Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Bitte den „Eseltreiber“ um die Hilfe

Alles hängt von der Unterstützung der Umgebung ab. Ohne sie ist es unmöglich spirituell voranzukommen.

Und dann bekommst du die spirituelle Umgebung, alle große Kabbalisten, die die spirituelle Welt noch zur Zeit ihres Lebens in dieser Welt erkannt haben, werden deine Gruppe, alle ihre Seelen.

Du wirst in die „höhere Versammlung“ von Rabbi Schimon eintreten (das ist eine bestimmte spirituelle Stufe).

Du wirst dich den höheren Quellen anschließen können, aber nur im notwendigen Maß! Jetzt brauchst du einfach diese Kraft nicht.

Wenn du die Gruppe bräuchtest, ein Teil von welcher Baal HaSulam, Ari, Raschbi, Rabasch und andere Kabbalisten der Vergangenheit, von Abraham bis zur heute, würdest du sie bekommen.

Aber jetzt brauchst du dies nicht, sobald du dies gebrauchen wirst, wird sich die spirituelle Gruppe sich dir öffnen, zusätzlich zu der materiellen. Und es kann auch sein, dass du dann gar keine materielle Gruppe brauchen wirst, die spirituelle wird dir genügen.

Diese Seelen werden dir direkt helfen, das, was wir „ein Eseltreiber“ nennen. Der Schöpfer sendet eine hohe Seele, die „ein Eseltreiber“ genannt wird, damit sie dem Menschen die ganze Zeit hilft. Aber diese Hilfe kommt als eine Antwort auf deine Bitte, dass du den spirituellen Aufstieg brauchst.

Ähnlich dem, wie Rabbi Aba, Rabbi Yossi von denen im Buch Sohar erzählt wird, befinden sich auf dem Weg, entdecken die Tora und finden heraus, dass sie selbst dieser Aufgabe nicht gewachsen sind und brauchen eine Enthüllung einer zusätzlichen Kraft, die ihnen hilft hinaufzusteigen.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Das Ziel Religion und ihr Wesen“, 16.11.2010

Was tun, wenn nichts klar ist?

Eine Frage, die ich erhielt: In den Teilen des Unterrichtes, wo wir Sohar und die Lehre der Zehn Sfirot studieren, finde ich es sehr schwierig überhaupt etwas zu verstehen.

Was ist die richtige Herangehensweise an den Stoff, damit er uns trotzdem hilft die Verbindung zwischen uns zu verbessern?

Meine Antwort: Baal HaSulam und Rabasch haben Artikel, Briefe und andere ähnliche Werke geschrieben. Darüber hinaus schrieb Baal HaSulam den Kommentar zum Buch Sohar, „Die Lehre der zehn Sefirot“, „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ und das Buch „Beit Schaar HaKawanot“. Das alles sind unsere Primärquellen von denen wir uns nähren.

Ich habe die Quellen so aufgeteilt, und hier ist der Grund dafür. Die Bücher, die oben aufgelistet sind benutzen wir wie ein Mittel um das Licht anzuziehen (Sgula). Wobei wir andere Werke nicht nur lesen um das Licht anzuziehen, sondern auch zum Zwecke des Verständnisses. Im ersten Fall spielt das Verständnis eine zweitrangige Rolle, im zweiten die Hauptrolle.

Im Buch Sohar kann man sich an fast nichts sich mit dem Verstand festhalten. Selten wird etwas erklärt oder ein Hinweis gegeben, aber im Großen und Ganzen brauchen wir das auch nicht. Im Endeffekt brauchen wir nicht mehr als eine Methode, die „Tora“ heißt, weil das Licht, das in ihr verborgen ist, zur Quelle zurückführt.

Deshalb ist es nicht wichtig wieviel du verstehst. Nicht derjenige lernt, der klug ist. Vom Verstand hängt hier nicht viel ab. Manche schreiben jedes Wort auf. Das ist gut wenn das euch hilft, sich mit der Quelle auf der Gefühlsebene zu verbinden. Aber wenn alles bei der Vernunft bleibt, lohnt es sich kaum.

Das ist keine Universität hier und durch bloßes Lernen, wirst du nichts erfahren, wenn du das Verlangen zu Geben nicht erlangst, die Verbindung mit den anderen und die Liebe. Nur das erlaubt dir den Stoff auch zu spüren – denn der Mensch ist ein Verlangen, ein Gefäß der Empfindungen.

Vernunft an sich ist machtlos, sie ist nur ein Mittel, das Verlangen auszurichten und zu stärken.

Aus einem Unterricht nach dem Artikel „Religion und ihr Ziel“, 15.11.2010

Der Verstärker auf dem Weg zum Schöpfer

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist von uns erforderlich, um den Höheren Zustand der Einigkeit zu erreichen, der im Sohar existiert?

Meine Antwort: Er kommt nach der Enttäuschung. Es spielt keine Rolle, wie viel ich euch jetzt erzähle, es wird sowieso nicht helfen, solange Sie kein dringendes Bedürfnis, kein Streben, oder keine lebenswichtige Notwendigkeit haben. Nur dann werdet ihr euch an die Gruppe wenden!

Wenn du weißt, dass du ein großes Problem, eine Gefahr für das Leben oder die Krankheit hast, dann suchst du die Hilfe. Und wenn du dich gut fühlst, und keine Probleme empfindest, dann siehst du nicht ein, dass du die Hilfe brauchst, denn du bist nicht beunruhigt.

Deshalb ist das Bedürfnis so wichtig. Dieses Bedürfnis wird uns entweder vom Schöpfer gegeben, der uns von hinten mit Hilfe der Leiden vorwärts anstößt, oder wir bauen selbst die feste Verbindung mit der Umgebung auf, und bemühen uns, daraus die Gegenreaktion zu bekommen.

Ich wähle die Umgebung, obwohl ich darin kein Bedürfnis habe, weil ich mich nach den Worten der Kabbalisten ausrichte. Sie sind weise, und ich höre ihnen zu.

Es bedeutet, dass der Schöpfer die Hand des Menschen auf das gute Schicksal legt und sagt: “ Das nimm dir!“ „Nimm es!“ Warum sollst du leiden?

Dann bekommen wir von der Gruppe den zusätzlichen Wunsch. So funktioniert es. Derjenige, der der Gruppe zuhört, sich an die Gruppe wendet, organisiert für sich den so genannten Verstärker des Wunsches, und kommt durch die Gruppe zum Schöpfer.

Im Endeffekt soll ihn die Gruppe zum Schöpfer ausrichten. Die Verbindung mit der Gruppe und unsere ganze Arbeit ist eine Vorbereitung des Wunsches/Kli. Dann kommen wir zum Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.11.2010

Jetzt ist die Zeit!

Eine Frage, die ich erhielt: Auf welcher Grundlage wird das Verlangen aufgebaut, mit welchem sich der Mensch an den Schöpfer wendet?

Meine Antwort: Das Verlangen kann man nur von der Gruppe bekommen! Wenn ich mich bemühe, mich mit Freunden zu verbinden, bekomme ich von ihnen einen Zuschlag an Verlangen, die Wichtigkeit des Zieles, und vor allem, das Gefühl von eigener Nichtigkeit, das Bewusstsein, dass wir weder einander helfen noch etwas selbst erreichen können.

Alleine ich bin ein kleiner Egoist, der sich immer rechtfertigen muss. Aber wenn ich mich mit Freunden verbinde, lerne ich von ihnen. Ob ich das möchte oder nicht, schaue ich sie an und sehe, dass wir alle schwach sind. Und wenn alle schwach sind, wirkt es auf mich, auf eine andere Art und Weise, als das Gefühl von eigener Schwäche.

Gefühle der Schwäche, das ich von ihnen bekommen habe, beinhaltet ein Element des Zerbrechens. In mir selbst kann ich keine Zerbrechung spüren, das wird zwischen uns geschehen, außerhalb von mir, bezüglich den anderen. Indem wir versuchen uns miteinander zu verbinden, um in der Verbindung zwischen uns den Schöpfer zu enthüllen, entdecken wir, dass wir dazu nicht in der Lage sind.

Gerade dies haben wir auf dem vorigen Kongress entdeckt. Dies ist die Enthüllung des Zerbrechens. Von hier müssen wir nur Eines verstehen: Was machen wir jetzt mit dieser Enthüllung, die uns bevorsteht? Wir sind zu einer Enttäuschung gelangt, zu einer Enthüllung von eigener Unfähigkeit sich zu verbinden. Was tun? Den Weg verlassen?..

Gerade jetzt haben wir zum ersten mal diese Wand enthüllt, und wir haben jetzt nur einen Ausgang – sich an den Schöpfer, für die Hilfe, zu wenden. Denn wir selbst sind nicht in der Lage sie durchzubrechen.

Wir müssen uns offen und direkt sagen, dass wir diesen Zustand enthüllt haben und sind dazu unfähig ihn zu widerstehen.

Als wir auf dem Kongress versucht haben sich zu verbinden, haben wir herausgefunden, wie sofort eine Abkühlung, eine Enttäuschung auf dem Weg eingetreten ist. Das hat uns verkettet, wir waren wie in Fesseln innerhalb unseres Verlangen zu genießen, gänzlich unfähig sich zu rühren in die Richtung der Verbindung. Dieses Gefühl muss dem Menschen klar sein.

Jetzt muss man nur eine folgende Entscheidung treffen: „Der Gefangener kann sich nicht selber aus der Gefängnis befreien „. Ich bin dazu unfähig.

Wunderbar! Die nächste Etappe, nach der Erkenntnis eigener Mittellosigkeit ist den Schöpfer zu bitten! Denn gerade in diesem Zustand, wenn du bittest wirst du bekommen! denn du hast den Ort entdeckt, an welchem du selbst unfähig bist, etwas zu machen. Früher hattest du nichts womit du dich an den Schöpfer wenden konntest. Aber gerade jetzt ist die Zeit!

Aus dem Soharunterricht, 16.11.2010

Wenn die Mauer zwischen uns fällt

Das Böse, das dich nicht in das Spirituelle eintreten lässt, offenbart sich dir wie eine Mauer, die vor dir steht. Und als Einzelner kannst du sie nicht durchbrechen – nur zusammen.

Dazu müssen wir uns zu einer Gruppe verbinden – die einzige freie Handlung, die auszuführen wir imstande sind. Und nachdem wir uns versammelt haben, müssen wir die Kraft des Schöpfers an uns ziehen und mit ihrer Hilfe die Mauer durchbrechen!

Ich stehe vor der gleichen egoistischen Kraft, aber nicht mehr allein, sondern als eine Mehrzahl von Punkten im Herzen, die sich miteinander verbunden haben und „kabbalistische Gruppe“ heißen.

Das ist eine riesige Kraft, die diese Mauer mit Leichtigkeit durchbrechen kann. Denn wenn wir uns verbinden, offenbaren wir innerhalb unserer Verbindung den Schöpfer, da wir uns nicht verbinden können, wenn wir den Schöpfer nicht heranziehen!

Ich wende mich mit einer Bitte an den Schöpfer, und er verbindet mich mit Anderen. Und der Andere wendet sich auch mit der gleichen Bitte an den Schöpfer und verbindet sich ebenfalls. Und so tragen wir in unsere Mitte die Kraft des Schöpfers, der uns verbindet, und mit der gleichen Kraft zerschlagen wir die Mauer!

Denn diese Mauer ist nicht irgendwo außerhalb – die ist zwischen uns! Und indem du an deiner Verbindung mit Anderen arbeitest, bereitest du dich im Grunde auf diesen Durchbruch vor.

Was bedeutet der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten? Sie verbanden sich untereinander mit solcher Kraft, dass die Mauer zusammenbrach – sie erhoben sich über ihrem Egoismus. Das heißt eben die Flucht aus Ägypten.

Es gibt keine äußeren Mauern. Die Mauer enthüllt sich, indem sie zeigt, dass wir uns nicht miteinander verbinden wollen – das ist gerade die Offenbarung der Mauer zwischen uns. Jetzt bringe den Schöpfer her, damit er sie bricht, und weiter braucht man nichts!

Das wichtigste ist es, weiterzumachen und nicht zu sehr den Klugen zu spielen. Unsere Hauptarbeit findet in der Verhüllung statt, unbewusst – das ist die Etappe der Vorbereitung.

Das Wichtigste ist daher, nach der Methodik zu arbeiten, auch wenn uns nicht alles klar ist, wie einem Kind nicht klar ist, wie es wächst. Die Mauer steht zwischen uns, und unsere einzige freie Handlung ist gegen sie ausgerichtet.

Und an dieser Verbindung kann der Mensch arbeiten, auch wenn er den Unterricht von Zuhause im Fernsehen verfolgt. Denn wir verbinden uns weder mit Fesseln noch mit Eisenketten – es ist keine physische Verbindung, sondern eine hinsichtlich des inneren Verlangens.

Ich kann mich also anschließen, auch wenn ich mich sehr weit vom Zentrum befinde, so als wäre ich darin. Die Entfernung bestimmt nichts – nur das Verlangen und die Zieltreue!

Dieselbe Mauer, die wir zwischen uns spüren, wird sich im Enteffekt in den Klebstoff verwandeln, der uns miteinander verbinden wird. Derselbe Pharao, der zwischen uns steht, wird sich in den Schöpfer verwandeln. Das bedeutet, dass wir vom Pharao fliehen und zur Offenbarung des Schöpfers gelangen.

Wir versetzen uns an keinen anderen Ort – wir arbeiten stets innerhalb der Gruppe, doch anstatt von Zerschlagung und Abstoßung offenbaren wir den verbindenden Klebstoff und die Einheit.

Das ist ein rein psychologisches Problem, das wir überspringen, und plötzlich wendet sich die ganze Schwere in die Kraft der Verbindung, der Todesengel – in den Engel der Heiligekeit, das Grab – in den Mutterschoß.

Das Freudenmarathon – die Arbeit an den Fehlern

Frage: Was tun, wenn es sehr bedrückt, dass man auf diesem Weg, wie in einem langen Marathon, immer wieder neue Fehler in sich entdeckt?

Antwort: Haltet das für Zeichen des Fortkommens!

„Schwarze Grube“ oder „ein Frosch im Milch“

Eine Frage, die ich erhielt: Seitdem der Kongress zu Ende ist, habe ich beim Lesen des Buches Sohar das Gefühl, als wäre ich in eine schwarze Grube gefallen. Was soll ich tun?

Meine Antwort: Versuch, daraus zu kommen! Wie ein Frosch, der in der Milch mit seinen Beinchen strampelt,  bis die Milch zum Quark wird, und er dann herausspringen kann.

So ist es. Es steht geschrieben: “Alles, was in deinen Kräften liegt, tue!

Aus einem Soharunterricht, 16.11.2010

Eine Mauer und ein Mauerbrecher für alle

Wenn sich uns auf unserem Weg spirituelle Erfüllungen enthüllen würden, wie von allen gefordert wird, würde das unser Verlangen nach der Spiritualität ersticken. Das ist das größte Hindernis auf dem Weg.

Deshalb wird mir eine Mauer enthüllt, die mir den Weg versperrt. Ich stehe vor der Mauer im Vorgefühl, dass mich dahinter etwas Außergewöhnliches erwartet.

Ich muss jedoch verstehen, dass, wenn diese Mauer mir enthüllt wurde, dann bedeutet es, dass ich bereits mit der eigenen Widerstandskraft bewaffnet bin, um das Weiterkommen nicht aufzugeben, sondern diese Mauer zu durchbrechen.

Und obwohl ich nicht gleich durchkommen kann und es einiger Schläge bedarf, bis ich sie zerstört habe, wird sie Risse bekommen und endlich fallen. Ich verfüge aber bereits über die notwendige Durchschlagskraft, über die Kraft der Attacke, sonst wäre mir diese Mauer nicht gezeigt worden.

Wenn uns nun die Mauer, die vor uns steht, sich in uns, in unseren Herzen befindet, enthüllt wurde, ist das ein Zeichen dafür, dass wir in der Lage sind, sie zu durchbrechen. Sonst wäre sie nicht enthüllt worden, denn „man lässt kein Hindernis vor einen Blinden bauen“. Ich habe geglaubt, dass wir bereit sind, sie zu überwinden, darum haben wir einen Schritt der Vereinigung entgegen gemacht.

Nun müssen wir uns nur durch das Studium und die ganze übrige Arbeit zusammenschließen und alle unsere Anstrengungen krümelweise zu einer gemeinsamen Durchschlagskraft vereinen, um möglicherweise wieder zu enthüllen, dass diese Kraft für den Durchbruch nicht reicht und wir uns noch mehr verbinden müssen.

Und so werden wir immer wieder immer mehr Kraft sammeln und den Druck erhöhen, bis die Mauer zusammenbricht. Das ist bereits die Abschlussphase des Auszugs aus Ägypten, ganz der Schluss – deshalb freut es mich sehr.


Das Problem ist, dass diese Mauer im Moment von jedem in sich selbst empfunden wird, wir müssen sie jedoch als eine gemeinsame Mauer empfinden, und im gleichen Maße werden wir auch die Kraft, mit der wir versuchen, diese Mauer zu durchbrechen, als gemeinsam empfinden. Gegenüber der Mauer wird nicht mehr ein einzelner Mensch, sondern eine Gruppe stehen.

Wie bei der Flucht aus Ägypten – eine gemeinsame Nacht, für alle ein Pharao, ein Unglück, gemeinsame Plagen für das Volk Israel, das sich wie ein Mensch mit einem Herzen verbunden hat.

Über keinen wird mehr im Einzelnen gesprochen, alle verbinden sich zusammen – und so muss sich die Gruppe empfinden. Und dann, obwohl die Mauer uns furchtbar hoch vorkommen wird, werden wir stärker als sie sein.

Weil, wenn ein Mensch sich mit einem anderen verbindet, enthüllen wir, dass zwischen ihnen der Schöpfer fehlt und ohne Ihn werden wir nicht auskommen! Er wird diese Durchschlagskraft sein, die die Mauer durchbricht.

Der Pharao selbst wird uns helfen, denn er selbst jagt das Volk Israel aus Ägypten, verfolgt sie dann und lenkt, wie es im Sohar steht. Der Mensch aber hat jeden Augenblick vor, zurückzukehren – doch der Pharao verjagt ihn aus Ägypten, er ist ein treuer Gehilfe des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ vom 16.11.2010

Vom Punkt bis zum Schöpfer!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn es niemanden außer dem Schöpfer gibt und ich nicht existiere, wie kann ich Ihn darum bitten, wie Er zu werden?

Meine Antwort: Du bittest den Schöpfer, genauso wie Er zu werden, gerade ausgehend davon, dass du nicht existierst, dass alles Er ist. Später wirst du ebenfalls den Punkt deines Ichs enthüllen.

Du hast lediglich einen einzigen unabhängigen Punkt, den Er dir gegeben hat, – den Punkt im Herzen, damit du von diesem Punkt an beginnst, deine Unabhängigkeit aufzubauen.

Deine Unabhängigkeit besteht genau darin, dass du von Ihm verlangst, genauso wie Er zu werden. Dann beginnst du zu bitten, zu fordern, Ihm ähnlich zu werden, über Seine Kräfte zu verfügen – dann wird alles, was du von Ihm empfängst, auf deine Rechnung gehen.

Denn du hast dieses Verlangen zusammengesetzt und es realisiert. Genau das wirst du sein. Und alle deine irdischen Verlangen und Eigenschaften zählen überhaupt nicht, als ob sie gar nicht existieren würden.

Fortsetzung der Frage: Doch damit ich den Höheren um Hilfe bitten kann, muss ich wissen, wer Er ist. Wie baue ich in mir jenes Abbild des Schöpfers auf, an das ich mich richten soll?

Meine Antwort: Das Abbild des Schöpfers wird aus deinen Fragen, Bitten und Widersprüchen aufgebaut. Das ist eine Form, die dem Schöpfer entgegengesetzt ist und in der sich Sein Abbild allmählich enthüllt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 16.11.2010

Die Ein-Mann-Show

Eine Frage, die ich erhielt: Wo soll man die Kraft zum Vorankommen hernehmen? Denn mit der Zeit spüren wir einen immer größeren Widerstand und immer weniger Kraft…

Meine Antwort: Das ist wunderbar! Wenn du immer weniger Kraft spürst, bedeutet das Hilfe von oben, damit du nicht glaubst, dass du überhaupt etwas tun kannst.

Wenn du einen immer größeren Widerstand spürst, bedeutet das ebenfalls Hilfe von oben, damit du siehst, dass du niemals eine Möglichkeit haben wirst, alleine durchzukommen.

Das ist Hilfe! Der Pharao, der ägyptische Herrscher, das Ego, der böse Trieb ist der Gegensatz vom Schöpfer, Seine Kehrseite. Der Schöpfer erschafft absichtlich ein solches Abbild für dich.

Denn deine Natur, dein Egoismus ist der umgekehrte Abdruck des Schöpfers. Der Schöpfer bringt Sich in dich hinein und handelt auf diese Weise, um dich zu stoppen. Er macht alles! Es gibt nichts außer dem Schöpfer.

Wenn wir sagen, dass „es niemanden außer Ihm gibt“, bedeutet das nicht, dass ich existiere und gegenüber von mir jemand anderes existiert. Ich existiere ebenfalls nicht!

Denn alle Kräfte in mir, die sowohl dafür als auch dagegen wirken, sowohl böse als auch gut sind – das alles ist Er. Und wer bin ich? Ich bin der Punkt der Klärung, ich kläre nur, was dafür und was dagegen ist. Aus Seinen zwei Formen kläre ich, mit wem zusammen ich sein will.

Der Schöpfer ist ein Schauspieler, der in allen Rollen beschäftigt ist und sich abwechselnd mal in das Gute, mal in das Böse kleidet. So unterschiedlich spielst du auch mit einem kleinen Kind, damit es lernt, das Eine von dem Anderen zu trennen, und versteht, wer es sein sollte. Denn es wird das Gute nur im Maße seiner Erkenntnis des Bösen kennenlernen.

Deshalb, wenn du eine Schwere im Moment fühlst, macht das der Schöpfer. Wenn du spürst, dass du nicht in der Lage bist, etwas selbst zu tun, dann gibt Er dir dieses Gefühl. Wozu? – Damit du dich an Ihn wendest.

Wenn ich einem kleinen Kind beibringen möchte, dass es mich um Hilfe bitten soll, stelle ich es absichtlich so an, dass es ihm etwas nicht gelingt, damit es meine Hilfe braucht. Auf diese Weise verhalten wir uns in den Beziehungen untereinander.

Sagen wir mal, ich will, dass du mein Freund wirst, dass du mich schätzt. Dann unternehme ich irgendetwas hinter deinem Rücken, damit du spürst, dass du es zwar nicht willst, aber ohne eine Verbindung mit mir kein Erfolg haben wirst.

Plötzlich verstehst du, dass ich groß bin, dass du mich respektieren, mich bitten solltest, jetzt weißt du, dass ich groß bin und du von mir abhängst. Mir hast du ein solches Leben zu verdanken, dass du keine Wahl hast – du kommst zu mir und bittest mich.

So geht der Schöpfer mit uns um. Selbstverständlich wird Er nicht von der egoistischen Absicht getrieben, uns eine Lektion zu erteilen, sondern von dem Wunsch, uns etwas beizubringen und auf Sein Niveau, zum besten Zustand zu erheben, denn Er „ist gut und tut Gutes“.

Doch Er handelt genau auf eine solche Art und Weise, indem Er dir alle möglichen Leiden und Probleme, Unordnung und Verwirrung bereitet – ständig, in der Welt, in allen Lebensbereichen und in allen Welten – damit du letztendlich den Wunsch verspürst, zu Ihm zu kommen, Ihn um Hilfe zu bitten und dadurch Ihm näher zu kommen.

Dann wirst du wollen, genauso wie Er zu werden. Denn wenn du jemanden Großen, Weisen oder Mächtigen anschaust, willst du genauso wie Er werden. Dir genügt es nicht, einfach von Ihm zu empfangen – du willst Seinen Platz einnehmen. Genau das macht der Schöpfer mit uns.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 16.11.2010

Vorlesung im Auditorium „Kabbala für alle“, 17.11.10

Eine öffentliche Vorlesung ist in Auditorium “Kabbala für alle” zum Thema “Ziel der Schöpfung” stattgefunden.

Die Vorlesungen werden live auf unseren Fernesehkanäle YES-66 und HOT-66 (Israel), sowohl im Internet auf der Seite Kabbala TV, mit einer Synchronübersetzung auf Englisch, Deutsch, Russisch, Spanisch, Italienisch und Türkisch übertragen.

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