Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Den Gedanken mit der Größe des Schirmes zu messen

Eine Frage, die ich erhielt: Kann man den Gedanken messen?

Meine Antwort: Unsere Materie ist ein Wunsch. Wir bemessen den Wunsch entsprechend der vier Stufen Avijut. Von der Welt der Unendlichkeit bis zu unserer Welt haben wir eine Skala für die Messung des geistigen Wunsches, von 100 % bis zu 0 %.

Somit kann ich auf jedem spirituellen Niveau den Wunsch entsprechend dem Niveau Avijut messen. Auf das Niveau Avijut des Wunsches schaffe ich den Schirm. Der Schirm und Avijut geben mir die Kraft des Wunsches: was will ich, wonach ich strebe, was bin ich im Begriff, zu machen.

Somit bestimmt das umgebende Licht meine Gedanken, inwiefern ich die Handlungen des Gebens erfüllen kann. Wo kann ich es prüfen? – Auf dem Niveau Avijut. Die Kraft des Gedankens wird entsprechend meiner Möglichkeit gemessen, an Avijut meines Wunsches, meine Absicht und meine Handlung anzubinden.

Wir können den Gedanken in der Vernunft nicht messen, aber ich prüfe und messe den Einfluss des Gedankens auf den Wunsch und bewerte mit Hilfe dieser Messung den Gedanken.

Aus dem Programm „Kabbala für die Anfänger“, 21.10.2010

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Was bedeutet die gegenseitige Durchdringung?

Im Grunde genommen, ist die gegenseitige Durchdringung (hebr. Itkalelut) die wichtigste Handlung, und es gibt nichts, was sich damit in der Bedeutsamkeit vergleichen könnte. Das geht aus dem Schöpfungsgedanken hervor.

Der Schöpfer, das Höhere Licht, erschafft das Verlangen zu genießen, welches nur darauf gerichtet ist, sich selbst mit dem, was das Licht in sich trägt, zu erfüllen. Es ist förmlich ein Sklave des Lichts, nimmt es als Genuss, als Leben wahr.

In einer solchen Form darf dieses Verlangen noch nicht einmal als Schöpfung bezeichnet werden, denn es verfügt über keine Selbständigkeit, es ist völlig vom Licht abhängig. Darum existiert es als Schöpfung noch nicht, wie auch ein Schatten, der getrennt von einem Menschen bzw. einem Gegenstand, der ihn wirft, nicht existieren kann.

Der Schöpfer wünscht aber, dass diese Schöpfung selbständig wird, wie Er selbst. Dafür muss die Schöpfung einen sehr langen Weg zurücklegen, einen viel längeren, als der, den ein Samentropfen durchlaufen muss, um sich zu einem lebenden Organismus zu entwickeln.

Denn die Schöpfung ist als ein Schatten des Lichts, als sein Abdruck, sein Gegensatz erschaffen. Doch allmählich, unter der Einwirkung des Lichts, beginnt sie sich zu entwickeln.

Und ihre ganze Weiterentwicklung in den vier Phasen der Ausdehnung des direkten Lichts, die Entstehung der Welten – AK, Azilut, Brija, Yezira, Assija, dieser Welt -, das Herabsteigen der Seelen in unsere Welt und deren Hinaufsteigen zurück geschieht nur aufgrund der gegenseitigen Durchdringung von Verlangen und Licht.

Dabei nimmt die Schöpfung die gesamten Eigenschaften des Schöpfers an und wird genauso wie Er. Und mehr noch: da sie dabei eine kompliziertere innere Struktur erlangt, bekommt sie die Möglichkeit, alle Schöpfungsdetails in ihrer ganzen Tiefe zu erkennen.

Somit enthüllt die Schöpfung das, was der Schöpfer in ihr vollbracht hat. Indem die Schöpfung sich selbst als eine Ableitung des Höheren Lichts erkennt, erkennt sie auch den Schöpfer. Das bedeutet: „Aus Deinen Handlungen erkenne ich Dich“.

Und all das geschieht aufgrund dessen, was sich gegenseitige Durchdringung nennt.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 27.10.2010