Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Wodurch unterscheiden wir uns?

New York, Lektion 2

Frage: Ohne bei unserer Verbreitung die Wissenschaft der Kabbala zu erwähnen, erzählen wir den Menschen nur, dass die gegenseitige Bürgschaft ihnen ein gutes Leben ermöglichen wird. Wie unterscheiden wir uns in diesem Fall von allen anderen Organisationen, die Ähnliches versprechen?

Meine Antwort: Es ist nicht gut, wenn ihr den Unterschied nicht erkennt.

Über den modernen Menschen rollt eine globale, integrale Krise. Der Schöpfer zeigt ihm, dass er mit den anderen falsch verbunden ist, dass er die gegenseitige Bürgschaft erreichen muss.

Es gibt eine Methode, die ihm helfen wird, sich richtig zu verbinden und ein gutes Leben zu führen. Diese Methode funktioniert mittels der Erschaffung einer entsprechenden Atmosphäre, einer „Hülle“ aus der Umgebung, die dem Menschen erklärt, wie man gemeinsam ein gutes, gesundes, sicheres Leben führen kann.

Der Mensch hört zu und begreift, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Denn auch andere hören genau das Gleiche – also ist es einfacher, es mit ihnen gemeinsam umzusetzen. Er lernt die richtige Verbindung mit den anderen – und zieht währenddessen das Licht an, das zur Quelle zurückführt. Das Gleiche machen Kinder, während sie spielen, wodurch sie wachsen und klüger werden.

Nachdem der Mensch also in einen schlechten Zustand geraten ist, nutzt er die anderen zum Lichtanziehen – und beginnt nach und nach, die Kraft des Gebens zu schätzen. Er legt Wert auf sie, sie erlangt für ihn die höchste Wichtigkeit, und plötzlich beginnt er, sie dermaßen zu achten, dass, wenn sein Leben sich zum Besseren gewendet hat, er mit dem Geben nicht aufhört, er möchte unabhängig von seinen Empfindungen weiter geben. Denn das Geben steht für ihn im Vordergrund.

Genau auf diese Weise wird der Mensch spirituell, indem er von der egoistischen Absicht lo liShma zur altruistischen liShma übergeht. Es gibt keine andere Möglichkeit für die 99% der Bevölkerung, die Korrektur zu erlangen. Oder könnt ihr etwas anderes außer der Tora empfehlen?

Ich glaube, es handelt sich um ein elementares Unverständnis dessen, wie ACHaP vorangetrieben wird. Galgalta we Ejnaim können wir seit der Zeit von Babylon korrigieren, doch für ACHaP gibt es nur diese eine Methode.

Aus der zweiten Lektion in New York, 12.09.2011

Eine ehrliche Bitte um Hilfe

Frage: Wenn es eine Einschränkung des Empfangens gab, warum fühlen wir keine Scham, wenn wir Bitten und Gebete (MAN) nach oben schicken?

Meine Antwort: Wir schämen uns nicht, weil wir um Hilfe bitten das Geben zu erreichen, und nicht zu unserem eigenen Wohl. Deswegen muss man sich nicht schämen!

Du kannst berechnen: „aber die gesamte Korrektur geschieht aufgrund der Scham, die von Malchut der Welt der Unendlichkeit empfunden wird!“ Jedoch schäme ich mich nicht, wenn ich diese Bitte erhebe, weil ich nicht für mich selbst frage, vielmehr frage ich für mich selbst nur für absolut notwendiges, so dass ich den Rest geben kann!

Es gibt dabei keine Scham. Ganz im Gegenteil: das ist hier Ehrenhaft für mich, denn ich werde in der Lage sein, anderen zu geben, was ihnen niemand anders geben kann! Jeder hat solch einzigartige Fähigkeiten, in denen die Arbeit, die durch ein einziges Individuum vollbracht wird, von niemand anderem getan werden kann. Denn jeder einzelne hat seine eigene persönliche Wurzel in der gemeinsamen Seele. Deswegen ist er in der Lage um Stärke zu bitten, um zu leben und um gesund zu sein, um Wissen und Fähigkeiten zu erlangen – wenn diese Dinge gebraucht werden, um Handlungen des Gebens auszuführen.

Das ist genau das, was „Leben“ in der Welt der Wahrheit bedeutet. Das ist meine Existenz: Mein Leben ist nur in dem Maß möglich, indem ich geben kann. Meine Handlungen sind ausschließlich geben. Und der Geist der durch mich fließt hält mich am Leben, welches zum Geben bestimmt ist. Das ist es, was als eine spirituelle Stufe bezeichnet wird.

Aus dem 4. Teil der Täglichen Kabbala Lektion vom 25.08.2011, Einführung in die Weisheit der Kabbala

Nahrungsaufstände: Den Abgrund erreichen

Aus den Nachrichten: „Was verursacht Aufstände? Das ist keine Frage, auf die man eine einfache Antwort erwarten würde. Aber heute erklären Marco Lagi und Kollegen des New England Complex Systems Institut in Cambridge, dass sie einen einzigen Faktor gefunden haben, der Aufstände in der ganzen Welt verursacht. ‚Dieser einzige Faktor ist der Lebensmittelpreis. Lagi sagt, dass wenn er über eine bestimmte Schwelle steigt, ein sozialer Aufstand über die Erde fegen wird….

Aber das interessante an dieser Analyse ist, dass Lagi und seine Kollegen sagen, dass die hohen Lebensmittelpreise nicht zwangsläufig die Aufstände selbst auslösen, dass sie einfach die Bedingungen schaffen, in denen soziale Aufstände gedeihen können. Diese Beobachtungen gehen mit der Hypothese einher, dass globale hohe Lebensmittelpreise eine förderliche Bedingung für soziale Aufstände sind, sagen Lagi und Kollegen. Das führt zu einer einfachen Schlussfolgerung. Wenn hohe Lebensmittelpreise die Welt zu sozialen Aufständen führt, dann müsste die Senkung der Preise den Planeten stabilisieren.

Heute bleibt der Lebensmittelpreisindex über der Schwelle, aber der Langzeittrend ist immer noch darunter. Aber er steigt. Lagi und seine Kollegen sagen, dass wenn der Trend sich so weiter entwickelt, wird der Index die Schwelle wahrscheinlich im August 2013 überschreiten. Wenn ihr Modell die vorhergesagte Kraft hat, wie sie annehmen, wenn das passiert, wird die Welt zu einem Pulverfass, das auf ein Streichholz wartet.

Mein Kommentar: Nach der Kabbala geschehen alle Ereignisse in der Welt nur aus der Notwendigkeit heraus, die Menschheit zur Korrektur zu führen, zur Ähnlichkeit mit der Natur, einer Ausgeglichenheit zwischen allen. Das wird reflektiert in dem Übergang zu einer Gesellschaft des vernünftigen Konsums, wo jeder nur das verbraucht, was er auch wirklich zum Leben braucht und nicht mehr. In diesem Fall wird es genügend Ressourcen für alle geben.

Aber die Erreichung dieses Stadiums ist nur unter der Bedingung der „gegenseitigen Bürgschaft“ möglich, wo einer für alle ist und alle für einen.“ Die Kabbala beschreibt, wie eine solche Verbindung zwischen allen in der Welt erreicht werden kann. Andererseits wird die falsche Verteilung der Nahrung zu einem Weltkrieg führen.

Wo ist der Ort der spirituellen Welt?

Frage: Wo befindet sich der Ort der spirituellen Welt?

Meine Antwort: Der Ort der spirituellen Welt ist ein Verlangen, das dem Wunsch des Schöpfers gleicht. Und der Ort der materiellen Welt ist ein Verlangen, welches dem Schöpfer entgegengesetzt ist.

Dieser Ort ist ein Verlangen, welches geschaffen wurde. Außer diesem Verlangen gibt es nichts. Nur wir selbst sind der Wunsch. Mir scheint es nur so zu sein, dass es mich, meinen physischen Körper und die ganze Welt gibt: Steine, Pflanzen, Tiere, Menschen, und dass der Wunsch einfach das ist, was ich jetzt will.

Die ganze Welt um mich ist auch mein Verlangen, nur in den verschiedenen Erscheinungsformen. Die Materie ist auch nur ein Wunsch. Jedes Atom ist ein Wunsch, die Wechselwirkung zwischen den negativen und positiven Ladungen, der mir in meinen Empfindungen als irgendwelche unabhängige Materie erscheint.

Aber in Wirklichkeit existiert nur mein Verlangen – ein Wunsch innerhalb eines anderen Wunsches. Es gibt die einfachen und die komplizierten Wünsche, die instinktiven Wünsche, in denen die natürliche Kraft eingeschlossen ist, und solche Wünsche, für die schon ein bestimmtes Programm gilt, das heißt, nicht nur die Wünsche selbst, sondern auch das Programm ihrer Handlung beinhalten. Deshalb verbinden und teilen sich die Wünsche und bauen untereinander allerlei Formen.

Aber alles ist nur ein Wunsch. Ich selbst, meine Umgebung und diese Welt sind nur die Wünsche und nicht mehr als sie. Innerhalb meines Wunsches empfinde ich die unterschiedlichen Wünsche, die verschiedene Formen haben. Bezüglich meines Wunsches sind diese anderen Wünsche kleiner, denn ich empfinde mich zuerst und dann alle anderen auf den unteren Stufen. Deshalb werden sie in meinen Wunsch eingeschlossen und bewirken so in meiner Wahrnehmung verschiedene Gestalten und Zustände. Der große Wunsch verschluckt die kleineren, welche in ihm die verschiedenen Erscheinungen hervorrufen.

Es gibt nichts außer dem Wunsch. Die Physik kommt jetzt zum Entschluss, dass es nichts außer dem Kräftefeld gibt. Aber mit diesem Feld ist eigentlich das Verlangen gemeint. Und innerhalb dieses Feldes nehmen wir alle Veränderungen wahr, die uns die ganze Realität zeichnen. Wir haben uns einfach daran gewöhnt, in diesem Bild zu existieren und verstehen nicht, wie irreal es ist, und deshalb nennen wir diese Erscheinungen, die innerhalb unseres Wunsches geschehen – unsere Welt.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 09.09.2011