Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die goldene Mitte

Vorwort zum Sulam Kommentar, „Drei kommen aus einer, eine existiert in allen dreien“

Punkt 52: Die rechte und die linke Linie von ISHSuT können nur durch die Erhebung von MaN de SA zu ISHSuT leuchten, welcher die mittlere Linie zwischen ihnen vervollständigt und die beiden Linien von Bina versöhnt.

In Bina gibt es zwei Linien: die rechte, die gänzlich aus Chassadim (Barmherzigkeit) besteht, und die linke, die gänzlich aus Chochma (Weisheit) besteht. Diese beiden Linien können sich nicht vereinigen.

Denn jede von ihnen will das ganze Verlangen komplett mit ihrem Licht ausfüllen. Dadurch bleiben sie in der Konfrontation.

Ohne einander können sie jedoch nicht leuchten! Beide kommen sie von oben. Doch die rechte Linie sagt: „Es geht nicht ohne das Geben! Ist das Geben nicht das Ziel der Schöpfung?!“

Und die linke Linie sagt: „Ich bin diejenige, die die Grundlage für die Schöpfung bildet! Ich bin das Licht Chochma, das sich in ihr enthüllen muss! Es geht nicht ohne mich!“

So streiten sie miteinander, ohne die Möglichkeit zu haben, einen Kompromiss zu schließen. Die Lösung liegt in der Einigung zwischen ihnen beiden – im Empfangen, um zu geben.

Es bedarf eines dritten Faktors, damit jede sich von ihrer Meinung distanzieren und die andere verstehen kann. Die Lösung befindet sich in der Mitte, und das ist kein Kompromiss!

Denn es entsteht eine besondere und großartige Gelegenheit, einander zu verstehen, sich ineinander zu kleiden und zur goldenen Mitte zu gelangen.

Die mittlere Linie ist die einzige Möglichkeit, die Schöpfung zu korrigieren. Alles, was davor existiert hat, waren Eigenschaften des Schöpfers, und erst ab hier beginnt die Schöpfung, die es möglich macht, das Geben und das Empfangen zu vereinigen.

Das ist die Form, in der sich die Schöpfung maximal an dem Geben beteiligen und sich an den Schöpfer angleichen kann.

Wie ein Kind, das die Eltern, diese zwei entgegengesetzte Kräfte des Schöpfers, vereint und aus ihnen eine Familie macht.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die Verhüllung versteckt sich in mir?

Die Zeit, den Schöpfer zu enthüllen, ist gekommen, und deshalb offenbart sich der Schöpfer dem Menschen allmählich, indem Er seine Güte zeigt.

Und später vergrößert Er im Menschen den Egoismus, wonach ihm der Schöpfer als schlecht vorgestellt wird.

Der Schöpfer macht es absichtlich, damit der Mensch über seinem Ego hinaufsteigt und sagt: „Alles ist gut – und nur im Egoismus fühle ich mich schlecht. Wenn ich aber darüber hinaufsteigen werde, werde ich sehen, wie gut – alles ist“.

Auch dann offenbart sich der Schöpfer von Seiner guten Seite, wodurch mein Egoismus weiterhin wächst, hinter welchem der Schöpfer sich mehr als früher verstecken kann.

Folglich geht es dem Menschen wieder schlecht, aber er soll sich noch höher über den Egoismus erheben, mit dem Glauben über dem Verstand, um zu verstehen, dass das ganze Übel nur in der Selbstsucht wahrgenommen wird. Und in Wirklichkeit ist Seine Verwaltung immer die Güte.

Das heißt, je weiter ich hinaufsteige, desto größer wird die Verhüllung. Gleichzeitig verfüge ich über die größere Kraft, um über die egoistischen Wünsche hinaufsteigen zu können, und verstehe, dass die Verhüllung nur bezüglich meiner Selbstsucht existiert.

Wenn ich zu den Wünschen des Gebens übergehen werde – wird die Verhüllung verloren gehen. Das heißt, nicht die Verhüllung verschwindet – sondern wir steigen darüber hinauf.

All diese Etappen: zweifache Verhüllung, einfache Verhüllung, die Offenbarung – schaffen wir selbst im einfachen, unveränderlichen Licht.

Du willst das Licht empfangen – dann steige über deinem Ego hinauf und bekomme das Licht über dem Schirm, das heißt in die Wünsche des Gebens. Die Wünsche des Gebens in deinem Inneren zu enthüllen heißt auch, den Schöpfer zu enthüllen.

Die Verhüllung bedeutet somit, das Fehlen der Offenbarung bzw. der Eigenschaft des Gebens.

Du leidest darunter, dass du keine gebenden Eigenschaften hast? – Daran wird die Stufe deiner Verhüllung gemessen. Auf diese Weise vergrößert sich die Verhüllung je nach unserem Aufstieg oder geht uns verloren?!

Ich wachse auf – und die Verhüllung geht allmählich verloren, sodass ich im Endeffekt die Offenbarung erreiche. Aber ihre Qualität – ist stärker, und ich leide immer mehr darunter.

Ich habe den Teil meines Wunsches korrigiert und wurde darin mit dem Schöpfer verglichen, somit erreichte ich die teilweise Offenbarung – aber im übrigen Teil befinde ich mich in der Verhüllung.

Und dort fühle ich, wie sehr Er mir fehlt, und Er flieht, weil ich so schlecht, unkorrigiert bin.

Und je höher ich hinaufsteige bzw. je größer meine Offenbarung wird – desto mehr verringert sich die Verhüllung, und es bleibt, sagen wir, nur 10 % übrig?!

Aber ich leide unter diesen 10 % viel mehr als unter den 99 %, als ich noch unten war… Dieser „Schmutz“ ist fast keimfrei, wird aber in meinen Augen als schrecklicher Schmutz vorgestellt. Mit der ganzen Kraft der 90 % igen Offenbarung sehe ich jetzt, was mir fehlt!

Es ergibt sich, dass, obwohl das Maß der Verhüllung verringert wird, die Empfindung seiner Unzulänglichkeit ununterbrochen weiter wächst – bis wir die vollkommene Offenbarung erreichen…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum TES“, 09.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>

Die Handlung plus die Absicht

„Der Schöpfer – ist barmherzig und schafft nur das Gute“. Wir müssen es als das einzige Axiom der Spiritualität annehmen.Denn von oben kommt nichts Schlechtes, und es wird uns nur das absolut Gute offenbart, weil das Licht sich in der absoluten Ruhe befindet- das ganze Problem ist nur im Gefäß, im Wunsch der Schöpfung.

Folglich hängt alles vom Menschen ab, von seiner Bemühung und Vorbereitung. Die Handlung kann sowohl das Erhalten als auch das Geben sein, und die Absicht kann auf sich oder auf den anderen gerichtet sein.

Wir beginnen unsere Entwicklung mit dem „Erhalten für sich“, aus der doppelten Verhüllung, aus Lo Lishma. Die Handlung ist hier – das Erhalten, die Absicht – für sich. Dann kommen wir, dank unseren Bemühungen, zur Stufe „das Geben für sich“.

Beim Übergang vom „Erhalten für sich“ zum „Geben für sich“ hat sich nur die mechanische Handlung geändert. Wir sind in der Lage, diesen Zustand zu erreichen!

Wir sind aber nicht in der Lage, die Absicht zu verändern, denn nur das Licht kann sie korrigieren, dafür können wir die Handlung vom Erhalten auf das Geben umstellen – weil dies auch in unserem Sinne ist!

Und wir geben – um sich besser zu fühlen! Diese Arbeit heißt „sich den Freund zu kaufen“.

Um aber vom „Geben für das Erhalten“ zum „Geben für das Geben“ zu kommen – muss man die Absicht verändern, wofür die Einwirkung des Lichtes, das zur Quelle zurückführt, notwendig ist.

Ich strenge mich an und begehe die Handlungen, ich bemühe mich, alles in der Gruppe und im Studium zu machen, dennoch erfolgt die Veränderung in der Absicht nur mittels der Kraft des Lichtes.

Und wenn wir zum „Geben für das Geben“ kommen, zur Stufe des Glaubens, Lishma, zur Stufe der Belohnung und der Bestrafung, zur ersten Enthüllung – dann erheben wir uns bewusst zur Stufe „das Erhalten für das Geben“ hinauf, sowohl in der Handlung als auch mittels der Einwirkung des Lichtes (in der Absicht).

Aus dem Unterricht nach dem Artikel Rabasch, 09.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wenn ihr dessen würdig werdet, komme ich und lehre euch

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich dem Soharunterricht während des Tages alleine zuhöre, ziehe ich damit auch das umgebende Licht dadurch an?

Meine Antwort: Im Spirituellen existiert keine Zeit, keine Bewegung und kein Raum. Befinden sich die Gerechten, die Autoren vom Buch Sohar, die unser Welt vor 2000 Jahre verlassen haben, heute nicht hier mit uns?

So sagte ARI kurz vor dem Tode seinen Schüler: „Wenn ihr dies verdient, komme ich und lehre euch“.

Verunsichert, fragte ihn einer der Schüler, „Aber wie kommst Du, wenn Du diese Welt jetzt verlässt?“. „Nicht in Deinem Wissen sind die Geheimnisse“, – antwortete ARI.

Diese Verbindung offenbart sich im Inneren des Menschen viel deutlicher als der physische Kontakt.

Deshalb sind wir mit allen Seelen, die der Enthüllung bereits würdig geworden sind, und mit allen unseren Freunden, die danach streben, und so verdienen wir alle gemeinsam auch eine Enthüllung.

Aus einem Unterricht zum Buch Sohar, 08.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>