Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Alles beginnt mit Dankbarkeit

Kongress in Charkow. Workshop 7

Aus der Wissenschaft der Kabbala wissen wir, dass wir uns in einem konstanten Zustand befinden. Nur unsere Empfindsamkeit, unsere Wahrnehmung dieses Zustands verändert sich. Wie können wir diese Empfindsamkeit steigern?

Wenn ich zu meiner Empfindsamkeit, die ich jetzt erhalten habe, d.h. zum Punkt im Herzen, die Empfindsamkeit meiner Freunde hinzufüge, wenn ich mein Herz mit ihren Herzen verbinde, wird es ausreichen, damit ich anfangen kann, jenen wahren Zustand, in dem ich mich befinde, wahrzunehmen. Wie können wir unsere Herzen verbinden?

Unsere Versuche führen leider zu nichts. Wir wenden uns mit dieser Bitte an den Schöpfer, an das Licht. Wir haben es mehrmals versucht, doch wenig erreicht. Warum? Weil unsere Einstellung dem gegenüber egoistisch ist. Wir wollen ständig die Empfindsamkeit für jene Welt, in der wir uns in Wirklichkeit befinden, erhalten, sie steigern, sehen jedoch nur ein kleines, trübes Bruchstück davon. Wir wollen unsere Eigenschaften auf egoistische Art und Weise vergrößern und auch noch die Höhere Welt in uns hineinschlingen.

Wir müssen aber eine andere Einstellung entwickeln. Diese richtige Einstellung zu der Verbindung zwischen uns, zu der Wahrnehmung der Höheren Welt, basiert auf der Eigenschaft der Dankbarkeit. Dankbarkeit! Damit müssen jegliche Handlungen des Menschen beginnen! Es steht geschrieben, dass, selbst wenn ein scharfes Schwert bereits über deinem Kopf hängt, du trotzdem danken und fest daran glauben musst, dass es nur zu deinem Besten ist und das Licht auf diese Weise an dir arbeitet, um dich gerade in solchen kritischen Momenten zu der richtigen Einstellung der Höheren Lenkung gegenüber zu bewegen.

Auszug aus dem siebten Workshop des Kongresses in Charkow, 19.08.2012

An den Toren der Tränen

Kongress in Charkow. Workshop 6

Leider wenden wir uns immer noch egoistisch an den Schöpfer. Wir bitten darum, dass es uns gut geht. Es mangelt uns doch noch daran, für alle zu bitten.

Es gibt insgesamt 39 Tore von Malchut bis Bina, und nur wenn ich durch alle diese Tore gegangen bin, erreiche ich den Zustand, der als „Tore der Tränen“ bezeichnet wird. „Tore“ sind einfach meine inneren Zustände, die sich ständig ändern, bis eine bestimmte Summe an Anstrengungen, die Einwirkung des Lichts, die Verbindungen zu den anderen sich in mir akkumuliert haben. Das alles zusammen ergibt das richtige Verlangen: ich möchte mich in der Eigenschaft des Gebens befinden, ich möchte diese Eigenschaft nicht meinetwegen erlangen, ich möchte den Schöpfer glücklich sehen und deshalb die ganze Menschheit zu Ihm bringen.

Natürlich kann das nicht in Worte gefasst werden. Diese Vorwärtsbewegung muss sich in uns entwickeln. Und bis dahin weinen wir – jedoch aus dem Grund, weil wir uns selbst bemitleiden…

Doch auf diesem Kongress haben wir eine solche Arbeit geleistet, die wir noch nie geleistet haben. Wer auf den früheren Kongressen gewesen ist, weiß es, spürt es. Es ist eine enorme, ernsthafte Arbeit. Wir haben mit euch Zustände durchlaufen, die ich mit keiner Gruppe zu durchlaufen erträumte.

Und es offenbart sich das, was offenbart werden musste: in Wirklichkeit ist unser Gebet egoistischer Natur. Die Tore sind verschlossen. Der Schöpfer steht hinter ihnen und wartet darauf, dass wir sie öffnen.

Im Grunde genommen ist es die richtige Bedingung: Der Mensch glaubt absolut nicht daran, dass etwas zu ihm kommt, er glaubt nicht an seine Kräfte, an gar nichts – und trotzdem muss er nach vorne streben. Und dann, aus der Gegensätzlichkeit dieser beiden Empfindungen – der völligen Unfähigkeit, sich in Richtung Ziel zu bewegen, und der Notwendigkeit, dies um jeden Preis zu tun – öffnen sich die Tore. Wir befinden uns fast an diesem Zustand…

Einerseits sind eure Tränen, eure Bewegung dahingehend sehr rührend, doch andererseits müsst ihr daraus etwas lernen.

Wir befinden uns im Feld einer klaren physischen Kraft. Und obwohl sie eine psychologische, gefühlsmäßige Wirkung auf uns hat, stellen die Beziehungen zwischen uns und dieser Kraft klare, absolut definierte Zusammenhänge dar. Es sind Formeln, da lässt sich nichts machen.

Tränen helfen, haben Wirkung, wenn sie die Verlangen ändern. Doch sie reichen nicht, diese Tränen. Wir brauchen ein wenig mehr.

Auszug aus dem sechsten Workshop des Kongresses in Charkow, 18.08.2012