Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Kabbalisten – über die verborgene Tora und über die offene Tora, Teil 3

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Das Begreifen der Tora fängt mit dem Geheimnis an und endet mit dem Einfachen Sinn.

Denn wir müssen einer riesigen Gnade würdig werden, um die Einfachheit dessen zu verstehen, was in den heiligen Büchern (die über das Geben und die Liebe sprechen) steht, weil wir verpflichtet sind (infolge der Korrektur), zunächst die drei Teile der inneren Tora zu verstehen, auf welche sich Pschat „kleidet“ (die letzte und einfachste Enthüllung der Tora), und das Einfache wird sich nicht vereinfachen.

Und wenn er dessen noch nicht würdig wurde (kein Begreifen erlangte), dann bedarf er großer Barmherzigkeit (seitens des Schöpfers), damit das (sein Tora Studium) für ihn nicht zu einer tödlichen Droge würde (falls er sie für sich selbst lernen wird).

Und für die Gegner, welche die Erkenntnis des inneren Teiles vernachlässigen, die in ihren Herzen sagen: „Es reicht uns Pschat (das einfache Begreifen der Tora) zu erkennen, und wir werden, so Gott will, auch damit zufrieden sein“, – ihre Reden gleichen den Reden derer, welche die vierte Stufe erklimmen wollen, indem sie die ersten drei übergehen.

Baal HaSulam. Das Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, 1.

 

Gruppe als Struktur und Gruppe als Verbindung

Eine Frage, die ich erhielt: Wie weit muss ich mich über das Wissen erheben, wenn die Gruppe mir schlecht erscheint?
Denn es steht geschrieben: „Einer Versammlung von Spöttern sollst du nicht beiwohnen“. Was ist, wenn die Freunde meinem spirituellen Vorankommen schaden?
Meine Antwort:
Es ist alles richtig, und doch muss der Mensch verstehen, dass dieser Zustand ihm von oben geschickt wurde. Er sieht niemals die Wahrheit. Wenn er sie anstelle von ständiger Kritik an ihnen über dem Wissen annimmt, dann hilft ihm selbst der kleinste Funke von Freunden beim Vorankommen.
Die Realität muss so wahrgenommen werden, wie sie ist. Ich befinde mich nicht in willkürlichen, zufälligen Bedingungen, sondern in einer Situation, die der Schöpfer für mich erschaffen hat. Er ist derjenige, der bestimmt, was ich sehe und fühle. Und darum kann und muss ich über das Wissen gehen.
Neben dem Gruppenaufbau und der konstruktiven Kritik, muss ich in der spirituellen Hinsicht den jetzigen Zustand als den effektivsten, als optimal für mein Vorankommen annehmen.
Schwierige Diskussionen, Zusammenstöße beim Aufbau und im Alltag der Gruppe haben nichts mit Spiritualität zu tun. Das ist materielle Arbeit, bei der wir aufbauen, zerstören und wieder aufbauen.
Und gleichzeitig, auf einer anderen Ebene, hält jeder die Freunde für die Größten, beugt sich vor ihnen und sieht in ihnen „Engel“ – Abgesandte des Schöpfers.
Die Rede ist von zwei Ebenen der Wahrnehmung, und wir müssen lernen, diese voneinander zu trennen. Einerseits steht die Gruppe als Struktur in dieser Welt und andererseits als Verbindung der Seelen, der ich mich anschließen muss. Diese Ebenen der Wahrnehmung der Gruppe bedürfen eines unterschiedlichen Verhaltens.
Ich kann etwas gegen bestimmte Formen der Verbreitung haben, gegen Freunde, die die Unterrichte versäumen bzw. ihre Verpflichtungen gegenüber der allgemeinen Struktur nicht erfüllen oder nicht zustimmen. Doch wenn ich mich mit ihnen zum Zwecke meiner spirituellen Weiterentwicklung verbinde, muss ich über meine Meinung/mein Wissen gehen und mich vor ihnen beugen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 10.10.2010

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Wie legt man den Weg zurück

Der Sohar, Kapitel „Wajechi“, Punkt 551: „Ungestüm wie das Wasser, wirst du nicht bleiben“.

Wenn die Söhne von Ruwen in den Krieg mit der Welt ziehen, und viele Völker besiegt werden, dann werden sie nicht im Reich bleiben, denn ihre Vorbestimmung ist, im Heiligen Land zu kämpfen.

Je nach der Beschreibung des Systems der Welten und der Erscheinungen, erzeugen die Autoren des Buches Sohar eine Menge der Korrekturen in diesem Lenkungssystem. Wir denken, dass sie uns einfach über die in der Vergangenheit geschehenden Ereignisse erzählen.

Aber Kabbalisten haben diese spirituellen Zustände empfunden, über die sie uns erzählen, und als sie diese offenbart haben, wurden diese sofort korrigiert, wodurch für uns der korrigierte Raum vorbereitet wurde, damit wir dorthin hinaufsteigen können.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 04.10.2010

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Die Vollständigkeit duldet keine Kompromisse

Alles nimmt seinen Ursprung in der Unendlichkeit, aus dem Urzustand und deshalb müssen wir für unsere vollständige Korrektur alle Bedingungen, die daraus resultieren, einhalten.

Im Zustand der Unendlichkeit ist das Verlangen unbeugsam. Es ist nicht bereit auf das winzigste Tröpfchen von Verschmelzung, Einigkeit und Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu verzichten.

Es gibt dort kein Ende, keine Grenze, nichts, was in der Berechnung übersehen wurde. Deshalb nennen wir das – Unendlichkeit. Unendlichkeit nicht im Verlangen, nicht in der Quantität oder Qualität der Erfüllung sondern in der absoluten Entscheidung der Schöpfung zur Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Dementsprechend sind die spirituelle Stufen des Aufstieges, von unserer Welt bis zur Welt der Unendlichkeit, nichts anderes als ein „Maß von Kompromissen“. Wie die Schöpfung in genauer Berechnung die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer ablehnt.

Am Anfang der Arbeit betrachtet der Mensch alles durch ein Prisma von Eigennutz. So ist seine Natur, so wurde er geschaffen. Eine lange Periode, die am Ende zur Verzweifelung führt.

So hat die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte ein Wechselbad von schwierigen Lebensumständen auf der Jagd nach Genüssen durchlebt. Bis die Menge der Enttäuschungen eine kritischen Masse erreicht hat.

Enttäuscht durch diese Erfahrungen, infolge derer wir ein bitteres Ergebnis gespürt haben, hören wir das Jagen auf, denn wir glauben nicht mehr daran, spüren keinen Genuss darin.

Allmählich beginnen wir die egoistische Erfüllung, aufgrund ihrer bitteren Ergebnisse, zu missachten und verzweifelt machen wir eine neue Berechnung – im Altruismus diese Erfüllung zu erreichen.

So wird in uns unter der Einwirkung des Lichtes die Kette der Reschimot, die beim Abstieg aus der Unendlichkeit entstanden sind verwirklicht.

Es entstehen zwei Linien: eine direkte, von oben nach unten und eine rückwärtige, von unten nach oben. Jetzt baut der Mensch an Stelle des Eigengenusses, seine Berechnung auf sein Engagement im Geben auf.

Und in Folge dessen, ändert sich auch die Belohnung: Sie wird nicht in empfangenden, sondern in gebenden Wünschen gespürt.

Was ist der Unterschied? Wir sind doch Geschöpfe und müssen eine Erfüllung spüren? Aber um diese Erfüllung so wie der Schöpfer zu spüren, müssen wir Ihm ähnlich sein.

Von diesem Moment an arbeiten wir dafür, dass wir die Belohnung von der Handlung selbst und nicht von dem Ergebnis des Gebens erhalten.

Aus einem Unterricht über einem Artikel von Rabasch, 04.10.2010

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