Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine Quelle mit lebendigem Wasser

Frage: Warum ist es bei den großen Kongressen viel leichter über die gegenseitige Ablehnung hinwegzukommen?

Meine Antwort. 1. Bei einem Kongress ist ein Mensch nicht in seiner Gruppe. Er verschwindet in einem Ozean von Leuten, mit denen er keinen näheren Kontakt hatte, und daher konnte er seine Bosheit gegen sie nicht enthüllen.

2. Bei den Kongressen arbeiten wir nicht daran, das Böse in uns zu enthüllen, sondern wir erwecken eher die Tugenden. Allerdings kommen diese Tugenden trotz dem Bösen, das bereits enthüllt wurde und um Kräfte für die Zukunft zu erlangen.

Folglich spüren Menschen, die in der Gruppe nicht an sich selbst arbeiten, keinen Drang danach, zu einem Kongress zu kommen. Sie sehen das nicht als eine Chance zum Aufstieg. „Was werde ich dort tun? Springen? Singen? Ich kann genauso am Fernseher oder im Internet zuschauen, zu einer Zeit, die mir angenehm ist!“

In Wirklichkeit besteht ein grosser Unterschied zwischen einer virtuellen und einer physischen Teilnahme an einem Kongress, weil bei der letzteren ein Mensch Energie, Geld und große Anstrengungen aufbringt, um daran teilzunehmen. Darüber hinaus können wir die Wichtigkeit des physischen Kontakts nicht vor der Erlangung der Empfindung der höheren Welt für nichtig erklären. Daher ist der Kongress für Menschen gedacht, die dorthin zu kommen wünschen, um das Böse zu erkennen, das sie früher angesammelt haben und ebenso für jene, die sich danach sehnen, dort die Kräfte zu erhalten, um die Verwirklichung des Bösen in Zukunft überwinden zu können.

Die Tora spricht oft davon, wie sich Menschen früher an einer Quelle trafen, um sich mitzuteilen und Verbindungen herzustellen. So sollten wir uns bei einem Kongress wie Menschen fühlen, die sich an einer Leben spendenden Quelle in der Wüste versammelt haben, und aus dieser Quelle können wir die lebensnotwendigen Kräfte von Bina empfangen (Wasser ist die Eigenschaft des Gebens, die Qualität von Bina).

Aus dem 2.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 07/03/2011, Der Sohar

Spirituelle Zuversicht ist Zuversicht ins Geben

Frage: Woher sollte meine Zuversicht auf Morgen kommen, von der Gesellschaft oder dem Schöpfer?

Meine Antwort: Zuversicht entsteht und wird nur in der Verbindung zwischen den Menschen enthüllt. Während materielle Zuversicht in der materiellen Gesellschaft ausgedrückt wird, wird spirituelle Zuversicht in der spirituellen Gesellschaft enthüllt.
Spirituelles Vertrauen bedeutet nicht, dass man nichts braucht. Es hat eine andere Bedeutung: Ich bin sicher, dass ich die Kräfte, um den Anderen und dem Schöpfer geben zu können, nicht missen will.
Meine Zuversicht wird nicht durch mich, sondern durch das Ziel erreicht. Ich bin sicher, dass die Menschen um mich, mir nach dem Prinzip der gegenseitigen Bürgschaft dabei helfen werden.
Und welch andere Zuversicht brauche ich von ihnen, wenn ich in der spirituellen Welt bin.

Andererseits möchte ich in dieser Welt sicher sein können, dass ich niemals einen Mangel an egoistischer Füllung haben werde.

Frage: Dennoch kann ich mich nicht nur auf spirituelle Zuversicht beschränken. Brauche ich auch Zuversicht auf dem materiellen Level?

Meine Antwort: Während du in dieser Welt existierst, musst du dich um Lebensnotwendigkeiten sorgen. Während du dich in der Gesellschaft befindest, hast du dich um sie zu sorgen. Egal wie fortgeschritten das spirituelle Ausmaß in der Gesellschaft auch sein mag, müssen sich die Menschen, solange die materielle Welt nicht aus ihrer Wahrnehmung entwichen ist, darum sorgen, was sie heute und morgen benötigen. Sie brauchen Güter und Waren, Kaufhäuser, usw.

Jedoch wirst du dies nur auf Befehl eines anderen Gesetzes tun. Wenn du in den spirituellen Stufen aufsteigst, wirst du dennoch deiner materiellen Wahrnehmung Rechnung tragen, weil du das Gefäß, in dem du keine Berechnungen machen kannst, deinem „steinernen Herzen“, noch nicht korrigiert hast.

Deshalb ist es wichtig, zwischen materieller und spiritueller Zuversicht zu differenzieren. In der Körperlichkeit sorge ich für mich selbst, meine Verwandtschaft, und auch um die ganze Menschheit. Die spirituelle Zuversicht liegt jedoch höher: Es ist eine derartige Zuversicht, dass wir in jedem Moment unseres Lebens so viel wie möglich geben können.

Die zuverlässigste Bürgschaft

Der Mensch sehnt sich nach Stabilität und Sicherheit: Er will eine stabile Wirtschaft, sichere Lebensbedingungen und körperliche Gesundheit.

Das ist das normale instinktive Verlangen eines jeden Lebewesens. Auch Tiere haben es und sammeln Nahrung für den Winter.

Doch weil unser egoistisches Verlangen eine Stufe über jenem der Tiere liegt, wollen wir Schutz, der uns als Lebensversicherung dienen soll; wir glauben, dass wir ewig leben und wollen auch unseren Kindern die beste Sicherheit garantieren.

Obwohl wir erkennen, dass die Praxis anders aussieht, können wir nicht von der Idee lassen. Wir leben in einer sehr instabilen und unsicheren Welt, und es ist uns daher klar, dass es nicht möglich ist, durch harte Arbeit und viel Geld Sicherheit für morgen zu garantieren.

Es ist ein bekanntes psychologisches Problem. Ich würde sagen, es ist ein spirituelles Problem, denn wenn wir eingestehen, dass es eine Höhere Kraft gibt, die unser ganzes Leben beeinflusst und lenkt – egal was wir tun – dann erkennen wir, dass wir gar nicht in der Lage sind, selbst für Sicherheit zu sorgen.

Durch unsere Lebenserfahrung denken wir, dass je reicher, gesünder und stärker ein Mensch ist, er umso vertrauensvoller und zufriedener in seine Zukunft blicken würde – im Vergleich mit anderen. Aber wir sehen, dass selbst das keine Garantie ist und sich alles blitzschnell ändern kann.

Daher bietet die Weisheit der Kabbala dem Menschen eine andere Lösung. Wenn man sich mit der Höheren Kraft verbindet, die in jedem Moment und überall die gesamte Schöpfung lenkt, wird das die verlässlichste Garantie für Sicherheit sein.

Uns wird die Empfindung der Unsicherheit, Hilflosigkeit, Zweifel und Furcht absichtlich gegeben, damit wir darin die korrekten Antworten finden. Wir fühlen uns also unsicher, damit wir erkennen, was uns wirklich eine verlässliche Sicherheit für alle Situationen im Leben geben kann.

Vielleicht denken Sie, dass der Schöpfer zu weit entfernt ist, in einer anderen Welt existiert und Sie keine Verbundenheit zu Ihm fühlen (obwohl Sie Ihn kennenlernen könnten). Wenn Sie sich in unserer Welt eine Umgebung erschaffen, die Sie unterstützt und Verantwortung für all ihre Mitglieder übernimmt – wo sich jeder um die Belange des anderen kümmert wie um seine eigenen – ist dies in unserer Welt wohl die beste Garantie für Sicherheit, die man sich vorstellen kann.

Wenn der Mensch Voraussetzungen für eine solche gegenseitige Unterstützung und Hilfe schafft, wird ihm das Sicherheit in allen Belangen garantieren.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 2.02.2011, Unterricht über Geld

Beispiele des Höheren

Der Schöpfer wird durch verschiedene Formen des Gebens enthüllt, jedoch wird er in uns enthüllt, dem empfangenden Verlangen. Andernfalls würden wir diese Ausdrucksformen nicht empfinden. Sie kommen von oben, allerdings müssen wir diese annehmen und ihnen von unten, von unserem Ende her, ähnlich werden.

Das macht den ganzen grossen Unterschied aus. Wir haben ein ähnliches Beispiel in unserer Welt, wenn wir etwas begreifen, sehen, fühlen und schmecken, aber dann müssen wir es selbst kopieren. Hierin steckt eine enorme Anstrengung. In der spirituellen Welt senkt Ima ihren unteren Teil in Seir Anpin ab und gibt ihm ein Beispiel mit ihrem Reflektierendem Licht (Or Choser). Wenn das Höhere auf diese Weise handelt, kann das Niedrigere nicht scheitern, denn es sieht ein fertiges Beispiel.

Auf die gleiche Weise geben wir kleinen Kindern erprobte, zuverlässige Beispiele, die es ihnen nicht erlauben, Fehler zu machen. Wenn jedoch ein Kind selbst nachahmen möchte, was wir ihm gezeigt haben, dann ist das bereits ein Problem. Es macht einen Fehler und erkennt, dass es zuerst Kraft und Wissen erlangen muss.

Entsprechende Prozesse geschehen in der spirituellen Welt. Auch wenn der Schöpfer uns Beispiele gibt, und obwohl alle Stufen von Oben kommen, kommen sie in der entgegengesetzten Form. Ihnen fehlen unsere Anstrengungen, verbunden mit Verlangen als auch Verständnis, was Bemühungen im Herzen und im Verstand bedeutet.

Nur durch beifügen unserer Anstrengungen zu Verlangen und Verstand, erkennen wir die durch den Höheren gegebenen Beispiele, folglich wandeln sich diese dadurch von Finsternis in Licht. Schliesslich sind sie für uns zuerst in Finsternis getaucht, weil wir spüren, dass wir ausserstande sind, dies selbst zu tun. Rabash schreibt davon im Artikel: „Die Einbeziehung der Eigenschaft der Gnade in das Urteil.“

Der Schöpfer wird ein „Weiser“genannt, denn Er besitzt das Licht Chochma und alle notwendigen Kräfte. Ein Mensch, der sich ein Beispiel am Schöpfer nimmt, wird ein „Schüler eines Weisen“ genannt, denn er kopiert des Schöpfers Formen des Gebens.

Trotzdem müssen wir verstehen, dass dies nicht nur das Kopieren einer Handlung ist. Zunächst müssen wir damit einverstanden sein, diese Form anzunehmen, weil das etwas ist, was wir überhaupt nicht wollen. Wenn wir damit einverstanden sind, bedeutet das, dass wir uns irgendwie selbst einschränken und einen Ort in uns schaffen, wo diese sich offenkundig machen können, dann sind wir bereit diese Formen in unserem empfangenden Verlangen wahrzunehmen, und sodann zu verstehen, wie sie gebildet wurden und sie zu wiederholen. Dies bedeutet, ungeachtet unseres Verlangens zu studieren, zusammen mit dem Verlangen und dem Verstand, bis wir erkennen, wie wir die Beispiele des Schöpfers in der Praxis an uns selbst ausdrücken und ausführen können.

Eine lange Kette von Handlungen liegt zwischen unserer Bereitschaft, ein Beispiel zu empfangen und es lebendig werden zu lassen. Und all dies, wird „das Werk des Schöpfers“ genannt, da wir das Beispiel, das wir erhielten und selbst verwirklichen, mittels der Kraft und der Weisheit, die auch von oben kommen.

Während des ganzen Prozesses müssen wir nur das Verlangen haben aufzusteigen – das Verlangen, das wir von der Umgebung empfangen.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 02/03/2011, Schriften von Rabash

Vertrauen zeigt sich in der Einheit

Frage: Wie können wir auf materieller Ebene Vertrauen erlangen, einschliesslich den wirtschaftlichen, medizinischen und sozialen Bereichen?

Antwort: Diese Probleme können nur durch Geben, mit Hilfe des Lichts, gelöst werden. Wenn du gesund sein willst und Immunität von bevorstehenden Problemen erwerben möchtest, dann musst du in einer Gesellschaft leben, die die Kraft der wechselseitigen Bürgschaft besitzt.

Soll man glauben: Was ist so besonders an diesen Freunden? Was besitzen sie? Bankkonten in der Schweiz? Eigene Firmen? Ein erfolgreiches Unternehmen? Oder vielleicht sind sie alle Doktoren, Rechtsanwälte, Banker und erfahrene Experten im Allgemeinen? Tatsache ist, dass sie nichts derartiges sind. Jedoch, wenn sie die richtige, gute Verbindung miteinander haben, dann kannst du sie nicht übertreffen. Sie haben vollkommenes Vertrauen. Sie empfangen eine solche „Ladung“ von oben, dass niemand sie eigennützig benutzen kann oder erfolgreicher sein kann als sie. Dies ist, weil sie im Unterschied zu jedem anderen, Erfüllung besitzen. Vertrauen kann nur in der Einheit ausgedrückt werden.

Dies sehen wir selbst in unserer Welt. Was kann ein Mensch vollbringen? Selbst wenn du Schwarzenegger herbeibringst und selbst wenn du zwei Menschen oder drei, oder ein tausend hast und sogar, wenn du sie in metallene Rüstungen steckst; wirst du dann Vertrauen haben? Heute haben wir Vertrauen in nichts, einschließlich der Macht. Wie viele Waffen können wir weiterhin produzieren? Welche Mittel haben wir, um uns selbst zu schützen? Letzten Endes, gibt uns dies kein Vertrauen, egal wie sehr wir uns bewaffnen. Die Bevölkerung fühlt sich lediglich beruhigt..

In Israel werden zum Beispiel regelmäßig Gasmasken an die Menschen verteilt, wenngleich ich hörte, dass die Menschen dieses mal diese gar nicht so sehr entgegennehmen wollen. Alle haben das satt. Die Menschen benötigen eine andere Art Vertrauen.

Wozu ist es gut, Millionen in einer Bank zu haben? Dies hat heutzutage noch etwas zu bedeuten, jedoch wird sich die Gesellschaft der Zukunft mit anderen Voraussetzungen um sich selbst sorgen müssen, durch das Gesetz des Gebens. Vollständiges Geben zwischen all seinen Mitgliedern wird die materielle Sorge über den morgigen Tag in den Ruf nach spirituellen Gesetzen umwandeln, da die Menschen im Innern dafür keinen wirklichen Bedarf haben werden. Sich um die lebensnotwendigen Bedürfnisse zu sorgen wird eine von oben gegebene obligatorische Pflicht für einen Menschen werden, wie das „Beachten eines Gebots.“

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 3/3/2011 über Zuversicht

Neugeburt auf jeder Stufe

Frage: Kann ein Kabbalist die „wundersame Kraft“ des höheren Lichts wie in einem wissenschaftlichen Experiment bemessen oder ist das für ihn genauso ein „Axiom“ wie für uns?

Meine Antwort: Nein, wir wissen nie, wie wir zur nächsten Stufe aufsteigen. Es ist wie in dem Beispiel mit Rabbi Shimon, der, bevor er die höchste Stufe, die Endkorrektur, erreicht hat, so tief gefallen ist, dass er zu einem gewöhnlichen Menschen, einfach nur zu Shimon dem Markthändler geworden ist.

In Bezug auf die nächste Stufe handeln wir immer in dem Glauben über dem Verstand und wissen nicht, was uns dort erwartet. Ich habe bereits Erfahrungen und kann deshalb sagen, dass mich dort ein größeres Geben, eine größere Liebe und Vereinigung erwarten. Doch weil ich es noch nicht real wahrnehmen kann, habe ich keine Möglichkeit auch nur zu 1% vorherzusagen, was mich dort erwartet.

Es ist immer etwas vollkommen Unerwartetes und Neues – ein völliges „Upgrade“, die völlige Veränderung all meiner Bestandteile, die Vervollkommnung aller zehn Sefirot. Und für gewöhnlich lässt sich das als eine dermaßen starke Erneuerung wahrnehmen, dass es einfach verwunderlich ist, wie sehr sich alles umdreht im Vergleich zu dem, was war.

Die ganze Wahrnehmung der Realität, die ganzen Empfindungen und das Verständnis verändern sich. Und das geschieht auf jeder Stufe, egal, wo sich der Mensch befindet. Jedes Mal ist es eine neue Schöpfung.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Die wundersame Kraft des Studiums“, 08.03.2011

Globale Abhängigkeit… von sich selbst

Frage: Wie sehr hängen wir in unseren Gedanken und Absichten, in der Fähigkeit, uns während des Unterrichts zu konzentrieren, von allen, die zusammen mit uns weltweit studieren, ab? Existiert eine solche globale gegenseitige Abhängigkeit?

Meine Antwort: Was bedeutet die gegenseitige Abhängigkeit? Wenn ich die gesamte Realität als Teile meiner Seele betrachte, dann hänge ich von niemandem ab. Nur in dem Maße meiner Einstellung ihnen gegenüber mit dem Wunsch, sie zu erwecken, erwachen diese Teile von mir.

Ich achte nicht auf ihr äußeres Verhalten, sondern erwecke sie von innen und bekomme von der gleichen Stufe der inneren Verbindung ihrerseits ebenfalls die Erweckung. Alles hängt von meiner Sicht auf die Welt ab – entweder als auf eine materielle Realität mit einer Vielzahl an Körpern oder als auf die irdischen Eigenschaften von Menschen oder aber als auf den Körper meiner Seele, ihres Parzuf/ihres Aufbaus.

Dann sehe ich keine äußeren Gestalten, die angeblich hier existieren, sondern Teile meiner Seele, die ich korrigieren muss. Ich bin jener Punkt, in dem der Gedanke, die Absicht konzentriert ist. Ich bin die Absicht, die ich all diesen Verlangen und Eigenschaften verleihen muss, um ihnen die richtige Ausrichtung zu geben.

Und was bedeutet, dass ich von ihnen abhänge und mit ihrer Hilfe erweckt werde? Ich erwecke sie – und werde dadurch selbst erweckt. Dieser Reiz kommt scheinbar durch das äußere System, doch dieses ganze System ist meins.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, Das Vorwort, 08.03.2011

Weckt die Männer auf!

Frage: Wie sollen Frauen die Vereinigung von Männern unterstützen?

Meine Antwort: Es ist eine sehr starke und wichtige Handlung seitens der Frauen. Sie können die Männer zum spirituellen Vorankommen, zur Vereinigung, zum Studium und zur Verbreitung erwecken.

Genauso setzt sich Seir Anpin in der spirituellen Welt in Bewegung und beginnt zu handeln, erst nachdem Malchut, der weibliche Teil, ihn dazu erweckt, indem sie MaN zu ihm erhebt und nach der Korrektur verlangt.

Der Mann wird ohne die Frau, ohne das weibliche Verlangen nicht erwachen – sowohl zu Hause als auch in der Gruppe. Aus diesem Grund muss der weibliche Teil erwachen und den männlichen Teil erwecken – denn anderenfalls werden die Männer das Ziel nicht erreichen können.

Wir wenden uns an alle Frauen des Weltkli mit der Bitte, sich untereinander zu verbinden und auf verschiedene Weise Druck auf die Männer auszuüben. Dann werden die Männer spüren, dass sie vorankommen müssen und dass sie nicht zu Ruhe kommen dürfen.

Auszug aus dem Gespräch über Frauen, 08.03.2011

Ausweg aus der Sackgasse

Wenn die Gruppe in einer Sackgasse des gegenseitigen Hasses gelandet ist, ist es besser, sie aufzulösen und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Wahrheit zu sehen. Soll doch jeder ein Weilchen zu Hause bleiben und über sein Leben nachdenken. Der Hass wird ihm die Augen nicht mehr verdecken, und er wird diesen Zustand, den Hass zwischen den Freunden, quasi von der Seite betrachten – er wird ein wenig Verstand in die Gefühle hineinbringen.

Dann wird er darüber nachdenken, was er mit diesem Hass machen soll, woher er gekommen ist und zu welchem Zweck er gegeben wurde. Er wird sich daran erinnern, dass gerade der Hass ein Mittel zum Aufstieg ist, denn der Schöpfer hat den bösen Trieb erschaffen und erweckt absichtlich den Hass zwischen uns, damit wir Ihn heranziehen und enthüllen können. Die Wissenschaft der Kabbala ist ein Mittel zur Enthüllung des Schöpfers, und genau in diesem Augenblick hast du die Möglichkeit, Ihn zu enthüllen.

Der Schöpfer enthüllt sich nur über unserem Egoismus, und solange es uns gut geht, werden wir nicht nach Ihm rufen. Wir sollten ein für alle Mal verstehen, dass die ganze Bewegung nur als Folge von schlechten Empfindungen stattfindet. Und wenn es dem Menschen gut geht, ist er nicht in der Lage, sich vom Fleck zu rühren, weil so unsere Natur ist.

Deshalb ist es möglich, an der Liebe zu den Freunden zu arbeiten, wenn wir uns alle Prozesse und Zustände, die wir durchlaufen müssen, vorstellen, sie in uns erkennen und begreifen, aufschreiben, zu dieser Selbstanalyse mehrmals am Tag zurückkehren und den Verstand und das Gefühl hineinbringen. Auf diese Weise beginnen wir, jeden dieser Zustände – ob gut oder schlecht – zu lenken, indem wir ihn als ein notwendiges Mittel, als einen Hebel benutzen, der es uns ermöglicht, ihn in den nächsten Zustand umzuwandeln und voranzukommen.

Und wenn jeder von uns immer wieder versucht, auf diese Weise sein Ego, sein „steinernes Herz“, zu zerschlagen, dann bedeutet es, dass er in das Herz des Freundes eindringt. Letztendlich enthüllen wir den einzigen existierenden Zustand, den unser Egoismus vor uns verborgen hat.

Wir arbeiten nicht an dem Freund oder an der Gruppe – wir ändern lediglich unsere Wahrnehmung, unser Herz, die Wahrnehmung der Realität. Das Problem liegt nicht in den Freunden und nicht in der Gruppe – es gibt nur meine Seele, die ich zu einem Ganzen zusammenfügen muss.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 07.03.2011

Wir strengen uns an, und das Licht wirkt

Kongress in Mezukej Dargot, Lektion 3

Als ich neue Schüler zu Rabash brachte, sagte er, ich solle sie zusammenrufen und mit ihnen sprechen. „Worüber?“, fragte ich.

Dann nahm er das Schutzpapier aus dem Inneren meiner Zigarettenschachtel und schrieb direkt auf der Parkbank einen Artikel, der mit den Worten anfing: „Wir haben uns hier versammelt, um den Grundstein zum Aufbau einer Gruppe zu legen, um die Stufe “Mensch” zu erklimmen und nicht auf der Stufe “Tier” zu bleiben“.

Genau damit hat er begonnen – mit der Erziehung. Alle seine Anfangsartikel handeln darum, wie man eine Umgebung aufbaut, die jeden erzieht.

Das bezieht sich auf uns, auf Erwachsene. Und für unsere Kinder stellt dieses System ein riesiges und bestmögliches Handlungsfeld zur Verfügung. Warum? Wer ein Kind unterrichtet, der schreibt quasi auf einem unbeschriebenen Blatt Papier. Wir sehen, wie Kinder lernen, wie sie damit durchdrungen, dadurch geformt werden, obwohl sie sich in den äußeren Rahmenbedingungen mit solchen Herangehensweisen an die Erziehung befinden, die noch nicht einmal als Methoden bezeichnet werden können. Wir alle kennen das, entweder als Eltern oder als Teilnehmer und Beobachter von allgemeinen Prozessen.

Andererseits können wir bei uns sehen, dass selbst das Wenige, das wir versuchen, in der ersten Phase an die Kinder weiterzugeben, einen fruchtbaren Effekt und gute Ergebnisse liefert. In Wirklichkeit ist das nicht unser Erfolg und nicht unsere Weisheit – hier wirkt das Licht.

Auf keinen Fall will ich die Anstrengungen von Gilad Shadmon, dem Direktor der Erziehungsabteilung, und seines ganzen Teams gering schätzen. Und dennoch werden von uns auf diesem Gebiet in der Tat leichtere Anstrengungen verlangt, als wir denken.

Man könnte sich darüber Gedanken machen, wie man die Erziehung in Angriff nimmt, wie man sich um die Kinder und um die Erwachsenen kümmert, wie man das alles verwirklicht.

Doch man soll nicht über die Realisierung nachdenken, weil der Schöpfer der Ausführende ist. Diese zweite Hälfte sollte man Ihm überlassen. Wir sollten darüber nachdenken, wie wir das, was uns auferlegt wurde, umsetzen können, wie wir unseren Teil der Arbeit gewährleisten können. Wir realisieren nur die halbe Sache: organisieren den Prozess, stellen alles Notwendige sicher, um der Kraft der Gruppe, der Kraft der Einheit die Möglichkeit für den Einfluss zu bieten.

Indem wir diesen Kurs halten, lassen wir für das Licht den Platz zum Handeln – und dann geschieht es. Darin sollte die Professionalität unserer Lehrer bestehen. Auf diese Weise nehmen wir uns als Partner des Schöpfers wahr: wir bereiten ein „Aufmarschgebiet“ für Ihn vor, und Er ist Derjenige, der dann den Menschen formt.

Auszug aus der dritten Kongresslektion in Mezukej Dargot, 25.02.2011