Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Buch, das unsere Augen öffnet

Die Wissenschaft der Kabbala enthüllt uns eine riesige neue Welt, die spirituelle Welt, die unsere gesamte heutige Welt wie ein winziges Sandkorn im gesamten Universum einschließt. Jedoch wie können wir eine Empfindung der spirituellen Welt erlangen? Es ist wie bei einem Baby, das kein Wissen oder keine Gefühle dafür besitzt, dass es sich mit der umgebenden Welt in einer Beziehung befindet. Jedoch allmählich sammelt es Eindrücke dieser Welt, hört und erkennt Töne, sieht Bilder, unterscheidet Farben und fühlt den Unterschied zwischen heiß und kalt. Es muss all dies von den Eindrücken, die es empfängt, erlernen.

Zuerst, beispielsweise, entwickelt es einfach seine Sinne und lernt, die Anwesenheit oder Abwesenheit von Geräuschen wahrzunehmen. Später beginnt es, verschiedene Wahrnehmungen in jedem der Sinne zu unterscheiden. Was einen entwickelten Menschen von anderen Menschen unterscheidet, ist, dass seine Sinne fähig sind, Dinge feiner zu empfinden. Für einen Musiker erwecken Töne eine komplette Welt der Gefühle. Ein Künstler lebt in der Welt der Farben, ein Schriftsteller fühlt die Nuance jedes Wortes.

Jedoch all dieses erlangt ein Mensch stufenweise. Wir existieren in einer Art der Realität, die sich uns stufenweise offenbart. Sie beeinflusst uns, lässt uns Fortschritte machen und formt in uns die Fähigkeit, sie wahrzunehmen. Auf diese Weise ist die materielle Wirklichkeit, diese Welt, eingerichtet; und wir entwickeln und offenbaren die spirituelle Welt entlang der genau gleichen Stufen und durch die gleichen Gesetzmäßigkeiten.

Es gibt ein besonderes Buch, das beständig unsere Wahrnehmung der spirituellen Welt zusätzlich zu dieser Welt entwickelt. Dem Wesen nach leben wir in einer einheitlichen, gemeinsamen Welt, jedoch relativ zu uns teilt sie sich in einen Teil, den wir wahrnehmen können, und in einen Teil, der vor uns verborgen ist. Um den verborgenen Teil der Welt zu enthüllen, müssen wir beginnen, ihn in direkter Art und Weise zu spüren, so wie Babies. Das ist, was das einzigartige Buch, Das Buch Sohar, für uns tut.

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Unser Leben ist ein Wachtraum

Wie weiß ich, was in der Welt um mich herum passiert? Etwas stößt an mein Trommelfell, geht durch mein Nervensystem und produziert elektro-chemische Prozesse in meinem Gehirn. Diese Prozesse verweisen auf einander und dann entziffere ich diese Information und vergleiche sie mit dem, was schon in meinem Gehirn gespeichert ist. All das findet statt, damit ich Geräusche unterscheiden, Wörter daraus machen und den Sinn dahinter verstehen kann.

Es gibt viele Prozesse im Gehirn, die uns erlauben, uns „äußeres“ Wissen anzueignen und daraus Eindrücke zu erhalten. Wir verstehen diese Systeme, weil sie auf verschiedenen Stufen unseres Verlangens, erfüllt zu werden, existieren: unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen. Es finden dort elektrische und chemische Reaktionen statt, wie auch ihre Entschlüsselung und Querverweise.

All diese Prozesse enthalten das Verlangen nach Erfüllung. Alles findet in diesem Verlangen statt. Unser Unterbewusstes filtert Informationen, bevor sie überhaupt in unseren Denkprozess eindringen. Nachteilige Informationen werden ausgefiltert und wir nehmen nur die gewünschten Informationen auf, obwohl dies auch Angst machende Dinge sein können.

Wir „gehören“ zu unseren Verlangen und deshalb nehmen wir ein verzerrtes Bild der Realität wahr. Wir sind uns jedoch dieser Mängel nicht bewusst und sehen nur das fertige Bild, das unser Unterbewusstsein filtert.

Deshalb sind wir nicht fähig, in unserem jetzigen Zustand den spirituellen Bereich zu enthüllen. Unsere momentane Wahrnehmung stellt nur unsere materielle Realität dar. Wir haben nichts, um diese Bilder mit etwas zu vergleichen, und deshalb weiß niemand, wo wir wirklich sind. Wir nehmen nicht einmal uns selbst wahr – es ist, als ob wir schlafen würden.

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Ein schmaler Steg in die spirituelle Welt

Das Buch Sohar wurde von einer Gruppe bedeutender Kabbalisten geschrieben, welche in ihrer Art in der ganzen Geschichte kein zweites Mal existierte. Sie schufen eine Brücke aus Sprache, Information, Kräften, Empfindungen und Licht, die unsere Empfindungen und unser Verständnis der offenbarten Welt mit der Wahrnehmung und dem Verstehen der verborgenen Welt verbindet.

Wenn wir das Buch Sohar, das sie schrieben, studieren und in den Zustand, in den sie uns führen wollen, einzutreten versuchen, dann sind wir wie ein kleines Baby, das begierig die Augen und den Mund aufreißt, um aufzusaugen, was die Mutter ihm erzählt. Es versteht überhaupt nichts, sondern schaut sie lediglich an und drückt seine Freude durch Bewegungen aus.

Wir müssen gleiche Anstrengungen unternehmen, um unsere Lehrer zu verstehen. Um dies zu tun, müssen wir uns in der gleichen Weise verbinden, wie die zehn Autoren des Buches Sohar miteinander verbunden sind. Selbst wenn wir es ohne irgendwelche Erklärungen lesen, werden wir allmählich anfangen, neue innere Reaktionen und Bewegungen zu fühlen. Aus unserem Innern, von einer unbewussten und unterbewussten Ebene aus, wird ein neues Reich oder eine neue Welt beginnen hervorzutreten und gewohnter zu werden.

Wir nennen unseren Unterricht „Studium des Buches Sohar„, jedoch in Wirklichkeit wird das Buch nicht studiert, sondern enthüllt, und die Offenbarung geschieht durch unsere Sehnsucht und Bereitschaft, die verborgene Welt wahrzunehmen. Die Bereitschaft muss durch die Einheit unter uns ausgedrückt werden, gleich der Einheit unter den Autoren dieses Buches. Es ist eine Einheit aller Punkte im Herzen – die Sehnsucht nach der Gleichheit mit dem Schöpfer. So beschreiben Kabbalisten die unerlässliche Bedingung, um das Buch Sohar korrekt zu gebrauchen.

Im Verlauf des Lesens des Textes dieses Buchs stelle ich kleine Klarstellungen bereit, um dabei behilflich zu sein, den Text „zu fassen“, gleich den Erklärungen eines Erwachsenen beim Spiel mit einem Kind.

Wann immer Kabbalisten über Das Buch Sohar schreiben, erwähnen sie es nicht als Das Buch Sohar, sondern einfach als Das Buch. Das drückt ihr Verlangen danach aus, aufzuzeigen, dass es kein anderes Buch in der ganzen Welt gibt!

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