Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die gesamte Arbeit besteht in der Klärung

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man nach dem Unterricht überprüfen, wieweit man vorangekommen ist?

Meine Antwort: Das Wichtigste ist die Klärung: was will ich, will ich das um meiner selbst oder um des Gebens willen, habe ich dabei eine Verbindung mit Freunden, brauche ich sie oder nicht, handle ich aus dem egoistischen Verlangen heraus oder mit der Absicht zu geben, von Seiten des Schöpfers oder der Schöpfung, über meinem Egoismus oder in ihm drin? Das gesamte Vorankommen basiert auf einer solchen Selbstanalyse.

Es ist möglich, dass diese Klärungen nach einem guten Unterricht mir meinen schlechten Zustand enthüllen, doch sie werden in jedem Fall genauer sein, und das bedeutet, dass ich vorankomme!

Jeder Tag muss ein einfaches Ergebnis mit sich bringen: morgen bzw. zum nächsten Unterricht muss ich mit einem klareren Verlangen kommen.

Ungeachtet dessen, ob ich will oder nicht – das wird ohnehin von oben gegeben. Doch wird dieser Zustand präziser?

Es kann durchaus sein, dass die Klärung dazu führt, dass ich in einer Sackgasse lande und sich alles in Nebel hüllt. Doch das bedeutet ebenfalls eine größere Klarheit und Klärung!

Das Licht, das ich während des Unterrichts empfange, liefert mir Begriffsklärungen. Ungeachtet dessen, ob sie positiv oder negativ sind, lässt mich das eine genauere Analyse durchführen, um mich selbst, meinen Zustand in bezug auf den Schöpfer und das Ziel – in alle Richtungen – einschätzen zu können.

Auf diese Weise wirkt das Licht auf das Verlangen – wenn es dieses für mich ausleuchtet, sehe ich mehr darin.

Selbst wenn ich plötzlich ganz aufhöre, auch nur irgendetwas darin unterscheiden zu können, und völliges Chaos und Nebel, die vorher nie da gewesen sind, sich breit machen, bedeutet das auch, „mehr“ zu sehen. Das sind auch Stufen der Erkenntnis.

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Den Reschimot entlang die Treppe hinauf zur Unendlichkeit

Eine Frage, die ich erhielt: Warum haben wir seit Beginn des Studiums des Sohar so viele Aufstiege und Abstiege, und warum sind sie so stark?

Meine  Antwort: Jetzt gehen wir in den Prozess der Heilung ein, und deshalb empfinden wir solche Schwingungen der Zustände.

Jedes Mal, wenn ich den Aufstieg und den Abstieg fühle, ist es ein Merkmal, dass ich ein weiteres Reschimo realisiert habe. Und wie viele Reschimot gibt es bei mir? Ich weiß es nicht. Doch bin ich verpflichtet, all diese Reschimot nacheinander durchzugehen und kann keines von ihnen überspringen bzw. auslassen. Die komplette Kette der Reschimot von hier aus bis zur Unendlichkeit muss ich realisieren. Und der Weg von hier aus bis zur Unendlichkeit ist ein Weg meiner Vereinigung mit den anderen Seelen in ein Ganzes, um dort den einzigen Schöpfer zu finden.

Deshalb sind alle Zustände, die ich durchgehe, Merkmale der Realisierung meiner Reschimot. Und je höher die Geschwindigkeit des Zustandswechsels ist, desto besser. Die Hauptsache dabei ist, weiterzumachen.

Hier sollen wir über den Verstand handeln. Die Zeiten für das Studium, die Verbreitung, die Arbeit in der Gruppe und die Vereinigung mit den Freunden müssen festgelegt sein.

Im Laufe des Tages muss man das Ziel vor Augen behalten. Eventuell sich zur Erinnerung den Wecker stellen, SMS-Dienst nutzen, alle mögliche Mittel einsetzen, die uns helfen könnten, ein Reschimot nach dem anderen zu realisieren. So „sammeln sich ein Cent nach dem anderen zum großen Guthaben“ an.

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Wie aus Licht und Finsternis Buchstaben geboren werden

Sohar, Kap. „Tezaveh„, Punkt 18: Als das Licht von „Buzina“ im Buchstaben „Yud“ zu leuchten begann, weiteten sich aus einem Teil des Leuchtens drei Punkte vom Yud aus… und die mittlere Linie wurde zu zwei Linien…

Diese vier Punkte weiteten sich aus und wurden zu einem Palast… Und in jedem der beiden Buchstaben „Hej“ gibt es aber nur vier Punkte und nicht alle neun, so wie im „Yud„. Der Grund dafür ist, dass jeder nur eine Eigenschaft von „Yud“ hat, der eine hat Toch und der andere Sof.

Baal HaSulam erklärt, dass im Buchstaben „Yud„, in seinem Punkt, der vom Schöpfer „aus dem Nichts“ erschaffen wurde, alles enthalten ist.

Das Licht und dieser Punkt, der aus dem Nichts erschaffen wurde, sind zwei absolute Gegensätze, das runde Licht und die gleiche runde Finsternis ihm gegenüber.

Wie lässt das Licht, indem es innerhalb des Verlangens arbeitet, unterschiedliche Formen in diesem Verlangen entstehen? Warum wirkt das Licht nicht gleichmäßig auf das Verlangen, wenn sie sich gegenüberstehen?…

Das Geheimnis liegt darin, dass das Licht auf das Verlangen nicht einfach wie das Gute auf das Böse oder wie das Licht auf das Dunkel einwirkt, denn in diesem Fall wäre der kleine schwarze Punkt „Jesh mi Ajn“ (aus dem Nichts erschaffen) einfach nur größer geworden.

Doch in dem Licht ist das Ziel der Schöpfung, den Geschöpfen Genuss zu schenken, verborgen, das Verlangen des Schöpfers, der Schöpfung nicht nur Erfüllung, sondern auch das innere Wesen zu schenken, d.h. die Schöpfung Sich selbst ähnlich werden zu lassen.

Das heißt, das Licht trägt zwei Eigenschaften in sich, während es auf den Punkt der Finsternis einwirkt. Deshalb vergrößert sich dieser dunkle Punkt nicht nur, sondern weitet sich noch aus. Dadurch entstehen solche Formen, die sich Buchstaben nennen.
Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 31.5.2010

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Das stärkste Heilmittel

Baal HaSulam erklärt, wodurch sich die Beschäftigung mit Kabbala von allen anderen Beschäftigungen des Menschen in dieser Welt unterscheidet.

Hier nützen dem Menschen keine besonderen Eigenschaften, die ihm in dieser Welt eigen sind: Verstand, Weisheit, schnelles Denken, Intelligenz, Wissen – nichts davon.

Nur das Licht, das auf ihn einwirkt, wird ihm helfen, weiterzukommen – nicht durch Wissen, sondern durch Korrektur!

Darum ist das Studium der Tora eine Art Heilbehandlung, der wir uns unterziehen (während des Kabbala-Unterrichts), wie ein Mensch, der ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt.

Wenn er konsequent die Behandlung durchläuft, weil er weiß, dass er gesund werden muss, wenn er das will und die Heilung auch erwartet, wenn er sich jedes Mal darauf vorbereitet, dass der Heilungsprozess erfolgreich verläuft, dann wird das – nach mehreren Behandlungen – eintreten.

Aus diesem Grund müssen wir uns selbst prüfen, mit welcher Absicht wir an das Studium, besonders an das Lesen des Buches Sohar, herantreten, denn das ist das stärkste und effektivste Mittel gegen unsere Natur.

Außerdem muss ich mich auch nach dem Unterricht – nach dieser „Heilbehandlung“ – prüfen und einschätzen, ob ich dem Ziel, dem Geben und der Liebe, der Bereitschaft, mich mit der Gruppe zu verbinden, der Größe des Ziels auf irgendeine Weise nähergekommen bin.

Dann nehme ich die Wichtigkeit des Ziels, die Bedeutsamkeit der Spiritualität, des Schöpfers stärker wahr, und das gibt mir die Energie und das Verlangen, weiterzukommen.

Darum ist es nicht wichtig, wie viel wir von dem, was im Buch Sohar steht, verstehen. Keiner kann hier Ansprüche erheben, selbst wenn er die Sprache, in der der Sohar gelesen wird, nicht versteht oder alles, worüber der Sohar erzählt, ihm fremd und unbekannt vorkommt.

Selbst diejenigen, die ihr Leben lang die Tora in ihrer einfachen Deutung studiert haben, wissen nicht, worum das Geschriebene im Buch Sohar handelt, sie sind noch verwirrter als diejenigen, die die Tora niemals studiert haben.

Deshalb müssen wir nur unser Herz (und nicht unser Gehör oder Verstand) öffnen, um das Heilmittel zu bekommen, damit unser egoistisches Herz sich unter Einwirkung des „Wundermittels“ (Sgula), das das Lesen des Buches Sohar mit sich bringt, in ein altruistisches verwandelt.

Jedes Wort, das wir im Sohar lesen, müssen wir als eine Tropfinfusion annehmen. Denn die Lichter kommen tropfenweise zu uns. Aus diesem Grund nennen sie sich „Tropfen des Glücks“ („Masalot“ stammt von „Nosel“ – heruntertropfen).

Daher müssen wir nur geduldig darauf warten, dass dieses Heilmittel, Tröpfchen für Tröpfchen, zu wirken anfängt, bis wir das „absolute Glück“ erreicht haben.

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Wann werden Deine Gebete erhört?

Jedes Konzept dieser Welt ist gemäß der Stufen des direkten Lichts in die vier Stufen des HaVaYaH unterteilt – in jeder Qualität, Einfluss, Definition und Unterteilung. Diese Unterscheidung kann auf die gesamte Wirklichkeit übertragen werden.

• Die Stufen 0-1-2-3-4 „Shoresh-Aleph-Bet-Gimel-Dalet,“

HaVaYaH „Die Spitze der Buchstaben Yod-Yod-Hey-Vav-Hey,“

Sefirot „Keter-Chochma-Bina-Seir Anpin-Malchut,“

• Die Sinne „Sehen-Hören-Riechen-Schmecken-Tasten“

ParzufimGalgalta-AB-SAG-MA-BON,“

• Die Welten „Adam Kadmon-Atzilut-Briah-Yetzira-Assiya,“

• Die Lichter „Yechida-Haya-Neshama-Ruach-Nefesh,“

• Die vier Elemente „Feuer-Luft-Wasser-Erde“…

Unser Gebet soll immer allgemein gehalten werden: Ein Gebet der Gesellschaft, für die Gesellschaft, ein Gebet von Vielen. Es soll alle Stufen und Abteilungen enthalten, das gesamte HaVaYaH. Wenn jemand nur um etwas fleht ist es kein Gebet. Seine Bitte muss sein Verstehen und sein Empfinden enthalten, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Falls er seine Bitte genauso ausrichtet ist das Gebet erwachsen und gereift und er wird eine Antwort erhalten.

Baal HaSulam´s Buch Beit Shaar HaKavanot repräsentiert diese genaue, allgemeine Herangehensweise, eine globale Sicht der Schöpfung und der gesamten Realität. Anstatt kleine, individuelle Elemente zu unterscheiden erklärt er wie man sie vereinigt. Talmud Eser Sefirot ist eine Analyse in welcher das gemeinsame Ganze in Teile aufgebrochen wird, während Beit Shaar HaKavanot die Synthese darstellt, in der die Teile wieder zusammengefügt werden.

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Beharrlichkeit ist der Schlüssel zum Heilungsprozess

Wir werden vom Höheren Licht beeinflusst, das uns über unser egoistisches Verlangen erhebt. Dennoch werden wir später aus eigener Kraft aus diesem Verlangen herauskommen müssen. Wenn das Licht uns erhebt, erscheint es uns, als würden wir aus Ägypten fliehen. Können wir jedoch wirklich aus Ägypten fliehen, wenn es sich in uns befindet, wenn es unsere wirkliche Natur ist?

Dies bringt uns zur Frage: Was bedeutet es, dass wir uns in der Wüste befinden? Es ist, wenn Ägypten zu mir zurückkehrt und ich habe aus jedem Teil von ihm herauszutreten. Dies wird die 40 jährige Reise durch die Wüste genannt. Dies geschieht, wenn ich folgend mein Verlangen vermehre und wahrnehme, wie ein Embryo seine Organe der Reihe nach entwickelt, eins nach dem anderen. Zuerst entwickelt sich ein Teil, dann ein anderer und die Entwicklung bewegt sich in eine (bestimmte) Richtung gefolgt von einer anderen, wobei sie verschiedene Hürden und Probleme bewältigt. Der Prozess des Seelenwachstums und der Seelenentwicklung ist gleich einem Embryo im Mutterleib.

Wir müssen dankbar dafür sein, das Buch Sohar zu haben, denn es ist das Mittel zur Erlösung, das uns von einem Tag zum nächsten ändert. Dennoch werden wir das Resultat nicht verspüren, bevor dieses Hilfsmittel in vollem Maße zu funktionieren beginnt. Es wirkt schrittweise, wie Medizin, die für einen kranken Menschen verschrieben wurde, der es täglich einzunehmen hat, jedoch erst nach einigen Wochen beginnen wird, sich besser zu fühlen.

Einstweilen fährt er damit fort, die Medizin täglich einzunehmen, jedoch fühlt er sich noch elender. Das gleiche geschieht mit unserer spirituellen Entwicklung. Deshalb müssen wir beharrlich sein und beständig mehr Bemühungen hinzufügen, selbst wenn es scheint als würde die Medizin nicht wirken – bis unser Kelch überläuft.

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