Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Um die innere Kraft des Gebens zu beten

Frage: Was bedeutet das, den Schöpfer zu bitten? Muss man sich hierfür in Seine Eigenschaften einkleiden?

Meine Antwort: Unter einer Bitte wird ein gesuchter und geforderter Zustand verstanden, in dem ich um meine Veränderung bitte, d.h. das eigene Verlangen zeige. Ich beurteile mich selbst (und das bedeutet, zu beten – „leyitpalel„), ich erforsche die Eigenschaften, an denen es mir fehlt, und wie ich mir die Kraft des Gebens aneignen kann.

Ich enthülle folglich, dass diese Kraft sich innerhalb der Gesellschaft befindet. Wenn ich in diese Gesellschaft eingehe und die Wünsche der Freunde mit ganzem Herz und der Seele empfinde, wenn ich also mit ihnen innerlich verbunden bin, dann werde ich sofort die Kraft des Gebens finden. Gerade darum bete ich.

Ich bete um die Erreichung eines solchen Zustandes, in welchem ich alle Menschen als vollkommen und verbunden sehe. Dieser Zustand heißt Schechina, die Versammlung der Seelen (Knesset Israel). Ich will dort sein und ich bete darüber, dass in mir diese Vereinigung aller Seelen (Knesset) realisiert wird, welche „direkt an den Schöpfer“ (Israel, Yashar-El) gerichtet ist.

Dabei wende ich mich nicht an irgendeine äußere, unabhängig existierende Kraft und nicht an den Wunsch, der nur vorgestellt ist. Alle Gebete sind zu Malchut (der Welt Azilut oder der Welt der Unendlichkeit), zur Vereinigung zwischen den Menschen gerichtet, innerhalb welcher wir das gegenseitige Geben offenbaren. Ich will, dass mir ein solcher Zustand enthüllt wird und darum bitte ich.

Und es gibt hier einen sehr feinen Moment, um nicht zu beginnen sich irgendein Idol, oder ein Heiligenbild vorzustellen, denn es geht nur um den Zustand, in dem wir durch die Kraft des vollkommenen Gebens verbunden sind!

Richtiger wäre, diese Kraft als eine Eigenschaft zu betrachten, weil die Kraft als etwas fremdes wahrgenommen wird, und die Eigenschaft dagegen ist etwas, was mir mehr eigen ist. Es sind sehr feine Unterschiede, aber gerade sie bestimmen die Klarheit meines Herangehens, und sind deshalb prinzipiell.

Es wird gesagt: „Es gibt nichts außer Ihm“, aber wir müssen es uns in Form eines Zustandes im vollkommenen System vorstellen. Dann können wir sicher sein, dass wir uns nicht irren werden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 22.09.2011

Die flüchtige Gedanken quer durch „Shamati“ – Es gibt nichts außer Ihm

Man muss lediglich nur das Eine wissen: es gibt nur einen Grund, nur eine Kraft, die auf uns einwirkt und uns lenkt. Diese Kraft hat den Anfang, das Ende und es gibt den Prozess, nach dem sie uns vorantreibt. Niemand kann sie beeinflussen, niemand kann sie verwirren oder ändern. Diese Kraft ist absolut.

Das Einzige, was wir machen können, ist sich selbst zu verändern, um ihre Einwirkung in der besseren, angenehmen Art wahrzunehmen. Danach werden wir die gleiche Stufe erreichen können, und werden diese Kraft verstehen und empfinden, beginnen in der Harmonie und in der Gleichheit der Eigenschaften zu leben.

Ein solcher Zustand wird auch als die Verschmelzung bezeichnet. Im Endeffekt werden wir auf alles vorbereitet und entwickeln die richtige Empfindung, können gemeinsam mit dieser Kraft in der vollen Partnerschaft und im vollkommenen Einklang agieren.

Es gibt keine andere Kraft, außer dieser einer. Es gibt nichts anderes, was unsere Wurzel sein könnte.

Auszug aus der 6. Lektion des Kongresses in Toronto, 18.09.2011

Die echte Arbeit

Frage: Warum wird uns das Netz unserer zerrissenen Wechselbeziehung nicht offenbart? Warum wird uns der Grund des ganzen Übels nicht gezeigt, damit wir begreifen, an welcher Stelle man sich bemühen muss?

Meine Antwort: Weil wir uns dann wegen der Auswegslosigkeit korrigieren würden. Unsere Bemühungen wären dann einfach die gewöhnliche egoistische Arbeit. Als ob man das Geld für die Ernährung verdienen würde. Im Spirituellen wird diese Arbeit nicht angenommen, weil ich mich einfach aus der Angst vom Hunger bemüht hätte.

In Wirklichkeit soll ich mich uneigennützig für das Ziel bemühen wollen. Dabei kann ich nicht das geringste Bedürfnis für dieses Ziel verspüren. Meine Natur verpflichtet mich dazu ganz und gar nicht, deshalb kann ich in mir den ganzen freien unabhängigen Wunsch entwickeln. Das Geben bedeutet für mich nichts, ich brauche es nicht, da ich unabhängig bin, wie der Gott, Der über alles herrscht.

Und dann offenbare ich die Abhängigkeit von den anderen und will ihnen etwas geben, ich will ihnen dienen, will mich als der Unbedeutendste, als der Niedrigste unter ihnen aufhalten.

Anderenfalls wird die Arbeit nicht von mir, sondern vom Schöpfer gemacht. In meiner spirituellen Arbeit gibt es einen Punkt, den Punkt der Freiheit. Diesen Punkt muss man ständig vergrößern. Denn dieser Punkt ist uns in dieser Welt nicht bekannt. An diesem Punkt kann ich unabhängig sein und nichts machen. Die ganze Welt liegt mir zu Füßen ohne jegliche Bemühung meinerseits. Hier entsteht die Möglichkeit für die echte spirituelle Arbeit.

Um diesen Punkt zu erreichen, bekomme ich die Schläge und Probleme, aus denen ich lernen kann. Aber später, wenn ich die spirituelle Welt wirklich kennenlernen werde, wird meine Arbeit in das Gegenteil umgewandelt. „Nimm alles!“ – wird mir gesagt. Und ich werde auf dieses Geschenk verzichten.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Die Nation“, 20.09.2011

Zusammenfassung der Prinzipien und Ratschläge aus der Morgenlektion 20/9/11

Wenn ein ausstehender Wunsch (Körper) sich gegenüber dem Höheren(Wunsch) fügt, so wird er zum wichtigsten Teil im Höheren (Verlangen = Körper= Wunsch). Dasselbe gilt, wenn du dich dem gesamten Welt Kli fügst und dadurch ALLES von ihm erhältst.

Das Licht offenbart sich nur in unserer Beziehung zueinander. Das Licht ist ein Gefäß (Kli), das unterschiedliche Veränderungen durchmacht, wie ein Instrument, welches auf Klang und Vibration eingestimmt wird. Deshalb müssen wir die Spiritualität selbst gestalten, damit wir die Liebe in der Wurzel, den Schöpfer, spüren.

Wer Dinge in ihrer wahren Form enthüllen möchte und versteht, dass das Leben, welches sich vor ihm befindet, nur ein Spiel ist, und dass der Schöpfer ihm andauernd Möglichkeiten gibt, über seinem Verstand und seinem Herz Sein Partner zu werden… Und dann wird das Leben zum Abenteuer.

In der Beziehung zu den Chaverim (Freunden) erhalte ich alles, um darin das Spiel des Schöpfer zu enthüllen. Hinterhältigkeit wird von Aufrichtigkeit (Josher) besiegt, und das kann man gerade unter den Freunden beobachten. Inwieweit jemand bereit ist, über sich selbst zu springen, um sich wahrhaftig mit anderen zu verbinden, um ein gemeinsames System zu erschaffen, und nicht, um über andere zu herrschen, oder sich zu verkriechen, um sich einen guten Machtposten zu sichern, sondern sich aufrichtig ihnen gegenüber verhält , ohne etwas zu verbergen und offen ist, nur dann wird er der Enthüllung des hinterhältigen Spiels würdig.

Dass wir nicht die Größe unserer Arbeit sehen können, ist deshalb so, damit wir uns 1. nicht verleiten lassen, 2. das dazu führt, dass wir spirituelle Gefäße in uns entwickeln, damit wir auch, wenn wir die Größe (Belohnung) sehen, unsere Arbeit weiter fortsetzen können.

Wir sollen uns nicht Gedanken über die Kelim, Awiut, usw. machen, sondern nur zum Zustand Katnut, Galgalta we Ejnaim, Bina streben anstatt nach Gadlut. Gadlut empfängst du nur, wenn du bereits fähig bist anderen aktiv zu geben.

Wenn andere kein MaN für mich und mit mir erheben, so wird mein ACHaP für immer verdeckt bleiben, und ich werde für immer nur in Galgalta we Ejnaim existieren. Und wenn andere von mir äußerlich empfangen wollen, so wird mein ACHaP aktiviert und ich trete in Gadlut ein.

Vorbereitung auf den Unterricht Der Sohar spricht nur über die Verbindungen zwischen uns, und während wir ihn lesen, müssen wir nur den Wunsch danach haben, in uns diese Vorstellungen und Beziehungen zu finden, über die der Sohar spricht..

Je größer mein Wunsch, ist die Verbindungen zwischen uns mittels der Worte, Buchstaben und Sätze im Sohar zu enthüllen, und je mehr ich mich bemühe, dieses nicht zu vergessen, egal welche Störungen sich mir enthüllen, so ist dies ein Zeichen dafür, dass ich auf den richtigen Weg bin.

Die Nation

Das Problem ist, dass wir nicht miteinander verbunden sind. Wenn wir verbunden wären, könnten wir eine korrigierte Gesellschaft aufbauen, und es würde uns an nichts fehlen.

All das, was in der Gesellschaft und in der Welt passiert, geschieht, damit wir uns letztendlich verändern. Das Ziel der Natur, welche uns durch Leiden zur Entwicklung drückt, ist, dass wir endlich verstehen, dass wir uns verändern müssen.

Wir lernen aus der Krise, dass das Problem global ist und regionale Lösungen deshalb nichts bringen werden – eine Lösung muss die gesamte Welt miteinbeziehen. Die Kraft der Bürgschaft kleidet sich in alle Systeme, Industrie, Handel usw. Wir spüren nicht, wie sehr wir miteinander verbunden sind. Dieser Zustand wird sich uns auf schreckliche Weise enthüllen, und das dann, wenn wir alle Verbindungen abbrechen und Zeugen werden, wie das ganze System zusammenfällt.

Es ist unmöglich, von einer egoistischen Regierung zu einer altruistischen zu wechseln, um zu einer gerechten Verteilung und gegenseitiger Bürgschaft zu gelangen, sondern anhand von großen globalen Schlägen, aus denen wir lernen können oder anhand der Umerziehung der Nation, damit wir schnell verstehen, dass es keinen anderen Ausweg gibt den Schlägen zu entkommen.

Es gibt keine Lösung, nur die richtige Erziehung. Als Resultat richtiger Bildung erhebt der Mensch über sich selbst und versteht was mit ihm passiert. Man muss den Menschen ein Bildungssystem geben, und dann erziehen sie sich selbst.

Alle Auseinandersetzungen führen am Ende zur gegenseitigen Ergänzung. Wenn dem so ist, so ergänzen wir einander bereits jetzt, denn warum ist es notwendig den Bedarf uns zu verbinden, durch Schläge enthüllen?

Eine einfache Lösung

Kongress in Toronto. Lektion 7

Es gibt eine einfache Lösung: fangt an, zu verbreiten. Während ihr euch mit der Verbreitung beschäftigt, denkt ihr nicht an euch selbst. Selbst Menschen, die nicht miteinander verbunden sind, fangen an, Kontakte zu knüpfen. Je mehr Wissen ihr in der Welt über die Einheit verbreitet, desto weiter kommt ihr. Vergesst alles, was mit euch persönlich geschieht, – mit Ausnahme des Notwendigen. Alles andere richtet nach außen – das verhindert Reibereien und Streitereien zwischen euch.

Genauso geben sich die Eltern gänzlich den Problemen ihres kranken Kindes hin und denken nicht an sich selbst. Ihre Aufmerksamkeit wird nach außen gerichtet, und genau dort konzentrieren sie ihre gesamten Anstrengungen. Dieses gemeinsame Unglück verbindet sie.

Fangt also an, euch um euer krankes Kind – um die Welt – zu kümmern. Das wird die Streitereien zwischen euch schlichten. Es macht keinen Sinn, unsere Beziehungen direkt zu korrigieren. Richtet euch restlos nach außen aus, vertieft euch in die praktische Arbeit – und ihr werdet plötzlich sehen, wie die Angelegenheiten intern geregelt werden sollen. Die Fürsorge für die internen Angelegenheiten der Gruppe wird erst dann funktionieren, wenn es für die Arbeit mit der Außenwelt notwendig ist. Nur dann werdet ihr alles ordnen können.

Nur die Notwendigkeit der äußeren Verbreitung soll bestimmen, wer wir sind und was wir tun. Dann werden wir tatsächlich um des Gebens willen arbeiten.

Nehmen wir uns das Beispiel an Bina: ihre obere Hälfte ist auf das Geben an den Schöpfer gerichtet, ihre untere Hälfte ist auf das Geben an die Welt gerichtet, und sie selbst, das mittlere Drittel von Tiferet, ist lediglich die Entscheidung darüber, sich in zwei Teile zu teilen. Auf diese Weise muss sich jeder von uns und jede Gruppe betrachten.

Auszug aus der siebten Kongresslektion in Toronto, 18.09.2011