Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wofür läuft mein Auto?

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet Geben um zu geben?

Meine Antwort: Geben um zu geben bedeutet, dass ich den Genuss nicht als Erfüllung von meinen eigenen Verlangen empfinde, sondern ihn nur als Kraftstoff benutze und nur zum Vollziehen von Handlungen des Gebens. Wie unterscheidet sich dann der Kraftstoff von dem Genuss, denn das Einzige, was existiert, ist das Verlangen zu genießen (das Kli) und seine Erfüllung (das Licht)?

Wenn ich die Erfüllung lediglich dafür benutze, die Arbeit auszuführen und den anderen zu erfüllen, dann ist die Erfüllung für mich nur Kraftstoff. Wenn ich die Erfüllung jedoch zu meinem eigenen Vergnügen benutze, dann gilt es als Genuss.

Beantwortet mir die Frage: Wofür läuft euer Auto, was ist der Sinn eurer Handlungen, wer ist der Empfänger eurer Anstrengungen?

Ausschnitt aus dem Unterricht nach Artikel von RaBaSCH „Was heißt „der Wunsch zu geben“ (1984), 24.06.2010

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Unendlichkeit oder ein Augenblick?

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 129: „Und sie erschienen ihm nur wie einige Tage, wegen seiner Liebe zu ihr.“ Die gesamten sieben Jahre waren für ihn wie die oberen sieben Jahre von Bina, welche zu einem Ganzen vereint und ungeteilt sind. Sie sind alle eins, da sie miteinander verbunden sind. „Wegen seiner Liebe zu ihr“, da er sie liebte, weil sie für ihn wie die obere Vereinigung in Bina war.

Was bedeutet Unendlichkeit – wenn die Zeit sich ins Unendliche hinzieht oder wenn sie nicht existiert, wenn sie gleich Null ist? Wie kann es sein, dass ich, wenn ich sie liebe, sieben Jahre für sie arbeite, und diese für mich doch wie im Flug vergehen?

Es sollte eigentlich genau andersrum sein, die Zeit sollte sich ewig für mich hinziehen, denn wir können erst in sieben Jahren zusammen sein!.. In Wirklichkeit bedeutet Unendlichkeit, dass die Zeit auf Null zugeht. In unserer Welt halten wir etwas unendlich Fernes für Unendlichkeit, weil wir uns vorstellen, dass sich das Ende, also der Tod, hinter die Grenze der Unendlichkeit hinschieben lässt. Wir empfinden die Unendlichkeit auf diese Weise, weil wir alles nicht aus Erfüllung, sondern aus Mangel heraus wahrnehmen!

Doch in der Spiritualität, wo alle unsere Handlungen aus dem Geben heraus geboren werden, bedeutet Unendlichkeit im Gegenteil, dass sich alles an einer Stelle, wie bis auf die Null zusammengepresst, befindet.

Alles existiert im gleichen Augenblick, „zur gleichen Zeit, an der gleichen Stelle, in der gleichen Frau“….

Ausschnitt aus dem Soharunterricht, 24.06.2010

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Der spannendste Film

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 127: Aus diesem Grund erschien nicht Lea, sondern Rachel, um Jakobs Augen und Herz mit Rachels Schönheit auf sich zu lenken, so dass er seine Wohnung dort errichten würde. Und dank ihr wurde auch Lea mit ihm verbunden und gebar all diese Stämme. Wie wusste Jakob, wer Rachel war? Immerhin kannte er sie nicht. Die Schafhirten erzählten ihm, wie es geschrieben steht, „Und, siehe, Rachel, seine Tochter kommt mit dem Schaf“.

Alle diese Eigenschaften: „Brunnen“, „Wasser“, „Charan“, „Jakob“, „Laban“, „Rachel“, „Lea“, „Hirten“, „Herde“ – befinden sich in einem Menschen. Die Tora erzählt uns, wie wir diese Kräfte erkennen und sie in uns ordnen können.

Das ist vergleichbar mit Lego. Wir müssen unsere inneren Verlangen erkennen und jedes von ihnen entsprechend dem Bild, welches uns die Tora präsentiert, an seine Stelle setzen, bis wir unser inneres Bild der Beziehungen zwischen allen diesen Verlangen und Eigenschaften, über die es in der Tora geht, erhalten – zwischen der Herde, dem Brunnen, dem Wasser usw., auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe, in der gesamten spirituellen Wirklichkeit.

Sobald ich dieses Bild auf die richtige Art und Weise geordnet und laut der Anweisung zusammengesetzt habe, gelange ich wie in einem Film zu einer Szene und gehe zur nächsten über. So gehen wir Bild für Bild, Stufe für Stufe durch. Auf jeder Stufe erzählt die Tora, wie ich mich von einer Stufe zur nächsten durch Veränderungen in mir bewegen soll. Indem ich also auf diese Weise meine inneren Kräfte und Eigenschaften entsprechend der Geschichte verändere, schreite ich zusammen mit der Erzählung der Tora voran. In diesem Fall wird die Geschichte der Tora zu einer Enthüllung.

Ausschnitt aus dem Soharunterricht, 24.06.2010

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Lasst uns einander begeistern…

Wie viele Menschen in der Welt haben denn die Möglichkeit, um frei zu handeln? Wenn alle Menschen nur nach dem Befehl ihrer Natur handeln, dann gibt es niemanden, der wirklich handelt.

Wenn ich nun von oben vollständig gelenkt werde, dann gibt es so etwas wie „mich“ nicht. Es wurde gesagt: „Ich Bin gekommen, und es gibt keinen weiteren Menschen“…

Natürlich gibt es eine Menge Menschen, aber es fühlt sich so an, als ob es die anderen nicht geben würde – denn keiner von ihnen ist in seinen Handlungen frei.

Wenn es keinen Menschen gibt, der über die Freiheit des Willens verfügt, dann gibt es keine Welten, es gibt nichts, außer der Welt der Unendlichkeit.

Bezüglich des Schöpfers existiert nichts anderes. Es existiert nur derjenige, der die freie Handlung erfüllt.

Stellt euch dieses Weltbild vor – die vollkommene Leere! Und darin sind nur wenige einzelne Wünsche sichtbar, die hinaufgestiegen sind und bereit sind, die freien Handlungen zu erfüllen.

Auch du hast eine Möglichkeit, frei zu sein und ein Mensch zu werden!

Lasst uns der Größe dieser einzigartigen Möglichkeit bewusst werden.

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Welche Bitte wird erhört sein?

Der Höhere hält sich immer in der Vollkommenheit auf, Er braucht nichts, außer dem Geben.

Er empfindet nichts und wechselt nicht Seine Stimmung – Er ist das System, das vorgegebene, unveränderliche Gesetz.

Wenn du dich in die Übereinstimmung mit diesem Gesetz bringst, dann übt es auf dich eine positive Einwirkung.

Und wenn du dieses Gesetz ignorierst oder ihm nicht ähnlich bist, dann wirkt es auf dich negativ ein.

Denn unsere Anfangs- und Endzustände der Schöpfung sind schon vorgegeben, und sie sollen – vollständig realisiert werden, unabhängig davon, ob du dazu beiträgst oder Widerstand leistest, ob du es verstehst oder nicht.

Bei dem Unteren (das heißt bei dir) gibt es nur eine gute Möglichkeit – an diesem Prozess bewusst teilzunehmen und dem Höheren deinen Wunsch weiterzugeben.

Wir müssen genau diesen Wunsch erreichen – du brauchst nichts außer diesem Wunsch! Folglich muss man diesen Wunsch richtig erheben können, um ihn an den Höheren weiter zu geben.

Und der Höhere befindet sich in der Vollkommenheit und ist ständig bereit, dem Unteren alles Notwendige zu geben.

Der Untere ist eine Versammlung aller Seelen, und der Höhere ist – Eins: ein Licht, ein Vorhaben, eine Kraft.

Wenn der Untere dem Höheren ähnlich werden möchte – das heißt, vereinigt werden möchte, um die Einheit zu bilden – dann schafft er, seinen Wunsch richtig zu erheben. Der Höhere erhört sonst keine anderen Bitten.

Auschnitt aus dem Unterricht über den Artikel „Einführung zu dem Sulam Kommentar“

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