Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der unwahrnehmbare Einfluss des Umgebenden Lichts

Eine Frage, die ich erhielt: Ist das Studium der Kabbala das Einzige, was uns das Licht bringt?

Meine Antwort: Es ist das einzige Mittel mit dem man sich mit dem System verbinden kann, welches das Licht enthält. Du existierst unterhalb all diesen Stufen, die von der Ewigkeit bis in unsere Welt herabsteigen, unterhalb der 125 Stufen der Abschwächung des Lichts. Auch die absolut niedrigste Stufe, welche noch über dir ist, hat bereits eine Portion Licht, aber deine Stufe, genannt „deine Welt“, hat noch keine.

Darum wird das Licht, welches von einer höheren Stufe kommt, in Bezug zu dir das „Umgebende Licht“ genannt. Es dringt nicht in dich als „Inneres Licht“, sondern es scheint nur von außen auf dich. Darum wird es „umgebend“ genannt. Sein Einfluss ist unwahrnehmbar und von den Resultaten bestimmt, die es hervorbringt.

Es gibt keinen Weg, sich mit einer höheren Stufe zu verbinden, weil du in deinen Eigenschaften anders bist und darum keinen Kontaktpunkt besitzt, da die höheren Stufen in der Eigenschaft des Gebens funktionieren, während deine jetzige Stufe im Willen zu empfangen arbeitet. Darum hast du nicht einmal die kleinste gebende Eigenschaft, die du dazu benutzen könntest, um einen Kontakt mit einer höheren Stufe herzustellen oder irgendwie zu beeinflussen.

Wenn wir jedoch die höhere Stufe studieren und Teil davon sein wollen, obwohl wir ihr noch gänzlich entgegengesetzt sind, dann ändert das Licht deine Eigenschaften, um den seinen gleich zu werden. Dieses wundersame Heilmittel (Segula) erlaubt dir, dich zu ändern, obwohl du nicht verstehst, wofür du bittest oder wohin dich diese Veränderungen bringen werden. Es macht nichts, dass du als Egoist „unrichtige“ Bitten äußerst, denn die höhere Stufe wird deine Bemühungen akzeptieren, als ob du ihr wirklich gleich werden möchtest.

Dies wird durch das System ermöglicht, in dem die Höhere Stufe auf deine Stufe herabsteigt, mit dessen Mechanismus du nach Oben steigen kannst. Er wird ACHaP genannt und ist eine Art Zwischenstück, eine Gebärmutter (Rekhem). Diese Art von Verbindungen ist vor dir verhüllt, aber auch der Grund, warum du nicht gänzlich von der spirituellen Welt abgeschnitten bist und ebenfalls dafür, warum du deine Verbindung dazu nicht fühlst.

So wie ein Embryo in der Gebärmutter nicht weiß, wo er ist, und seine Mutter nicht kennt.

Die Mutter aber sorgt sich trotzdem um ihn.

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Pflanze deinen spirituellen Samen in einem gesegneten Feld

Nur die Umgebung kann dir die Wichtigkeit des Ziels und der Spiritualität beibringen. Dies ist die einzige Sache, die du von der Umgebung verlangen solltest: Die Wichtigkeit der Eigenschaft des Gebens, die du in dir fühlen möchtest. Wenn du das machst, wirst du den Schöpfer enthüllen. Das beinhaltet unsere Arbeit und das Ziel unserer Existenz in dieser Welt.

Es scheint uns, dass diese Enthüllung irgendwo weit entfernt geschieht, außerhalb von uns, aber tatsächlich passiert sie innerhalb von jedem von uns. Später wirst du sehen, dass alles schon geschehen ist – alle spirituellen Handlungen, die in Büchern beschrieben sind und alle Welten, beginnend von der Welt der Unendlichkeit bis zu unserer Welt; all dies existiert bereits in dir. Es ist alles enthalten in einem kleinen Getreidekorn des Verlangens, welches dich dazu gebracht hat, Kabbala zu studieren. Tatsächlich beinhaltet dieses Getreidekorn die ganze Welt, alle Stufen der spirituellen Welt, die Ausbreitung von oben nach unten und alle spirituellen Eigenschaften. Sie existieren nirgendwo außer in dir, die gesamte Enthüllung geschieht in dir, nie außerhalb.

Um dies jedoch zu fühlen, brauchst du die richtige Umgebung. Du musst deinen Samen in eine gute Erde stecken und sicher gehen, dass er nicht austrocknet oder verrottet!

Buchstaben sind Verlangen

„Vorwort zum Buch Sohar„, Punkt 9: Wie im Buch Sohar bezüglich der Zweiten Einschränkung geschrieben steht, spricht der Sohar nicht von der Welt Azilut als solcher, weil diese als der weiße Hintergrund im Buch betrachtet wird. Untersucht wird vielmehr nur deren Leuchten in den drei Welten BYA, welche die Farben, die Buchstaben und deren Kombinationen im Buch darstellen, auf dem Hintergrund der Welt Azilut.

Alles geschieht innerhalb des Verlangens zu empfangen. Alle Buchstaben sind Gefäße der Wahrnehmung (Kelim), sie sind verschiedene Formen des Verlangens zu empfangen, die sie unter dem Einfluss des Lichts annehmen.

Wenn das Licht das Verlangen beeinflusst, führt es dieses durch alle Phasen der Entwicklung – Schoresch (O), Alef (1), Bet (2), Gimel (3) und Dalet (4). Das Ergebnis ist Malchut, das sogenannte „Kli“ – das Gefäß der Wahrnehmung.

Eine andere Möglichkeit dies auszudrücken ist, dass es Keter – Rosh (Kopf) gibt, und von dort „Taamim“ (Geschmäcker), „Nekudot“ (die Punkte bei den Buchstaben, welche für die Vokale stehen), „Tagin“ (die Kronen über den Buchstaben) und „Otiot“ (Buchstaben) sich nach unten ausbreiten. Die Buchstaben sind die letzten Reshimot (Erinnerungen) der Nekudot (des Verschwindens des Lichtes).

In jedem Fall sprechen wir ausschließlich über das Verlangen; dies ist das Einzige, wovon das Buch Sohar spricht. Wir müssen uns genau auf diese Art von Wahrnehmung ausrichten – darauf, dass alles, worüber wir sprechen, nur von unserem Verlangen handelt, und was darin geschieht.

Der Sohar spricht nicht darüber, wie das Licht sein Handeln plant, wie es zu uns herabsteigt, uns kontrolliert und im Hintergrund arbeitet. Dies ist nicht unsere Angelegenheit, denn wir können nicht die abstrakte Form und das Wesen begreifen. Wir befinden uns in einem Raum, genannt „das Verlangen zu empfangen“, in dem wir leben. Dieser gehört uns und wir gehören ihm.

Dies sollte uns dabei helfen, den richtigen Ansatz für das Studium der gesamten Wissenschaft der Kabbala zu finden, einschließlich des Buches Sohar. Die Kabbala spricht nie über etwas anderes, als über die Seele.

Das Einzige, wovon in der Kabbala gesprochen wird, ist, wie die Kabbalisten dieses Verlangen zu empfangen enthüllen, welches vom Schöpfer geschaffen wurde und als Seele bezeichnet wird und was in diesem Verlangen geschieht. Unser gesamtes Studium dient nur diesem Zweck: den Schöpfer in dem erschaffenen Geschöpf zu enthüllen, in der Seele.

Wenn ein Mensch jedoch die Tora oder die Kabbala aus irgendeinem anderen Grund außer der Enthüllung der Eigenschaft des Gebens im Verlangen zu empfangen studiert, ist dies kein wirkliches Studium der Tora. Mehr noch, er verwandelt es in einen „Todestrank“ und entfernt sich immer weiter von der Wahrheit.

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