Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Immer mit mir – Teil 63

Fürsorge für die anderen

RABASH sagte mir oft: „Wenn du aus der Dunkelheit heraustreten willst, kümmere dich um die anderen.“ Das war sein Gebet. Ich habe es während des ersten libanesischen Krieges 1982 erlebt. RABASH beugte sich jede Stunde zum Empfänger. Er hörte die Nachrichten im Auto, zu Hause, sogar während des Unterrichts. Die Kommentare waren von keiner Bedeutung für ihn, er war nur daran interessiert, was genau los war. Aber während des Krieges in Libanon ließ er den Empfänger nicht aus den Händen. Damals kamen Fremde in unsere Klasse, und es sah für sie sehr seltsam aus. Wie kommt es, dass man aufhört, über das zu reden, was in der Tora geschrieben steht, dass man aufhört, solch erhabene Sachen zu lernen, um die Nachrichten zu hören?!

Ich erinnere mich an einen der Haredim (ultra-religiösen), der sogar empört war und fragte RABASH: „Wie kann das sein? Es ist bei uns überhaupt nicht üblich, Radio zu hören, und Sie unterbrechen sogar den Unterricht und hören zu!“

RABASH antwortete ihm: „Und wenn du dort Söhne hättest, würdest du dich darum kümmern, was dort passiert, oder nicht?! Ich bin mir sicher, dass dein Herz da sein würde! Natürlich! Und du würdest das Radio einschalten und hören, weil du das Gefühl hättest, dass dein Leben davon abhängt. Wir haben unsere ganze Armee dort, und alle von ihnen sind meine Söhne, ich leide mit ihnen und sorge mich um sie.“

Es war eine gute Schule für mich. Zu verstehen, wie der Kabbalist ein besonderes Gefühl für die Menschen entwickelt, wie er leidet und versucht, mit den Menschen in all den Leiden, Schwierigkeiten und Problemen, die dem Land zustehen, zusammen zu sein[1].

[1] Baal HaSulam schreibt in seinen Artikeln „Bürgschaft“ und „Die Gabe der Tora“, dass, je entwickelter ein Mensch ist, desto mehr beginnt er, sich nicht um sich selbst, sondern um seine Familie zu sorgen, dann – um seine Verwandten, dann – um die Gesellschaft, in der er lebt, für sein Land, für die ganze Welt. Es kommt aus dem inneren Bewusstsein, dass wir ein Organismus sind. (aus dem Michael Laitman Blog)

 

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Fortsetzung folgt…

Das Coronavirus verändert die Realität, Teil 10

Was es braucht, um das Coronavirus zu besiegen

Frage: Sehen Sie als Kabbalist die Schläge, die uns erwarten, ich meine die zehn ägyptischen Plagen, als zehn Schläge auf den Egoismus der gesamten Menschheit? Was liegt vor uns?

Antwort: Wir müssen nicht alle zehn Hiebe durchmachen. Wir haben sie bereits in der Vergangenheit durchlebt, und daher können sie heute nicht mehr so stark sein wie damals in Ägypten.

Wir brauchen nur ein paar ernsthafte Hinweise, um wie ein Esel gestoßen zu werden, der mit einem harten Knüppel angestoßen wird, damit es vorwärts geht. Wir brauchen diesen Anreiz, um richtig voranzukommen.

Ich hoffe, dass vielleicht dieser Virus zusätzlich zu unseren Erklärungen ausreichen wird. Es ist durchaus möglich, dass die Menschheit bereits in gewisser Weise die richtigen Schlussfolgerungen ziehen kann.

Hier hängt viel von den Regierungen ab. Sie sind die ersten, die anfangen, ernsthaft darüber nachzudenken, denn das Virus betrifft die gesamte Wirtschaft.

Frage: Welchen Rat würden Sie den Regierungen geben?

Antwort: Ich würde ihnen raten, klüger zu werden und zu verstehen, dass die Entwicklung der Menschheit nicht in ihren Händen liegt; deshalb sollten sie auf das hören, was die Kabbalisten sagen.

Frage: Was ist mit den Menschen, die jetzt zu Hause in Isolation sitzen? Was sollen sie tun?

Antwort: Ich wünsche den Menschen, dass sie verstehen, dass positive Beziehungen die beste, sicherste und einzige Medizin sind, die uns zu Güte und Wohlbefinden führen kann.

Frage: Mit anderen Worten sollten die Menschen, die zu Hause sind, einfach verstehen, dass der Plan für die Entwicklung der Natur in den richtigen Verbindungen zwischen uns liegt. Es ist die Natur, die auf allen Ebenen Probleme und Katastrophen verursacht. Und von uns allen ist lediglich eine wechselseitige Reaktion erforderlich. Wenn es eine Reaktion gibt, nehmen die Probleme ab; gibt es keine, nehmen die Probleme und der Druck zu. Habe ich das richtig verstanden?

Antwort: Ja. Wir müssen uns nur näher kommen, in unseren Gefühlen, auf eine gute Art und Weise, und das ist alles. Viel Glück für uns alle dabei!

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Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 3. – Warum?

Warum?

Während wir zu Hause eingesperrt waren, begannen in den sozialen Medien verschiedene Theorien über die Ursache des Virus zu zirkulieren: von der Zerstörung der Natur durch die Menschheit bis hin zu Menschen, die gegen Gott sündigen. Weltweit suchten die Menschen nach einer Erklärung für die Ursache dieses lähmenden Phänomens, das uns völlig unvorbereitet traf.

Die Frage nach dem Grund für die Entstehung des Coronavirus gibt Anlass für viele Erklärungsmodelle; man kann sie auch leicht als philosophisch, mystisch oder religiös abtun -, denn Pandemien sind nichts Neues. Zum Beispiel löschte die Spanische Grippe von 1918 und viele andere Pandemien im Laufe der Geschichte ganze Landstriche aus. Wenn wir jedoch die Situation mit dem Verständnis für die Naturgesetze betrachten, wie sie von der Weisheit der Kabbala beschrieben werden, dann können wir anders über diese derzeit schwierige Situation nachdenken.

Nach der Kabbala, die die Entstehung und Entwicklung von Individuen, Gesellschaften, der Menschheit und der Natur als Ganzes erforscht, ist das System der menschlichen Interdependenz der entscheidende Faktor hinter jedem Problem, sei es gesundheitlicher, emotionaler, sozialer, wirtschaftlicher oder ökologischer Natur.

Wir könnten zwar die Ursachen für den Ausbruch des Coronavirus durch eine Untersuchung auf biologischer Ebene ermitteln, aber wir würden immer feststellen, dass sich alles Geschehende auf eine tiefere Eben zurückführen lässt.

Das Coronavirus ist wie ein Puzzle-Stein. Die Lösung dieses Rätsels bedeutet nichts Geringeres als eine Einladung zur nächsten Stufe der menschlichen Evolution aufzusteigen.