Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie viel sehen deine Augen?

„Der Richter hat nicht mehr als das, was seine Augen sehen!“ – dies ist ein sehr striktes Gesetz, das mit einer großen Genauigkeit ausgeführt werden muss.

Sogar der beste Rat darf nicht angenommen werden, wenn er nicht aus deinen eigenen Korrekturen, aus deiner eigenen Gleichheit, mit dem Licht herausgеht.

Und in sich drinnen muss du dich auch immer befragen: „Wen höre ich jetzt? – Einen Menschen, der sich in eigenen Phantasien befindet, oder einen Nüchternen, sein Platz genau Wissenden, der über ihm nicht springt?“

Denn das, was ich von Kabbalisten höre, nehme ich nicht wie einen Gesetzt, oder sogar nicht wie einen Rat wahr, sondern wie „Segula“, ein Wundermittel. Ich möchte, dass es auf mich wirkt und mich ändert! Und wenn ich mich ändere, werde ich die Wahrheit sehen.

„Der Richter hat nicht mehr, als was seine Augen sehen!“ – ich werde die Erfüllung reell „in meinen Händen“ halten – in meinen empfangenden Kelim und sie „mit eigenen Augen sehen“ – also im Licht Chochma. Erst dann kann man handeln!

Und bis dann kannst du die ganze Tora auswendig lernen, das wird nur wie ein „Wundermittel“ funktionieren, wie ein „Gewürz“. Wie viel von diesem Gewürz du zu deinem Egoismus hinzufügen kannst, so viel kannst du korrigieren und verwenden.

Dann wirst du genau sehen, welche Wünsche du verwenden darfst und in welchem Maß und zur welcher Tiefe (Awijut). Das ist ein Herangehen, das vor allem Korrektur fordert.

Von hier folgt ein ganz anderes Herangehen zum Lehren: Wir haben dem Schüler nichts zu sagen. Wir können ihn nur erwecken, damit er möglichst viel Licht, das ihn zur Quelle bringt, aufsaugt

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Es ist unmöglich ihm fertige Modelle des Verhaltens zu geben, nur „Wundermittel“: Notwendigkeit der Verbindung in der Gruppe, zwischen Freunden. und dann warten, bis er sich selbst ändert.

Und wenn dies auf den Schüler nicht wirkt und er sich nicht ändert und auf den Rat des Lehrers nicht hört – kann man nichts machen.

Man darf ihm keine Übungen, die über seine Stufe hinausgehen von oben aufzwingen. Nur in dem Maße in welchem er sich selbst korrigiert und verstanden hat, wird er die Berechnung machen, beginnen zu handeln und sich ändern.

Das begrenzt sehr die Möglichkeit des Lehrers, wenn er einen Schüler lehrt im Vergleich zu unserer Welt, und es ist dabei unwichtig ob es sich um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Körper und Seele“, 29.11.2010

Zwischen zwei Grenzen

Der Sohar, das Vorwort, Artikel „Die Rose“: „Im Licht, das der Schöpfer am ersten Tag erschuf, hat Adam die Welt von einem Ende bis zum anderen Ende gesehen“

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist hier „von einem Ende bis zum anderen Ende“, und nicht „vom Anfang bis zum Ende“ gesagt worden?

Meine Antwort: Wir befinden uns in unserer Wahrnehmung zwischen den Eigenschaften des Gerichtes und der Barmherzigkeit, zwischen zwei Linien. Unsere ganze Welt befindet sich zwischen diesen zwei Grenzen.

Und deshalb können wir die Welt im gegebenen Kontext nicht vom Anfang bis zum Ende sehen. In jedem Zustand wird die Welt durch die Grenzen unseres Kli eingeschränkt.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 29.11.2010

Das kann jeder erreichen

Eine Frage, die ich erhielt: Kann ein Geizhals auch die Eigenschaft des Gebens erlangen?

Meine Antwort: Es gibt keinen Menschen, der nicht in der Lage wäre, sich zu verändern, wenn er nur geistig gesund ist. Wir alle sind “ Verbrecher und Straftäter“.

Deshalb eben wenden wir uns an die Wissenschaft der Kabbala , damit das Licht uns korrigiert, damit wir seiner würdig werden.

Nichts kann im Menschen zum unüberwindlichen Hindernis werden. Jeder hat die Möglichkeit, korrigiert zu werden, wenn er nur die  Missachtung der spirituellen Arbeit vermeidet.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 29.11.2010

Der Beginn einer neuen Koordinatenachse

Jeder Mensch in dieser Welt muss den Schöpfer in seinen Empfindungen enthüllen – ohne jegliche Zweifel, dass er Ihn fühlt und versteht.

Die Erkenntnis ist die tiefste und höchste Stufe unserer Wahrnehmung.

Alle meine Wahrnehmungsorgane – die Gefühle, der Verstand, die Vernunft und das Herz – müssen von einer bedingungslosen spirituellen Enthüllung erfüllt sein.

Es dürfen keine Zweifel, keine Widersprüche, keine früheren Fragen und Klärungen bleiben, ich komme zur völligen und vollkommenen Erfüllung und zum größtmöglichen Verständnis. Das gesamte vom Schöpfer erschaffene Verlangen zu genießen hat sich endgültig entwickelt und vollständig erfüllt.

Wenn der Mensch kein Bedürfnis nach einer solchen Enthüllung hat, kann er sein normales Leben weiterleben. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen viel Erfolg. Doch wenn es ihm nicht reicht, wenn er wissen will, wofür er lebt, was der Sinn ist, muss er die Wurzel, die Quelle des Lebens enthüllen, und dafür braucht er die Wissenschaft der Kabbala.

Wenn er all diese Fragen nicht durch Religion, durch „spirituelle“ Praktiken, verschiedene Hobbys und Drogen gelöst bekommt, bleibt er leer und braucht die Enthüllung des Sinns des Lebens.

In der Natur gibt es sehr viele Erscheinungen, für deren Enthüllung ich zusätzliche Geräte brauche: Teleskope, Mikroskope. Doch es gibt auch etwas, was ich nicht in der Lage bin zu enthüllen, weil die Natur viel komplizierter ist als ich.

Und nicht weil sie in einem breiteren Bereich wirkt, wo irgendwelche Ortungsinstrumente helfen könnten. In der Natur gibt es Erscheinungen, an die ich niemals auch nur denken könnte, weil ich entsprechend den drei Achsen aufgebaut bin – so ist der innere Aufbau meines Gehirns.

Doch in mir erwacht ein Punkt, der sagt, dass alles, was ich weiß, nicht ausreicht! Und ich sehe, dass ich mich nicht mit Hilfe einer herkömmlichen Wissenschaft zufrieden geben kann. Dieser Punkt gehört einer anderen Dimension an.

Dort gibt es keine drei Koordinatenachsen, keine Zeit, keine Bewegung und keinen Ort – das ist etwas vollkommen Anderes. Und nicht einfach ein Raum mit einigen zusätzlichen Koordinatenachsen, der zusammengepresst oder ausgedehnt ist – das ist eine ganz andere Realität, ohne jegliche Verbindung mit der hier existierenden.

Und wenn ich diese höhere Realität erforschen kann, bin ich dann etwa kein Wissenschaftler? Natürlich, und was für einer!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 28.11.2010

Der strengste Richter

Solange du selbst noch keine spirituelle Erkenntnis erlangt hast, darfst du die Erzählungen der Kabbalisten nicht als Fakten, die keine Beweise erfordern, sondern nur als eine Bedingung für die eigene spirituelle Entwicklung annehmen.

Du kannst deren Beschreibungen nicht als spirituelles Gesetz gebrauchen und entsprechend diesem handeln, denn du befindest dich nicht auf einer solchen Stufe, auf der das geschrieben wurde.

Aus diesem Grund müssen wir das als Hypothesen annehmen, als Vermutungen darüber, dass in der Spiritualität wahrscheinlich solche Gesetze wirken. Doch sie betreffen nicht die materielle Welt, d.h. deinen Zustand, deine Welt.

Und selbst die Worte der Weisen sind ihre Erkenntnis, ihre Welt, sie wissen, wie man dort arbeitet, um keine Fehler zu machen. Wenn du aber anfängst, die gleichen Prinzipien bei der Arbeit zu befolgen, wirst du alle diese Aussagen in einer dir verständlichen, egoistischen Form gebrauchen – für den eigenen Egoismus und nicht für das Geben wie sie. Und in dir wird sich das in die egoistischsten Gewänder kleiden! Aus diesem Grund ist das verboten!

Jeder soll seinen eigenen „Richter“ haben, der den Menschen einschränkt und ihm sagt: nur im Ausmaß deiner eigenen Korrekturen darfst du handeln! Und man darf nicht deren Grenzen überschreiten, selbst wenn du über so etwas gehört oder gelesen hast. Doch wer liest das? – Du! Und wer hört das? – Du!

Das ist bereits durch dich hindurchgegangen und ist durch deine egoistische Wahrnehmung verzerrt worden. Woher weißt du, ob du alles richtig verstanden hast? Bestimmt hast du es falsch verstanden, denn „jeder urteilt nach den eigenen Mängeln“, und alles, was die Kabbalisten gesagt haben, nimmst du innerhalb deiner Laster wahr.

Begreifst du, inwieweit das Studium selbst bei den Kabbalisten, bei den Weisen, nur im Licht, das zur Quelle zurückführt, besteht?

Und wenn du nicht das Licht, das dich zur Quelle zurückführt und verändert und dir im Ausmaß dieser Veränderungen die Möglichkeit zum Arbeiten gibt, durch das Studium anziehst, ist es dir verboten, auch nur auf einen einzigen Ratschlag der Tora zu hören. Denn wenn du ihn über deiner Korrektur, über deiner Stufe gebrauchst, wird er dir schaden.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 29.11.2010

Auf dem dornigen Pfad

Das Buch Sohar. Vorwort. Artikel „die Rose“: „Rabbi Hiskija eröffnete (Rede). Es wird gesagt: „Wie die Rose zwischen Dornen“…

„Die Rose“ – das ist Malchut. Sie schließt alle Seelen ein, die sich von ihrem Ego lossagen und sich verbinden möchten.

Dies kann man mit Hilfe des Lichtes machen und kehrt dabei zum Ursprung zurück. Jeder, der danach strebt, die höhere Welt zu erreichen, den Schöpfer aufzudecken, strebt zur gemeinsamen Verbindug in Malchut. Denn sie ist auch der Platz, wo Sich der Schöpfer offenbart.

Das Buch Sohar erzählt, wie dieser Platz aus den Wünschen aufgebaut wird, mit der Absicht, alles zu enthüllen, gebaut aus den spirituellen Impulsen der Menschen, welche bereit sind, sich auf dem Pfad zum Ziel zu verbinden.

Wir verstehen, dass wir dazu nicht in der Lage sind. Dennoch wirkt das Licht in Malchut, in der „Rose“, unabhängig von den Dornen, die uns hindern, uns zur verbinden. Wer wünscht, den Schöpfer zu enthüllen, der ist bereit mit den „Dornen“ zu leben, der „Rose“ entgegen.

Darauf sollen unsere Bemühungen gerichtet sein, trotz unseres Egos, welches uns immer wieder vom Ziel abbringt. Wir sollen trotzdem die Rose umgebenden Dornen überwinden, und alle unsere Wünsche zu einem verschmelzen.

Damit rufen wir das Licht hervor, kehren zum Ursprung zurück und enthüllen den Höheren.

Aus einem Sohar-Unterricht, 29.11.2010

Der Verstand oder der Wunsch – wer ist der Anführer?

Eine Frage, die ich erhielt: Ist es richtig den eigenen Zustand mit Hilfe des Verstandes zu klären: Warum ich mich gerade in solch einem Zustand befinde, woher er gekommen ist, was ich damit mache?

Meine Antwort: Mit dem Verstand kann man nichts klären, weil der Wunsch dem Verstand vorausgeht.

Denke nicht, dass der Verstand unabhängig vom Wunsch existiert, dass du mittels des Verstandes, den Zustand/Wunsch misst. Die Vernunft wird also vom Wunsch gelenkt.

Manchmal sagt dir die Vernunft das Eine, und manchmal – das Andere, immer deinem Wunsch entsprechend. Wie kannst du dich dann auf die Schlussfolgerungen des Verstandes verlassen?

Wie entwickelt sich in uns, eigendlich die Vernunft? Infolge dessen, dass ich die ganze Zeit etwas machen will, etwas erreichen und bekommen will – habe ich meinen Verstand aufgebaut. Die Vernunft ist also ein Erwerb.

Aber wenn das Licht kommt, dann ermöglicht es uns, hinaufzusteigen: d.h. wir werden weder durch die Vernunft, noch durch den Wunsch gelenkt. Das Licht beginnt, über uns zu herrschen, erhebt uns, gibt uns die Kraft.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar haKawanot“, 29.11.2010

Eine Wissenschaft, die man an sich selbst studiert

Eine Frage, die ich erhielt: Wie soll man während des Unterrichts seine Absicht zwischen den Gegensätzen, die einen auseinanderziehen, erneuern?

Meine Antwort: Es ist gut, wenn jedes Mal Hindernisse entstehen. Kaum hat der Mensch die Absicht erneuert, entgleitet sie ihm wieder, und er wird von anderen Berechnungen heruntergezogen.

Und wieder wird der Mensch von oben daran erinnert, dass seine Gedanken nichts mit dem spirituellen Vorankommen zu tun haben. Und wieder findet er Kraft, um die Situation zu analysieren und um den baldigen Auszug aus dem Sumpf, um den Auszug der Einheit entgegen zu bitten.

Aus diesem Punkt der Einheit kehrt er zum Unterrichtsthema zurück, um so nah wie möglich am Sohar zu sein.

Genau das bedeutet „das Studium der Tora“ – nicht das Studieren des Textes, sondern das Selbststudium. Denn letztendlich enthüllen wir uns selbst. Es steht geschrieben: „So werde ich aus meinem Fleische den Schöpfer anschauen“. Auf diese Weise kommen wir der Wahrheit näher.

Es irrt sich derjenige, der glaubt, dass er den Lernstoff kennen muss. Der Mensch muss wissen, wer er selbst ist, sich selbst in Verbindung mit dem Geschriebenen erkennen. „Wer bin ich, der von der Tora in der Teilnahme am Licht unterrichtet wird?“ Ich ermittle alle meine Widersprüche, alle Hindernisse und Arten der spirituellen Verbindung, alle Pro und Contras.

Das ist das, was ich lernen sollte. Die Tora unterrichtet meinen bösen Trieb, indem sie ihn vor das Licht stellt. Es steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb und ich erschuf die Tora als Gewürz“. Wenn diese beiden Faktoren vor dem Menschen erscheinen und er den einen durch den anderen zu prüfen anfängt, dann bedeutet genau das das Studium der Tora.

Ich studiere gar nicht den Text, sondern mich selbst. Wenn ich nach der Wahrheit strebe, trägt der Text das Gefühl an mich heran, wie weit ich noch davon entfernt bin. Die gewöhnlichen Menschen studieren das Geschriebene wie Maschinen, es gibt jedoch die Tora, die an einem selbst studiert wird. Darüber steht geschrieben: „In Deinem Lichte sehen wir das Licht“.

Das ist bereits ein ganz anderes Studium, verbunden mit Hindernissen, im Widerstand gegen sie, sprich das praktische Selbststudium. „Wer bin ich im Vergleich zum Schöpfer?“ – das ist das Wesen dieses Studiums kurz erklärt.

Denn alle Hindernisse und Probleme, die mich daran hindern, in die Realität, von der ich lese, einzutauchen, sind Unterschiede zwischen mir und dem Schöpfer. Und wenn ich mich über alle Erscheinungen meines Egoismus erhebe, zeige ich damit meine Bereitschaft, mich vorwärts zu bewegen, Ihm entgegen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 29.11.2010. Das Vorwort

Das Röntgenbild meines „Egos“

Wir glauben, dass wir uns in einer Welt befinden, die lebt und existiert, dass sie beständig und alles in ihr ziemlich stabil ist. Wir lassen noch nicht einmal die Vorstellung zu, dass alles Sichtbare und Wahrnehmbare unbeständig und relativ ist.

Die Menschheit war immer der Meinung, dass die Welt tatsächlich existiert und der Mensch in ihr lebt. Diese Meinung wurde dadurch bestärkt, dass die Menschen alles, was sie umgibt, unseren Planeten, die Sterne und die Galaxien gesehen haben.

Und obwohl der Mensch zur Welt kommt, lebt und stirbt, bleibt das alles an der gleichen Stelle weiter bestehen, trotz der Folge der Zeiten. Das heißt, alles, was uns umgibt, existiert außerhalb von uns. Dies wurde von den Menschen jahrtausendelang angenommen.

Doch nun kommt die Wissenschaft der Kabbala und zerstört vollkommen das Fundament, auf dem unsere Wahrnehmung gegründet war, und lässt keinen Stein auf dem anderen. In erster Linie erklärt sie, dass alles, was wir vor uns sehen, sich nicht außerhalb, sondern innerhalb von uns, in unserem Verlangen befindet.

Wenn also diejenigen, die ich vor mir sehe, sich in meinem Kopf befinden, befinde ich mich selbst auch dort. Die Kabbala behauptet, dass das richtig ist und die ganze Wahrnehmung der Realität, die wir im Moment haben, trügerisch ist.

Uns wird erklärt, dass es so ist, als ob es im Hinterkopf einen Projektor geben würde, der alles Wahrnehmbare in Bildern, die scheinbar vor mir ablaufen, wiedergibt. Auf diese Weise würde ich sowohl meinen Körper als auch alles, was außerhalb von ihm geschieht, sehen.

Die Kabbalisten erklären es uns mit absoluter Ernsthaftigkeit und betonen, dass gerade dadurch, dass ich Dinge innerhalb von mir spüre und außerhalb von mir sehe, ich eine besondere Erkenntnis – die Enthüllung des Schöpfers – erlangen kann.

Ich sehe, dass sich alles um mich herum jeden Augenblick verändert und bewegt wird. Dies geschieht entsprechend der Veränderung meiner Eigenschaften und bedeutet, dass ich selbst meine Realität erschaffe.

Die Wissenschaft der Kabbala erzählt uns, dass außer dem Punkt, der als „Ich“ bezeichnet wird, alles Andere das höhere Licht, das Licht der Unendlichkeit, in dem ich mich befinde, ist. Dieses Licht hat eine Eigenschaft: das Geben und die Liebe. Und vor dem Hintergrund dieses Lichts erkenne ich meine Eigenschaften, die ihm entgegengesetzt sind.

Ich glaube, dass außerhalb von mir eine große Welt existiert, in der sich alles bewegt, doch all das wird von meinem Verlangen, meinem Ego, von dessen verschiedenen Eigenschaften projiziert, die mein inneres Bild wie auf einem Röntgenbild zeigen.

Kann ich die Realität verändern? – Ja, ich kann, unter der Bedingung, dass ich mich selbst verändere. Und das ist bereits eine sehr ernsthafte Sache. Das heißt, ich habe in meinem Leben eine Familie, einen Job, die große Welt, und obwohl ich sehe und spüre, wie beständig ich selbst und alles um mich herum ist, liegt es dennoch in meiner Hand, das zu verändern.

Denn wenn ich anfange, mich selbst zu verändern, verändere ich die Welt, weil der Mensch eine kleine Welt ist und alles sich in ihm befindet, außerhalb von ihm ist nur das unveränderbare Licht der Welt der Unendlichkeit.

Also hängt alles vom Menschen ab, und meine Wahrnehmung der Realität hängt allein von mir und von keinem Anderen ab.

Aus dem Vortrag im Auditorium „Kabbala für alle“ vom 23.11.2010

Grad der Reinheit in der spirituellen Arbeit

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet ein Mangel in der spirituellen Arbeit, der bewirkt, dass sich die „unreinen Kräften“ (egoistischen Absichten) an seine Stelle anklammern?

Meine Antwort: Das heißt, wenn ich in meiner spirituellen Arbeit die egoistische Absichten (unreine Kräften) in mir erscheinen und existieren lasse, will ich die spirituelle Daten, Kräfte oder Einsichten egoistisch benutzen.

Dies bringt mich von meinem Ziel ab. Der Grad meiner Achtsamkeit, solche Kräfte nicht zu benutzen, wird „Maß der Reinheit“ in der spirituellen Arbeit genannt.

Es ist nicht so schlimm, wenn ich mich in meinen Absichten irre, allerdings eine Handlung mit einer bewussten Absicht „zu geben um des Empfangens willen“ oder „zu empfangen um des Gebens willen“ heißt unrein. Und der Grad der Reinheit in der Arbeit wird durch die sorgfältige Analyse bestimmt, durch welche ich feststellen muss, dass ich vom Spirituellen für das Materielle nichts stehle.

Es ist besonderes wichtig, in allem, was sich auf das Spirituelle bezieht, kein materielles (egoistisches) Gewinn erzielen zu wollen. Das wird sehr streng geprüft..

Aus einem Unterricht über „Bejt Schaar HaKawanot“, 28.11.2010