgenden Worten weiter. Dadurch bist du weiter im Fluss wie ein hölzernes Schiff auf den Wellen, das alle Nuancen des Wassers wiederholt.

Auf diese Weise sollten wir unseren Eigenschaften, Verlangen und Empfindungen ermöglichen, mit dem Text des Sohar, wie auf der Oberfläche des Wassers zu fließen und versuchen herauszufinden, wo sich diese Eigenschaften und Verlangen, die der Sohar beschreibt, in uns befinden. Doch wir sollten sehr einfach und leicht danach suchen. Das Allerwichtigste ist es, dass du alles durch dich fließen lässt. Schließlich sind wir nur ein Gefäß oder Kli, durch das der ganze Fluss der Worte in uns eindringen muss.

Wenn wir den Sohar lesen, versuchen wir nicht, den Verstand einzuschalten oder innere Begriffe zu unterscheiden. Sogar an Stellen, wo der Sohar scheinbar technische und wissenschaftliche Begriffe, die Sprache der Kabbala verwendet, sollten wir ebenfalls versuchen, den Text durch die Empfindungen gehen zu lassen, anstatt durch den Verstand. Das heißt, zu versuchen, auf unsere eigenen Empfindungen und Eindrücke zu hören, versuchen zu fühlen, wie jedes Wort in uns widerhallt, ungeachtet der Sprache, die der Sohar gebraucht.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 9.03.2011, Der Sohar

Ein Kongress ist Urlaub für die Seele

Frage: Hat ein Kongress ein größeres Potenzial die übernatürliche Kraft des Lichts anzuziehen, als zu normalen Zeiten?

Meine Antwort: Ja. Es ist gerade an solch großen Zusammenkünften, wie einem internationalen Kongress und generell während aller besonderen Zusammenkünfte und der Versammlung der Freunde, wo wir mit unseren gemeinsamen Kräften sehr große Anstrengungen machen, und genau das ist notwendig, um die übernatürliche Kraft der Korrektur anzuziehen.

Deshalb haben uns die Kabbalisten geraten, solche Zusammenkünfte abzuhalten und wir handeln nur nach ihren Anweisungen. Letztendlich werden wir etwas durch übernatürliche Mittel erlangen, ohne zu verstehen wie es geschieht, ohne die Verbindung von Ursache und Wirkung zwischen der nächsten Stufe und der Stufe, auf der wir uns befinden zu erkennen und ohne alle Bedingungen zu kennen, an die wir uns halten müssen, um das zu erreichen.

Deshalb befolgen wir den Rat der Kabbalisten und sie sagen uns, dass wir uns in die Gesellschaft einfügen müssen, dass wir uns so weit wie möglich mit anderen vereinen müssen, um zusammen mit allen zu studieren, die die Absicht haben, das Umgebende Licht anzuziehen, d.h. indem wir unser Verlangen ausdrücken, zu einer höheren Stufe, zum Geben und zur Einheit, aufzusteigen. Und es ist klar, dass unsere Stärke in Qualität und Quantität größer ist, je mehr von uns zusammen kommen und umso bedeutender ist unser Fortschritt.

Die Summe all solcher Handlungen und Ansammlung von Anstrengungen sind es, die uns schließlich zum „Ergebnis“ führt.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 8.03.2011

Mein Geliebter verbirgt sich vor mir

Der Schöpfer spielt ein Spiel mit uns, indem Er Sich verbirgt und enthüllt und wieder verbirgt – all dies um uns zu erwecken. Zuerst sind es materielle Empfindungen, wenn wir entweder gut oder böse verspüren, da all diese Veränderungen uns dabei behilflich sind, erwachsen zu werden.

Unterdessen wächst unser Verlangen zu empfangen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ und durchlebt vier Entwicklungsstadien, die unbelebte, pflanzliche, tierische und sprechende Ebene. Letztendlich wird es sich selbst bewusst und versteht die Gründe, warum es sich gut oder böse anfühlt, woher und warum diese Veränderungen stammen.

An dieser Stelle lernen wir nicht nur gute und böse Zustände zu unterscheiden, sondern auch Wahrheit und Lüge, Ursache und Zweck der auftretenden Veränderungen. Wer sendet diese, und wie lässt sich all dieses zusammen miteinander verbinden, was bedeutet, es in vollkommener Form zu realisieren? So schreiten wir in unserer Entwicklung fort.

Kabbala hilft uns die Ursachen und Gründe der Zustände zu verstehen, die wir zu erfahren haben, und dann beginnen wir ein anderes Bild für uns zu schaffen. Es ist nicht der Schöpfer, der verändert, verhüllt und auftauchen lässt, um mit uns zu spielen, sondern vielmehr erscheinen diese Transformationen in uns, in unserem Verlangen zu empfangen, entgegen der ewigen Unveränderlichkeit des höheren Lichtes, dem Schöpfer, der in vollkommener Ruhe verharrt und mitteilt: „Ich habe mein HaWaYaH nicht verändert.“

Alle Änderungen erscheinen im geschaffenen Sein, in dem, der empfängt. Es ist das geschaffene Sein, das verschiedene innere Zustände durchlebt, gut und böse, und deshalb denkt es, dass der Geliebte sich von ihm abwendet und Sich ständig zeigt oder verhüllt.

An dieser Stelle beginnen wir alles mehr in einem wahrhafterem Licht zu erkennen und fangen an zu verstehen, dass wir gegenüber der konstanten, ewigen und vollkommenen höheren Macht stehen. Alle Änderungen erscheinen nur in uns und diese sind das, wofür wir Segen erbitten sollten, damit wir sie richtig nutzen. Zuallererst sollten wir lernen, nicht von diesen Änderungen abhängig zu sein und diese dann zu gebrauchen, um zu schenken, wie es die höhere Macht tut.

Auf diese Weise erreichen wir den Zustand, der folgendermaßen beschrieben wird: „Ich bin für meinen Geliebten und mein Geliebter ist für mich“, wenn die Verhüllung des Schöpfers als ein Segen betrachtet wird, als eine Annäherung an Ihn und eine Verschmelzung mit Ihm. Es hängt lediglich von uns ab, von unserem Verständnis der Wirklichkeit.

Wir sind nicht mehr auf das Glück angewiesen, sondern beginnen eher Ursache und Wirkung zu erkennen, die Logik hinter den Veränderungen. Zuerst lernen wir, dass alle diese Verwandlungen in uns erscheinen, und alles von unserer Korrektur abhängt. Später stellen wir fest, dass diese Korrekturen notwendig sind, nicht um uns gut zu fühlen, sondern um zur Wahrheit zu gelangen.

Und das alles endet mit dem Zustand, wenn das geschaffene Wesen dem ewigen und vollkommenen, unveränderlichen Schöpfer gegenüber steht und eine größere Empfindsamkeit in sich selbst wachruft, um allmählich die Form des Schöpfers, die ewige und vollkommene Form des Schenkens zu erreichen.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 03/03/2011 Schriften von Rabash