Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Das Soharstudium hängt von der Einheit zwischen uns ab

In Bezug zur spirituellen Welt werden wir nicht in Kluge und Dumme unterteilt. Wenn du Einstein zur Kabbala bringen würdest, wäre er genauso verwirrt wie jeder andere. Bis du die Eigenschaften der nächsten spirituellen Stufe erworben hast, ist es unmöglich, sie zu kennen oder zu spüren, da sie zuerst in dir enthüllt werden müssen. Erst dann beginnst du, sie zu empfinden und zu verstehen. Tatsächlich enthält dies eine neue Ordnung der zehn Sfirot, welche alles Neue bilden.

Deshalb gibt es keine klugen oder dummen Studenten in der Kabbala.Wir sitzen alle im selben Boot und in Bezug zur nächsten spirituellen Stufe sind wir alle gleich: ein Intellektueller oder ein Ignorant, ein Streber oder ein Tölpel, ein Professor wie ein Student – es gibt keine Unterschiede zwischen ihnen. Alles was benötigt wird, ist ein Verlangen, um das Ziel zu erreichen, starke Nerven und Geduld. Daher solltest du üben, in einem guten körperlichen Zustand sein und den Rest deiner Energien auf deine innere Arbeit zusammen mit der Gruppe ausrichten.

Wir lesen nun seit zwei Monaten den Sohar und er beginnt bereits, uns zu berühren. Wie auch immer, gerade jetzt schwankt jeder in seiner Richtung, wie auf ziellosen, chaotischen Wellen.
Die Einheit ist noch nicht erreicht, wir fühlen noch nicht, dass wir Teil einer kollektiven Bewegung sind, wo eine Reihe von starken Wellen nach jeder Lektion über uns schwappen und uns wie ein Tsunami durchschütteln.

Der Sohar muss jeden auf die gleiche Weise erreichen, gleichgültig wie lange eine Person studiert, in welcher Sprache, welcher Herkunft, welches Geschlecht oder Alter sie hat. Die eigentliche Quelle, die wir studieren, muss jeden von uns berühren.

Ist es zum Beispiel draußen hell, weiß jeder, dass es Tag und nicht Nacht ist, egal ob du ein Baby, ein Mann, eine Frau, ein Greis oder sogar eine Katze oder Maus bist. Ähnlich müssen wir zu einem Zustand einer Verbindung gelangen, in der jeder beim Lesen des Sohar auf die gleiche Weise im Einklang reagiert.

Unser gegenwärtiges Ziel ist es, an unserer Verbindung zu arbeiten, damit der Sohar beginnen kann, uns alle sofort wie ein einzelnes Ganzes zu beeinflussen. Wenn wir es auf diese Weise machen, arbeiten wir an der Enthüllung, da dies nur in einem vereinten Verlangen enthüllt wird, durch die Verbindung der Punkte im Herzen.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der Lichtstrahl, der uns erhebt

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist das Licht, das uns erneuert und uns angeblich erheben soll?

Meine Antwort: Es ist eine Kraft, die als Folge deiner Studien und deines Verlangens kommt. Es gibt einen sehr dünnen Lichtstrahl, der dich zu beeinflussen beginnt, wenn du in ihn „hinein gehst“. Du und dein Verlangen wirken in der gesamten Sphäre, aber du musst diesen dünnen Strahl finden, indem du dich zum spirituellen Ziel hin bewegst. Dieses Licht beginnt dich dann zu beeinflussen und bringt dich zu seinem Ursprung zurück.

Das Licht kommt aus diesem Ursprung und wenn du dich genau auf dieses Licht ausrichtest, wirst du unter seinen Einfluss kommen. Es beginnt, auf dich zu scheinen und dich entlang seinem Strahl zum Ziel zu ziehen.

Was hat das mit dem Lesen des Sohar und der Denkweise von der Einheit der Seelen zu tun? Dieser Strahl schlägt direkt in der Quelle der Einheit seine Wurzeln – in der kollektiven Seele vor ihrem Zerbruch, wo alle Seelen zu einer Einheit verbunden sind, in Malchut der Welt der Unendlichkeit. Aus diesem Grund ist es so wichtig für dich, dem Verlangen, unter den Einfluss des erneuernden Lichtes zu kommen, zu folgen und zu spüren, dass du vollkommen von ihm abhängig bist.

Zudem musst du diesen Strahl selbst finden. Er ist deutlich von Oben nach unten gerichtet, von der Welt der Unendlichkeit, der Wurzel deiner Seele. Er erstreckt sich über alle Welten und reicht bis in diese Welt, wo er dich „berührt“. Er scheint von Oben jedoch nur von einem bestimmten Punkt aus in diese Welt und du kommst zu diesem Punkt, wenn du die richtige Absicht hast. Nur wenn du diesen Punkt findest, wirst du den dünnen Lichtstrahl von Oben sehen und dann wird deine Seele entlang des Strahls zu seiner Wurzel emporsteigen.

Du musst dich ändern, um diesen Punkt zu entdecken. In der Zwischenzeit ist das Licht überall um dich herum, aber du kannst es nicht sehen. Du wirst es erst sehen, wenn du einen Weg hinein findest; darin liegt die Herausforderung.

Bestiehl dich nicht selbst

Der Sohar: Wenn ein Mensch mit Vollkommenheit erfüllt ist, dann wird er als jemand betrachtet, der im „Haus“ wohnt. Das Wort „Haus“ steht für Nukwa von Seir Anpin, welche das Licht von Mochin de GAR ausströmt, wie geschrieben steht: „Die Weisheit erbaut das Haus“. Darum ist jeder, der von Nukwa empfängt, ein Hausbewohner. Wenn jedoch jemand aufgrund seiner Unvollkommenheit Korrektur benötigt, dann fordert er Schutz von jenen außerhalb, die sich an ihn heften und zur Sünde führen können.

Wenn jemand einen mit Licht von Chochma gefüllten Zustand erreicht, dann braucht er Schutz und erhebliche Korrektur. Das Licht von Chochma versorgt uns mit riesengroßem Genuss und veranlasst größere Korrekturen, indem es alle menschlichen Verlangen erweckt und den Durst nach Erfüllung durch das Licht vergrößert. Darum muss der Mensch vor seinen eigenen egoistischen Verlangen geschützt werden, damit er nicht das Licht von sich selbst stiehlt und er die spirituelle Stufe bewahren kann, die er bereits erreicht hat. Aber wie kann er sich schützen?

Es folgt, dass er das Haus verlassen muss (den mit Licht von Chochma erfüllten Zustand), da es ihm nicht erlaubt ist, dieses erhabene Licht zu empfangen, aus Angst, dass äußere (egoistische) Verlangen sich an ihn klammern könnte.

Hier sprechen wir über jemanden, der sich mit der Eigenschaft des Gebens identifiziert. Die Eigenschaft des Gebens (das Licht von Chassadim) ist mit dem Licht von Chochma gefüllt, welches das Verlangen zu geben erfüllt. Aber außer dem Verlangen zu geben besitzt der Mensch auch das Verlangen zu empfangen und hat Angst, dass dieses Verlangen erwachen und sich an das Licht von Chochma (den Genuss, den man durch das Verlangen zu geben fühlt) innerhalb des Lichtes von Chassadim anheften wird. Darum muss er diesen Zustand verlassen und „aus dem Haus herausgehen“.

Durch das Verlassen des Hause bleibt er auf der gleichen spirituellen Stufe, doch diesmal auf der Seite von Chassadim. Wenn seine unkorrigierten, egoistischen Verlangen, denen die Absicht des Gebens fehlt, das Licht von Chochma von oben nach unten anziehen, dann wird er von seiner spirituellen Stufe fallen und wie alle anderen Sünder werden. Die Flutwellen werden steigen und ihn ertränken.

Indem er das Haus verläßt, korrigiert er sich erheblich. Er wird stärker und erwirbt einen zusätzlichen „Schirm“, welchen er benutzen kann, wenn er sich später Eintritt zum Haus verschafft und dort bleibt. Die Folge dieser Austritte aus dem Haus (eine spirituelle Handlung) ist, dass der Mensch einen Schirm erwirbt. Auf diese Weise zieht er die Kraft der Überwindung an, die er das nächste Mal verwenden kann, wenn er das mit dem Licht von Chochma erfüllte Haus betritt und dort bleibt.