Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Pharao ist enttarnt, nun muss der Schöpfer enthüllt werden

Eine Frage, die ich erhielt: Warum hat der Schöpfer Moses auf dem Kongress nicht über den Machsom gebracht und die Stühle nicht von dem Pharao stapeln lassen?

Meine Antwort: Wo war unser Moses, um um den Auszug aus Ägypten zu bitten? Wo war unser Schrei zum Schöpfer? Dort war nur der Pharao anwesend.

Wir haben nicht nach dem Schöpfer verlangt, damit er die Mauer zwischen uns zerbricht. Jeder hat gewartet: „Wann wird Er sich endlich enthüllen?! Ich will die Erfüllung!“ Es herrschte immer noch der Pharao in uns.

Damit nicht genug: wir haben gespürt, dass er uns hindert. Das war eine echte Enthüllung – wir haben erkannt, was genau uns stört, was unserer Vereinigung im Weg steht.

Ich habe nicht zufällig die Worte fallen lassen, dass wir an die gegenseitige Verbindung denken, in uns gehen, die zerrissenen Fäden in unserem Inneren finden und sie zusammenbinden müssen. Kein Tanzen, keine Gespräche – jeder ist in sich gekehrt und denkt nur darüber nach, wie er sich mit allen Anderen verbinden kann.

Und was ist geschehen? Der Mechanismus ist stehengeblieben. Es hat sich herausgestellt, dass ich dazu nicht in der Lage bin.

Und das ist auch gut so, denn ich habe etwas Wichtiges erkannt: ich bin von den Anderen abgeschnitten, es gibt keine Verbindung. Alle Fäden und Kanäle sind abgetrennt. Es gibt nicht den geringsten Impuls. Bloß sich nicht mit den Anderen verbinden, nicht von ihren Gedanken und Verlangen durchdrungen werden, damit sie, Gott bewahre, nicht zu meinen eigenen werden.

Genau das ist die Macht des Pharao. Doch wo ist der Schrei? Ja, wir sind voneinander abgeschnitten, isoliert, doch wo ist der Schrei danach, dass wir uns verbinden müssen? Warum kommst Du und verbindest uns nicht?!

Nach diesem Schrei haben wir noch kein Bedürfnis. Wir spüren noch nicht, dass der Schöpfer hier zum wichtigsten Element werden muss. Wir glauben immer noch, dass wir uns aus eigener Kraft verbinden müssen. „Versuchen wir es und es wird klappen“. Doch ist das etwa mit unseren egoistischen Eigenschaften möglich?

Das Bedürfnis nach dem Schöpfer muss aus unserer gemeinsamen Arbeit entstehen, wenn die Gruppe jeden zu dieser Herangehensweise verpflichtet und davon überzeugt, dass nur der Schöpfer die Situation verändern kann. Wir brauchen die Arbeit des Schöpfers und nicht die Arbeit von Bnei Baruch. Von uns wird nur die Bitte verlangt.

Wenn wir diese gemeinsame, weltumfassende Forderung erreichen, dass Er uns korrigieren soll, dann werden wir tatsächlich zu einer neuen Stufe aufsteigen.

Aus dem Unterricht zum Thema „Fragen und Antworten“ vom 19.11.2010

Spaziergang durch die Welt des Schöpfers

Eine Frage, die ich erhielt: Baal HaSulam schreibt darüber, wie der Mensch infolge des spirituellen Begreifens durch „die riesige Welt“ reist. Was bedeutet dabei, „durch die Welt des Schöpfers spazieren zu gehen“?

Meine Antwort: Unter der Welt wird Malchut der Unendlichkeit gemeint, wobei alle übrigen Welten ihre separaten privaten Zustände sind, die uns ihre charakteristische Eigenschaft öffnen, um uns zu helfen, uns darin einzureihen.

„Durch die Welt des Schöpfers spazieren zu gehen“ bedeutet, Malchut der Welt der Unendlichkeit zu erreichen und die ganze Macht und den Reichtum der Beziehungen zwischen ihren Teilen zu öffnen, die sich verbinden und einander ergänzen.

Mehr als das kann ich nicht sagen, weil es unmöglich ist, in Worten zu erklären, was in der Höheren Welt geschieht: sei es die Vereinigung des Guten und des Bösen, der Wahrheit und der Lüge – ihre Einheit und die gegenseitige Ergänzung, die wir in uns, im gemeinsamen Wunsch aller Seelen, in Malchut der Welt der Unendlichkeit eröffnen.

Es heißt eben „die Reise, durch die Welt des Schöpfers“, wenn wir alle Kräfte verwenden können, alle Wünsche Malchut der Unendlichkeit und dadurch jedes Detail begreifen.

Das Wichtigste ist der Genuss – dass heißt, „das Verschwinden der Zweifel“, wenn die Sachen, welche entgegengesetzt und einander verhasst zu sein scheinen, sich plötzlich verbinden, wonach zwischen ihnen die Liebe aufflammt, und sich die Stelle für die Füllung des Lichtes bildet.

So geht der Mensch durch die Welt des Schöpfers „spazieren“ und sieht die ganze Harmonie, in der sich Malchut der Welt der Unendlichkeit aufhält.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, 22.11.2010

Der spirituelle Virus

Baal haSulam „Das Horn des Messias“: …die Kinder von Israel werden erst erlöst, nachdem die verborgene Weisheit in großem Ausmaß enthüllt wurde, so wie es im Sohar geschrieben steht: „Durch dieses Werk (diese Vereinigung) werden die Kinder Israels vom Exil erlöst“.

Solange die Wissenschaft der Kabbala sich nicht in der ganzen Welt verbreitet hat, werden Israel (hebr.: „Isra“ – direkt, „El“ – der Schöpfer), d.h. alle, die nach dem Schöpfer streben, nicht das Licht enthüllen können, das zur Quelle zurückführt und durch sie an die gesamte Menschheit weitergegeben werden muss.

Die Welt muss bereit sein, diese Wissenschaft wahrzunehmen, sonst werden Israel nicht aus der Gefangenschaft ihrer egoistischen Natur ausbrechen können.

Die Enthüllung des Buches Sohar hat genau dafür stattgefunden, damit der Entwicklungsprozess der gesamten Welt vorangetrieben werden kann. Doch was ist so besonders an diesem Buch? Warum kann es eine solche Einwirkung auf die Welt haben?

Es ist so, dass wir uns nicht in der materiellen Welt befinden, wir sehen sie so auf unseren inneren „Bildschirmen“. Es gibt eine Welt und eine Realität.

Und wenn auf der materiellen Ebene eine spirituelle Quelle, das Buch Sohar, enthüllt wird, dann wirkt sie und beeinflusst uns.

Während sie sich unter allen Seelen befindet, beschleunigt sie unser Vorankommen, und indem sie sich wie ein Virus verbreitet, dringt sie in jedes Verlangen, in jede Reaktion ein und beginnt, sie zu verändern.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Horn des Messias“ vom 19.11.2010