Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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In einem Bruderkrieg gibt es keine Gewinner

Aus einem Artikel in der Zeitung: Harel Segal, „Maariv“, 10.08. 2011

Im jüdischen kollektiven Gedächtnis umfasst der Tisha B’Av die ewige Lektion, die das ewige Volk ein ganzes Leben lang lernt. In diesem Jahr gedenkt man Tisha B’Av vor dem Hintergrund der Massenproteste, die das Land umfassen. Diese Proteste appellieren an solche Werte wie Solidarität, gegenseitige Hilfe und Liebe. Doch unter dem Deckmantel von schönen Slogans verbergen sich Hass und Entfremdung.

Das Volk Israel ist zerrissen, getrennt in politische Lager, soziale Schichten, Clans, Stämme. Es ist sehr bedauerlich, dass der tragische Tag der nationalen Trauer zum Grund für die Teilung in religiöse Gruppen und Clans und Stammes-Gruppen geworden ist. Denn gerade der neunte Av hat alle Voraussetzungen dafür, zu einem Tag zu werden, der das geteilte jüdische Volk, das den Dialog braucht, zusammenbringen könnte.

Der erste Tempel wurde aufgrund der Unzucht, des Blutvergießens und der Götzendienste zerstört. Der zweite Tempel wurde wegen des grundlosen unbegründeten Hasses zerstört. Warum ist der „unbegründete Hass“ eine schwerere Sünde als Unzucht und Blutvergießen?

Die Lehren der Weisen sind sowohl für den Regierungschef als auch für die Protestteilnehmer wichtig, für diejenigen, die Plakate mit der Aufschrift „Mubarak, Assad, Netanjahu“ in den Händen halten. Sie sind ebenso dafür verantwortlich, dass der unbegründete Hass nicht im Land verbreitet wird. Sie sollten ihren Hass auf den Regierungschef zügeln und pragmatisch an die Sache herangehen. Die Anforderungen sollten logisch sein, es soll ein vernünftiger Kompromiss geschlossen werden. In einem Bruderkrieg gibt es keine Gewinner.

Die Schechina zwischen uns offenbaren

Der Sohar offenbart uns die Schechina, die Verbindung zwischen uns, in allerlei Formen und Gestalten. Diese Verbindung wird anhand verschiedener Sprachen und unterschiedlicher Situationen beschrieben.

Wenn wir uns wünschen, uns diesem Zustand, über welchen wir lesen, anzugleichen, ohne das Verständnis worüber wir lesen und worum es sich eigentlich handelt, dann bedeutet dies, dass wir uns wünschen, in Erkenntnis dessen zu sein, was wir studieren. Wir streben danach, in diesem Netz, in einer gemeinsamen Seele, worin der Sohar offenbart wird, in der Versammlung der Seelen, die nach dem Schöpfer streben, in der heiligen Schechina zu,sein. Unter „Heilig“ versteht man, dass dieses Netz sich auf dem Niveau des gegenseitigen Gebens, in der gegenseitigen Bürgschaft befindet.

Wenn wir den Sohar mit der Absicht lesen, den Schein der Schechina zwischen uns zu offenbaren, dann wird das Licht zu uns herangezogen, das zur Quelle des Guten, zum Schöpfer, zurückführt. Dieses Licht wird aus denselben Zuständen herangezogen, die sich hinter den Wörtern des Sohars verhüllen. Und wir wollen uns demselben Netz in der richtigen Verbindung zwischen uns annähern.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 30.08.2011