Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Zwei und zwischen ihnen alle Welten

Frage: Ich verstehe, dass ich über meinem egoistischen Verlangen die Absicht zu geben in Bezug auf den Freund aufbauen muss. Wie soll ich aber prüfen, dass ich die gleiche Absicht auch auf den Schöpfer beziehe?

Meine Antwort: Auf der einen Seite steht das Verlangen zu genießen, auf der anderen das Licht, der Schöpfer. Diese beiden müssen sich zu einem Ganzen verbinden. Und um sie zu dieser Einheit zu bringen, wurde ein System erschaffen, welches die Familie, die Gesellschaft, diese Welt und die höheren Welten – das gesamte Universum – mit einschließt.

Doch im Grunde genommen nehmen an dieser Handlung nur zwei teil: das Verlangen zu genießen und das Verlangen zu geben. Und um sie zu verbinden und zur Einheit zu bringen, wurde zwischen ihnen diese ganze Umgebung aufgebaut, durch die sie sich verbinden müssen.

Auf der eine Seite steht der Mensch und auf der anderen der Schöpfer, und in der Mitte die Familie, die Gesellschaft, die Gruppe, die Menschheit mit ihrer ganzen Geschichte, das ganze System der höheren Welten und ihre Handlungen. Das alles befindet sich zwischen ihnen und verbindet sie miteinander.

Wenn der Mensch die Verbindung mit dem Schöpfer erlangen möchte, hat er nur eine Möglichkeit, sich durch die Gruppe zu prüfen – also im Grunde genommen durch jene Welten, die sich zwischen ihm und dem Schöpfer befinden. Nur so können sie miteinander in Kontakt treten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 05.08.2012

Das Wichtigste ist die Kommunikation!

Frage: Können wir versuchen, auf dem Kongress stille Workshops zu den Themen „Stehen am Berg Sinai“, „Geburt“, „Wüste“ etc. durchzuführen?

Meine Antwort: Nein. Ich finde, das sollten wir nicht tun, weil – während der Eine spricht, die Anderen Zeit haben, sich einzufügen, nachzudenken und seine Worte wahrzunehmen.

Ohnehin, wenn wir beginnen, solche Einschlüsse untereinander durchzuführen, wird die Zeit zusammengepresst. Und der Mensch durchläuft eine Menge Zustände nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Anderen, deshalb macht es keinen Sinn, einfach zu schweigen. Im Gegenteil, hier basiert alles auf der Koordination, auf dem Kontakt untereinander. Das Wichtigste ist die Kommunikation.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Frage unseres Blog-Lesers über die Kinderlosigkeit 05.08.2012

Frage: Schon länger als ein Jahr beunruhigt mich die Unmöglichkeit meiner Frau, schwanger zu werden. Wir beide sind schon längst über dreißig, sind aber immer noch kinderlos. Wir haben nicht rechtzeitig an die Kinder gedacht, und müssen jetzt dafür büßen. Meine Frau ist ständig krank, sie hat gynäkologische Probleme. Jeden Monat warten wir mit der Hoffnung auf die Schwangerschaft, aber sie tritt nicht ein. Wir sind so traurig und nervös geworden. Ich studiere schon ca. ein halbes Jahr an der Kabbala-Akademie. Ich bitte Sie, sagen Sie mir, was ich tun muss, welche Veränderungen ich verwirklichen muss, um endlich Vater zu werden.

Meine Antwort: Lassen Sie sich nicht in die Ecke treiben. Solche Beunruhigung, besonders bei den Frauen, verhindert vollkommen ihre Möglichkeit der Empfängnis.

Deshalb ist es Ihre Pflicht, vor allem zu lernen, sich über die Familie, über die Frau zu freuen, unabhängig von Ihrem unerfüllten Verlangen. Die Freude – wie wir lernen – ist ein Zeichen des Lebens, eine wichtige Bedingung.

Weiterhin sollen Sie ab diesem Moment und weiterhin Ihr Zusammenleben so führen, dass Sie Ihrer Frau ununterbrochen die Zeichen der Aufmerksamkeit schenken, und ihr ständig andeuten, dass Sie nur sie mögen, und nicht „ihr Gerät“ für die Geburt der Kinder.

Wir lernen diese tiefen Grundlagen der notwendigen Korrekturen in der Kabbala: Erstens existieren das natürliche Verlangen, Kinder zu haben, sowie alle Vorbedingungen dafür nur im weiblichen Teil der Schöpfung, innerhalb der Frau, deshalb sollen diese nicht durch die psychologischen Störungen, durch die Beunruhigung oder Vorurteile, wie sie in der gegenwärtigen Gesellschaft üblich sind, beansprucht werden. Zweitens ist für das Geschöpf jede Erscheinungsform des Schöpfers, „das Zeichen der Aufmerksamkeit“ von seiner Seite eine Quelle des Lebens. Ebenso erfolgt es in den Beziehungen zwischen dem Mann und der Frau: sie (die Schöpfung) wartet auf das Licht, deshalb nimmt sie jedes beliebige Wort und die Handlung des Mannes als das Zeichen der Aufmerksamkeit oder der Unaufmerksamkeit wahr. Seine Beziehung ihr gegenüber erhöht oder vermindert ihre Lebenskraft und alle ihre natürlichen Möglichkeiten und die Vorbedingungen.

Unterschiede in der Familie überwinden

Integrale Familie – das ist in erster Linie eine Familie, in der beide verstehen, dass sie eine Einheit bilden müssen. Sie müssen sich über ihre natürlichen Unterschiede erheben.

Wir sind untereinander alle völlig unterschiedlich und können uns nicht einmal vorstellen inwiefern. Denn wenn unser Egoismus ausbricht und wir entweder im Affektzustand (Angst oder Reizung) sind oder in einem Zustand des Glücks und der Euphorie, dann kommen in uns solche Neigungen zum Vorschein, von welchen wir nicht einmal ahnen konnten, dass wir sie haben.

Das bedeutet, dass wir trotz unserer Unterschiede zu einer gewissen Art der integralen Zusammenarbeit kommen müssen. Was folgt daraus? Wir brechen den Menschen auf gar keinen Fall und versuchen nicht, ihn zu ändern. Wir treiben ihn zu einer Zusammenarbeit mit Anderen an, wie beim Puzzle, wo die Rundungen und Höhlungen der unterschiedlichen Teile des Bildes eine Verbindung zwischen ihnen erlauben, so dass ein Gesamtbild entsteht. Natürlich werden hier einige Grundlagen der Psychologie gebraucht, die Arbeit mit sich selbst, die Zusammenarbeit mit den Anderen, um gleichzeitig sich selbst und die Anderen zu verstehen. Wenn wir das alles dem Menschen geben, werden sie mit großer Sicherheit anders werden.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 08.07.2012