Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Welt im Buch Sohar

Wenn wir den Sohar lesen, möchte ich nicht theoretische Erklärungen abgeben und die Menschen verwirren, indem ich ihnen den falschen Eindruck vermittle, dass sie etwas verstanden hätten. Alle diese Eigenschaften müssen Sie in sich selbst suchen. Genauso wie ein kleines Kind den Unterschied zwischen zwei Dingen nicht verstehen kann, können Sie die Unterscheidungen in der Welt des Sohar nicht verstehen. Das Verstehen kommt später, ganz natürlich.

In diesem Kontext bedeutet Verstehen Erlangung. Sie müssen alles fühlen, um sagen zu können: „Ah, jetzt verstehe ich, fühle, schmecke und muss damit leben!“ Sie müssen lediglich danach streben, in das Innere dieses Bildes einzutreten, und dann werden Sie verstehen.

Der Sohar sollte nicht theoretisch studiert werden. In Wirklichkeit gibt es dort nichts zu studieren. Sie müssen einfach in ihn eintreten und für sich selbst entdecken, genau wie ein Kind diese Welt erlangt.

Weiß ein Kind, wie es sich zu entwickeln hat? Nein, es nimmt lediglich alles, was es kann, von der Welt auf, und so entwickelt es sich. Auf diese Weise sollten Sie sich entwickeln, mit den gleichen Gedanken und Absichten während des Studiums.

Der einzige Unterschied ist, dass ein Kind seinen Raum hat, die Fürsorge seiner Mutter und alle Arten von Spielen; alle diese Dinge machen bereits seine Welt aus. Die Welt, die Sie entwickeln müssen, ist im Buch Sohar verborgen. Sie müssen sich wie ein Kind verhalten, das diese Welt für sich entdecken muss.

Ein Kind fragt nicht, was es darüber denken soll, es öffnet weit seinen Mund und seine Augen und nimmt mit allen seinen Sinnen begierig Informationen auf. Das wird Errungenschaft genannt – zuerst fühlen Sie etwas und erst später beginnen Sie zu verstehen, was es ist. Innerhalb der Empfindung beginnen Sie zu verstehen, wie Dinge miteinander verbunden sind, wie sie Sie beeinflussen und was geschieht, wenn Sie mit ihnen zusammenwirken. Es gleicht dem, wie ein Kind mit seinen Spielsachen lernt, wie alles funktioniert.

Auf diese Art sollten Sie den Sohar fühlen – als die einzige Methode, um in die spirituelle Welt einzutreten. Das Gehirn kann nichts hinzufügen, denn dann müssten Sie Ihren körperlichen Verstand in dieser Welt und seine materiellen Beispiele benützen. Und das ist keine Möglichkeit, ein spirituelles Verständnis zu bilden.

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Eine ungemein einflussreiche spirituelle Kraft

Eine Frage, die ich erhielt: Bevor wir begannen, das Buch Sohar zu studieren, waren unsere inneren Zustände und unsere Aufstiege und Abstiege viel ausgeglichener. Jetzt sind sie viel dramatischer und extremer, wie Schwarz und Weiß. Warum geschieht das?

Meine Antwort: Das geschieht, weil wir vom Buch Sohar beeinflusst werden, welches ein enorm kraftvolles Buch ist. Und zudem lesen wir es alle zusammen.

Der Einfluss des Sohar erlaubt uns zu fühlen, ob wir wirklich miteinander verbunden sind oder nicht, denn es wurde von einer Gruppe von Kabbalisten geschrieben, die vollkommen miteinander verbunden waren und vollständige Korrektur auf allen 125 Ebenen erlangt haben.

Wenn das Licht kommt und uns von einer solch hohen Quelle beeinflusst, erzeugt es Bewusstsein darüber, wo wir uns in Bezug zum Licht befinden. Folglich werden wir sicher durch dramatische und extreme Umstände gehen, die von Verwirrung bis Inspiration, Ängstlichkeit, totaler Erschöpfung, Unempfindlichkeit und vielem mehr reichen. Dies wird uns ermöglichen, uns selbst aufzubauen, damit wir anfangen, Spiritualität zu empfinden.

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Alle unsere Verlangen in eines vereinigen

In jedem von uns befindet sich ein Verlangen, das zerbrochen ist. Daher empfinden wir einen Teil unseres Verlangens als unser Selbst, das in der Kabbala als „die Wurzel, die Seele und der Körper“ beschrieben wird, und der andere Teil unseres Verlangens als außerhalb von uns befindlich. Das, was uns näher ist, wird als „Kleidung“ bezeichnet und was weiter von uns entfernt ist, wird „Burg“ genannt oder der Raum außerhalb von uns. In Wirklichkeit jedoch gehört dies alles zu uns und existiert in unseren Empfindungen; wir stellen uns bloß vor, dass etwas außerhalb unseres Verlangens existiert.

Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen dem inneren und dem äußeren Verlangen. Die Barriere, die sie trennt, wird Parsa genannt, die Kraft des Zerbrechens. Es ist, als ob wir eine Betäubung für einen Teil des Verlangens empfangen und aufhören, es als unseres zu empfinden. Stellen Sie sich vor, sie haben soeben eine Narkose injiziert bekommen und ihr Bein wird amputiert. Zur gleichen Zeit reden Sie mit Leuten, lachen und fühlen überhaupt nichts, sie fahren fort, ihr Leben zu leben.

Allerdings ist unsere Situation hinsichtlich unseres „äußeren Verlangens“ noch extremer. Neben dem Gefühl, dass dieses Verlangen nicht zu uns gehört, wurde uns auch die Empfindung eingeimpft, dass es gegensätzlich zu uns und gar feindlich ist. Wir empfinden, dass es weniger wichtig ist als wir und denken nur daran, wie wir es ausnützen und ausbeuten können.

Darüber hinaus ist dies der einzige Grund, weshalb wir es überhaupt wahrnehmen. Milliarden anderer Manifestationen des gleichen Verlangens existieren in der Welt, jedoch wenn wir keinen Weg finden, sie für unseren eigenen Nutzen zu gebrauchen, dann werden wir sie überhaupt nicht bemerken.

Die Kraft des Zerbrechens lässt uns Freude am Töten, Verbrennen, Ausbeuten und Versklaven dieses unseres Verlangens empfinden. Es narrt uns so vollkommen, dass wir uns selbst Schaden zufügen und gar nicht verstehen, dass wir selbst das tun!

Anderen auf alle möglichen Arten zu schaden, offenbart irgendwann einmal den Schaden, den wir uns selbst zufügen. Stellen Sie sich den Verdruss und den Schmerz vor, den wir noch zu verspüren haben.

Wie heilen wir also diese irreführende Blindheit in uns? Aus diesem Grund lesen wir das Buch Sohar und wollen, dass es uns hilft. Wir wünschen, dass seine Kraft uns beeinflusst und uns den Teil zurückgibt, den wir verloren haben, um ihn zu korrigieren.

Wir wollen erkennen, dass dieses fremde Verlangen (andere Menschen) eigentlich unseres ist, indem wir die Kraft des Zerbrechens korrigieren und alle fünf Teile unseres Verlangens vereinigen. Dann wird außerhalb nichts verbleiben, was uns nötigt zu denken, dass es kein Teil von uns ist.

Wenn wir unsere Blindheit heilen, so dass sich unsere Augen öffnen, fühlen wir, dass wir dies alles sind – das Gefäß unserer Seele. Alles existiert in uns, einschließlich des Höheren Lichts und des Schöpfers.

Indem wir diese Diskrepanz und Aufspaltung eliminieren, vereinen wir das Licht und das Kli in eins.

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