Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Willst du die Welt verbessern – verbessere zunächst dich selbst

Die Zeitung Baal HaSulam „Das Volk“: Wir müssen, mit Hilfe der breiten Propaganda, für uns selbst, eine besondere Erziehung organisieren. In Jedem von uns ist das Gefühl der Liebe zu der Menschheit eingepflanzt. Diese Arbeit geht der anderen Arbeit voraus, denn als Basis gibt sie allen Arten von Handlungen, welche wir in diesem Tätigkeitsbereich tun wollen, Erfolg.

Zunächst einmal wird die Erziehung benötigt. Wobei in unserer Zeit – in weitestem Sinne: Man muss dem jüdischen Volk erklären, was der menschliche Egoismus ist, wie die Entwicklung weitergeht, wie diese Nation entstanden ist und was sie somit vergegenwärtigt – weil hier nicht die Rede von einer Nation ist, sondern es geht um die Zugehörigkeit zu einer höheren Macht. Wir müssen erklären, was heute in unserer Welt geschieht, warum wir zu der weltweiten Krise gekommen sind und was in diesem Zusammenhang korrigiert werden muss.

Die Erziehung definieren wir als die verbindliche Voraussetzung der x-beliebigen Korrekturen. Wenn wir schon eine Idee des Gesamtbildes (der Endkorrektur) vor Augen haben, dann ist es jetzt notwendig, ihre Grundmerkmale zu erkennen – um rechtzeitig die Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

Es ist wichtig, den Menschen zu sagen, dass wir durch die eigene Korrektur auf eine neue Ebene aufsteigen und die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreichen. Der Mangel ist nicht irgendwo außerhalb, dieser ist in uns. Man sollte nicht etwas außerhalb korrigieren, sondern in sich selbst. Nicht die natürliche Umgebung oder die Wirtschaft ist verdorben, sondern wir selbst. Denn die äußerliche Wahrnehmung ist die illusorische Projektion unserer inneren Eigenschaften.

Es ist notwendig die Menschen zu der Erkenntnis zu bringen, dass sie ihre Anfangszustände ändern, anstatt die Welt zu korrigieren; dass sie sich auf die eigene Korrektur ausrichten. Und dann werden sie endlich glücklich – Jeder für sich und Alle zusammen.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Hauma“ („Das Volk“), 21.08.2012

Womit fängt ein Gebet an?

Kongress in Charkow. Lektion 6
Es gibt ein Gebet und es gibt ein Flehen. Das Gebet bedeutet, dass der Mensch sich an den Schöpfer mit einer formulierten Absicht wendet. Und das Flehen bedeutet, dass er zuerst den Schöpfer bittet, das Gebet zu formulieren.

Vor etwa zweieinhalbtausend Jahren hat der König David in den Psalmen geschrieben: „le-maan achai we-reai“. Das bedeutet: für meine Freunde bitte ich Dich und für Deine ganze Schöpfung (welche „das Haus des Schöpfers“ heißt, weil Er sie später mit Seinem Licht füllt). Für Dein Haus bitte ich, damit Du alles verbindest, weil Dein Haus alle Völker der Welt versammeln soll, wie es gesagt ist:“ Weil Mein Haus zum Gebetshaus für alle Völker wird „.

Wir haben gesucht, mit welchen Worten wir uns an den Schöpfer wenden können. Und in Wirklichkeit sollen wir diese Worte von oben bekommen. Das Licht soll uns in seiner Sprache ausbilden – dass heißt “ in der heiligen Sprache“, die auf der Eigenschaft des Gebens und der Liebe basiert und unseren heutigen Empfindungen, sowie ihrem Ausdruck entgegengesetzt ist. In Wirklichkeit fängt unsere Ansprache mit der Bitte um die Korrektur, um die Veränderung unserer Bitte an.

In unserer Bewegung zum Schöpfer ist es sehr wichtig zu versuchen, die Gegenseitigkeit zu empfinden. Es gibt keinen Schöpfer ohne die Schöpfung, und es gibt keine Schöpfung ohne den Schöpfer. Als „Schöpfer“ wird die Eigenschaft des Gebens, die sich innerhalb unseres Wesens bildet, und die sich in uns einkleidet, genannt. Es ist das Feld, das anhand eines Materials empfunden wird. Und das Material sind wir. Nachdem wir die richtige „Unterlage“, den Ort vorbereiten, werden wir beginnen, den „Schöpfer“ zu offenbaren, zu empfinden. Es handelt sich nur um Seine Empfindung in unserem Inneren. Deshalb heißt der Schöpfer im Hebräischen „Bore“: von den Wörtern „Bo“ und „Re“ – „komme“ und „siehe“.

Der Mensch soll seine Bestrebung zum Schöpfer kontrollieren. Wenn sie richtig ist, dann empfindet der Mensch auch die Bestrebung des Schöpfers zu ihm. Die Gegenseitigkeit ist immer vorhanden: wenn seine Absicht richtig ist, dann wird darin sofort das Licht offenbart. Manchmal kommt es anders vor: der Schöpfer korrigiert uns, indem Er uns vorführt, dass wir uns nicht direkt nach Ihm ausrichten, dass wir es aus dem noch tieferen Punkt des Herzens tun müssen. Aber wir sollen immer danach streben, die Gegenseitigkeit zu empfinden.

Jede beliebige Bitte, jede beliebige richtige Ansprache soll unbedingt mit der Dankbarkeit anfangen, gerade wenn wir uns wünschen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen. Anderenfalls ist es einfach die egoistische Ansprache. Selbst wenn wir daran denken, von Ihm das Gebet formuliert zu bekommen, oder wenn wir uns an Ihn für unsere Freunde wenden wollen, wenn diese Ansprache auch richtig ist, soll sie immer mit der Dankbarkeit anfangen. Nur dann, kann man auf der Höhe dieser Dankbarkeit bitten – dann wird diese Bitte auf die Erweiterung des Gebens gerichtet sein.

Ich werde oft gefragt: „Was soll ich tun, wenn ich in mir nichts finden kann, wofür ich dankbar sein könnte?“ Denn der Mensch bittet in der Regel dann, wenn er sich im schlechten, schweren Zustand befindet.

Man muss sich mit den anderen vergleichen und erkennen, dass Sie besonders sind, weshalb Sie der Schöpfer gewählt hat. Sie sehen, was mit den übrigen Menschen geschieht, denen Er keine spirituelle Empfindung, keinen Punkt im Herzen gegeben hat.
Es ist nur der Punkt, weil wir darin noch nichts, außer der Zugehörigkeit zum Höheren empfinden. Deshalb richtet er uns vorwärts. Wenn dieser Punkt jedoch ausgedehnt wird, dann bildet sich darin die Empfindung, das Begreifen und die Offenbarung.

Sogar dieser kleine Punkt kann uns vorwärts führen. Und den Menschen, die keinen Punkt im Herzen haben, geht es leider um Vieles schlechter.

Somit ist hier die Dankbarkeit möglich. Nicht die egoistische Dankbarkeit, d.h. dafür, dass der Schöpfer mich einzigartig gemacht hat, sondern dafür, dass Er mich betraut, an andere zu denken. Er selbst befindet sich in der Eigenschaft des Gebens und kann deshalb der Schöpfung nicht noch näher kommen, weil sie dann mit Ihm einfach verschmelzen würde, am Licht, am Genuss gebunden sein und nicht die Eigenschaft des Gebens erlangen würde.

Deshalb ermöglicht Er durch solche Menschen wie wir, sich den anderen anzunähern, um ihnen allmählich zu erklären, was der Kontakt mit der Höheren Kraft als solcher ist.

Dennoch bleibt es für uns auch sehr schwer, vorwärts zu gehen, obwohl wir schon wissen, dass alles aus dem Schöpfer stammt und alles vom Schöpfer, vom Licht korrigiert wird. Nur unsere Ansprache zu Ihm soll von uns kommen, obwohl auch sie sich unter der Einwirkung unserer Bitte zu Ihm formuliert wird. Es heißt ein Gebet, welches dem wahren Gebet zuvorkommt: „Ermögliche uns die richtige Ansprache, das wahre Gebet. Ermögliche uns, nicht für sich zu bitten, sondern für die Sorgen der anderen Menschen empfindlicher zu werden, um in ihrem Namen bitten zu können“.

Auszug aus der 6. Lektion des Kongresses in Charkow, 18.08.2012

Den Abstieg muss man verdienen

Je mehr du den Höheren schätzt, desto näher wirst du dem Licht kommen. Gerade wenn du den Schöpfer rechtfertigst, Ihn respektierst und Seine Wichtigkeit erhöhst, bekommst du das zusätzliche Verlangen (Aviut) oder den Abstieg. Je näher du dem Licht kommst, desto intensiver arbeitet Es an dir.

Der Einfluss des Lichtes steigert sich infolge deiner Annäherung: Nach den Annäherungsversuchen werden die informativen Gene mit größerer Geschwindigkeit offenbart; diese entsprechen deinem Streben zur Annäherung an das Licht.

Und infolge dieser Annäherung, werden sowohl die Tiefe deines Verlangens, als auch die negativen Empfindungen sichtbar. Das alles wird allerdings innerhalb einer positiven Tendenz offenbart, wobei die Zustände ganz unterschiedlich sein können. Und deshalb begehst du sogar in der Finsternis die nötigen Korrekturen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 27.08.2012