Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die neue Himmelsleiter erbauen

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist der schnellste und effektivste Weg, um die Kabbala in der Welt zu verbreiten?

Meine Antwort: Eine Mannigfaltigkeit an Wegen ist erforderlich, da wir jetzt Stufen aufsteigen, die bisher niemand bestiegen hat. Bis heute gingen Kabbalisten ihre eigenen Wege und lehrten ihre Schüler die gleiche Methode, die von Adam ausging, dem ersten Kabbalisten. Später begründete Abraham die Methodik und die Gruppe, die letzten Endes das Volk Israels wurde. Allerdings fielen sie von diesem spirituellen Grad herab und die letzten zweitausend Jahre haben Kabbalisten ihr Wissen einer dem anderen weiter gegeben.

Mittlerweile jedoch leben wir in einer Zeit, in der Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zum Verlangen nach spirituellem Aufstieg erwachen und Seite an Seite mit uns gehen. Individuell Kabbala zu studieren, ist ein Ding der Vergangenheit geworden. Heute kehren wir zur ursprünglichen Absicht Abrahams zurück, die Korrektur allen Babyloniern anzubieten.

Wie sollen wir die Kabbala unter diesen neuen Bedingungen verbreiten? Ich kann lediglich aussprechen, was ich denke und fühle, jedoch werden wir es nicht sicher wissen, bis wir genügend Erfahrung gesammelt haben. Selbst Rabbi Shimon wäre nicht in der Lage, uns einen Rat zu geben, da diese neuen Stadien der Entwicklung erst erforscht werden müssen.

Baal HaSulam hoffte in seiner Zeit, dass seine Zeitung die Situation verändern würde, jedoch wurde sie rasch stillgelegt. Er veröffentlichte dann Bücher und seine Schüler dachten, dass dies eine spirituelle Revolution veranlassen und die Menschen letztendlich erkennen würden, dass sie sich in der Dunkelheit befinden. Jedoch die Welt machte weiter, als hätte sich nichts verändert.

Daher probieren wir gegenwärtig verschiedene Methoden und Ansätze aus, um die effektivsten zu bestimmen. Eine Sache ist klar: Verbreitung muss so weit wie möglich in allen Sprachen und für jedermann in der ganzen Welt durchgeführt werden. Abraham wollte alle im Alten Babylon damit erreichen, und heute hat sich Babylon dazu ausgeweitet, die ganze Welt zu beinhalten.

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Nahrung für die Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich das Buch Sohar lese, kann ich mich nicht mit ihm verbinden. Was soll ich tun? Wir haben diesem Augenblick erwartungsvoll entgegen gesehen, an dem wir das Buch Sohar öffnen werden,aber jetzt sind wir enttäuscht.

Meine Antwort: Baal HaSulam schrieb, dass es keinen besseren Moment im Leben eines Menschen gibt, als wenn er vollkommenen Verdruss für alles verspürt, was er bis zu diesem Zeitpunkt getan hat. Er sieht, dass ihm nichts geholfen hat, dass es keine Quelle der Rettung gibt und keine Hoffnung auf spirituellen Aufstieg, wenn alles so weiter geht wie bisher.

Wenn er sich dessen einmal bewusst ist, dann enthüllt er eine neue Empfindung der Hoffnung. Allerdings weiß er nicht, auf wen er sich verlassen kann. Letzten Endes wird er begreifen, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann und dann ist der Zeitpunkt, wenn er aufschreit: „Rette mich!“ Dann erhält er Hilfe.

Den Sohar zu studieren, ist nicht wie ein reguläres Studium, in dem man das Wissen unmittelbar durch das Prinzip, „du bemühst dich und empfängst“ erhält. In diesem Fall tritt ein anderes Prinzip in Kraft, „du strengst dich an und du findest.“

Möglicherweise haben Sie gehofft, dass sobald Sie das Buch Sohar öffnen, Wunder geschehen werden. Jedoch kann ganz am Anfang nichts geschehen. Mein Lehrer Rabash erzählte ein Beispiel von einem Mann, der ein kleines Gänseküken kaufte und dieses in eine große, fette Gans verwandeln wollte. Also begann er damit, unaufhörlich Futter in dessen Hals zu stopfen. Er stopfte das Gänseküken voll und unverzüglich danach prüfte er, ob es schon fetter geworden sei, was jedoch nicht geschah. Er setzte fort, mehr Futter in es hineinzustopfen, jedoch das Gänseküken gewann immer noch nicht an Gewicht. Kluge Leute sagten ihm: „Du solltest einen Monat oder zwei warten, um den Unterschied sehen zu können.“ Das Gleiche gilt für ein Kind – die Eltern müssen eine Menge Mühe investieren, bevor ein Kind aufstehen, gehen und kräftig werden kann.

Wenn wir unsere Seele beobachten, werden wir feststellen, dass sie auf dieselbe Art wächst. Wenn ich meinen Punkt im Herzen zu einer Seele heranwachsen lassen möchte, muss ich ihn wie ein neugeborenes Baby in mir behandeln, das gerade begonnen hat, sich zu entwickeln. Es braucht Zeit für eine Seele, um aus diesem Punkt heranzuwachsen.

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Wirksame spirituelle Bewegung kann von einer Dampflokomotive gelernt werden

Eine Dampflokomotive ist ein Bild von großer Eindringlichkeit, das es leider nicht mehr gibt. Sie macht viel Lärm, ihre Ventile klopfen und sondern Dampf ab… Diese geräuschvolle Maschine ist dazu gebaut, ein Rad zu drehen. Eine große Erfindung. Die Grundlage aller Errungenschaften der Menschheit: ein Motor, der ein Rad dreht, an das man andere Dinge anschließen kann. Diese Dynamik kann dazu genutzt werden ein Fahrzeug, ein Schiff, ein Flugzeug, ein Fabriklaufband oder alles Beliebige zu schaffen.

Alle Erzeugnisse des Menschen basieren auf dieser Art der Dynamik. Erst seit kurzem gibt es mehr und mehr Elektronik, die auf der Dynamik von Elektronen anstatt von mechanischen Teilen basiert. Zu Beginn des industriellen Zeitalters jedoch waren Dampf-betriebene Maschinen die Grundlage.

Wenn man mit einem Antriebsriemen an das Schwungrad befestigt ist, kann man sich bewegen. In ähnlicher Weise besteht unsere Aufgabe lediglich darin, uns mit diesem Rad zu verbinden und uns am Gurt festzuhalten! Unsere Seele bekommt vom Schöpfer alles: Nahrung, Entwicklung, und Veränderung der Zustände. Unsere Fähigkeit uns an Ihn zu heften, bestimmt jedoch wie schnell uns all dies geschehen wird.

Es ist wie ein Auto zu fahren, das mit einem manuell betriebenen Getriebe ausgestattet ist. Um den Grad der Verbindung mit dem Motor zu verändern, muss man ständig umschalten: man kann einen niedrigen Gang wählen, einen schnelleren und einen noch schnelleren. Dieser Art ist unsere Verbindung mit dem Schöpfer entlang der 125 Stufen des spirituellen Aufstiegs und so bestimmen wir die Geschwindigkeit in der wir mit Ihm in Einheit und ständig wachsender Gleichwertigkeit der Form verbunden bleiben können. Wir schalten das Getriebe höher und höher, bis wir die 125. Stufe erreichen. So verändern wir uns und kommen der Quelle immer näher.

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