Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der gefährlichste Abschnitt des Weges

Ich muss mich in Übereinstimmung mit der höheren Welt ändern. Dafür beziehe ich Kraft daraus über die Gruppe und verändere mich mit deren Hilfe. Indem ich auf diese Weise die 125 Stufen hochsteige, enthülle ich die höhere Welt. Sie öffnet sich immer mehr, kommt immer mehr zum Vorschein.

Dabei arbeite ich nicht an etwas Äußerem, sondern daran, was in mir enthalten ist. Ich ziehe die Kraft der Veränderungen an und wende nicht meine Kraft für etwas Äußeres wie in unserer Welt auf.

Hier nehmen meine wechselseitigen Beziehungen mit der Umgebung ihren Ursprung: ich will sie nicht verändern, etwas in sie hineinpflanzen, sie erobern, wie die Umgebung in dieser Welt erobert wird, indem sie gesteuert, der eigenen Macht unterworfen und für eigene Ziele ausgenutzt wird. Besonders deutlich lässt sich das in unserer Gesellschaft an den Politikern erkennen.

Doch in der Spiritualität ist das umgekehrt: leise, oft sogar ohne besonders darüber zu reden, arbeite ich in der Umgebung von Freunden. Und wenn sie alle von der Höheren Kraft auserwählt wurden, um die spirituelle Welt zu erreichen, dann lasse ich mich von ihrer Kraft durchdringen, indem ich mich vor ihnen beuge. Diese Kraft akkumuliert sich in mir, schließt sich dem Punkt in meinem Herzen an – und dann verändere ich mich.

Auf diese Weise ist mein Kriterium für das Vorankommen keine äußeren Eroberungen, sondern innere Veränderungen, die sich in den neuen Eigenschaften und Empfindungen, in dem neuen Verständnis in Bezug aus das Studium und die Gegenstände, die die Wissenschaft der Kabbala behandelt, äußern.

Es ist nicht leicht, sich neu zu orientieren und zu der Herangehensweise überzugehen, die der spirituellen Welt entspricht. Es nimmt viel Zeit in Anspruch, bis der Mensch verzweifelt, bis er feststellt, dass es keinen anderen Ausweg gibt, bis er versteht, dass er anders handeln muss, bis er beginnt zu hören und das Gehörte umzusetzen, bis er alles in der richtigen Reihenfolge aufstellt, indem er sich dem Einfluss der Umgebung aussetzen lässt.

Es ist das Wichtigste auf dem Weg. Wer diese Schritte gegangen ist und eine richtige Einstellung gegenüber der Gruppe entwickelt hat, hat den ersten, gefährlichsten Abschnitt des Weges durchlaufen, ohne zur Beute des eigenen Egoismus zu werden.

Es ist äußerst wichtig, sich korrekt gegenüber der Umgebung zu organisieren. Rabash betont das besonders in seinen Artikeln. Man könnte sogar sagen, dass die nächsten Schritte leichter sein werden – denn ich habe bereits die korrekte Herangehensweise, die korrekte Einstellung.

Ich verstehe, dass das Licht primär ist, dass es allein in der Realität handelt, und wir müssen ihm die Gelegenheit dazu bieten und es nicht durch unseren Egoismus daran hindern, als ob wir Kraft und Verstand dazu hätten, etwas selbst zu tun. Im Gegenteil, uns ist nur gegeben, uns auf natürliche Weise vor der Umgebung zu beugen – und dadurch Kraft für die Veränderungen und Korrekturen zu erhalten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 28.02.2011

Die ersten Versuche

Frage: Je mehr Anstrengungen für den Erfolg der Gruppe wir unternehmen, desto mehr fühlen wir, dass wir für unseren Egoismus arbeiten…

Meine Antwort: Wir sollten uns darüber freuen, denn das ist die Enthüllung des Bösen. Ohne dass wir das Böse enthüllt haben, werden wir das Gute nicht erreichen können.

Ich sehe also, dass ich aus meinen Handlungen für die Gruppe letztendlich nur den eigenen Nutzen ziehen will. Was soll ich denn weiter tun?

Es ist so, dass allein dieser „Punkt der Offenbarung“ nicht ausreicht, damit kann ich nichts anfangen. Meine Handlung muss eine Richtung, einen Vektor haben. Anderenfalls bleibt meine innere Kraft bloß ein Potential, ähnlich einem abgedrosselten Motor, selbst wenn es ein guter Motor von 200 Pferdekräften ist – doch wie geht es weiter?

Ich muss mein Verlangen „starten“, es auf eine bestimmte Handlung ausrichten. Das bedeutet, dass ich zwei Punkte habe, aus denen der Vektor eben erstellt wird. Diese Ausrichtung wird meiner Kraft durch den Verstand gegeben. Das ist der Grund, warum Kraft und Verstand gut „zusammen arbeiten“ können. Das ist eine Gesetzmäßigkeit.

Obwohl ich also an meiner Einstellung gegenüber der Gruppe verzweifelt bin, erschafft es noch keine Möglichkeit zum Handeln. Nun muss ich meinen Zustand mit dem Ziel verbinden.

Gerade habe ich gespürt, dass ich mir selbst zuwider bin. In meinen Handlungen bzw. in einer meiner Handlungen ist der Egoismus zum Vorschein gekommen: das habe ich für mich selbst getan, ich konnte es nicht auf die Freunde richten.

Als erstes sollte man daran denken, dass es niemanden außer Ihm gibt. Es liegt nicht daran, dass es mir nicht gelungen ist, sondern daran, dass der Schöpfer diese Situation und deren Analyse für mich erschaffen hat. Es stellt sich heraus, dass ich wegen meines Egoismus nichts tun konnte, weil der Schöpfer mir etwas beibringen, mir zeigen wollte, dass ich mich in der Gewalt des Egos befinde.

Was soll ich nun tun? Wozu wollte Er, dass ich das spüre? Damit ich dadurch die Wichtigkeit des Ziels erkenne – der Eigenschaft des Gebens, die dem, was mir gerade enthüllt wurde, entgegengesetzt ist.

Woher nehme ich denn diese Wichtigkeit? Eben aus diesem Zustand heraus. Denn es gibt kein Licht ohne Kli. Im Vergleich zu was nehme ich mich als böse wahr? Im Vergleich dazu, wie ich das Geben verstehe, indem ich mir vorstelle, dass ich besser vorgehen und mich gegenüber den Freunden anders verhalten könnte.

Das sind bereits zwei Punkte!

Wie kann ich mich nun von dem Punkt der eigenen Erbärmlichkeit und Widerwärtigkeit zum Punkt des Gebens bewegen? Was fehlt mir? Mir fehlt die Kraft. Eben danach muss ich verlangen.

Doch auch das ist noch nicht alles. Wozu soll ich danach verlangen? Um mich selbst zu umschmeicheln? Um keine Abstoßung mehr mir selbst gegenüber zu empfinden? Denn mein Egoismus leidet aufgrund der jüngsten „Offenbarung“. Dann bin ich also nach wie vor ein Egoist, nur nach einer weiteren Windung, auf der nächsten Stufe der Selbstverliebtheit.

Nein, ich will nicht, dass meine Arbeit oder deren Ergebnisse den eigenen Nutzen verfolgen. Ich will eine solche Handlung vollziehen, in der ich den Genuss für den Schöpfer enthülle. Er korrigiert mich, und ich will, dass es Ihm Genuss bereitet.

Dadurch versuche ich, noch ein Stück vorwärts zu kommen, und noch ein bisschen, so weit es geht. So sehen meine ersten Versuche aus, die ich buchstäblich „durchkauen“, auf der Zunge „zergehen lassen“, und um es noch genauer zu sagen – mit den Zähnen „zermahlen“ muss.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 28.02.2011

Jeder ist verantwortlich

Frage: Was bedeutet eine Gruppenvorbereitung auf den Unterricht und erweckt sie das umgebende Licht in einem größeren Maße?

Meine Antwort: Eine Gruppenvorbereitung verlangt von jedem, die Verantwortung für die ganze Gruppe zu übernehmen.

Was bedeutet das Prinzip „wenn nicht ich mir helfen werde, wer tut es dann“? Es bedeutet, dass ich für die Erweckung der Gruppe verantwortlich bin und somit mich selbst und die ganze Welt zur Seite der Rechtfertigung neige.

Ich sorge dafür, dass die Freunde das Ziel nicht einmal für einen Augenblick vergessen: Wozu sind wir hier? Welche Stufe müssen wir erreichen? Die Stufe des „Menschen“ (Adam), dem Schöpfer ähnlich. Das muss äußerst wichtig für uns sein – dann werden wir während des Unterrichts das Wichtigste nicht vergessen, und die unwesentlichen Gedanken werden uns noch nicht einmal für eine Sekunde aufsuchen.

Ich sorge dafür, dass es bei allen Freunden so ist. Durch meine Fürsorge für alle helfe ich jedem, diesen Kurs zu halten. Wenn die ganze Gruppe auf diese Weise aufgebaut ist, erwartet uns ein ziemlich kurzer Weg zum Erfolg.

Einer alleine kann erfolgreich sein, nur wenn er ein Auserwählter, eine besondere Seele ist. Uns aber wird nur die Vereinigung retten. Ich sehe hier keine Auserwählten. Jeder glaubt, dass ihm der individuelle Weg offen steht, doch das ist sicherlich nicht der Fall. Und besonders heutzutage, wenn keine Notwendigkeit an den Auserwählten besteht.

Im Gegenteil: heute müssen sich die Massen dem Korrekturprozess anschließen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 01.03.2011

Freiheit stammt aus der Liebe

Frage: Was stellt das mittlere Drittel von Sefira Tiferet dar? Warum heißt sie „freie Sefira“?

Meine Antwort: Sie existiert nicht an und für sich. Wie Baal HaSulam sagt, existiert sie nur in Form eines Raums, um welchen Klipa und die Heiligkeit kämpfen.

An dieser Stelle empfindet der Mensch seine Unabhängigkeit, darin hält er sich im inneren Kampf, in den Zweifeln auf: womit er sich folglich vergleichen soll – mit dem Höheren oder mit dem Unteren. Es heißt eben das mittlere Drittel von Tiferet, der Punkt des freien Willens.

Frage: Woraus besteht dieser Teil? Warum gibt es gerade dort die Freiheit der Wahl? Er befindet sich doch entweder unter dem Einfluss des Höheren, oder unter dem Einfluss des Unteren – je nach dem, wem er sich vergleichen möchte. Woran sieht man hier seine Unabhängigkeit?

Meine Antwort: Von oben organisiert man auf diese Weise den Freiheitsraum. Es ist weder die Verworrenheit, noch die Unklarheit, wie es sie in unserer Welt gibt, wo die Freiheit die Abwesenheit des genauen Wissens bedeutet.

Im mittleren Drittel von Tiferet ist mir absolut klar, was die Höhere Eigenschaft des Gebens und die Untere Eigenschaft des Erhaltens darstellen. Ich befinde mich in der Mitte, und diese Mitte – bin ich. Das heißt meine ganze Realität ist der mittlere Teil von Tiferet.

Wenn ich mich unter dem Einfluss des Höheren oder des Unteren befinde, dann empfinde ich gleichzeitig ihre Einflüsse, ihr Wesen, wobei ich mich damit nicht vergleichen kann.

Im mittleren Drittel von Tiferet offenbare ich die vollständige HaWaYaH, mich selbst. In diesem Teil gibt es die zehn vollen Sefirot, den Verstand des gesamten Parzufs.

Wenn ich das Höhere offenbaren will, dann steige ich zum oberen Teil hinauf, wenn ich dagegen das Untere enthüllen will, dann steige ich herunter. Aber wer bin ich? Ich bin der mittlere Teil von Tiferet, eine Art feiner Schicht zwischen dem Höheren und dem Unteren. Aber in Wirklichkeit ist diese Schicht gar nicht so fein.

Das mittlere Drittel von Tiferet entsteht infolge der Entscheidung von Bina, welche in vier Stufen der Verbreitung des direkten Lichtes, nichts „für sich“ empfangen möchte, und sich nur dem Höheren angleichen möchte, um die Eigenschaft des Gebens zu erreichen.

Aber sie kann das Geben nicht erreichen, weil sich ihr Material, der Wunsch, zu genießen, nicht verändert. Um den Wunsch zu verändern, soll sie „für das Geben“ empfangen. Das heißt, sie verwendet hierfür die Kraft der Liebe des Gebenden.

Denn ohne Kraft der Liebe des Gebenden kann ich das Empfangen niemals in das Geben umwandeln. Aber wenn ich genau weiß, dass Er mich liebt, und ich folglich im Begriff  bin, von Ihm nur aus diesem Grund zu empfangen, dann verwende ich die Kraft Seiner Liebe. Zuerst soll ich Seine Liebe offenbaren, um folglich darin das eigene Empfangen zu enthüllen, und von Ihm nur mit der Absicht des Gebens und der Liebe zu empfangen.

Das mittlere Drittel von Tiferet, worin das Geschöpf seine freie Wahl empfindet, stammt also aus dem selben Gebiet, in dem die zweite Stufe (Bina) ihre Entscheidung trifft (aus vier Stufen der Verbreitung des direkten Lichtes)

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 02.03.2011

Ein Augenblick der Schwäche für den großen Eroberer

In unserer Welt sind wir es gewohnt, unabhängig zu handeln. Ich brauche meine ganze Kraft, mein ganzes Wissen, alle Energie, das ganze Potential, um mit meiner Umgebung verbunden zu sein, meine angeborenen Fähigkeiten, sowie Gewohnheiten, die ich durch Erziehung und Bildung habe. Ich bin die Quelle; ich bin der Mittelpunkt. Ich handle aus mir selbst und bahne mir meinen Weg in der Welt.

Bei jedem Schritt auf dem Weg sehen wir, wie effektiv diese Einstellung ist. Schließlich wurden wir durch die Kraft des Egoismus, den Willen zu genießen, geboren. Und weil wir dieses Verlangen dazu nutzen, um „erfolgreich“ zu sein und für uns selbst Gewinn zu erlangen, nutzen wir daher alles, was wir haben, unsere inneren Fähigkeiten und die äußeren Mittel.

Ich habe Kraft, Vernunft, Antrieb und Mut – all die Dinge, die mir angeboren sind und ich nutze sie außerhalb, aus mir heraus nach außen hin. Doch das ist es nicht, was bei der Korrektur der Seele geschieht. Wenn mein Ziel, das ich habe, nicht ist, in dieser Welt, sondern in der spirituellen Welt erfolgreich zu sein, wenn ich in diese Welt hindurchbrechen und sie erlangen will, dann entdecke ich, dass ich dazu am Anfang nicht tauge. Ich habe nicht die Kräfte, das Verständnis oder die Eigenschaften, die mich befähigen, selbst näher zu kommen und zu attackieren, durchzubrechen und die Höhere Welt zu erobern.

Es braucht Zeit, um das zu realisieren. Doch danach, wenn ich erkenne, dass meine normalen „Werkzeuge“ hier machtlos sind, erlebe ich Schwäche, gebe auf und weiß nicht, was ich tun soll. Normalerweise hat der Mensch dadurch einen großen Abstieg. Schließlich besitzt er keine Mittel, um zu erlangen, wonach er verlangt. Was also soll er tun?

Hier gibt es zwei Dinge, die man erkennen muss:

1.Ich gehöre oder entspreche in keiner Weise zur spirituellen Welt, sei es in Form oder Aussehen. Jetzt ist das für mich völlig klar. Und dieser Augenblick der Schwäche ist ein guter Anfang. Denn im Wesentlichen sagt das etwas über die Wahrnehmung meiner eigenen Natur aus, die von der spirituellen Natur losgelöst ist und mir nicht im Geringsten helfen wird. Ich habe keinerlei Triebe, Mittel, Werkzeuge oder Möglichkeiten, meinen Weg zu dem Ort zu finden, an dem ich sein möchte. Ich werde daraus nicht schlau. Ich bin spirituell unbeweglich und gesperrt.

2. Ich kann eine Kraft bekommen, die mir helfen wird und einen Verstand, der mich durch die Umgebung auf die Erlangung der Höheren Welt ausrichten wird. Denn die Unmgebung ist schließlich das Mittel, um die Höhere Welt zu erreichen und sie ist genau neben mir gegenwärtig. Es ist die Gruppe, zu der ich von Oben gebracht wurde und durch die ich Höhere Kräfte bekommen kann, damit sie auf mich einwirken.

Ich erlange die spirituelle Welt nicht, indem ich aus mir selbst heraus nach außen gehe. Ich kaufe sie nicht, absorbiere sie nicht oder breche zu ihr durch, sondern ich muss mich selbst nur angleichen, um sie zu erobern. Dann werde ich entdecken, dass ich in ihr bin.

Diese Weise, diese Einstellung zur Arbeit und ihrem Ergebnis, sowie die Übereinstimmung meiner selbst mit der Höheren Welt ist das völlige Gegenteil von dem, womit wir in unserer Welt arbeiten. Hier muss ich das, was ich mir wünsche, erreichen, aneignen odere erobern, während die spirituelle Welt hingegen von Anfang an für mich bereit ist Ich befinde mich schon in ihr und alles, was ich tun muss, ist, mich zu verändern, damit es sichtbar wird.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 28.02.2011, Schriften von Rabash

In der neutralen Zone

Frage: Was bedeutet es, dass das Licht den Zustand bei einem bestimmt? Spielt der Verstand darin auch eine Rolle?

Meine Antwort: Nein, tut er nicht. Wenn das Licht meinen Zustand bestimmt, benötige ich nicht den irdischen Verstand, denn er hat nichts hinzuzufügen. Ich brauche spirituelle Bestimmungen, die aus den Empfindungen meiner Verlangen und dem Höheren Licht kommen. Ich muss sie fühlen, oder mindestens ihnen näher kommen, um in die neutrale Zone zwischen dem Willen zu genießen und dem Willen zu Geben eintreten.

Ich kann 1) in meinem egoistischen Verlangen, 2) auf neutralem Gebiet, nach dem Heraustreten aus meinem Verlangen und im Streben nach Spiritualität 3) in der spirituellen Absicht sein.

Wenn ich in der neutralen Zone bin, verstehe ich noch nicht, was mit mir geschieht und handle nur für das Ziel. Dann wirkt das Licht auf mich ein und ich gehe durch verschiedene Zustände, ohne dass mir diese bewusst sind. Wie ein Baby nicht erzählen kann, was mit ihm geschieht, so kann ich auch nicht erzählen, was geschieht. Es ist vollständig bestrebt zu wachsen und mit diesem Bestreben erweckt es das Licht, die Kraft des Wachstums und der Entwicklung. Wir sind genauso.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 28.02.2011, Der Sohar

Gebet ist ein Urteil über dich selbst

Frage: Wie können wir bei der „inneren Verbreitung“ vorgehen und was sollten wir während des Tages tun, um sie zu verwirklichen?

Meine Antwort: Korrektur geschieht aufgrund einer Handlung, die „Gebet“ genannt wird, welche die Enthüllung des wahren Verlangens ist, das Erfüllung verlangt. Diese Anstrengung wird „Gebet“ genannt, welches als „über sich selbst urteilen“ übersetzt wird, oder als dein inneres Wesen wahrnehmend: Wer bin ich, was will ich, besitze ich die rechten Verlangen oder nicht, und wann werden meine Handlungen, gleich denen meiner Vorfahren sein, was bedeutet, wann werden meine Verlangen jenen gleich sein, welche die Kabbalisten im Gebetbuch beschrieben?

Das ist gar nicht einfach. Das Gebetbuch wurde von Kabbalisten geschaffen, den Weisen der grossen Versammlung, die sich auf der höchsten geistigen Ebene befanden. Sie hinterliessen uns das Gebetbuch, damit es uns als ein Beispiel dient, was wir in unseren Begehren erlangen sollen.

Gebet kann nur um der Einheit willen stattfinden und das wird das „Gebet der Gemeinschaft“, oder das „Gebet der Vielen“, genannt. Es gibt nichts anderes für uns, worum wir zu bitten hätten, denn all die negativen Ereignisse und alle Probleme im Allgemeinen, die in der Welt enthüllt werden, stammen aus dem Mangel an Einheit. Daher, weil der Schöpfer Einheit ist, ist Einheit seine Eigenschaft. Deshalb ist dies das Einzige, worüber wir nachdenken sollten.

Einheit berücksichtigt alle Menschen in der Welt, beide, Männer und Frauen. Schliesslich muss jeder sich in einem globalen System vereinigen, der gemeinsamen Seele von Adam HaRishon. Wenn ich studiere, urteile, denke, frage und antworte, entscheide ich in Wirklichkeit nur eine Sache: Werde ich das gesamte System zur Einheit bringen? Letzten Endes, korrigieren wir alles durch die Einheit.

Ausser dieser Kraft während dem Studium und dem Verlangen danach, dass dies geschehe, gibt es keine anderen Mittel, die Korrektur bewirken können. Alles andere bringt lediglich mehr Verderben. Es gibt entweder das eine oder das andere und nichts in der Mitte. Alle unsere Handlungen bringen entweder Korrektur oder Schaden. Selbst wenn du einen Moment verbringst, dort zu sitzen und nichts tust, verging die Zeit. Du hast sie vergeudet und hast sie nicht zur Korrektur verwendet, und das bedeutet, du hast Zerstörung herbeigeführt!

Daher muss das Verlangen nach universaler Einheit immer in uns lebendig sein. Dies ist unsere „innere Verbreitung.“

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 27/02/2011, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“