Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Bleibe stehen, der Augenblick!

Bei der Klärung der familiären Probleme mit dem Ehemann ist für uns wichtig, über diese Probleme klar und offen zu sprechen, um nicht für sich alleine stillschweigend zu leiden. Wir verschließen die Ohren nicht, sondern im Gegenteil, öffnen uns für den Dialog und „entkleiden“ uns vor dem Partner.

Jedoch schreiben wir dabei keine Liste der Mängel auf, da wir uns an das Schlechte überhaupt nicht erinnern wollen. Denn über diese Mängel ist gesagt, dass „Alle Verbrechen die Liebe überdecken wird“. Wir offenbaren sie im Gespräch, wenn jeder über sich und über den Partner spricht.

Folglich entsteht zwischen uns „ein Müllhaufen“, über welchen wir uns jetzt erheben müssen. Wenn wir einander anschauen würden, und dabei auf dieser Stufe stehen bleiben würden, dann würden wir nur den Müll und nicht den Partner sehen. Was können wir hier tun?

Die einzige Chance ist, sich über diesem Schmutz zu erheben. Dabei geben wir einander aber kein Gelübde für das ganze Leben ab. Außerdem sind wir fest davon überzeugt, dass beim folgenden Gespräch dieser Haufen noch größer sein wird. Natürlich wächst er mit jedem Tag, so ist eben das Leben. Und deshalb wird die kritische Klärung mehrmals benötigt.

Gerade deswegen gehen wir zur entgegengesetzten Übung über – zum Aufstieg über „die schmutzige Wäsche“. Ich will den Partner lieben, welcher sich über diesen Haufen erhebt und zwar dann, wenn ich ihn mit einem reinen Blick betrachte; mit einem von der Kritik gereinigtem Blick.

Deshalb „stehen wir auf“, und entfernen uns von diesem Müll. Jetzt betrachte ich meine Frau auf eine andere Art und Weise, ich schaue sie genauso an, wie zu jenem Augenblick, als ich mich entschloss, unser Schicksal zu verbinden. Ich habe den besten Augenblick vor Augen: Als sie für mich Vollkommen war, deshalb will ich diese Erinnerung jetzt anhalten – und mittels dieser Übung schreiten wir voran.

Jedoch steigen wir nicht nur einfach über den Schmutz auf. Wenn wir in solchem Herangehen sicher sein werden, dann können wir beginnen, miteinander darüber zu sprechen, inwiefern sie und ich vollkommen sind. Wir beginnen also, den Müll mit der Schokoladenglasur, mit den süßen Schichten, mit den Rosen, zu überzudecken, usw..

Die ganze Bitterkeit bleibt innen, und die Verbindung außen: Wir machen einander Komplimente, wir sprechen über die bemerkenswerten Qualitäten des Partners, über die einzigartigen Vorzüge seiner Persönlichkeit. Hier kann man über die geheimsten Sachen reden, wobei diese schon in idealer Form vorgestellt werden können. Es wird auf uns beide guten Einfluss haben und unsere gegenseitige Beziehung wird dadurch vollständig erneuert, einschließlich die sexuellen Beziehungen.

Somit führen wir die Arbeit auf dem psychologischen, verständnismäßigen Niveau durch – wir veranstalten „den Wettbewerb der Komplemente“, aber nicht scherzhaft, sondern tief und aufrichtig. Wir besingen in uns alle Eigenschaften, welche wir als das Gegenteil zur vorigen Kritik offenbaren wollen. Es ist nicht die kritische, sondern eher die positive Klärung. Dadurch werden wir in den guten Absichten unserer Beziehung gefestigt.

Und dann beginnt man die folgende Etappe – die praktische Umsetzung. Die Handlungen verstärken die Absichten, als ob diese dadurch beglaubigt werden. Deshalb gehen wir zum nächsten Stadium des Gespräches über: „Was hätte die Frau von mir, und ich – von ihr gewollt?“ Hier öffnet jeder dem anderen all seine Erwartungen: Angefangen mit den grundlegenden, prinzipiellen Sachen und endend mit den persönlichsten, intimsten Verlangen. Dabei bemühen wir uns, gegenüber den Wünschen des Partners, gegenüber seinen Erwartungen sensibler zu werden.

Folglich kommt die Zeit zu handeln, wonach wir ein Ganzes werden.

Und daraus ergibt sich eine Übung, über die wir später reden werden, da wir solche Beziehungen zu jedem Menschen in der Welt schaffen sollen …

Auszug aus dem 34. Gespräch über das neue Leben, 12.07.2012

Ein Volk

Frage: Der Mensch lernt anhand von Beispielen. Welche Beispiele sollte er um sich herum sehen?

Meine Antwort: Er soll die Gegenseitigkeit, die gute Beziehung zueinander, welche sich über der Selbstsucht befindet, sehen. Denn die Arbeit besteht gerade darin; im Aufstieg über die Selbstsucht.

Im Leben kommt es in der Regel vor, dass ich mit jemandem nicht klar komme, dass mir jemand gleichgültig ist, oder dass ich jemanden überhaupt nicht bemerke. Auf der Arbeit interessieren mich meine Kollegen nicht: Ich begrüße sie nur, und tue nichts darüber hinaus. Aber wir sollen absichtlich über die Selbstsucht aufsteigen wollen – um uns von den Leiden zu erretten. Auf der Ebene dieser Welt führen wir die gleiche Arbeit durch, die wir auch in der Spiritualität vollbringen werden: Wir beginnen, eine wärmere Beziehung zueinander zu zeigen. Warum? Weil wir gezwungen sind, die Verbindung aufzubauen. Denn darin steckt die besondere Kraft, welche unsere Probleme erleichtern kann.

Somit soll unser Herangehen folgendes sein: Über der Entfremdung und der Gleichgültigkeit bilden wir – vielleicht nicht gleich die Liebe – aber eine gegenseitige Beziehung, damit wir uns wie ein Volk fühlen.

Nicht von ungefähr lässt die heutige Krise die Grenzen einstürzen und demonstriert uns anschaulich, dass alle Menschen miteinander so verbunden sind, als ob sie alle in einem Land leben würden. Wenn wir alle unsere Systeme zu einem Ganzen verbinden, dann werden wir uns über die Krise erheben können.

Folglich zeigt sich, dass ich die Kräfte und die Richtung von der Umgebung bekommen soll, indem sie mich nur in Einem überzeugen, darin, dass unsere Vereinigung alle Leiden vermeiden kann. Alles Negative wird sich wie „nach einer Bewegung des Zauberstabes“ ins Positive verwandeln.

Frage: Also spricht man nur über die guten Beziehungen?

Meine Antwort: Ja. Das reicht. Eigentlich interessieren mich die anderen Menschen kaum, aber gemeinsam können wir daran arbeiten, um in der Verbindung zwischen uns, eine bessere Gesellschaft aufzubauen, die voller Kraft, Gesundheit und Optimismus sein wird.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Hauma“ („Das Volk“), 12.08.2012

Über den irdischen Verlangen schweben

Frage: Sollten Mann und Frau während des Kongresses getrennt voneinander wohnen?

Meine Antwort: Ich glaube, sie sollten doch getrennt wohnen, um von jeglichen irdischen Beziehungen vollkommen abschalten zu können. Man sollte sich von allem lösen und sich nur in diese spirituelle Handlung einreihen! Deshalb sollten Frauen und Männer wahrscheinlich in getrennten Zimmern wohnen, wie es in der Armee, in den Wohnheimen und anderen ähnlichen Einrichtungen üblich ist.

Frage: Und was ist mit den tierischen Verlangen?

Meine Antwort: Es wird keine tierischen Verlangen geben, weil sie durch jene enorme Kraft, die über alle herrschen wird, neutralisiert werden. Ihr werdet von allen irdischen Verlangen abschalten.

Wenn es ein gelungener Kongress ist, werdet ihr nichts außer dem Gefühl der Vereinigung mehr brauchen. Alles andere wird euch abstoßen. Ihr werdet alles zurückweisen, was euch ablenken könnte. Wenn der Kongress ernsthaft und stark ist, dann wird genau das passieren.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Das Leiden ist eine Prüfung der Liebe

Wir lieben den Schöpfer wie die Quelle, aus der wir den Genuss bekommen. Es ist klar, dass diese Liebe eigennützig und egoistisch ist. Wenn er im Gegenteil uns leiden lassen würde, dann hätten wir Ihm gegenüber nur den Hass verspürt.

Aber der Mensch, der die spirituelle Arbeit vollbringt und deshalb als „Arbeiter des Schöpfers“ genannt wird, bezieht die Leiden auf die eigene Selbstsucht und bemüht sich zum Schöpfer mit der Liebe zu verhalten. Das heißt, er teilt sich innerlich in zwei Teile: in den empfangenden und in den gebenden Teil. Im empfangenden Teil empfindet er die Leiden, aber er will sich darüber erheben. Dann wird seine Empfindung der Leiden nur in Form einer Prüfung wahrgenommen, die ihm bestätigen kann, dass seine Liebe alle Verbrechen abdeckt. Er kann sich also über alle Zustände, die ihm Leiden bereiten erheben.

Folglich kann er verstehen, erkennen und sich darin überzeugen, dass seine Beziehung zum Schöpfer keinesfalls von seiner Selbstsucht abhängt. Anderenfalls hat der Mensch keine Möglichkeit und kein Kriterium für die Prüfung.

Deshalb basieren die Wechselbeziehungen mit dem Schöpfer darauf, dass der Mensch sein Verlangen einschränkt, und Zwecks des Gebens empfängt, was für seine ursprüngliche Selbstsucht schlechter als Tod wahrgenommen wird. Nur dann kann er überzeugt sein, dass seine Liebe zum Schöpfer vollkommen ist und von keinerlei Bedingung abhängt.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht 12.08.2012

Lehrer für die Welt

Frage: Auf dem Kongress wird es in den Pausen Buch-, Internetpräsentationen usw. geben. Wird das nicht von dem inneren Strom des Kongresses ablenken?

Meine Antwort: Es ist so, dass wir bei alledem darüber nachdenken müssen, womit wir ferner in die Welt hinausgehen. Der Mensch fährt nach dem Kongress nach Hause – und wie geht es weiter?

Da unser Aufstieg nach oben von unserer Verbreitung in die Breite abhängt, müssen wir alle mit dem Wissen versorgen, womit wir uns im Großen und Ganzen beschäftigen: Internet, Bücher, Vorträge, Seminare, runde Tische usw. Das alles werden wir allen erzählen müssen. Deshalb sollte es in den Pausen kurze 15-minütige Präsentationen geben.

Womit verlassen wir diesen Kongress? – Damit, dass wir weiter in die Welt hinausgehen. Jeder von uns sollte versuchen, Lehrer, Seminarleiter, Verbreiter usw. zu sein.

Ich wende mich persönlich an euch alle!

Die Welt wird die integrale Methode brauchen, sie braucht sie jetzt schon, begreift es nur noch nicht. Ihr werdet sehen, noch ein paar Monate und man wird euch hinterher laufen, ihr werdet gebraucht, weil außer euch niemand spüren wird, was getan werden soll, um das richtige Ergebnis in absolut jeder Angelegenheit zu erzielen, weil ihr integral denken werdet.

Ihr werdet zu den Lehrern für die Welt – zu den Beratern von Premierministern und Bankern bis hin zu einfachen Arbeitern, weil ihr sehen werdet, warum es so und nicht anders sein soll. Das ist das, was als „komme zum Segnen“ bezeichnet wird. Ihr werdet gebraucht und gefragt. Deshalb solltet ihr doch in die Verbreitung integriert sein.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012