Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Wie kann man die „giftigen Schlangen“ bewältigen?

Kurze Zusammenfassung vom Wochenabschnitt Chukat [Numeri, 19:1 – 22:1], T.7 [21:21 – 22:1]: …Und wieder beginnt das Volk, sich über all seine Missgeschicke zu beklagen, und zu sagen, dass es umsonst aus Ägypten weggeführt wurde.

Daher sendet der Schöpfer eine Menge von giftigen Schlangen; so bereut das Volk sein Murren und bittet Moses, dass er dieses Leiden von ihm nehmen soll.

Moses betet für sie und bekommt eine Anweisung vom Schöpfer, wie er aus dieser Situation mit Hilfe einer ehernen Schlange herauskommt.

Während des ganzen spirituellen Weges ist der Mensch mit Fragen übewältigt und weiß nicht, was er tun soll.

Er beugt sich unter der Last, sodass er giftige Schlangen herausruft, das heisst, dass das ursprüngliche, der Schöpfung zugrunde liegende Verlangen, zu genießen, aufzuwachen beginnt.

Und was hilft dem Menschen? Ihm hilft, dass er eine Schlange aus Kupfer herstellt. Das heißt, er beginnt zu verstehen und zu spüren, dass alles was ihm gegenüber steht, nur eine Statue ist, und nicht etwas Lebendiges.

Wenn diese Schlangen von außen kommen, so scheinen diese dem Menschen ein Ausdruck der höheren Kraft zu sein.

Aber wenn der Mensch selbst das gleiche bildet, wird ihm klar, dass dies keine höhere Kraft, sondern nur ein Spiel seiner Vorstellungskraft ist, und das alles ist nur ein dummes Hindernis , welches sich innerhalb von ihm selbst bildet.

Sobald Moses eine ehernde Schlange gechaffen hat, löste sich das Problem, und das Volk Israel wurde diesen Kummer los.

So zeigt uns die Tora verschiedene Schutz- und Korrekturmethoden.Die „eherne Schlange“ ist eine sehr interessante Methode, sich über seinen „bösen Trieb“ – den Egoismus – zu erheben, wenn du etwas ihm gegenüber baust und somit verstehst, dass alles vor dir stehende nur eine illusorische Fantasiegestalt ist.

Du siehst das dadurch, dass du selbst dieses Idol baust. Man kann dies Abreitstherapie nennen. So wird der Mensch dieses Problem, das Erwachen der Schlange in sich, los. Selbstveständlich sind alle diese Handlungen innere Handlungen.

Eine Frage: Einerseits, steht geschrieben: „Mach dir kein Bildnis“. Hier aber befiehlt der Schöpfer Moses, sich einen Götzen zu machen.

Meine Antwort: Das stimmt. Manchmal verfahren wir so mit unseren Kindern. Wir zwingen sie dazu, etwas zu machen, damit sie keine Angst mehr davor haben: „Gehen wir gemeinsam zum Hund, und du wirst sehen, er wird dir gar nichts tun!“

Vor dir steht eine Gestalt, und du denkst, sie kommt von oben, vom Schöpfer, dass die Schlange eine höhere Kraft symbolisiert, die über dich regiert.

Aber der Schöpfer sagt: „Nein! Tue selbst das gleiche, und du wirst sehen, dass das ganze nur in deinem Kopf passiert, du hast dir diese Schlange nur ausgemalt.“

In der Tat, es befindet sich nichts vor dir, es scheint dir nur so. Und wenn du diesen „Götzen“ baust, wirst du sehen, dass in ihm nichts ist und all diese giftigen Schlangen, die angeblich kommen und dich erschrecken, nichts an sich haben, außer dem, was du selbst in sie hineingelegt hast. Du hast sie geschaffen, und nicht eine höhere Kraft. Baue selbst einen Goetzen, und du wirst sehen, dass es so ist.“

„Eherne Schlange“ bedeutet eine Methode der Heilung, die dir einen richtigen Umgang mit dem egoistischen Wunsch erlaubt.

Aus einem Soharunterricht, nach dem Wochenabschnitt Chukat , 14.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die fehlenden Teile der Vollkommenheit finden

An vielen Stellen des Buches Sohar werden wir plötzlich spüren, wie sehr uns einige Teile des Textes fehlen.

Im Grunde genommen beschreibt der Sohar die gesamte Realität: CHaBaD-CHaGaT-NeHJ der Gesamtseele von Malchut der Welt der Unendlichkeit, denn das ist der Kommentar zum gesamten Pentateuch (die Tora, die Propheten und die Schriften).

Doch der ursprüngliche Text war vor uns verborgen, nur ein kleiner Teil von ihm ist übrig geblieben. Wahrscheinlich brauchen wir auch nicht mehr für unsere Korrektur.

Und alle übrigen Teile des Sohar, die mit unserer laufenden Korrektur nichts zu tun haben, gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zu den übrigen Teilen des Systems, die bereits vor uns korrigiert wurden.

Darum sind im Text irgendwelche Auslassungen und Vorenthaltungen zu spüren. Und selbst wenn wir es noch nicht so sehr merken, werden wir es später immer mehr spüren.

Doch wir werden auch spüren, wie nützlich diese Auslassungen manchmal sind. Denn die Seele, die nach der Korrektur strebt, sucht die Vollkommenheit.

Und diese fehlenden Teile, die sie spürt, laden sie quasi ein, sich an die korrigierten Seelen anzuheften, durch welche die verlorengegangenen Teile des Sohar korrigiert wurden. Genau aus diesem Grund fehlen sie uns jetzt.

Daraus müssen wir verstehen, dass wir uns in einem lebendigen System der Seelen befinden, in dem die einen Teile die anderen ergänzen.

Und die fehlenden Stellen treiben uns an, uns den Seelen anzuschließen, die diese fehlenden Enthüllungen enthalten.

Wenn wir uns mit ihnen vereinen, vervollständigen wir damit die gesamten Seelen.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wir lernen, um uns zu ändern.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass der Mensch immer nach Wissen strebt und nicht verstehen kann, dass die Offenbarung nur über dem Wissen geschieht – in den spirituellen Gefäßen des Glaubens über dem Verstand. Nur dort offenbart sich das wahre Wissen.

Sogar jetzt, während wir die Artikel von Rabash über die Gruppe studieren und uns bemühen, nach diesen Prinzipien unsere Internet-Gemeinschaft aufzubauen, wollen wir, dass Menschen sich mit ihnen möglichst viel beschäftigen.

Wie sie den Inhalt verstehen, ist nicht so wichtig. Die Hauptsache ist es, dass man diese Artikel im Laufe des Tages ein- zweimal durcharbeitet.

Auch wenn man verwirrt ist, nichts verrsteht, alles verflucht und gleichzeitig alles wünscht – wichtig ist der Wunsch, sich die ganze Zeit darin zu befinden. Dadurch wird man das Licht anziehen, das zur Quelle zurückführt und die eigenen Wünsche ändert. Erst dann wird man verstehen!

Aber das Verständnis ist kein Selbstzweck! Das Ziel ist es, die richtigen Handlungen auszuführen, die uns der Eigenschaft des Gebens näher bringen.

Wir lernen nicht, um uns Wissen anzueignen – wir lernen, um uns zu ändern! Anders wäre es viel zu leicht für unseren Egoismus, wie es für ihn üblich ist, auch noch die höchste spirituelle Welt für sich einzunehmen.

Aber die ganze Tora wurde nur dafür gegeben, um unseren egoistischen Ursprung zu korrigieren. Sie arbeitet gegen ihn.

Nicht du begibst dich in die Spiritualität, sondern die spirituelle Kraft der Korrektur dringt in dich ein. Und du musst dir diese korrigierende Kraft wünschen und warten. Diese Kraft ist dein Mashiach.

Doch man muss ständig an diesen Artikeln über die Gruppe arbeiten: Den Plan vorbereiten, eine Zusammenfassung erstellen und daraus Definitionen, Gesetze und Prinzipien ableiten.
Und darauf basierend baut man die Agenda auf.

Das Wesentliche ist diese Beschäftigung selbst. Und das Resultat kommt als Ernte dieser Arbeit und nicht durch Verständnis. Alles hängt nur davon ab, wie stark wir uns wünschen, dass es geschieht. Dies nennt man Gebet (MaN).

Deshalb ist die Arbeit an den Artikeln notwendig, aber die Arbeit besteht nicht im Erwerb von Wissen, sondern in der praktischen Realisierung von Rabashs Ratschlägen in der Gruppe.

 Zur Kabbala Akademie

Arbeit für einen Menschen

Der spirituelle Weg ist sehr kompliziert und besteht aus Auf- und Abstiegen. Das ist keine glatte, asphaltierte Straße, sondern eine voller Schlaglöcher.

Bis du dich in Bewegung setzen kannst, wirst du lange auf der Stelle treten und auf verschiedene Probleme und Hindernisse stoßen. Jeden Augenblick entstehen irgendwelche Schwierigkeiten und Störungen – mal hat man einen Platten, mal springt der Motor nicht an oder das Benzin geht aus, außerdem schläft der Fahrer ständig ein usw. Doch was soll man machen? So ist eben der Weg. Oder dein Esel (dein egoistisches Material: Esel bedeutet auf Hebräisch Chamor und stammt von Chomer/Materie) bleibt plötzlich mitten auf der Straße stehen und lässt dein Auto nicht durch.

Du musst ihn von der Straße wegschaffen, doch versuch mal, einen Esel von der Stelle zu bewegen. Du schlägst ihn, doch er bewegt sich nicht, du lockst ihn mit einer Möhre weg, doch er will nicht, er braucht einen besseren Köder. Bis du deinen Esel nicht auf die Schultern genommen und von der Straße weggetragen hast, wirst du kein Stück vorankommen. Oder, wie die Kabbalisten empfehlen, schlag ihm aufs Maul! So entstehen immer wieder neue Probleme, bis der Baum des Lebens quer über die Straße fällt… Dann musst du von der Straße abfahren und diesen Baum umfahren.

Und dann läßt sich eine Wolke auf der Straße nieder. Was soll man da machen? Vor lauter Nebel sieht man nicht, wo man hinfahren soll – ist da eine Straße oder keine…Das ist eine schwere, besondere, erlesene Arbeit – eine Arbeit für einen Menschen, für denjenigen, der wirklich zu einem Menschen werden will!

Ein auserwählter Weg für auserwählte Menschen!

Nach dem Rabasch Artikel von 16.06.2010

Wir werden tun und wir werden hören

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wird dem Menschen von oben so viel Verstand gegeben, dass seine Überlegungen seine Taten überwiegen und annullieren und ihn so der Möglichkeit berauben, voranzukommen?

Meine Antwort: Dem Menschen wird so viel Verstand gegeben, damit er sich von dem Tier unterscheidet! Ein Tier besitzt gerade mal so viel Verstand, wie viel es zum Leben braucht, und es macht keine Fehler. Dem Menschen wird ein Überschuss an Verstand gegeben, damit er Fehler macht, Zukunftspläne schmiedet, egoistische Absichten hat. Daneben wird er mit Verstand bedacht, um nach einer höheren Stufe zu streben, sich zu entwickeln und zu leiden. Denn Leiden bringen uns voran.

In dem Menschen wird ein zusätzliches Verlangen – der Punkt im Herzen – erweckt, das in ihm Unzufriedenheit hervorruft: „Wer bin ich? Wozu lebe ich? Was ist Leben und Tod?“ – ein Tier stellt sich solche Fragen nicht. Du beklagst dich doch nicht, dass in dir solche Fragen entstehen, anstatt dein Leben gemächlich wie ein Tier zu verbringen? Das Problem liegt nicht im Überschuss an Verstand, sondern darin, dass der Mensch seinem irdischen Verstand erlaubt, ihn zu beherrschen und nicht handeln zu lassen.

Wenn die Handlung mit dem Verstand nicht übereinstimmt, dann gewinnt der Verstand und stoppt die Handlung.

Wir müssen uns in die Gruppe einordnen, gute Beziehungen herstellen, „uns einen Freund kaufen“ – das bedeutet handeln, wie geschrieben steht: „wir werden tun“. Und danach „werden wir hören“, d.h. die Stufe von Bina erreichen. Denn durch die Handlung ziehen wir das Licht der Korrektur von Bina an, und dieses Licht wirkt auf uns ein und verleiht uns die Eigenschaft des Gebens von Bina.

Doch wenn der Verstand den Menschen von der Handlung abhält, kann er sich nicht verändern.

Nach dem Rabasch Artikel 14.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wie kann man seine eigenen Zustände beeinflussen?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sind nicht in der Lage, unsere Zustände zu zu beeinflussen. Wie können wir ihre Änderung bewirken?

Meine Antwort: Wir müssen das höhere Licht bitten, uns eine Chance zu geben, zu erfahren was Geben heißt. Um mehr bitten wir nicht!

Wir haben keine Möglichkeit unsere Zustände zu unterscheiden, zu lenken oder zu wissen, wie wir das uns mit unserem Verstand vorstellen können. Das ist nur in dem Maß möglich, in welchem ich mich über meinen Verstand, über der gewöhnlichen Einstellung zu der Eigenschaft des reinen Gebens erheben kann und außer ihr nichts verlange! Ich soll nicht um Verstehen oder Empfinden bitten, sondern ausschließlich darum, mich ständig in der Eigenschaft des Gebens zu befinden. Dieser einzige Wunsch ist das gesamte und vollkommene spirituelle Gefäß.

Wenn ich nur um die Eigenschaft des Gebens bitte, um den Glauben über dem Verstand, nur um zu wissen, was das eigentlich heißt und mich darin befinden zu können – dann, wenn ich diese Eigenschaft geschenkt bekomme, kann ich darin alles sehen, empfinden und lenken.

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die offene Tür in die Freiheit

Eine Frage, die ich erhielt: Es ist unverständlich, wie der Mensch, der sich im ersten Stadium der zweifachen Verhüllung befindet, die Verbrechen begehen kann (wie es im Punkt 58 im “ Vorwort zum Talmud Esser Sefirot“ geschrieben ist)?

Er empfindet doch noch keine Spiritualität, und kann deshalb kein Verbrechen absichtlich begehen – man sollte sich doch im Klaren darüber sein, was man tut.

Meine Antwort: Kabbala besagt, dass du schon von Anfang an ein Verbrecher bist – du wurdest als solcher geboren. Wir sind alle Verbrecher! Aber wir müssen nicht mehr eingefangen werden, weil wir uns bereits auf dieser Welt wie in einem Gefängnis befinden…

Alles, was wir machen können,, ist zu erkennen, dass wir die Verbrecher sind, die hinter Schloss und Riegel sitzen, und wir uns von vorn herein in diesem gegebenen Zustand befinden.
Und wenn jetzt jemand diesem Zustand verlassen möchte, dann bitte! denn die Tür steht offen! Aber dazu musst du dich vollkommen verändern.

Alle Verbrechen und Versehen führen zu der Erkenntnis, wie sehr du dem Schöpfer entgegengesetzt bist. Und wenn du sie nicht enthüllst – dann gibt es keine Verbrechen und Versehen.

Es ist die Etappe, die als „Verwaltung mittels der Belohnung und der Bestrafung“ bezeichnet wird. Die Belohnung ist die Möglichkeit, die Handlung des Gebens zu begehen! Und die Strafe ist – die Unmöglichkeit des Gebens…

Die Verbrechen sind die Folgen der zweifachen Verhüllung, und die Versehen der einfachen Verhüllung. Die erste Verhüllung ist im Hinblick darauf, dass „es niemanden außer dem Schöpfer gibt“, und die zweite, dass Er „gut ist und das Gute schafft“.

Wenn wir uns sowohl in dem einem, als auch in dem anderen irren, dann spricht man in diesem Zusammenhang über die Verbrechen. Und wenn nur in einem von den beiden, dann ist das ein Versehen.

Deshalb ist es leichter, Fehler zu korrigieren. Wenn wir einen Fehler korrigieren, wird die Hälfte des Verbrechens korrigiert, und es wird leichter sein, ihn endgültig zu korrigieren, denn er verwandelt sich aus dem Verbrechen ins Versehen.

Eigentlich, korrigieren wir immer die Fehler. Denn auch die Verbrechen verwandeln sich in die Fehler und werden erst dann korrigiert, wenn wir beginnen, „Empfangen für das Geben“ zu erlangen.

Es heißt nicht mehr die Rückkehr aus dem Zittern – sondern aus der Liebe.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zum TES“, 13.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Fragen aus dem Blog – 35

Eine Frage aus dem englischen Blog: Kann ein Kabbalist erkennen, wer den Machsom überqueren wird und wer nicht?

Kann man das nach dem Äußeren eines Menschen erkennen oder nur, wenn man die Kraft seines Verlangens spürt?

Meine Antwort: Alle sind bereit, den Machsom zu überqueren, aber alle haben eine Willensfreiheit: Ihn selbst schnell zu überqueren oder langsam unter Druck von Außen.

Eine Frage aus dem englischen Blog: Was heißt Selbstdisziplin nach der Wissenschaft der Kabbala?
Meine Antwort: Seine ganze Zeit auf das Erlangen der Eigenschaften des Schöpfers auszurichten.

Eine Frage aus dem englischen Blog: Sie haben gesagt, der Mensch wird immer von Zweifeln und Versuchungen verfolgt, die deine Wünsche nie erfüllen können.

Was ist, wenn der eine von einem Paar, das sich schon längst voneinander getrennt hat, ständig an die romantische Vergangenheit denken muss und chronisch den Partner, der ihn verlassen hat, braucht. Was bedeutet das und wie kann man dieses Problem lösen?

Meine Antwort: Das Studium wird alles ausgleichen und eine richtige Einstellung zu dem spirituellen Ewigen und zu dem vergänglichen Körperlichen geben.