Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was steht an?

Vor uns steht ein einheitlicher, pausenloser Kongress, dessen Teile sich aus großen regionalen Kongressen zusammensetzten. Am 10-12.05.13 versammeln wir uns in den USA (New Jersey), anschließend im Juni in Krasnodar, im July in St. Petersburg, im August ist ein Treffen in Europa angedacht, im September beginnen die Feiertage in Israel…mit einem Wort: jeden Monat ein Kongress.

All diese Treffen sowie unsere Unterrichte und Workshops betrachte ich nicht als voneinander isolierte Ereignisse, sondern als einen ständigen, fließenden, kontinuierlichen Prozess, in dessen Verlauf wir uns zum Widerstand am Berg Sinai „hochziehen“ bzw. diesem näher rücken.

Es ist notwendig, alle Stufen offenzulegen und diese innerlich zu durchlaufen, selbstverständlich mit den folglich starken inneren Ausbrüchen und Explosionen, gleichzeitig aber nicht vom Weg abweichend, um im Endeffekt ein neues spirituelles Kli (Gefäß), ein neues Leben zu enthüllen.

Ihr müsst verstehen: Wir sprechen darüber, dass wir innerlich sterben und neu geboren werden müssen. Eben neu geboren werden in unserer Lebens- und Weltanschauung, in unseren Werten, der Erziehung, Bildung, Kultur, in allem. Wir müssen uns ändern, zu einer unbekannten Kehrtwendung übergehen, uns auf eine Dimension einstellen, die wir uns jetzt noch nicht vorstellen können.

Dafür benötigen wir eine gemeinsame, gewaltige Kraft und einen ununterbrochenen Entwicklungsprozess. Was immer auch passieren mag, wir sollen  nur an die Korrektur denken. Die Zehn Ägyptischen Plagen werden uns enthüllt: lasst uns doch von Moses lernen, wie man damit umgeht. Die Tora nennt ihn den “bescheidensten aller Menschen“, das bedeutet: furchtbare Leiden und darüber – Dankbarkeit und Freude. Was hat das Volk während der Wanderung durch die Wüste mit ihm nicht alles veranstaltet…

Genau diese  Etappen bzw. Stufen werden wir gemeinsam durchlaufen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.04.2013

Den Vorhang der Zufriedenheit abnehmen

Europäischer Kongress. Lektion 5

Frage: Es gibt Zeiten, wenn alles ausgezeichnet geht – bei der Arbeit, im privaten Leben, in der Gruppe. Nichtsdestotrotz müssen wir ständig die höhere Stufe anstreben. Wie soll man mit dieser Zufriedenheit umgehen? Was ist da zu tun?

Meine Antwort: Das ist ein Problem. Die Sattheit dieser Welt verschließt euch den Zugang zur höheren Welt. Dieses „bürgerliche Leben“ vergiftet euch dermaßen, dass ihr kein Bedürfnis nach der Offenbarung des höheren Lichtes empfindet. Nur die Gruppe kann in euch die Empfindung der Wertlosigkeit solcher Existenz entwickeln. Ihr sollt dieses Gefühl von der Gruppe bekommen.

Ihr müsst darüber sprechen, was die Spiritualität, die Offenbarung des Schöpfers, die Empfindung der höheren Realität bedeuten. Inwiefern diese Sachen wundervoll, unendlich und reicher als unsere Welt sind. Es gibt nämlich die einzige wahre Vorbestimmung des Menschen  – den Sinn des Lebens zu offenbaren. Ihr müsst euch aber auch über die irdische Existenz unterhalten, dass sie irgendwann zu Ende geht, denn die Existenz des Körpers hat seine „Haltbarkeit“.

Also, der Mensch soll daran denken und auf jede Weise versuchen, sich wach zu rütteln. Dafür braucht man äußerliche Einwirkung. Dafür existiert eben die Gruppe. Und ihr könnt auch unsere Gruppe besuchen.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Schützende Hülle

Europäischer Kongress. Lektion 5

Frage: In einer Kindergruppe betreibe ich die Methode der integralen Erziehung eine halbe Stunde drei Mal pro Woche und in der anderen zwei Mal. In der Gruppe streben wir nach Vereinigung und Verbindung. Wir ahmen die höhere Stufe nach, indem wir alle uns gegenseitig lieben. Und das, was wir machen, gefällt den Kindern. Aber in zwei Jahren werden sie weggehen. Was wird dann mit ihnen passieren? Werden sie darunter leiden, dass sie in diese nicht besonders freundliche Welt gehen müssen?

Meine Antwort: Macht euch keine Sorgen. Dem Menschen, der sich im System der integralen Erziehung entwickelt hat, wird es in der Welt um vieles leichter sein. Uns scheint es so zu sein, dass wir die Kinder auf unsere grausame Welt und jegliches Problem vorbereiten müssen. Es ist aber nicht notwendig. Im Gegenteil, diese angeblich „vorbereiteten“ Menschen leiden eben am meisten. Und wenn der Mensch alles sanftmutig hinnimmt, dann schafft er mit Hilfe des höheren Lichtes um sich herum eine schützende Hülle aufzubauen.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Die richtige Absicht

Der europäische Kongress. Lektion 5

Frage: Manchmal, während der Arbeit in der Gruppe, gibt uns der Schöpfer erhöhte, fortgeschrittene Zustände. Wie kann man diese für den Aufstieg der 99 % nutzen?

Meine Antwort: Ihr müsst ständig daran denken, denn alles wird in den Gedanken entschieden. Unsere Gedanken sind die größten Kräfte der Welt. Wenn der Gedanke die richtige Absicht hat, dann verbindet er sich mit dem höheren Licht, infolge dessen die Welt sich verändern kann.

Auf uns wirkt das umgebende Licht (Or Makif) ein, welches wir mit unseren Absichten in ein gerichtetes Licht verwandeln. Wenn die Laternen oder Scheinwerfer leuchten, dann werfen sie ihr Licht dorthin, wohin man sie ausgerichtet hat. Stellt euch vor, dasselbe können wir mit Hilfe unseres Gedankens und der richtigen Absicht tun.

Wenn ihr an jemanden oder an etwas mit der richtigen Absicht und wohlwollend denken werdet, dann werdet ihr sehen, dass es super funktioniert, dass das Leben sich verbessert und  alles in Ordnung sein wird. Ihr schafft das.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Die Gruppe soll mich restlos absorbieren

Frage: Was bedeutet, „sich an die Gruppe anzuheften“?

Meine Antwort: Sich an die Gruppe anzuheften bedeutet mit den Freunden zusammen zu sein. In allen möglichen Abläufen diesen Rahmen einzuhalten, an allen Aktivitäten teilzunehmen: an dem Studium, an der Verbreitung, an den Diensten, an den Versammlungen der Freunde, an den Workshops und Maaser zu zahlen. In all dem soll ich ein vollständiges, aktives Mitglied  sein und versuchen, der Gruppe einen Nutzen zu bringen. Das sind die mechanischen Handlungen, um in die Gruppe zu kommen, welche mit bloßem Auge zu erkennen sind. Außerdem, versuche ich innerlich, mit ganzem Herzen mich diesem Wesen, welches sich die Gruppe nennt, anzuschließen, um mich dort zu verlieren bzw. mich darin aufzulösen.

Ich möchte mich in diesem Begriff „die Gruppe“, “die Gemeinschaft“, absorbieren, so dass nichts von mir  übrig bleibt. Wenn ich versuche das zu tun, zu verfolgen, gemäß meinen egoistischen Motiven und entsprechend meiner Anstrengungen, dann nähere ich mich dem Licht, was mir dann auch die Gedanken bringt, die mir zeigen können, inwiefern ich mit dem Licht übereinstimme oder nicht. Deshalb beginne ich vom Licht zu fordern, dass es mich mehr korrigiert. Ich beginne praktisch, mich mit meinem Anschluss an die Gruppe auseinander zu setzen, ich bringe dieses Engagement ebenso in die Verbindung mit dem Licht, das auf mich wirkt und mir hilft, mich der Gruppe anzuschließen.

Daraus folgt, dass je mehr ich mich an die Gruppe anschließe, desto mehr Zustände beginne ich wahrzunehmen: ob ich mehr oder weniger gebunden bin, inwieweit ich mich selbst vergesse, inwieweit gehöre ich den Freunden, liebe ich sie mehr oder weniger? Nur in diesem Zusammenhang kann ich meine Auf-und Abstiege beurteilen. Es gibt keinen anderen Auf- bzw., Abstieg.

Und dann wende ich mich mit allen zusammen an das höhere Licht, das aus uns ein Ganzes formt. Hier beginnt eben die Arbeit. Alle Berechnungen und Beurteilungen erfolgen nur in Bezug auf die Gruppe, denn ohne sie fehlt mir eine Berechnungsskala, eine Norm, mit deren Hilfe ich mich selbst prüfen kann.

Weder in Bezug auf den Schöpfer, noch auf mich selbst, es fehlen mir einfach die Darstellungs- und Auswertungsmöglichkeiten meiner Empfindungen, wenn ich diese nicht innerhalb der Gruppe nachvollziehe. Die Gruppe ist somit der Ort, wo ich fühle, empfinde, bewerte und alle spirituellen Handlungen durchführe. Es gibt keinen anderen ähnlichen Ort außer dort! Dort in der Gruppe muss ich meinen Hass und meinen Egoismus, alle meine Eigenschaften enthüllen. Was sich außerhalb der Gruppe enthüllt, bedarf keiner Korrektur. Allein das, was sich darin im Bezug auf die Freunde enthüllt wird ist das Einzige, was korrigiert werden! Der Pharao, unser Ego – ist eine Kraft der gegenseitigen Abstoßung und des Hasses, die sich in der Gruppe enthüllt. Außerhalb der Gruppe enthüllt sich nur das (materielle) Leben des tierischen Körpers.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 31.03.13

Ein unzertrennliches Paar: der Mensch und der Esel

Wir sind von vornherein an unseren egoistischen Verlangen gebunden und können nur darin die Welt empfinden. Wir richten über alles nur im Hinblick auf das Böse und das Gute, das wir in unserem Verlangen zu genießen, empfinden, das als „Esel“ (Chamor), unser „Material“ (Chomer) genannt wird. Und der Mensch in uns ist auch an den Esel gebunden.

Aber dank der eigenen Bemühungen können wir in uns den Menschen hervorheben, der in unserem Inneren verborgen ist und innerhalb der Selbstsucht versinkt. Dann wird dieser Mensch beginnen, anders zu denken.

Wie kann man aber den Menschen von seinem Material, vom Esel abtrennen? Nur mit Hilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt, das an den Menschen die Eigenschaft des Gebens, die Barmherzigkeit (Chessed), das Licht Chassadim verleiht. Das Licht füllt diesen Teil, „den Menschen“, Adam aus, und gibt ihm die neuen Eigenschaften, mit deren Hilfe der Mensch vom Esel, vom Material des Verlangens zu genießen, getrennt wird. Diese Loslösung von der Selbstsucht heißt der Ausgang aus Ägypten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 03.04.2013

Der Sprung des Nachshon

Frage: Das israelische Volk fürchtete sich davor, ins Rote Meer (Yam Suf – Schilfmeer) zu springen, bis  Nachshon sich entschied, dies zu tun. Wahrscheinlich war es nicht einfach dies zu tun.

Meine Antwort: Das war  tatsächlich nicht einfach. Wir sehen, dass in allen Stufen der spirituellen Entwicklung Schwierigkeiten auftauchen. Es gibt immer wieder jene, die bereit waren umzukehren. Unser Ego ist so vielschichtig, dass es nicht so ohne weiteres möglich ist, es aufzugeben, es zu verlassen,  oder zumindest festzustellen, dass es schlecht ist.

Für den Menschen ist es schwer, sich vor anderen zu annullieren. Wenn ich nicht als erster handele, bedeutet das,  dass es mir lieber wäre, wenn  es jemand anderer tut. Wäre das ein Verlangen nach  Liebe und Einheit?  Es stimmt, dass in diesem Moment  diese Angelegenheit noch nicht verständlich war. Und wir sehen, dass danach  „das Goldene Kalb“ und viele andere Probleme auftauchen sollten..

Frage: Was symbolisiert „der Sprung des Nachschon“?

Meine Antwort: Im Menschen gibt es eine Besonderheit, die nach dem Motto “Glaube über dem Verstand” vorgeht: „Besser der Tod, als ein solches Leben“. Dann “springt” der Mensch ins Meer – egal, was dann mit mir passiert. Dabei handelt es sich nicht um unseren jetzigen Zustand. Die Handlung, die als „der Sprung des Nachshon“ bezeichnet  wird, erfordert  Vorbereitung.

Sie ist erforderlich, um die nächste Stufe zu erreichen – aber sind wir tatsächlich bereit, sie auszuführen? Vorerst sind wir von ihrer Realisation ziemlich entfernt, obwohl dieser Moment sich schnell nähert. Zweifellos befinden wir uns aber auf den Stufen der Erlösung. Die Idee von Frieden und Ganzheitlichkeit liegt in der Verbindung der Herzen; darin besteht unsere Rettung und das muss als Alternative zur gegenwärtigen Situation in Ägypten stattfinden.. Deshalb ist  all unsere Arbeit, Verbreitung, unser Lernen  in RichtungVerbindung und Einheit gerichtet. Wir können nur mittels Hilfe von Verbindung und guter gegenseitiger Beziehung gerettet werden.