Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Brücke, welche die Wahrheit und die Lüge verbindet

Aus dem Brief von Rabash (№ 16): Es ist bekannt, dass die winzigen Teile vom Auge nicht wahrgenommen werden, größere um so leichter. Solange ein Mensch irregeführt wird, ist er nicht in der Lage, die Wahrheit zu erkennen, dass er den falschen Weg geht, er ist getäuscht, als ob er den Weg der Wahrheit gehen würde …

Wenn die Täuschung schon groß ist, und diese Größe erreicht hat, dann ist man in der Lage, die Wahrheit zu sehen. Und dann sieht der Mensch, dass er den falschen Weg geht, das heißt, er enthüllt seinen wahren Zustand. Es stellt sich heraus, dass er in seiner Seele einen Punkt der Wahrheit enthüllt, der ihm zeigt, wie man auf den richtigen Weg kommt. Und das ist eine Brücke, welche die Wahrheit und Lüge miteinander verbindet, wo die Täuschung endet und der Weg der Wahrheit beginnt.

Wir streben stets nach dem Guten, nach der Wahrheit, nach der Eigenschaft des Gebens, aber wenn unsere Anstrengungen einen bestimmten Stand erreichen, dann fühlen wir genau das Gegenteil, was uns zeigt, dass wir uns in einer Lüge befinden: wir geben nichts und wollen nichts geben, kümmern uns nur um uns selbst.

Doch die Wahrnehmung von diesem falschen Zustand ist die Enthüllung der Wahrheit! Es ist zwar nicht angenehm, und der Mensch weiß nicht, was zu tun ist. Aber wenn er trotz allem wieder versucht, zur Eigenschaft des Gebens zu gelangen, diese als gut empfindet, die Wahrheit will – denn Wahrheit ist die Eigenschaft des Gebens -, dann findet er heraus, dass die Irreführung umso größer geworden ist … Aber das ist die Wahrheit! Die Wahrheit, dass er sich in der Lüge befindet.

Und das geht so lange, bis die Lüge eine solche Größe erreicht, dass es unerträglich wird, in ihr zu bleiben. Und dann schreit er so, dass die Rettung kommt.
Es gibt den Zustand selbst, und es gibt dessen Wahrnehmung. Und je mehr sich unsere wahren Zustände der Wahrheit annähern, umso polarer werden sie.

Aus der Vorbereitung zum Unterricht, 07.08.2012

Harmonische Kombination

Kongress in Charkow. Lektion 4

Frage: Es gibt Gruppenarbeit und es gibt Verbreitung. Welche innere Klärung soll stattfinden, damit es keine Übertreibungen weder zu einer noch zur anderen Seite gibt, damit sich in meinem Inneren eine harmonische Kombination bildet?

Meine Antwort: Eine harmonische Kombination gibt es, wenn ihr spürt, dass es keine Rolle für euch spielt, ob das die äußere Welt, die Gruppe, der Schöpfer oder ihr selbst seid – das alles ist eins. Nur dann wird es eine harmonische Kombination geben, d.h. irgendwann am Ende der Korrektur. Doch bis dahin werdet ihr ständig Probleme damit haben, zu klären, was gemacht werden soll. Man sollte entsprechend den jeweiligen Umständen handeln.

Zweifelsohne ist das Wichtigste die Gruppe und der Zustand in ihrem Inneren, weil es ohne das keinen Sinn hat, an die Menschen heranzutreten, es macht keinen Sinn, sich an den Schöpfer zu wenden – es gibt keinen Raum dafür. Ich selbst kann mich nicht an Ihn wenden.

Deshalb steht an erster Stelle die Gruppe und ihre Verbindung. Dann folgt die Einstellung, d.h. ich und die Gruppe als eine gemeinsame Offenbarung, Klärung des Schöpfers als einen uns Bildenden, Korrigierenden und Erfüllenden.

Und danach, wenn ihr bereits beginnt, dieses Modell zu erfassen, könnt ihr euch an den Schöpfer wenden, weil man sich gerade dann an den Schöpfer wenden sollte, wenn man die ganze Welt daran anschließt.

Auszug aus der vierten Lektion des Kongresses in Charkow, 17.08.2012

Vollkommene Arbeit verläuft in zwei Ebenen

Frage: Es gibt eine gewisse Diskrepanz: einerseits, wenn ein Hindernis kommt, muss ich den Schöpfer darum bitten, es zu beseitigen; andererseits muss ich in der materiellen Welt alle Anstrengungen unternehmen, um das Problem zu lösen. Warum ist das so?

Meine Antwort: Es zu begreifen ist nicht einfach. Es gibt die innere Arbeit an der Korrektur des Menschen, die seine innere Empfindung betrifft. Zugleich muss er jedoch äußere Handlungen ausführen, um dieses Problem zu lösen, wenn es auch in der äußeren Welt zum Vorschein kommt.

Dadurch vollbringt er die äußere Korrektur. Denn die Welt an sich existiert nicht – das alles sind seine Verlangen. Der Mensch muss verstehen, dass, wenn das aufgetretene Hindernis sich auch auf die äußere Welt ausbreitet, er es dort korrigieren muss, soweit es möglich ist. Doch gleichzeitig arbeitet er innerlich, indem er seine Beziehung mit dem Schöpfer korrigiert.

Was dessen Einfluss auf ihn selbst betrifft, muss er sich über dieses Hindernis durch den Glauben über dem Verstand erheben. Da es jedoch über die äußere Welt zu ihm kommt und Störungen in ihm hervorruft, muss er materielle Probleme durch die irdischen, ihm zugänglichen Mittel lösen.

Auf diese Weise muss der Mensch in diesen beiden Ebenen handeln: sowohl bei der inneren als auch bei der äußeren Arbeit. Eben das bedeutet die vollkommene Arbeit.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 23.08.2012