Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Vortrag für sich selbst

Frage: Warum verbreiten wir, als würden wir die Welt korrigieren wollen, wenn wir nur uns selbst korrigieren müssen?

Meine Antwort: Du siehst andere Menschen um dich herum, die scheinbar über einen eigenen Willen verfügen und fremd für dich sind. Doch auf diese Weise eröffnet sich dir die Spaltung deiner eigenen Wahrnehmung – der Unterschied zwischen dir und der korrigierten Seele.

Eine korrigierte Seele spürt, dass es keine Außenwelt gibt, sondern die ganze Welt in deinem Herzen existiert. Und solange du nicht so empfindest, ist es ein Anzeichen für deine eigene Unkorrigiertheit. Deshalb musst du dich um die anderen kümmern und sie überzeugen. In dem Maße, in dem du sie außerhalb von dir wahrnimmst, musst du an sie herantreten.

Du gehst an sie wie an fremde Menschen heran, die du an die Korrektur heranziehen musst. Und wenn du es richtig machst, dann erziehst du dich selbst in deinem Inneren. Indem du scheinbar sie korrigierst und dich an die Menschen wendest, korrigierst du in Wirklichkeit dich selbst in deinem Inneren – und deshalb verändern sie sich!

Du denkst, du gehst in die Welt hinaus und hältst Vorträge für die anderen? Im Grunde genommen hältst du Vorträge für dich selbst. Du glaubst, dass du versuchst, sie zu verändern? Du überzeugst dich selbst, dich zu ändern!

Du kannst nicht direkt an dich selbst herantreten und die Korrekturen in dir selbst vornehmen. Du verfügst nicht über diese Kraft. Und die Kraft des Egoismus hilft dir dadurch, dass du Mängel bei den anderen bemerkst, ihnen zu helfen, diese zu korrigieren. Und in einer solchen trügerischen Form korrigierst du dich selbst.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Von hinten und vorne umfasst Du mich“, 02.08.2012

Gebt den Weg für das Licht frei!

Frage: Ist es wichtig, dass der Freund sich auf dem Kongress in ständiger Annullierung seiner selbst vor dem gemeinsamen Strom oder in ständiger innerer Klärung seines Zustandes auf der Suche nach neuen Empfindungen befindet?

Meine Antwort: Nein. Er hat nichts, womit er seine Zustände klären könnte! Er hat kein inneres Licht! Er hat nichts. Gerade durch den Einschluss in die anderen ruft er das innere Licht hervor, welches diese Zustände in ihm zum Vorschein bringt. Anderenfalls wird er mit dem Kopf denken und zu nichts kommen. Er muss den Weg für das Licht freigeben, welches seine nächsten, inneren, höheren Zustände zutage bringen würde.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Im Wirbel der Gefühle

Frage: Wie können wir auf dem Kongress vom Wissen zum Empfinden übergehen?

Meine Antwort: Wenn Menschen zusammenkommen, verlieren sie ihr Wissen und stellen sich sofort aufs Empfinden ein, weil die Gesprächsthemen an sich, der Einschluss ineinander und die aufkommende gegenseitige Anhängigkeit den Menschen sofort zu der Suche nach gemeinsamen Empfindungen antreiben, ob er das möchte oder nicht. Wenn er mit vorgefertigten Phrasen oder Auszügen aus diversen Artikeln, die bei ihm hängengeblieben sind, um sich schmeißt, dann bedeutet es, dass er überhaupt nicht im Thema und nicht in Verbindung mit den anderen ist.

Er muss aus sich heraus sprechen, egal, mit welchen Worten. Er muss seine eigenen Gefühle ausdrücken, die die gegenseitige Verbindung und das, was sich in ihr offenbart, betreffen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Einen solchen Kongress hat es noch nie gegeben!

Frage: Wie können wir uns selbst überzeugen, dass uns kein weiterer gewöhnlicher Kongress erwartet, sondern dass es auf diesem Kongress wirklich etwas Besonderes geben wird?

Meine Antwort: Erstens sind wir an einem Zustand angelangt, in dem die Welt danach verlangt. Die Welt hat bereits längst die Talsohle erreicht, es wird einfach nur verschwiegen, übertüncht. Doch hinter dieser Fassade verstecken sich solche Probleme, die bereits nach außen dringen, wie sehr sie auch versteckt werden mögen. Und deshalb, obwohl es bis heute versucht wird, alle von der Wahrheit fernzuhalten, hilft es nicht mehr.

Also sehen wir einerseits, dass die Welt uns dazu zwingt. Und das ist das Wichtigste; denn die Kabbala wurde gerade deshalb enthüllt, weil die Welt beginnt, in die integrale gegenseitige Anhängigkeit zu geraten. Doch niemand außer den Kabbalisten besitzt die Methode zur Erhaltung der Gesellschaft, der Welt, der Familie und von sich selbst in diesem integralen Zusammenwirken. Deshalb hat die Kabbala auf diesen Moment gewartet, um enthüllt zu werden und zur Methode für die Errichtung einer neuen Gesellschaft zu werden. Wir müssen an uns selbst demonstrieren, wie das gemacht werden kann, und in den Lektionen und Workshops lernen, wie wir es auf eine Art und Weise weitergeben können, dass alles sehr klar und deutlich rüberkommt.

Jeder, der zum Kongress kommt, ist im Grunde genommen ein potenzieller Verbreiter, der Lektionen und Workshops durchführen, runde Tische organisieren kann usw. Zumindest, selbst wenn der Mensch nicht alles komplett lernen kann, wird er trotzdem etwas aufnehmen und später auf unseren Lehrgängen zu Ende lernen können. Ich baue sehr darauf.

Und alle Zustände, die der Mensch durchlaufen muss, von Null bis zur vollständigen Verbindung untereinander, müssen wir durchlaufen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Einen “Menschen” finden

Auf einem Seminar ist jeder verpflichtet, sich die ganze Zeit zu prüfen und Freunde sollten sich gegenseitig dabei unterstützen, in dem sie sich vielleicht sogar immer daran erinnern. Vom Anfang bis zum Ende des Workshops, sollte man davor Angst haben, aus der Verbindung herauszufallen.

Im ganzen Leben muss man versuchen, sich in der Mitte der Gruppe festzuhalten und nicht nur im Unterricht oder im Seminar. Doch die Unterrichte und Seminare sind die wichtigste Zeit für die Arbeit, wenn alles durch unsere gemeinsamen Gedanken entschieden wird. Es erfordert eine gegenseitige Unterstützung, die ohne Worte und zur gleichen Zeit, mit innerer Stärke erfolgen soll. Es sollte ein gemeinsames Feld enthüllt werden, dass uns die ganze Zeit erweckt und „in der Luft“ hält. Es hängt von uns ab.

Als ob du mit Freunden einen Vertrag unterschreiben würdest, dass sie sich immer darum kümmern werden, dass du dieses Feld in Gedanken nicht verlässt. Bezahle sie, damit sie sich um dich sorgen. Dies nennt man: „Kaufe dir einen Freund“. Du muss ihm etwas geben, damit er zu allen Zeiten daran interessiert ist, dich wach zu rütteln.

Wie kann er dich wach rütteln, wenn wir uns alle auf einer Ebene befinden und er selbst dieses Erwachen braucht? Hier handelt es sich um eine höhere Macht, über die gesagt wird: „Der Schöpfer wohnt inmitten seines Volkes“. Wenn wir zwischen uns entscheiden, dass wir uns verpflichten, sich gegenseitig wach zu rütteln, dann wird auch der Schöpfer uns erwecken. Er gibt uns so eine Kraft, dass mindestens eine Person in seinem Bewusstsein, der Gruppe ständig im Kontakt mit der spiritueller Kraft sein wird.

Das bedeutet „Der Schöpfer wohnt inmitten seines Volkes“. Wenn die Verbindung existiert, so wird sie als das Haus der Versammlung für das Gebet (Beit Knesset) genannt, dem der Schöpfer beiwohnt.

Man sagt: „Ich kam in das Gebetshaus und fand dort keinen einzigen Menschen.“ Wenn zwischen uns die Verbindung entsteht, dann kommt der Schöpfer und findet darin einen „Menschen“!

Auszug aus dem Unterricht nach der „Lehre der Zehn Sefirot“, 17.07.2012

Punkt der Freiheit – Anfang der Seele

Frage: Wo befindet sich der Punkt, an dem meine freie Wahl anfängt? Was soll er beinhalten? Wie sehe ich durch ihn die Welt? Wie unterscheide ich die wichtigen Handlungen von den unwichtigen, die wertvollen Dinge von den Unbedeutenden, wie baue ich die Skala der Prioritäten auf?

Meine Antwort: Die Freiheit der Wahl fängt mit einem Punkt an, der die Grundlage der Seele bildet. Gerade damit fängt die Seele an. Und deshalb ist die Suche nach diesem Punkt im Laufe der Vorbereitungsperiode das wichtigste für uns..

Den Punkt der Freiheit kann man nur dann erlangen, wenn man die erste, die kleinste Stufe der Eigenschaft des Gebens erreicht hat. Dann beginnen wir zu verstehen, was und woraus man wählen kann. Denn die Auswahl erfolgt immer zwischen zwei Alternativen.

Wenn wir zwei identische Sachen zur Auswahl hätten, dann könnten wir nichts auswählen. Wir würden zwischen den beiden hin und her schwingen, und würden keine Entscheidung treffen können. Man muss irgendeinen Nachteil oder einen Vorteil der einen Alternative bezüglich der anderen finden.

Deshalb ist die freie Wahl nur dann möglich, wenn ich die Eigenschaft des Gebens der Eigenschaft des Empfangens vorziehe. Wenn ich diese Eigenschaften unterscheiden kann und entscheide, dass ich die Eigenschaft des Gebens unbedingt bevorzuge, dann kann ich wählen, sowie entscheiden, was besser und was schlechter bezüglich jeder beliebigen Frage ist.

Das heißt, für die freie Wahl soll ich vor allem frei von meinem Verlangen zu genießen sein, und wissen, dass ich die Eigenschaft des Gebens jeden Augenblick bevorzugen kann. Gerade diese Vorgehensweise bestimmt mein Niveau, meine Stufe. Indem ich jedes Mal die Eigenschaft des Gebens der Eigenschaft des Empfangens bevorzuge, komme ich voran. Dies ist das Einzige, was ich machen soll.

Aber der allererste Punkt der freien Wahl, durch den wir aus dem Exil herauskommen und „ein freies Volk im eigenen Land (Arez)“ werden, das heißt im eigenen Verlangen (Razon), frei von der Selbstsucht werden, erscheint in jenem Augenblick, in welchem der Mensch den „Machsom“, die Grenze zur spirituellen Welt überquert. Und davor liegt die Zeit der Vorbereitung.

Und nach dem Machsom gehen wir den dürftigen Weg, der sich durch die Wüste hinzieht, und wir wählen das Land Israel, das heißt wir wollen das Verlangen erreichen, das direkt zum Schöpfer gerichtet (Israel) und vollständig gebend ist. Aber wir empangen darin anfangs keinen Nutzen. Es sind eben die „40 Jahre der Wanderung durch die Wüste“, obwohl es einem erscheint, er könnte sie zu Fuß in einer Woche überqueren, wie es in der Sinaiwüste gewesen war. Warum soll man dennoch 40 Jahre lang durch die Wüste wandern?

Diese Zeit ist notwendig, damit der Mensch alle spirituellen Begriffe in seinem Inneren begreift und bewusst das Verlangen des Gebens auswählt, welches als das Land Israel genannt wird. Er soll auf das egoistische Verlangen, das als Ägypten bezeichnet wird, verzichten, was in solch einem Zustand erfolgt, der für ihn die Wüste bedeutet.

Nachdem er das Land Israels betritt, stehen ihm noch mehr Hindernisse bevor. Denn dort beginnt das Verlangen zu genießen, die spirituellen Genüsse zu empfinden, und er ist verpflichtet, sie zu überwinden, um für das Geben zu empfangen.

Kurz gesagt, bedeutet die Freiheit der Wahl den Zustand, in dem der Mensch immer den Glauben über dem Verstand, das heißt die Eigenschaft des Gebens vor der Eigenschaft des Empfangens bevorzugt.

Und in der materiellen Form äußert sich dieser Zustand darin, dass ich jede Empfindung wie die Offenbarung des Schöpfers in mir vorstelle. Denn nur Er hat mir solch inneren Empfindungen gegeben und nur Er zeigt mir diese Welt um mich herum. Er spielt mit mir von zwei Seiten: sowohl von innen, als auch von außen, und lässt mir nur einen freien Punkt der Wahl, damit ich eine richtige innere Einstellung zur Außenwelt erlange, die Er in mir abgedruckt hat.

Und im Endeffekt, soll ich mich und die Außenwelt verbinden: eine einheitlichen Form offenbaren, die „es gibt Niemanden außer dem Schöpfer“ heißt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 27.07.2012