Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein kleiner Funken oder ein riesiges Feuer?

Wie können wir ein spirituelles Gefäß aus dem Punkt im Herzen eines jeden bauen, der in seinem Egoismus eingeschlossen ist?

Wie kann ich diesen Punkt aus dem egoistischen Herzen befreien, ihn erheben, wichtiger als alle egoistischen Verlangen machen, so dass mich nur das interessiert, was in diesem Punkt des Strebens nach der Spiritualität passiert?

Dafür ist der Einfluss der Umgebung notwendig: zuerst muss man diese Punkte aus dem Egoismus freibekommen, herausholen und sie dann miteinander verbinden.

Das Wichtigste ist ihre Verbindung, Punkte im Herzen sind Mittel der Verbindung zwischen uns, in dieser Verbindung werde ich den Schöpfer spüren. Und wenn sie stärker ist, wird sich in ihr das ganze Licht enthüllen..

Diese Verbindung ist wie ein Resistor, denn wir wehren uns dagegen und wollen uns nicht miteinander verbinden! Und wenn wir uns doch verbinden, dann spüren wir, wie durch diesen Widerstand das Licht zu fließen beginnt, auf ihn einwirkt, ihn erwärmt, in ihm spüre ich den Schöpfer.

Das heißt, ich vernichte nicht mein Ego, wie verschiedene „spirituelle“ Praktiken das tun, womit sie den Menschen von der Realität losreißen. Ich benutze mein Ego und gerade mit seiner Hilfe komme ich zur Erkenntnis. Deshalb heißt es: „Je höher ein Mensch aufsteigt, desto größer wird sein Egoismus“.

Auf der nächsten Stufe wird es dir noch schwerer fallen, dich mit den anderen zu verbinden. Wieso eigentlich, du hast doch bereits diese Arbeit gemacht? Doch plötzlich wird dir klar: Auf wen habe ich mich da eingelassen, wer sind sie überhaupt…? Das bedeutet, dass bereits die echte Arbeit begonnen hat.

Denn je größer der Widerstand zwischen euch wird, desto höher werdet ihr aufsteigen und größeres Licht enthüllen können.

Anstatt des Lichtes Nefesh, eines bescheidenen Lichtes, das ein kleines Lämpchen von einigen Watt zum Leuchten bringt, wirst du die Verbindung durch einen riesigen Widerstand (R2 statt R1) erreichen und das Licht Ruach enthüllen, das milliardenfach größer als das Licht Nefesh ist – wie ein kleiner Funken im Vergleich zu einem riesigen Feuer.

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Lebendige Schöpfung des Großen Bildhauers

Der Sohar, Abschnitt „Wajigash“, Punkt 129: Wenn die Firmamente und die Tiere, d.h. Nukwa, korrigiert sind, so dass alles ein Merkawa [Streitwagen] für diesen Mann [Adam], Seir Anpin, ist, dann steht geschrieben: „Und Joseph bereitete seine Merkawa vor und stieg zu Goshen auf, um Israel, seinen Vater, zu treffen.“ Das ist ein Zadik [Rechtschaffener], Jessod von Seir Anpin, der „der Rechtschaffene Joseph“ genannt wird, der seine Merkawa, Nukwa, mit den Firmamenten und den Tieren verband und vereinigte.

Die Rede ist vom Verlangen, das vom Schöpfer erschaffen wurde und beginnt, sich an den Schöpfer, an Seine Handlungen, anzugleichen.

Der Schöpfer ist eine Art Quelle, die dem von ihr erschaffenen Verlangen zu genießen Seine Handlungen an ihm zeigt. Der Schöpfer beeinflusst es in allen möglichen Formen, und das Verlangen zu genießen nimmt sie wahr und beginnt, sich aus ihnen zu entwickeln.

Das Verlangen nimmt sie in Form von sechs Richtungen (vier Himmelsrichtungen und oben-unten), von verschiedenen Farben, Geschmäcken, Wärme, Kälte usw. wahr. Im Grunde genommen wirkt das Licht, das vom Schöpfer ausgeht, auf das Verlangen zu genießen ein, und daraufhin bekommt es diese Eindrücke.

In seinem Inneren gibt das Verlangen diesen Eindrücken verschiedene Namen, bestimmt alle möglichen Formen – entsprechend seinen Empfindungen. Mit anderen Worten, außerhalb des Verlangens zu genießen existieren diese Erscheinungen nicht. Wir wissen überhaupt nicht, was außerhalb des Verlangens passiert.

Man könnte sagen, dass es eine Art einfaches umgebendes Licht gibt. Doch wir können erst dann über die Erscheinungen reden, wenn sie sich bereits innerhalb des Verlangens befinden und es sie auf irgendeine Weise wahrnimmt.

Der Sohar erklärt uns den Aufbau des Systems: wie sich das Verlangen zu genießen vom Licht beeindrucken lässt und wie sich sein Aufbau dementsprechend bildet.

Denn wenn das Verlangen Eindrücke vom Licht bekommt, dann nimmt es jedes Mal eine besondere Form an und dadurch hinterlässt das Licht in ihm alle möglichen Abdrücke von sich. Das Verlangen zu genießen wird quasi zu einer lebendigen Statue mit einer riesigen Menge an äußeren und inneren Formen und Systemen.

Deshalb ist in der Schöpfung ein äußerst kompliziertes System enthalten und es geht gänzlich aus der Einwirkung des Lichts auf das Verlangen hervor. Es gibt einen direkten Einfluss des Schöpfers auf die Schöpfung – wenn die Schöpfung all diese Einwirkungen bekommt und in diesen Systemen von oben nach unten, direkt vom Schöpfer, geformt wird.

Es gibt aber auch eine Handlung, die dieser entgegengesetzt ist – als ob die Schöpfung sagen würde: „Stopp! Von hier und weiter fange ich an, diese Systeme selbst zu starten! Ich will Dir ähnlich werden!

Mir reicht es, ich habe alle Eindrücke, alle Reshimot bekommen. Jetzt will ich selbst arbeiten! Das ganze System, das Du in mir abgedruckt hast, will ich genauso, wie Du, starten! Ich will genauso, wie Du, geben können! Ich werde Dir geben!“ Und das ist bereits die Arbeit von unten nach oben.

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