Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Gruppe, das Volk, die Welt

Frage: Es ist offensichtlich, dass die Umstände uns zur Vereinigung drängen, scheinbar um die Krise zu bewältigen, doch in Wirklichkeit um unsere Natur zu korrigieren und zur Stufe „Mensch“ aufzusteigen. Was ist der Unterschied zwischen der Vereinigung innerhalb der Gruppe und innerhalb des Volkes oder der Welt?

Meine Antwort: Die gesamte Wissenschaft der Kabbala erzählt uns darüber, wie wir uns in der Gruppe verbinden sollen. Das war auch die Methode während des Exils (Galut), als eine kleine Anzahl von Kabbalisten sich in den Gruppen vereinte. Darüber schreiben Ari, Ramchal, Rabash, Baal HaSulam. Die gesamte Wissenschaft der Kabbala wurde in der Gruppe, in der Vereinigung umgesetzt – und aus der Vereinigung heraus wurde die höhere Welt wahrgenommen, das, was in der Eigenschaft des Gebens, die gegenseitig in der Gruppe entwickelt wurde, wahrgenommen wird.

Heute müssen wir aus diesem Zustand, der in der Gruppe erreicht wird, zum Zustand übergehen, in dem alle unsere Gruppen sich zu einer Gruppe vereinen – und diese gemeinsame Gruppe befindet sich innerhalb der Menschheit als ein Teil von ihr.

Andererseits ist die Zeit der Vereinigung innerhalb Israels gekommen – darüber schreibt Baal HaSulam. Doch wo soll sie ihren Anfang nehmen? – In ebenjener kabbalistischen Gruppe, die an ihrer Vereinigung arbeitet und ausgehend davon dem Volk erklärt, worin die Notwendigkeit der Vereinigung besteht – weil eine solche Notwendigkeit nicht innerhalb des Menschen, der Punkt im Herzen, sondern durch das Antreiben der Natur entsteht, wenn alle, Israel und insbesondere die Völker der Welt, den Druck, das Problem, die allgemeine globale integrale Krise spüren und deshalb von hinten durch Leiden zur Vereinigung getrieben werden.

Wir sehen, dass die Notwendigkeit der Vereinigung heutzutage entsteht, nicht weil in uns das individuelle Bedürfnis, der Punkt im Herzen, erwacht, sondern weil uns die Umstände, die historische Notwendigkeit der Vereinigung, der Erschaffung eines Ganzen aus uns, die Beispielfunktion für die Welt dazu zwingt – wir müssen zum „Licht für die Völker der Welt“ werden, wie es in der Bibel steht.

Auf diese Weise setzen wir unsere Bewegung von eben jener Kabbala, von Abraham, von seiner Methode, vom alten Volk Israel, von seiner Vereinigung in gegenseitiger Liebe fort und erkennen nach und nach, dass wir heute den gleichen Zustand erreichen müssen – wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren und diese Vereinigung bereits von uns an die ganze Welt weitertragen, die sich aus jenem Alten Babylon entwickelt hat, das seinerzeit die Methode der Vereinigung von Abraham nicht annehmen wollte.

Somit befindet sich im Inneren die kabbalistische Gruppe, sie beschäftigt sich mit der Kabbala – das sind Menschen, die durch das Verlangen der Seele aus dem Inneren angetrieben werden; und um sie herum gruppiert sich das Volk, das die Krise, den Druck von außen spürt und gezwungenermaßen die Korrektur annimmt. Und um das Volk herum gruppiert sich die Welt, mit Hilfe unserer Gruppen weltweit, die sowohl zu der inneren Gruppe als auch zu den Völkern der Welt gehören.

Die innere Gruppe nennt sich „Kabbala le Am“ und beschäftigt sich mit der Kabbala. Das Volk Israel muss die Form der Gruppe annehmen, keiner kabbalistischen Gruppe, sondern als Vereinigung zu einer Familie „Gegenseitige Bürgschaft“ („Aravut“). Das ist unsere Bewegung. Die Korrektur der Seele ist für die Gruppe bestimmt, und für das Volk bedeutet es die Vereinigung „gegenseitige Bürgschaft“.

Ausgehend von der Notwendigkeit des Vorantreibens der Methode der Vereinigung müssen wir uns an die Regierung, an alle möglichen Institutionen wenden, in denen wir diese Idee vorantreiben können, wir müssen uns an das Bildungsministerium wenden, uns mit der Erziehung des Volkes durch die Wissenschaftler beschäftigen, Wissenschaftler heranziehen, die die aktuelle Krise und die Notwenigkeit der Vereinigung bestätigen, ausgehend von den objektiven sozialen Ursachen, von der Realität. Auf diese Weise müssen wir uns mit Hilfe von Wissenschaftlern nach oben und nach unten wenden, nach oben an die Regierung und nach unten an das Volk; wir müssen Wissenschaftler zu unseren Symposien einladen und das Interesse der Massenmedien wecken.

Gerechtigkeit ist eine Schlüsselforderung der Menschen

Meinung (Christian Wulff deutscher Bundespräsident): Die Menschen reagieren empfindlich auf Ungerechtigkeit. Gerechtigkeit ist eine Schlüsselforderung der Menschen und die Grundlage der Funktionalität vieler Gesellschaften. In einem gewissen Ausmaß ist Ungerechtigkeit zu ertragen, sobald sie aber ständig und unerträglich wird, dann endet die Geduld früher oder später.

Heute ist die Welt an einem Punkt angelangt, an welchem das Beibehalten des bisherigen Kurses mit dem Bankrott des Weltsystems droht. Die Massenmärkte und die demokratisch-politischen Systeme sind sehr fein mit den Grenzen der erlaubten Ungerechtigkeit verbunden. Wenn diese Grenzen überschritten werden, dann geraten die Wirtschaft und die Demokratie außer Kontrolle. Es ist unangenehm, in einer betont ungerechten Gesellschaft zu leben, die Risiken sind für alle groß, und für die Vertreter der Eliten können sie sogar dramatisch sein. Man hat viel zu verlieren, und das Fallen kann sich,als sehr unangenehm erweisen.

Deshalb beginnen die weitsichtigen Vertreter der Elite über die neue weltweite wirtschaftliche und politische Ordnung zu sprechen. Wie kann der Ausgang aus dieser Krise aussehen? Die Antwort auf diese Frage hat heute niemand.

Mein Kommentar: Die Gerechtigkeit ist immer bedingt und nicht absolut, weil wir uns alle voneinander unterscheiden. Wir wurden so geboren, so großgezogen und leben auf diese Weise unser Leben. Die persönliche oder öffentliche Gerechtigkeit ist nur möglich, wenn sie auf der Gegenseitigkeit, der Kompromissbereitschaft und der Liebe aufgebaut wird. Wenn wir über die gerechte Aufteilung nach dem Prinzip „jeder bekommt das Gleiche“ zwischen den verschiedenen Menschen sprechen, dann wird es als ungerecht empfunden, denn jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Wenn aber jedem das Notwendige nach seinen Bedürfnissen gegeben wird und dies mit Liebe getan wird, obwohl es sich um unterschiedliche Leistungen handeln kann, dann wird es als gerecht empfunden. Deshalb müssen wir die gegenseitige Bürgschaft bis hin zur Nächstenliebe dem Volk und den Eliten vermitteln.

Einfluss der ideologischen Minderheiten

Benötigt werden nur zehn Prozent der Bürger, die an eine Idee glauben, damit ihre Idee realistische Züge annimmt. Denn zehn Prozent der Bevölkerung genügen, damit die Mehrheit der Gesellschaft die Idee adaptiert. Und wenn die Zahl der Menschen über zehn Prozent liegt, verbreitet sich die Idee wie ein Lauffeuer, und die Überzeugung der Minderheit wird zur vorherrschenden Meinung der Mehrheit.

Es genügt ein kleiner Prozentsatz der Menschen, die bestimmte Ideen vertreten, um einen signifikanten Einfluss auf die gesamte Gesellschaft auszuüben und für die Bildung einer Mehrheitsmeinung zu sorgen.

Dabei ist es völlig unwichtig, welchen Ausgangspunkt die ursprüngliche Idee hat; sie ist unabhängig von dem Netzwerk, in dem sich die Inhaber der Ideen befinden.
Deshalb ist die Entwicklung sowohl in eine gute als auch in eine schlechte Richtung möglich. Und die in den Köpfen fest eingebrannten Ideen und Überzeugungen kann man unmöglich ändern; die Menschen erkennen sich notgedrungen als ein Teil dieser Idee und Bewegung.

Es muss jedoch die Antwort auf eine Frage gefunden werden: Wie können wir dieses Wissen so einsetzen, damit es der gesamten Gesellschaft einen guten Dienst erweist, anstatt von bösen, fremden Absichten gesteuert zu werden?

Quelle: http://scienceblog.com/46622/minority-rules-scientists-discover-tipping-point-for-the-spread-of-ideas/

Die 10%ige Minderheit verändert die Welt

Frage: Könnten die zehn Prozent der Bevölkerung, die ähnliche Ansichten vertreten, den Rest der Gesellschaft auf ihre Seite ziehen? Wie effektiv kann die öffentliche Meinung, die nicht synchron, durch Mundpropaganda, Gerüchte und Kommunikation in sozialen Netzwerken gebildet wird, Medienpropaganda entgegenwirken, die vorgefasste und synchronisierte Informationen verbreitet?

Meine Antwort (nach Forschungsergebnissen italienischer Soziologen): Die Mundpropaganda verfügt über eine gute Ausgangsimmunität gegen den Propaganda-Virus (vorgefasste Informationen).

Frage: Kann die Mundpropaganda des Volkes den medialen Manipulatoren, die durch die herrschende Gruppierung monopolisiert sind, also dem Fernsehen entgegenwirken?

Antwort (nach Forschungsergebnissen italienischer Soziologen): Je passiver das Publikum ist (Menschen, die keine grundsätzliche Meinung vertreten), desto größer ist die Zerstreuung der öffentlichen Meinung; die Gerüchte haben mehr Chancen, sich gegen die „Zombi-Kiste“ zu behaupten.

Frage: Wo ist die Grenze, hinter der die unkontrollierte Verbreitung beginnt?

Antwort (nach Forschungsergebnissen italienischer Soziologen): Solange die Zahl der Menschen, die einer Idee folgen, nicht mehr als zehn Prozent übersteigt, gibt es keine sichtbaren Fortschritte bei der Verbreitung ihrer Ideen. Sobald aber die 10%-Marke geknackt wird, verbreitet sich die Idee im virtuellen Netzwerk wie ein Lauffeuer.

Als Beispiel für einen solchen „Phasenübergang“ führen die Autoren die jüngsten Entwicklungen in Tunesien und Ägypten an, wo der gesellschaftliche Konsens, in dem lange Zeit keine nennenswerten Fortschritte zu sehen waren, sich in nur einer Woche verändert hat.

Und es ist nicht wichtig, von welcher Position im Netz die Verbreitung der neuen Idee ihren Anfang genommen hat (von einer gesellschaftlichen Größe oder von einem gewöhnlichen Teilnehmer mit wenigen Verbindungen). Für erfolgreiche Auswirkungen auf die Gesellschaft ist ausreichend, wenn im Prinzip einer von zehn, unabhängig vom sozialen Status, dabei ist. Wenn es weniger sind, wird diese „besondere Meinung“ nicht die Grenzen der unmittelbaren Umgebung verlassen.

Facebook: eine Marketinganleitung

Meinung (A. Albitov: aus dem Buch „Facebook: Wie man kostenlos 100 000 Freunde für Ihre Geschäftsidee findet“.): Es ist egal, zu welcher Zeit und an welchem Tag der Woche die Berichte veröffentlicht werden. Wichtig ist der Text der Mitteilung – ob er interessant ist, ob Nachrichten, Fotos, Bilder und interessante Links beigefügt sind; von Bedeutung sind auch die Anzahl der Likes und der Kommentare für diesen Beitrag.

Für die Veröffentlichung ist die Zeit vor dem Wochenende und vor Feiertagen ungünstig. Die Aktivität der Nutzer ist am Wochenende am höchsten. Nachrichten posten, Fragen beantworten und Kommentare schreiben sollte man jeden Tag. Aufrufe, für uns abzustimmen, brachten eine zwei- bis dreifache Resonanz als üblich – das heißt, die Menschen sind der „Marke“ gegenüber loyal und auch bereit, für diese zu „arbeiten“.

Eine stabile Nachfrage genießen humorvolle Nachrichten, Video, Audio, witzige Fotos, Bilder, Wallpaper fürs Desktop, etwas Anschauliches.

Nachrichten mit einem kommerziellen Hintergrund (über den Verkauf ihrer Produkte) bewirken eine Abwanderung von Freunden; die Menschen melden sich zwei- bis fünf Mal mehr als üblich ab. Eine Ausnahme sind Informationen über Rabatte.

Die Mitglieder reagieren sehr aktiv auf Glückwünsche und Wünsche (z.B. am Freitagabend „abzufeiern“).

Wenn man am Ende des Beitrages eine Frage an den Leser hinzufügt (um zur Diskussion zu motivieren), wird die Anzahl der Antworten ums Mehrfache steigen.

Wenn man drei bis fünf Beiträge pro Tag postet, wird die Abwanderung von Fans um das Drei- bis Fünffache steigen. Es sei denn, Ihre Firma ist ein Medien-Unternehmen, von dem viele Nachrichten erwartet werden.