Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die Weisheit des König Salomon: Hass und die Liebe  

„Hass erzeugt Zorn, aber die Liebe bedeckt alle Sünden“

Hass erzeugt Zorn, das ist verständlich. Liebe bedeckt alle Sünden, das ist auch richtig, denn Liebe ohne Sünde kann es nicht geben. Es ist erforderlich das Böse zu zeigen, um die Notwendigkeit des Guten zu verstehen. Hass zeigen, um das Verlangen nach Liebe zu verstehen.

Frage: Ist es nicht möglich, nur zu lieben?

Antwort: Nein! Das kann nur eine Mutter, wenn es um ihr Baby geht. Menschen, die keinen Grund dafür haben, können es nicht.

Frage: Heißt das, sie können nicht lieben?

Antwort: Liebe ist, wenn ich die Bereitschaft habe, alles für den anderen zu tun!

Frage: Kann es sein, dass ich bereit bin  alles für einen Menschen zu tun?

Antwort: Nein. Unsere Natur funktioniert so nicht. Wir können das nicht.

Frage: Sind wir von Natur aus Sünder?

Antwort: Das wird nicht als „Sünde“ bezeichnet. Es liegt in unserer Natur, das ist weder gut noch schlecht.

Frage: Wie dem auch sei, es liegt in unserer Natur, den anderen wie einen Fremden zu behandeln?

Antwort: „Bolivar kann zwei nebeneinander nicht ertragen“. Dort zeigt es sich. Es tut mir leid, aber es funktioniert nicht. Entweder du oder ich. Natürlich bin ich es.

Frage:  Was heißt dann „ Liebe bedeckt alle Sünden“? Wie erklären Sie das? Was ist das für ein Rätsel?

Antwort: Wenn wir alle Sünden, wie den Hass und so weiter, zwischen uns offenbaren und richtig behandeln, können wir die Kraft der Verbindung bis hin zur Liebe bewirken. Die Liebe überdeckt unseren Hass der Hass bleibt aber in uns.

Frage: Wie nennen wir es? Fangen wir an unseren Hass auf andere zu verabscheuen?

Antwort: Ja, aber das, wird von oben gelenkt. Ansonsten kann das nur eine Mutter bei ihren Kindern, aber auch nur bis zu einem gewissen Grad. Die Natur zeigt uns, dass z.B. bei einer Hungersnot, der Mutterinstinkt plötzlich verschwindet.

Anmerkung: Das ist schrecklich!

Antwort: Es ist nicht abscheulich, es liegt in der Natur. Es gibt nichts Schlimmes in der Natur, es ist einfach so!

Frage: In dieser einfachen Wahrheit sagt König Salomon, dass der Mensch hasst und seine ganze Arbeit darin besteht, die Liebe über den Hass zu erheben?

Antwort: Ja.

Aus der TV Sendung „ Nachrichten mit Michael Laitman.“ 05.12.2019

[260205]

Die höhere Welt berühren

Frage: Was bedeutet es Gegensätze zu verbinden?

Antwort: Eigentlich ist jeder dem anderen entgegengesetzt. Unsere Verbindung beruht darauf, dass wir, obwohl wir völlig unterschiedlich sind, uns trotzdem verbinden und aneinander festhalten wollen.

Das spirituelle Gefäß, in dem sich der Schöpfer offenbart, besteht aus zehn entgegengesetzten Eigenschaften. Obwohl jeder von uns keine Möglichkeit sieht, sich mit dem anderen zu verbinden, sind wir trotz unserer gegensätzlichen Eigenschaften miteinander vereint. Das ist zunächst ein sehr unangenehmes Gefühl. Es ist wie wenn sie sich vor etwas ekeln, es nicht einmal berühren wollen, sich aber dann überwinden können und es anfassen. Unsere Empfindungen dem Schöpfer und der höheren Welt gegenüber wird auf diese Weise wahrgenommen, da wir ihnen absolut entgegengesetzt sind. Es wird von uns instinktiv abgelehnt.

Wir wollen alles für uns selbst empfangen und dort müssen wir auf einmal geben. Es ist als würde man einen Frosch küssen. Es wird sich aber dann alles offenbaren und er wird zum schönen Prinzen.

Aus dem Unterricht, 12.01.2020

(260444)

Der Tag nach dem Coronavirus – Einführung

Einführung

Als ich während der Ausgangssperre die Italiener auf ihren Balkonen gemeinsam singen sah, wusste ich, dass wir an einem Wendepunkt in der Entwicklung der Menschheit stehen. Und dass dieser in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Das Coronavirus brach plötzlich in unser Leben ein. Es erwischte uns völlig überraschend und unvorbereitet. Wir hatten keine Vorstellung über die Einsichten, die es mit sich bringen würde.

Panik und Hilflosigkeit angesichts der unerbittlichen Ausbreitung des Virus kennzeichneten zunächst die Geburt der neuen Welt. Kein anderes Phänomen hat unser Leben in jüngster Zeit so sehr erschüttert. Ein winziges und fast unsichtbares Teilchen brachte das Rad unserer gesamten globalen sozioökonomischen Infrastruktur zum Stillstand und stellte uns unter Quarantäne, ohne dass ein nahes Ende in Sicht war.

Waren es einst Terroranschläge, Weltkriege und nukleare Bedrohungen, die uns erschreckten, stehen wir heute verwirrt vor einem Virus, das sich an keinerlei Verhandlungen und Vereinbarungen hält.

Der globale Ausnahmezustand verlangt eine gründliche Selbstbeobachtung – und zwar nicht nur auf individueller oder staatlicher Ebene, sondern auch über Grenzen und Kulturen hinweg. Wir vermögen derzeit nicht, das Ausmaß und die Auswirkungen dieser Pandemie bedingten Veränderungen abzuschätzen, aber der Anbruch eines neuen Zeitalters ist in der Tat weltweit spürbar.

„Der Tag nach dem Coronavirus:  Warum COVID-19  ein Aufruf ist, weltweit neue Wege zu gehen“  untersucht diesen Veränderungsprozess aus der Perspektive der Weisheit der Kabbala, die ich seit über vierzig Jahren studiere und lehre. In der Kabbala fand ich die Grundlagen für buchstäblich jede Herausforderung, der wir im Leben begegnen. Dieses Wissen erwarb ich von meinem Lehrer, dem Kabbalisten Baruch Shalom HaLevi Ashlag (1907-1991), auch bekannt als „Rabash“. Er war Sohn und Schüler von Yehuda Ashlag (1885-1954), des größten Kabbalisten des 20. Jahrhunderts, der den Namen „Baal HaSulam“ (hebräisch für „Meister der Leiter“) für seinen „Sulam“-Kommentar („Leiter“) zum Buch Sohar erhielt.

„Die negativen Kräfte, die in den gegenwärtigen Situationen auftreten, sind die Gründe für den Fortschritt der Menschheit. Durch sie klettert sie die Sprossen der Leiter hinauf. Sie sind zuverlässig in der Erfüllung ihrer Pflicht, die darin besteht, die Menschheit auf den letzten Stand der Evolution zu bringen, geläutert von jedem Fehler und jedem Makel.” – Baal HaSulam, Das Volk.