Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Willst du die Kabbala als Todestrank oder Lebenselixier einsetzen?

Eine Frage, die ich erhielt: Sie haben gesagt, dass Kabbala Bücher wie medizinische Bücher sind. Jedes Lexikon der Medizin oder der Beipackzettel einer Arznei listet Fälle auf, in denen es verboten oder sogar gefährlich ist, eine Medizin einzunehmen. Gibt es in der Kabbala ähnliche Gegenanzeigen?

Meine Antwort: Sicher! Die „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“ sagt, dass die Tora (genau wie auch die Kabbala) ein „Lebenselixier“ oder ein „Todestrank“ sein kann. Es ist eine bekannte Tatsache, dass jede Medizin Gift ist, aber nicht jedes Gift ist Medizin. Jede Medizin wurde auf der Basis eines Gifts hergestellt. Andernfalls gäbe es keinen Heilungseffekt.

Wir können nur mit Hilfe eines Giftes geheilt oder korrigiert werden, indem wir das Gift zu einer Medizin machen oder indem wir bestimmte Portionen Gift nehmen, um dem Bösen in uns zu begegnen. Das Prinzip stammt von der Basis der Natur, der Regel folgend: „Der Engel des Todes wird zum Engel des Lebens“. Das gleiche Prinzip wird in der Medizin angewendet.

Deshalb ist die Schlange, die sich um ein Gefäß mit Medizin windet, ein Symbol für Heilung in der Medizin. Das stammt nicht aus der Vorstellung von irgendjemand, sondern von der Basis der gesamten Natur.

Die Kabbala sagt das Gleiche: Du musst die Bücher als „Beipackzettel“ benutzen, eine Lösung, die gegen deinen Egoismus arbeitet, denn das Licht, das enthalten ist, wird dich korrigieren und dich zur Quelle zurückführen. Doch wenn das Buch nicht als Mittel nutzt, um deinem Ego entgegenzutreten, damit du dich selbst zu korrigierst, dann blasen die Studien deinen Stolz, deine Selbstüberzeugung und deine Erwartung einer Belohnung in dieser Welt und in der kommenden Welt auf. Dadurch wird dein Studium zu einem „Todestrank“. Du wirst zu einem noch größeren Egoisten und wirst eine Bezahlung vom Schöpfer verlangen.

Baal HaSulam schreibt in Punkt 69-71 der „Einführung in das Buch Sohar“, dass die Quelle aller Probleme in der Welt in nichts anderem zu finden sind, als dem falschen Gebrauch der Tora und der Kabbala.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Was kann ich geben, wann und an wen?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sagen immer in der Kabbala, dass wir lernen müssen, zu geben. Aber was kann ich geben, wann und an wen?

Meine Antwort: Was solltest du geben? Was immer dein Freund verlangt! Wann? Sofort. (Schließlich willst du jemanden, den du liebst, sofort Erfüllung geben.) An wen? An jeden!

Wenn du aus dir herauskommst, dann verschwindet die Unterscheidung, wem du geben sollst. Ob es ein Freund ist, der Schöpfer oder die gesamte Menschheit. Außerhalb deines Egoismus sind sie alle eins.

Baal HaSulam schreibt folgendes in Punkt 15 des Artikels „Die Enthüllung der Göttlichkeit“:

„Denn tatsächlich ist es so hinsichtlich eines Menschen, der noch immer innerhalb der Natur der Schöpfung ist, dass es keinen Unterschied zwischen der Liebe Gottes und der Liebe eines Mitmenschen gibt. Denn alles, was nicht er ist, ist für ihn unwirklich…

Demzufolge betrachtet er dies für sich selbst als Freundesliebe, weil das Ziel näher ist und es ihm schneller enthüllt wird, da es narrensicher und fordernd ist.“

Daraus folgt, dass das Prüfen, wie sehr du deinen Freund liebst, ein sicherer Weg ist, um Fehler auf dem Weg den Schöpfer zu enthüllen, zu vermeiden.

Zum Kabbalalernzentrum–>

In der spirituellen Welt laufen lernen

Wenn wir einem Baby das Laufen beibringen, stellen wir es auf seine Füße und ermutigen es, einen Schritt zu machen, dann den nächsten und so weiter. Doch hinsichtlich unserer spirituellen Entwicklung, können wir nicht einmal einen Schritt alleine tun. Der Schöpfer stellt uns auf unsere Füße und hält uns aufrecht, sodass wir laufen können, doch wir bekommen Angst und verstehen überhaupt nichts. Wir werden unfähig gelassen, auch nur einen Schritt vorwärts zu machen!

Und das geschieht aus dem Grund, dass in der Spiritualität jeder Schritt vorwärts entgegen unserer Natur ist und deshalb verstehen wir nicht, wie wir ihn machen müssen. Es gibt in dieser Hinsicht keine Anstrengungen, die uns helfen können. Das Einzige, was uns bleibt ist, den Schöpfer zu bitten, uns zu zeigen, wie wir den Schritt tun sollen und uns den Verstand und die Kraft zu geben, so wie Er zu handeln.

Alles was wir also tun müssen ist, Ihn zu bitten! Der Schöpfer braucht uns nicht, damit wir alleine Handlungen ausführen. Er möchte, dass Wir verstehen, dass wir von Ihm lernen müssen, wie wir Ihm gleich werden. Er möchte, dass wir Ihn um Hilfe bitten, denn dann werden wir eine Verbindung zu Ihm haben.

Den gesamten Weg, den wir gehen müssen, sind wir niemals in der Lage, selbst einen Schritt nach vorne zu tun. Denn jeder Schritt bringt uns höher in eine neue Welt und das ist etwas, wofür wir kein Verlangen haben und es fehlt uns ebenfalls der notwendige Schirm und das Licht.

Wir enthüllen nur neue Zustände und finden uns selbst in einem Dilemma: dahin zurück laufen, woher wir gekommen sind, zu unserem irdischen Leben oder den Schöpfer fragen, uns nach vorne zu bringen? Alles andere, das wir benötigen, wurde für uns von Oben vorbereitet – zusätzlich zu unserer Bitte!

Doch es ist wirklich nicht ganz einfach, an den Punkt zu gelangen, diese Bitte auszuführen. Es erscheint einfach, doch an dem Punkt bleibt jeder hängen.

Zum Kabbalalernzentrum–>