Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Über jüdische Einheit und Antisemitismus – Artikel Nr. 7 – Vom Verfall zur Revolte

Im vorigen Artikel haben wir das beschrieben, was man als das goldene Zeitalter der Juden bezeichnen könnte, das 4. und 3. Jahrhundert v. u. Z., als relative Einheit und Ruhe herrschten und dreimal im Jahr Menschen aus den Nationen der Welt nach Jerusalem kamen, um sich während der Pilgerfahrten von Einheit und Brüderlichkeit inspirieren zu lassen und zu sagen: „Es wird Zeit, sich nur an diese Nation anzuhaften.“ Wir haben auch darüber berichtet, dass dies die Zeit war, in der Ptolemäus II., König von Ägypten, die jüdische Weisheit erlernen wollte, und deshalb siebzig Weise aus Jerusalem einlud, die ihn das jüdische Gesetz lehren und die Fünf Bücher Mose ins Griechische übersetzen sollten, damit er sie verstehen konnte. Ptolemäus war so angetan von dem, was er gelernt hatte, dass er den Weisen versicherte, nunmehr verstanden zu haben, wie er seine Untertanen regieren solle. [Rest des Beitrags lesen →]

Naturgesetze und Rechtsnormen

Frage: Sie schreiben, dass Nächstenliebe und Bürgschaft die Gesetze der Natur sind. Ihre Nichtbefolgung verursacht alle Probleme und Katastrophen, mit denen die Menschheit im Laufe der Geschichte konfrontiert wird.

Ist es möglich, die Schäden der Nichteinhaltung dieser Rechtsnormen wissenschaftlich zu belegen, sie aufzuzeigen und sie dann als Gesetze einzuführen, so dass sie zumindest in einer äußeren Erscheinungsform vom Staat geschützt werden?

Antwort: Man kann der Gesellschaft keine Gesetze, und Verhaltensregeln auferlegen, denen sie nicht folgen kann, obwohl sie schön, korrekt und vielleicht sogar wahr sind. Es gibt sie in der Natur.

Die Menschheit ist noch nicht so weit, dass sie ihnen folgen kann. Sie kann nur das leisten, was sie erkennt und als Notwendigkeit ansieht. Sie muss verstehen, dass sie diese Gesetze in sich selbst umzusetzen und einen schützenden Rahmen dafür schaffen muss usw.

Wir wissen zum Beispiel, dass es ein Gesetz der Bürgschaft gibt, nach dem lebende Organismen auf niedrigeren Ebenen zusammenwirken. Wir können es dennoch nicht als Staatsgesetz einführen, da die Menschen ohnehin nicht in der Lage wären, es zu befolgen.

Wir offenbaren physikalische, chemische und andere Gesetze der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, die vor uns liegt und in der wir uns befinden. Wenn wir diese Gesetze verstehen, erklären wir sie allen, da ihre Nichteinhaltung sofort mit Bestrafung verbunden ist. In der Natur gibt es jedoch auch solche Gesetze, deren Einhaltung oder Nichteinhaltung keine unmittelbare Belohnung oder Bestrafung nach sich zieht.

Frage: Wir sehen also nicht sofort die Konsequenzen? Oder wir sehen, aber können die Ursache nicht mit der Wirkung verbinden?

Antwort: Ja. Daher können wir diese Naturgesetze nicht als Gesetze für die Gesellschaft einführen. Wir müssen die Gesellschaft dazu bringen, ihr Handeln auf der Stufe der irdischen Wissenschaften zu erkennen, oder sie muss in sich die Gesetze des moralischen Verhaltens, den richtigen Umgang miteinander empfinden.

Erst dann kann man sie dort hinführen. Andernfalls wird man die Gesellschaft zerbrechen, Revolutionen auslösen und das bekommen, was in Russland geschah, als gute Beziehungen zwischen Menschen gewaltsam eingeführt wurden, obwohl sie als Egoisten überhaupt nicht verstanden was von ihnen verlangt wurde.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfähigkeiten“, 09.10.2020
[274446]