Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Zusammenfassung der Prinzipien\ Ratschläge aus dem Morgenunterricht 12.09.2011

Alles ist von unseren Eigenschaften abhängig, jedoch das verstehen wir nicht so ganz. Denn wir haben uns daran gewöhnt, in bestimmten Eigenschaften zu verweilen, mit denen wir aufgewachsen sind und in denen wir uns entwickelt haben und bis heute leben. Wenn wir aber wirklich unsere Eigenschaften verändern, so verändern wir unsere Wahrnehmung total. Wir nehmen eine höhere Sphäre wahr, fühlen uns, wie in Ejn Sof, über Zeit, Raum und Bewegung. Wir können in ganz anderen Bedingungen leben.

Die Fähigkeit sich zu verändern, so dass das Licht die Veränderung herbeiführt, war nur einigen Auserwählten in jeder Generation möglich, bis jetzt. Heute befinden wir uns in einem besonderen Zustand, in welchem die gesamte Menschheit die Fähigkeit erhält, sich zu verändern. Auf der einen Seite spüren wir einen starken Aussendruck, der uns dazu verpflichtet, unsere Existenz zu verändern – es geht uns immer schlechter auf der Welt, und das spornt uns an, zu suchen. Zusätzlich entwickelt sich in uns das Können, die Kraft zu steuern, die uns erschaffen hat, und das in so einem Ausmaß, dass wir es doch schaffen, uns zu verändern.

Sogar jetzt, in diesem Lebenskreislauf, in dieser Realität, können wir bereits die „Schalter“ (Knöpfe) selbst betätigen und uns in ganz anderen Dimensionen wahrnehmen.

Die Krise drückt sich in den Beziehungen zwischen Menschen aus. Die gegenseitigen Beziehungen stimmen nicht, und zwar sind sie in mangelnder Anpassung mit der Natur. Die Natur präsentiert sich uns in einer runden Form, das bedeutet, dass alle Kräfte in ihr zu einem Mechanismus verbunden sind. Dem gegenüber befinden wir uns aber in einem trennenden Zustand, und das ist die Krise – sprich: unsere Konfrontation mit der Natur.

Es gibt Menschen, die sich mit der Kabbala und der Korrektur beschäftigen, weil das ihr Wille ist. Und es wird Menschen geben, die sich mit der Korrektur beschäftigen werden, um ihre irdischen Bedürfnisse zu füllen, um zu leben und zurechtzukommen. Sowohl die einen als auch die anderen haben ihren Platz. Auf den Menschen wird nur entsprechend seines Willens eingewirkt. Die mit dem Punkt im Herzen entwickeln sich mittels der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, durch das Studium, durch die Verbreitung, und sie gehören zu G“R de Bina.

Und die anderen, die die Mehrzahl der Menschheit sind, entwickeln sich entsprechend Malchut. Aber gemeinsam verbinden sich beide zu den zehn Sefirot.

Verbreitung der Kabbala

Heute befinden wir uns in einem Zustand, der als „Geburt des Messias“- der Offenbarung der Kabbala der gesamten Welt, definiert wird. Ohne diese Methode wird es uns nicht möglich sein, weiter zu existieren.
Es gibt eine Bedingung, damit sich der Schöpfer offenbaren kann – die Verbreitung der Kabbala. Es liegt an uns, die Welt zu einem guten und schmackhaften Feeling zu führen. Das bedeutet, dass der Mensch spürt, dass es ihm an nichts mangelt, außer – an den höheren Welten.

Alles ist von der Verbreitung der Kabbala abhängig – von denjenigen, die sie verbreiten und sich dieser Arbeit hingeben, und auch von denjenigen, die einen Mangel empfinden, den sie nicht erklären können, weil sie nicht wissen, worum es bei der Kabbala überhaupt geht. Indem man verbreitet, treibt man trotzdem die Bildung der Welt vorwärts, und das hat auf alle einen indirekten Einfluss. Wenn sie deine Kinder gewesen wären, würdest du überdurchschnittliche Bemühungen leisten, um sie zum Erfolg zu bringen, und das trotz aller Schwierigkeiten.

Gerade durch die Verbreitung der gegenseitigen Bürgschaft und Rücksichtnahme kann man die Krise abwenden.

In allem gibt es eine volle Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, außer beim Studium der Kabbala. Und deshalb liegt es an uns, die weibliche Kraft in der Verbreitung von Bürgschaft, in allen Formen und Möglichkeiten, einzusetzen.

Die Welt leidet meinetwegen

Toronto. Lektion 1

Frage: Wie lange sollen wir noch leiden, wie bockige Kinder, die keine gute Umgebung erschaffen wollen? Wie können wir unsere Bockigkeit überwinden?

Meine Antwort: Wir müssen uns von der Notwendigkeit des Vorankommens überzeugen. Anderenfalls wird es uns schlecht gehen. Wir sollten uns schämen, dass die Welt leidet, wir ihr aber nicht das geben, was wir ihr geben können – das, was sie braucht. Wir sollten uns wirklich an den Leiden der Welt schuldig fühlen. Soll diese Scham uns verbrennen und uns letztendlich dazu zwingen, etwas zu tun.

Hier haben persönliche Berechnungen, mit deren Hilfe ich mich rechtfertige, während ich zuhause untätig rumsitze, keinen Platz. Was auch immer mir erscheinen mag, ich muss mich mit aller Kraft in die Leiden der Welt hineinversetzen und mich selbst verantwortlich dafür fühlen, sie zur Korrektur zu führen.

Es ist wirklich ein großes Problem, wenn wir uns der Welt, den Menschen gegenüber mit Verachtung verhalten: „Sollen sie doch leiden – vielleicht ändern sie sich dann“. Sie können sich nicht ändern. Nur wir können uns ändern, dann sind ihnen durch uns fertige Lösungen garantiert.

Auf dem spirituellen Weg enthüllen wir die Welt als unser eigenes System. Und jetzt stell dir vor: jahrelang hast du den Menschen absichtlich Böses getan, sie als Feinde behandelt und es genossen – und plötzlich stellst du fest, dass es deine Kinder sind. Wie sehr leidest du nun, während du daran zurückdenkst, was sie alles von dir ertragen mussten.

Das ist ein Teil der Scham, die sich uns enthüllt. Aus diesem Grund, um sie zu verringern, müssen wir uns im Voraus beeilen und auf persönliche Berechnungen verzichten. Was auch immer geschehen mag, achte nicht auf ihr Verhalten. Denn der Schöpfer lässt sie dir absichtlich so erscheinen, damit du nur an das Geben denkst und ihnen Gutes wünschst.

Auszug aus der ersten Kongresslektion in Toronto, 16.09.2011


Welche Gruppe sollte man wählen?

New York, Lektion 2

Frage: Nach welchen Kriterien sollte man die Gruppe wählen, um spirituell vorankommen zu können?

Meine Antwort: Um heute spirituell vorankommen zu können, muss der Mensch eine Gruppe wählen, die sich mit der Verbreitung beschäftigt. Heutzutage können wir nur durch die Massenverbreitung in die spirituelle Welt eintreten. Diese Situation ist bereits vor Jahren entstanden, hat sich aber gerade erst in voller Kraft offenbart.

Man sollte eine solche Gruppe wählen, in der die Menschen so wenig wie möglich über sich selbst reden, verstehen, was sie tun, und ein Beispiel an der zentralen Gruppe nehmen. Es ist wichtig, dass sie nicht zur Trennung beitragen, dass sie so wenig wie möglich streiten, dass sie stattdessen aufstehen und hinausgehen, um unsere Botschaft zu verbreiten.

Nach einer solchen Gruppe sollte man suchen. Und von denjenigen, die umgekehrt handeln und sich den Streitereien hingeben, sollte man sich fernhalten. Eine gute Gruppe schaut nicht nach innen, sondern nur nach außen.

Auszug aus der zweiten Lektion in New York, 12.09.2011


Die Europäische Union am Rande des Zusammenbruchs

Meinung (Maxim Lobada, Finanz-Experte):
Während die Politiker und Ökonomen über die Probleme diskutieren, verschlechtert sich die Situation rasant.

Die Märkte verlieren das Vertrauen in die Möglichkeiten der Politiker, die Finanzmechanismen und die Situation zu verbessern.

Die finsteren Prognosen werden immer realistischer. Jetzt hat sich der Fokus von den USA auf Europa verschoben. Diese Region wird nun öfter als „Trigger (Auslöser)“ der neuen Problemwelle in der Welt gesehen. Viele sprechen über den Krach der Europäischen Union und die kontrollierte Demontage der europäischen Währung:

1. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: „Der Euro ist in Gefahr. Wenn wir für die Lösung der Probleme nichts unternehmen werden, dann werden die Folgen für Europa unberechenbar sein.“

2. Herman Van Rompuy, EU-Präsident: „Für den Euro gab es niemals die notwendige Infrastruktur.“

3. Josef Ackermann, Deutsche Bank: „Das alles erinnert an den Herbst 2008.“

4. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: „Wenn der Euro den Bankrott erleiden wird, dann wird dasselbe Schicksal Europa treffen.“

5. Christine Lagarde, die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds: „Die Entwicklung der Situation im Sommer hat gezeigt, dass wir uns in einer neuen gefährlichen Phase befinden“

6. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: „Die Krise der europäischen Währung ist die größte Prüfung für Europa der letzten Jahrzenhnte„

7. Jean-Claude Trichet, Präsident EZB: „Wir erwarten sehr komplizierte Zeiten.“

8. Herman Van Rompuy, EU-Präsident: „Wir befinden uns in der Krise des Überlebens. Wenn wir die Eurozone nicht erhalten werden, dann wird EU nicht bestehen bleiben.“

9. Christine Lagarde, die geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds: „Es existiert offensichtlich eine Vertrauenskrise, welche die Situation ernst verstärkt. Dieser Teufelskreis muss unbedingt unterbrochen werden.“

10. Josef Ackermann, Deutsche Bank: „Es ist kein Geheimnis mehr, dass viele europäische Banken die neue Wertung der souveränen Schulden auf ihren Bilanzen nach den Marktpreisen nicht überleben werden.“

11. George Soros: „Wir sind am Rande des Wirtschaftkollapses, der vermutlich von Griechenland ausgelöst wird.“

12. Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler: „Diese Krise macht die Tatsache offensichtlich, dass wir die gemeinsame Währung nicht ohne eine allgemeine Fiskal-, Wirtschafts- und Sozialpolitik haben können.“

13. Nouriel Roubini, Ökonom: „In der kurzfristigen Perspektive der Weltwirtschaft sind
fördernde Maßnahmen nötig, andernfalls werden wir in eine neue Große Depression stürzen. Die Lage verschlechtert sich drastisch.“

Liebe und Hass

Frage: Wo verläuft die Grenze zwischen der Umsetzung Ihrer Ratschläge und der blinden Anbetung?

Meine Antwort: Die Grenze ist die kritische Analyse. Ein Mensch, der richtig arbeitet, gibt dem Lehrer nicht recht, empfindet  Hass, Abneigung und völlige Verachtung ihm gegenüber – und gleichzeitig überwindet er das, erhebt sich über sich selbst, nimmt die Größe des Lehrers von ganzem Herzen an und annulliert sich vollkommen vor ihm.

Ein Anbeter hat nur eine Seite der Medaille, er unterwirft sich ohne jegliche Kritik. Von  jedem abfälligen Gedanken flieht er wie vor den Flammen. Bei uns ist es jedoch anders. Das bedeutet nicht, dass man den Protest und die Abstoßung künstlich in sich erzeugen soll.

Fang einfach an, auf den Nächsten zuzugehen, und du wirst sehen, wie sehr du ihn hasst. Der Hass muss sich entsprechend dem Bedürfnis nach Liebe enthüllen, anderenfalls ist er nicht schöpferisch. Wir entfachen ihn nicht, er kommt von allein.

Genau darin besteht die Überprüfung: Liebe und Hass agieren zusammen, parallel zueinander, und der Mensch arbeitet in der mittleren Linie, über ihnen beiden.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 09.09.2011

Die Physik unserer Verlangen

Toronto, Unterricht vor dem Kongress

Baal haSulam, Einführung zu TES, Punkt 42: Dass wir vom Schöpfer so fern sind und in einem solchen Grad gegen Seinen Wunsch verstoßen können, ist aus einem einzigen Grund hervorgerufen, der zur Quelle aller Leiden und Qualen wurde, die wir erdulden, und aller böswilligen Verbrechen und Unachtsamkeitsverstößen, über welche wir stolpern.

Gleichzeitig ist klar, dass wir uns sofort von allem Kummer und Leid befreien werden und sofort der Verschmelzung mit dem Schöpfer mit dem ganzen Herzen und der ganzen Seele würdig werden, sobald dieser Grund beseitig ist. Hier werde ich dir sagen, dass dieser ursprüngliche Grund in nichts anderem als in der „Nichtigkeit unseres Verständnisses Seiner Lenkung Seiner Geschöpfe“ besteht. Wir verstehen Ihn nicht so, wie es sich gehört.

Wir haben in der Tat ein sehr großes Problem mit den korrekten Begriffen. Der Stil der kabbalistischen Texte erscheint uns manchmal dermaßen religiös, dass wir von der Realität und der richtigen Position sehr weit zurückgeworfen werden, von der wir uns selbst und die Welt als eine bestimmte Abordnung von Kräften und Systemen mit den für sie typischen gegenseitigen Beziehungen, Vektoren, Zahlenwerten und Messdaten wahrnehmen müssen.

Wir sind an eben diese Herangehensweise gewohnt, und aus diesem Grund müssen die jahrhundertealten Definitionen mit neuen, verständlichen Begriffen versehen werden, damit wir uns nicht irren und nicht den eigenen Phantasien verfallen.

Darum schreibt Baal haSulam, dass der Grund unserer Entfernung von dem Schöpfer darin liegt, dass wir Ihn nicht verstehen. Dieses Unverständnis betrifft in erster Linie die begriffliche Definition.

Die Einführung zu der Lehre von den Zehn Sefirot ist die wichtigste von allen Einführungen von Baal haSulam. Sie leitet sein Hauptwerk ein, das uns erklärt, in welchem System der gegenseitigen Verbindung wir uns befinden, was zwischen uns geschieht, wie wir miteinander und der gesamten Realität verbunden sind. Wir gehen aus uns selbst in den Raum zwischen uns hinaus, in dem sich die Kraft befindet, die die Menschen voneinander wegstößt. Indem wir beginnen, diese Kraft zu überwinden, formen wir ein anderes Feld – kein Feld der Abstoßung, sondern ein Feld der Annäherung bzw. Entfernung.

Momentan liegt zwischen uns die negative Kraft, die Ablehnung („-„), ein Feld, in dem wir uns alle gegenseitig voneinander wegstoßen. Jeder ist bereit, nur sich selbst wahrzunehmen -ein solcher Zustand wird als „diese Welt“ bezeichnet. Wenn wir aber aus uns selbst herausgehen und beginnen, das, was sich zwischen uns befindet, wahrzunehmen, wird ein solcher Zustand als „höhere Welt“ bezeichnet.

Die Abstoßung zwischen uns ist ein „Verbrechen“: wie Baal haSulam schreibt, verstoßen wir gegen das Verlangen des Schöpfers. Der Drang nach der Einheit zwischen uns wird als „Gebot“ (+) bezeichnet. Der Übergang vom Verbrechen zum Gebot ist die Korrektur. All die Mühe, die ich aufwende, um vom Verbrechen zum Gebot, von meinem Egoismus, vom Empfangen zum Geben überzugehen, wird als „Anstrengungen“ bezeichnet.

Alle diese Kräfte kann ich messen: wie viel wollte ich bekommen, wie viel habe ich überwunden, inwiefern habe ich mich vom Empfangen zum Geben ausgerichtet, wie viel Kraft habe ich investiert, sprich wie viele Anstrengungen unternommen, in welchem Maße habe ich früher mein egoistisches Verlangen und in ihm diese Welt wahrgenommen, inwiefern gehe ich jetzt aus mir heraus und beginne, in der äußeren Ausrichtung die höhere, spirituelle Welt wahrzunehmen: mit welcher Kraft, auf welcher Höhe. Das alles kann gemessen werden.

Genau damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala – mit der Physik der menschlichen Verlangen. Natürlich können wir derartige Veränderungen noch nicht praktisch umsetzen, weil wir noch nicht über entsprechende Kräfte verfügen. Doch im Prinzip können wir mit allen diesen Parametern sehr real arbeiten, indem wir unsere gegenseitigen Verbindungen praktisch überprüfen: wie viel gebe ich dir und wie viel bekomme ich von dir. Dafür müssen wir uns über unsere Natur erheben und eine objektive Position außerhalb von ihr – außerhalb des Empfangens, außerhalb des Gebens, außerhalb von allem – einnehmen und von der Seite, von außen die Geschehnisse prüfen, beobachten und bemessen.

Die Fähigkeit dazu nennt man „Einschränkung“. Mit deren Hilfe schalten wir uns einfach von unserer Natur ab. Selbst wenn wir nicht in der Lage sind, wirklich aus ihr auszubrechen, können wir dennoch erreichen, dass sie uns nicht beherrscht. Genau das wird als „Austritt“ aus ihr bezeichnet. Danach sind wir tatsächlich in der Lage, alle Parameter zu messen.

Auszug aus dem Unterricht vor dem Kongress in Toronto, 16.09.2011

Der Schöpfer ist keine Person

Toronto. Unterricht vor dem Kongress

Frage: Wie formt der Mensch die Eigenschaft des Gebens in sich?

Meine Antwort: Es gibt keinen Schöpfer ohne Schöpfung. Und der Schöpfer ist jene Eigenschaft des Gebens, die wir formen. Wenn wir sie nicht geformt haben, dann gibt es auch keinen Schöpfer.

Und was gibt es dann? Es gibt dessen unerkennbares Wesen, Azmuto, die ursprüngliche Wurzel von allem, was existiert, die nicht im Geringsten mit uns verbunden ist. Wir formen, erschaffen den Schöpfer, indem wir Anstrengungen investieren und die Eigenschaft des Gebens produzieren. Wir generieren diese Eigenschaft durch die gemeinsame Arbeit zwischen uns. Wenn wir sie realisieren, zur Welt bringen, wird sie „Schöpfer“ heißen.

Der spirituelle Parzuf, den wir in den Beziehungen zwischen uns aufbauen, ist unser empfangendes Verlangen, das wir eingeschränkt, mit dem reflektierten Licht, dem Verlangen zu Geben erfüllt und dementsprechend in seinem Inneren die Eigenschaft zu geben, die als „Schöpfer“ bezeichnet wird, enthüllt haben. Mit anderen Worten bedeutet der „Schöpfer“ das Licht NaRaNCHaY, welches wir in unseren spirituellen Gefäßen, die zum Geben korrigiert wurden, enthüllen.

In Wirklichkeit ist der „Schöpfer“ das allgemeine Licht NaRaNCHaY, das wir im Endeffekt erlangen. Baal HaSulam beschreibt es so: Das allgemeine Licht NaRaNCHaY, welches Malchut der Welt der Unendlichkeit erfüllt, nennt sich „Schöpfer“. Und die kleinen Teile in den Zwischenetappen sind die Maßeinheiten Seiner Erkenntnis.

Der Schöpfer ist keine Person, er besitzt keine individuellen Eigenschaften, kein Abbild. Und deshalb gibt es niemanden, an wen du dich wenden kannst – du erschaffst Ihn selbst. Der Schöpfer hat keine Form – du gibst Ihm selbst die Form. Über dein Verlangen zu empfangen stellst du das entsprechende Verlangen zu geben – genau das bedeutet, dass du den Schöpfer erschaffen hast. Nichts anderes.

Wenn du aber meinst, dass der Schöpfer eine Form hat, noch bevor du sie gebildet hast, bedeutet das, dass du einem Abbild, einem Götzen dienst. Genau das bedeutet „die fremde Arbeit“, den Götzendienst.

So sind die Prinzipien der richtigen Einstellung zu der Natur. Das ist der Grund, warum man sich nicht alle möglichen Bilder und Formen vorstellen darf. Das war die erste Entdeckung von Abraham, als er die „Götzen zerstört“ hat, also begriffen hat, dass er selbst die Kraft des Gebens formt. Und bis dahin existiert lediglich eine gewisse ursprüngliche Wurzel, die man sich unmöglich vorstellen kann.

Auszug aus dem Unterricht vor dem Kongress in Toronto, 16.09.2011